Großer Preis der USA West 1978

Flag of the United States.svg Großer Preis der USA West 1978
Renndaten
4. von 16 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1978
Streckenprofil
Name:IV Grand Prix of Long Beach
Datum:2. April 1978
Ort:Long Beach
Kurs:Long Beach Grand Prix Circuit
Länge:261,705 km in 80 Runden à 3,251 km

Wetter:sonnig und warm
Zuschauer:~ 75.000
Pole-Position
Fahrer:Argentinien Carlos ReutemannItalien Ferrari
Zeit:1:20,636 min
Schnellste Runde
Fahrer:Australien Alan JonesVereinigtes Konigreich Williams
Zeit:1:22,215 min
Podium
Erster:Argentinien Carlos ReutemannItalien Ferrari
Zweiter:Vereinigte Staaten Mario AndrettiVereinigtes Konigreich Lotus
Dritter:Frankreich Patrick DepaillerVereinigtes Konigreich Tyrrell

Der Große Preis der USA West 1978 fand am 2. April in Long Beach statt und war das vierte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1978.

Berichte

Hintergrund

Während der vierwöchigen Pause zwischen dem Großen Preis von Südafrika und dem vierten WM-Lauf des Jahres in Long Beach, gewann überraschend Keke Rosberg auf Theodore das nicht zur Weltmeisterschaft zählende Formel-1-Rennen namens International Trophy in Silverstone. Sein Erfolg sowie die ebenfalls beachtliche Leistung des Neulings Derek Daly, der für Hesketh Racing antrat, wurde allerdings durch zahlreiche Ausfälle der etablierten Piloten begünstigt. Dennoch gelang es Daly, sich zu empfehlen, sodass er auch in Long Beach anstelle von Eddie Cheever den Werkswagen pilotieren durfte und somit die Chance auf sein Grand-Prix-Debüt erhielt.

Das Shadow-Team hatte inzwischen die ersten beiden Exemplare des neuen DN9 fertiggestellt, dessen Konstruktionspläne vermutlich zuvor bereits illegal zum Bau des Arrows FA1 verwendet worden waren. Werksfahrer Hans-Joachim Stuck pilotierte einen der Wagen, während sein Teamkollege Clay Regazzoni weiterhin mit dem herkömmlichen DN8 antrat. Das zweite Exemplar wurde stattdessen an das Privatteam Interscope Racing vergeben, mit dem Danny Ongais anlässlich seines Heim-Grand-Prix noch einmal in die Formel 1 zurückkehrte.

Training

Da aufgrund beengter Platzverhältnisse nicht alle 30 angereisten Piloten gleichzeitig am Training teilnehmen sollten, wurde nach dem Vorbild des Großen Preises von Großbritannien 1977 eine Vorqualifikation durchgeführt. Unter den vier Piloten, die nach der am Freitagvormittag durchgeführten Session vom weiteren Verlauf des Wochenendes ausgeschlossen wurden, befanden sich mit Rosberg und Daly ausgerechnet die beiden Piloten, die bei der International Trophy für Aufsehen gesorgt hatten. Auch für Hector Rebaque sowie Danny Ongais endete das Rennwochenende bereits vor seinem eigentlichen Beginn. Die beiden Arrows-Werksfahrer Riccardo Patrese und Rolf Stommelen sowie Arturo Merzario und Brett Lunger durften nach erfolgreicher Vorqualifikation am regulären Training teilnehmen.

Die beiden Ferrari-Piloten Carlos Reutemann und Gilles Villeneuve erreichten die erste Startreihe vor Niki Lauda und Mario Andretti. John Watson bildete im zweiten Brabham gemeinsam mit Ronnie Peterson im zweiten Lotus 78 die dritte Startreihe.[1]

Aufgrund von Unfällen während des Trainings, bei denen ihre Rennwagen beschädigt wurden, konnten Hans-Joachim Stuck und Rupert Keegan trotz erfolgreicher Qualifikation nicht am Rennen teilnehmen.

Rennen

Ein Quartett bestehend aus beiden Ferrari, die leicht vorn lagen, sowie beiden Brabham bremste nahezu gleichzeitig die erste Kurve in Form einer engen Haarnadel an. Watson wählte die Innenbahn, konnte die Kurve jedoch aufgrund eines Geschwindigkeitsüberschusses nicht eng genug nehmen, um in Führung zu gelangen. Stattdessen drängte er seinen Teamkollegen Lauda sowie Reutemann leicht nach außen ab. Villeneuve profitierte davon, indem er innen vorbeiziehen und sich dadurch an die Spitze setzen konnte.

Nachdem Watson in der zehnten Runde ausgeschieden war, setzte Lauda den ab diesem Moment vor ihm liegenden Villeneuve unter Druck. Als in der 28. Runde jedoch auch der zweite Brabham aufgrund eines technischen Defektes ausfiel, ergänzte Reutemann Villeneuves Spitzenposition zu einer Ferrari-Doppelführung. Hinter den beiden lag Alan Jones, der zuvor Andretti überholt hatte, auf dem dritten Rang.

In der 39. Runde verunfallte Villeneuve beim Versuch, Regazzoni zu überrunden und musste dadurch seinem Teamkollegen Reutemann die Führung überlassen, die dieser fortan bis ins Ziel verteidigte.

