Großer Preis von Österreich 1976

 Großer Preis von Österreich 1976
Renndaten
11. von 16 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1976
Streckenprofil
Name:XIV Großer Preis von Österreich
Datum:15. August 1976
Ort:Spielberg
Kurs:Österreichring
Länge:319,194 km in 54 Runden à 5,911 km

Wetter:bewölkt, aber trocken
Zuschauer:~ 60.000
Pole-Position
Fahrer:Vereinigtes Konigreich James HuntVereinigtes Konigreich McLaren
Zeit:1:35,02 min
Schnellste Runde
Fahrer:Vereinigtes Konigreich James HuntVereinigtes Konigreich McLaren
Zeit:1:35,91 min
Podium
Erster:Vereinigtes Konigreich John WatsonVereinigte Staaten Penske
Zweiter:Frankreich Jacques LaffiteFrankreich Ligier
Dritter:Schweden Gunnar NilssonVereinigtes Konigreich Lotus

Der Große Preis von Österreich 1976 fand am 15. August auf dem Österreichring in der Nähe von Zeltweg statt und war das elfte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1976.

Berichte

Hintergrund

Niki Lauda befand sich zwei Wochen nach seinem schweren Unfall beim Großen Preis von Deutschland im Krankenhaus nach wie vor in einem kritischen Zustand. Aufgrund dessen sowie aus Protest gegen die kurz zuvor durch die Sportbehörde erfolgte Rücknahme der Disqualifikation von James Hunt beim Großen Preis von Spanien sagte die Scuderia Ferrari die Teilnahme am Österreich-GP ab und drohte sogar mit einem Ausstieg aus der Weltmeisterschaft. Zeitweilig wurde daraufhin sogar über eine komplette Absage des Rennens diskutiert.

Da Chris Amon seine Formel-1-Karriere für beendet erklärt hatte, galt es seinen Platz im Team Ensign Racing neu zu besetzen. Übergangsweise vergab man das Cockpit an den lokalen Gaststarter Hans Binder, der somit zu seinem Grand-Prix-Debüt kam.

Mit Otto Stuppacher und Karl Oppitzhauser wollten zwei weitere einheimische Gelegenheitsfahrer in einem March 761 beziehungsweise einem Tyrrell 007 des Privatteams ÖASC Racing Team an ihrem Heimrennen teilnehmen. Aufgrund mangelnder Motorsporterfahrung der beiden wurde die Nennung jedoch vom Veranstalter abgelehnt.

Training

Aufgrund wechselnder Wetterbedingungen während des gesamten Wochenendes wurden die im ersten Training am Freitag bei trockenen Streckenverhältnissen erzielten Rundenzeiten im Laufe der übrigen Trainingseinheiten nicht mehr unterboten und zählten somit für die Startaufstellung.

McLaren-Pilot James Hunt konnte sich gegen John Watson auf Penske behaupten und die Pole-Position erzielen. Die zweite Startreihe wurde von den beiden Schweden Ronnie Peterson und Gunnar Nilsson gebildet. Es folgten Jacques Laffite und Tom Pryce vor Vittorio Brambilla und Carlos Pace.

Alle 25 Trainingsteilnehmer qualifizierten sich für das Rennen, da der Veranstalter bis zu 26 Startplätze vorgesehen hatte.[1]

Rennen

Trotz leichtem Regen am Vormittag des Renntages war die Strecke bis zum Start abgetrocknet. Nachdem beide Kontrahenten aus der ersten Reihe ähnlich gut gestartet waren, nutzte Watson in der ersten Kurve den Vorteil der Innenbahn und ging dadurch vor Hunt in Führung. Peterson zog kurz darauf ebenfalls an Hunt vorbei, während Nilsson, Laffite und Pryce unverändert auf den Plätzen vier, fünf und sechs lagen.

Während Peterson in Runde drei die Führung übernahm, arbeitete sich der von Platz zehn gestartete Jody Scheckter bis zur siebten Runde auf den zweiten Rang nach vorn. Drei Runden später übernahm er die Spitzenposition von Peterson.

Als Scheckter kurz darauf von einem zu überrundenden Konkurrenten leicht aufgehalten wurde, eroberte Peterson die Führung zurück. Wenig später fiel Scheckter auch wieder hinter Watson zurück. Diesem gelang im zwölften Umlauf ein Überholmanöver gegen Peterson, wodurch er erneut die Spitzenposition einnahm.

In der 15. Runde verunfallte Scheckter infolge eines Aufhängungsschadens. Daraufhin duellierten sich die beiden Schweden Peterson und Nilsson um den zweiten Rang, wobei Letzterer diese Position in Runde 19 einnahm.

Laffite überholte bis zur 45. Runde beide Schweden und gelangte dadurch auf den zweiten Rang hinter Watson. Eine Runde später fiel Peterson, der zuvor bereits von Hunt überholt worden war, hinter Mario Andretti zurück. Die dadurch hergestellte Reihenfolge der ersten sechs blieb daraufhin bis ins Ziel konstant.

John Watson erzielte seinen ersten Grand-Prix-Sieg. Es war zugleich der erste für das Penske-Team. Infolgedessen rasierte sich Watson seinen Bart ab und löste damit ein Versprechen ein, das er seinem Teamchef Roger Penske im Falle eines Sieges gegeben hatte.[2]

Meldeliste

TeamNr.FahrerChassisMotorReifen
Vereinigtes Konigreich Elf Team Tyrrell3Sudafrika 1961 Jody ScheckterTyrrell P34Ford Cosworth DFV 3.0 V8G
4Frankreich Patrick Depailler
Vereinigtes Konigreich John Player Team Lotus5Vereinigte Staaten Mario AndrettiLotus 77G
6Schweden Gunnar Nilsson
Vereinigtes Konigreich Martini Racing7Argentinien Carlos ReutemannBrabham BT45Alfa Romeo 115-12 3.0 F12G
8Brasilien 1968 Carlos Pace
Vereinigtes Konigreich Beta Team March9Italien Vittorio BrambillaMarch 761Ford Cosworth DFV 3.0 V8G
Vereinigtes Konigreich March Engineering10Schweden Ronnie PetersonG
34Deutschland Hans-Joachim Stuck
Vereinigtes Konigreich Marlboro Team McLaren11Vereinigtes Konigreich James HuntMcLaren M23G
12Deutschland Jochen Mass
Vereinigtes Konigreich Shadow Racing with Tabatip16Vereinigtes Konigreich Tom PryceShadow DN5BG
17Frankreich Jean-Pierre Jarier
Vereinigtes Konigreich Team Surtees18Vereinigte Staaten Brett LungerSurtees TS19G
19Australien Alan Jones
Kanada Walter Wolf Racing20Italien Arturo MerzarioWilliams FW05G
Vereinigtes Konigreich Team Ensign22Osterreich Hans BinderEnsign N176G
Vereinigtes Konigreich Hesketh Racing24Deutschland Harald ErtlHesketh 308DG
Frankreich Ligier Gitanes26Frankreich Jacques LaffiteLigier JS5Matra MS73 3.0 V12G
Vereinigte Staaten Citibank Team Penske28Vereinigtes Konigreich John WatsonPenske PC4Ford Cosworth DFV 3.0 V8G
Brasilien 1968 Copersucar-Fittipaldi30Brasilien 1968 Emerson FittipaldiCopersucar FD04G
Vereinigtes Konigreich RAM Racing32Schweiz Loris KesselBrabham BT44BG
33Italien Lella Lombardi
Vereinigtes Konigreich Team Norev Racing with BS Fabrications38Frankreich Henri PescaroloSurtees TS19G
ItalienItalien Scuderia Gulf Rondini40Italien Alessandro Pesenti-RossiTyrrell 007G

Klassifikationen

Startaufstellung

Pos.FahrerKonstrukteurZeitØ-GeschwindigkeitStart
01Vereinigtes Konigreich James HuntVereinigtes Konigreich McLaren-Ford1:35,02223,949 km/h01
02Vereinigtes Konigreich John WatsonVereinigte Staaten Penske-Ford1:35,84222,033 km/h02
03Schweden Ronnie PetersonVereinigtes Konigreich March-Ford1:36,34220,880 km/h03
04Schweden Gunnar NilssonVereinigtes Konigreich Lotus-Ford1:36,46220,605 km/h04
05Frankreich Jacques LaffiteFrankreich Ligier-Matra1:36,52220,468 km/h05
06Vereinigtes Konigreich Tom PryceVereinigtes Konigreich Shadow-Ford1:36,56220,377 km/h06
07Italien Vittorio BrambillaVereinigtes Konigreich March-Ford1:36,59220,309 km/h07
08Brasilien 1968 Carlos PaceVereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo1:36,66220,149 km/h08
09Vereinigte Staaten Mario AndrettiVereinigtes Konigreich Lotus-Ford1:36,68220,103 km/h09
10Sudafrika 1961 Jody ScheckterVereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford1:36,91219,581 km/h10
11Deutschland Hans-Joachim StuckVereinigtes Konigreich March-Ford1:36,95219,490 km/h11
12Deutschland Jochen MassVereinigtes Konigreich McLaren-Ford1:37,22218,881 km/h12
13Frankreich Patrick DepaillerVereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford1:37,24218,836 km/h13
14Argentinien Carlos ReutemannVereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo1:37,24218,836 km/h14
15Australien Alan JonesVereinigtes Konigreich Surtees-Ford1:37,60218,029 km/h15
16Vereinigte Staaten Brett LungerVereinigtes Konigreich Surtees-Ford1:37,62217,984 km/h16
17Brasilien 1968 Emerson FittipaldiBrasilien 1968 Copersucar-Ford1:37,76217,672 km/h17
18Frankreich Jean-Pierre JarierVereinigtes Konigreich Shadow-Ford1:37,88217,405 km/h18
19Osterreich Hans BinderVereinigtes Konigreich Ensign-Ford1:38,36216,344 km/h19
20Deutschland Harald ErtlVereinigtes Konigreich Hesketh-Ford1:39,09214,750 km/h20
21Italien Arturo MerzarioVereinigtes Konigreich Wolf-Williams-Ford1:39,33214,231 km/h21
22Frankreich Henri PescaroloVereinigtes Konigreich Surtees-Ford1:39,84213,137 km/h22
23Italien Alessandro Pesenti-RossiVereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford1:40,67211,380 km/h23
24Italien Lella LombardiVereinigtes Konigreich Brabham-Ford1:42,25208,113 km/h24
25Schweiz Loris KesselVereinigtes Konigreich Brabham-Ford1:56,01183,429 km/h25

Rennen

Pos.FahrerKonstrukteurRundenStoppsZeitStartSchnellste RundeAusfallgrund
01Vereinigtes Konigreich John WatsonVereinigte Staaten Penske-Ford5401:30:07,86021:36,63
02Frankreich Jacques LaffiteFrankreich Ligier-Matra540+ 10,79051:36,26
03Schweden Gunnar NilssonVereinigtes Konigreich Lotus-Ford540+ 11,98041:37,03
04Vereinigtes Konigreich James HuntVereinigtes Konigreich McLaren-Ford540+ 12,44011:35,91
05Vereinigte Staaten Mario AndrettiVereinigtes Konigreich Lotus-Ford540+ 21,49091:36,39
06Schweden Ronnie PetersonVereinigtes Konigreich March-Ford540+ 34,34031:37,36
07Deutschland Jochen MassVereinigtes Konigreich McLaren-Ford540+ 59,45121:37,82
08Deutschland Harald ErtlVereinigtes Konigreich Hesketh-Ford530+ 1 Runde201:38,90
09Frankreich Henri PescaroloVereinigtes Konigreich Surtees-Ford520+ 2 Runden221:41,36
10Vereinigte Staaten Brett LungerVereinigtes Konigreich Surtees-Ford510DNF161:38,71Bremsdefekt
11Italien Alessandro Pesenti-RossiVereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford510+ 3 Runden231:49,54
12Italien Lella LombardiVereinigtes Konigreich Brabham-Ford500+ 4 Runden241:43,17
Osterreich Hans BinderVereinigtes Konigreich Ensign-Ford470DNF191:39,11defekter Gaszug
Schweiz Loris KesselVereinigtes Konigreich Brabham-Ford440NC251:41,33nicht gewertet
Italien Vittorio BrambillaVereinigtes Konigreich March-Ford431DNF071:38,04Kollision
Brasilien 1968 Emerson FittipaldiBrasilien 1968 Copersucar-Ford430DNF171:40,44Kollision
Brasilien 1968 Carlos PaceVereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo400DNF181:37,87Unfall
Frankreich Jean-Pierre JarierVereinigtes Konigreich Shadow-Ford400DNF081:40,22Kraftstoffdruckverlust
Australien Alan JonesVereinigtes Konigreich Surtees-Ford300DNF151:39,18Unfall
Deutschland Hans-Joachim StuckVereinigtes Konigreich March-Ford260DNF111:42,41defekte Kraftstoffpumpe
Frankreich Patrick DepaillerVereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford240DNF131:40,45Aufhängungsschaden
Italien Arturo MerzarioVereinigtes Konigreich Wolf-Williams-Ford170DNF211:44,01Unfall
Vereinigtes Konigreich Tom PryceVereinigtes Konigreich Shadow-Ford140DNF061:45,75Bremsdefekt
Sudafrika 1961 Jody ScheckterVereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford140DNF101:40,54Aufhängungsschaden
Argentinien Carlos ReutemannVereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo000DNF14Kupplungsschaden

WM-Stände nach dem Rennen

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[3]

Fahrerwertung

Pos.FahrerKonstrukteurPunkte
01Osterreich Niki LaudaFerrari61
02Vereinigtes Konigreich James HuntMcLaren38
03Sudafrika 1961 Jody ScheckterTyrrell36
04Frankreich Patrick DepaillerTyrrell26
05Vereinigtes Konigreich John WatsonPenske19
06Frankreich Jacques LaffiteLigier16
07Schweiz Clay RegazzoniFerrari16
08Deutschland Jochen MassMcLaren14
09Schweden Gunnar NilssonLotus10
10Brasilien 1968 Carlos PaceBrabham7
Pos.FahrerKonstrukteurPunkte
11Vereinigtes Konigreich Tom PryceShadow7
12Deutschland Hans-Joachim StuckMarch6
13Vereinigte Staaten Mario AndrettiParnelli/Lotus5
14Australien Alan JonesSurtees4
15Argentinien Carlos ReutemannBrabham3
16Brasilien 1968 Emerson FittipaldiCopersucar3
17Neuseeland Chris AmonEnsign2
18Deutschland Rolf StommelenBrabham1
19Schweden Ronnie PetersonMarch1

Konstrukteurswertung

Pos.KonstrukteurPunkte
01Italien Ferrari64
02Vereinigtes Konigreich Tyrrell49
03Vereinigtes Konigreich McLaren43
04Vereinigte Staaten Penske19
05Frankreich Ligier16
06Vereinigtes Konigreich Lotus12
07Vereinigtes Konigreich Brabham9
Pos.KonstrukteurPunkte
08Vereinigtes Konigreich Shadow7
09Vereinigtes Konigreich March7
10Vereinigtes Konigreich Surtees4
11Brasilien 1968 Copersucar3
12Vereinigtes Konigreich Ensign2
13Vereinigte Staaten Parnelli1

Einzelnachweise

  1. „Training“ (Memento vom 8. Mai 2014 im Internet Archive) (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 9. April 2012)
  2. „Bericht“ (abgerufen am 9. April 2012)
  3. „WM-Stände“ (Memento vom 25. August 2005 im Internet Archive) (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 9. April 2012)

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The flag of Brazil from 1968 to 1992 with 23 stars.
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Flag of Canada introduced in 1965, using Pantone colors. This design replaced the Canadian Red Ensign design.
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Die quadratische Nationalfahne der Schweiz, in transparentem rechteckigem (2:3) Feld.
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