Andretti stellte im 63. Umlauf die ursprüngliche Reihenfolge gegenüber Jones wieder her und belegte den zweiten Rang vor Patrick Depailler, Ronnie Peterson, Jacques Laffite und Riccardo Patrese, der den ersten WM-Punkt für Arrows sicherstellte. Probleme mit dem Benzindruck hatten Jones während der letzten Runden des Rennens bis auf den siebten Rang zurückfallen lassen.[2]

Meldeliste

TeamNr.FahrerChassisMotorReifen
Vereinigtes Konigreich Parmalat Racing Team1Osterreich Niki LaudaBrabham BT46Alfa Romeo 115-12 3.0 F12G
2Vereinigtes Konigreich John Watson
Vereinigtes Konigreich Elf Team Tyrrell3Frankreich Didier PironiTyrrell 008Ford Cosworth DFV 3.0 V8G
4Frankreich Patrick Depailler
Vereinigtes Konigreich John Player Team Lotus5Vereinigte Staaten Mario AndrettiLotus 78G
6Schweden Ronnie Peterson
Vereinigtes Konigreich Marlboro Team McLaren7Vereinigtes Konigreich James HuntMcLaren M26G
8Frankreich Patrick Tambay
Deutschland ATS Racing Team9Deutschland Jochen MassATS HS1G
10Frankreich Jean-Pierre Jarier
Italien Scuderia Ferrari SpA SEFAC11Argentinien Carlos ReutemannFerrari 312T3Ferrari 015 3.0 F12M
12Kanada Gilles Villeneuve
Brasilien 1968 Fittipaldi Automotive14Brasilien 1968 Emerson FittipaldiFittipaldi F5AFord Cosworth DFV 3.0 V8G
Frankreich Équipe Renault Elf15Frankreich Jean-Pierre JabouilleRenault RS01Renault EF1 1.5 V6tM
Vereinigtes Konigreich Shadow Racing Team16Deutschland Hans-Joachim StuckShadow DN9Ford Cosworth DFV 3.0 V8G
17Schweiz Clay RegazzoniShadow DN8
Vereinigtes Konigreich Durex Team Surtees18Vereinigtes Konigreich Rupert KeeganSurtees TS19G
Vereinigtes Konigreich Beta Team Surtees19Italien Vittorio Brambilla
Kanada Walter Wolf Racing20Sudafrika 1961 Jody ScheckterWolf WR3G
Vereinigtes Konigreich Team Tissot Ensign23Italien Lamberto LeoniEnsign N177G
Vereinigtes Konigreich Olympus Cameras/Hesketh Racing24Irland Derek DalyHesketh 308EG
Mexiko Team Rebaque25Mexiko Héctor RebaqueLotus 78G
Frankreich Ligier Gitanes26Frankreich Jacques LaffiteLigier JS7Matra MS76 3.0 V12G
Vereinigtes Konigreich Williams Grand Prix Engineering27Australien Alan JonesWilliams FW06Ford Cosworth DFV 3.0 V8G
Vereinigtes Konigreich Liggett Group/BS Fabrications30Vereinigte Staaten Brett LungerMcLaren M23G
Hongkong 1959 Theodore Racing Hong Kong32Finnland Keke RosbergTheodore TR1G
Vereinigtes Konigreich Arrows Racing Team35Italien Riccardo PatreseArrows FA1G
36Deutschland Rolf Stommelen
Italien Team Merzario37Italien Arturo MerzarioMerzario A1G
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Interscope Racing39Vereinigte Staaten Danny OngaisShadow DN9G

Klassifikationen

Startaufstellung

Pos.FahrerKonstrukteurZeitØ-GeschwindigkeitStart
01Argentinien Carlos ReutemannItalien Ferrari1:20,636145,141 km/h01
02Kanada Gilles VilleneuveItalien Ferrari1:20,836144,782 km/h02
03Osterreich Niki LaudaVereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo1:20,937144,601 km/h03
04Vereinigte Staaten Mario AndrettiVereinigtes Konigreich Lotus-Ford1:21,188144,154 km/h04
05Vereinigtes Konigreich John WatsonVereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo1:21,244144,055 km/h05
06Schweden Ronnie PetersonVereinigtes Konigreich Lotus-Ford1:21,474143,648 km/h06
07Vereinigtes Konigreich James HuntVereinigtes Konigreich McLaren-Ford1:21,738143,184 km/h07
08Australien Alan JonesVereinigtes Konigreich Williams-Ford1:21,935142,840 km/h08
09Italien Riccardo PatreseVereinigtes Konigreich Arrows-Ford1:22,006142,716 km/h09
10Sudafrika 1961 Jody ScheckterKanada Wolf-Ford1:22,163142,444 km/h10
11Frankreich Patrick TambayVereinigtes Konigreich McLaren-Ford1:22,234142,321 km/h11
12Frankreich Patrick DepaillerVereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford1:22,414142,010 km/h12
13Frankreich Jean-Pierre JabouilleFrankreich Renault1:22,491141,877 km/h13
14Frankreich Jacques LaffiteFrankreich Ligier-Matra1:22,630141,639 km/h14
15Brasilien 1968 Emerson FittipaldiBrasilien 1968 Fittipaldi-Ford1:22,790141,365 km/h15
16Deutschland Jochen MassDeutschland ATS-Ford1:23,106140,827 km/h16
17Italien Vittorio BrambillaVereinigtes Konigreich Surtees-Ford1:23,212140,648 km/h17
18Deutschland Rolf StommelenVereinigtes Konigreich Arrows-Ford1:23,291140,515 km/h18
19Frankreich Jean-Pierre JarierDeutschland ATS-Ford1:23,419140,299 km/h19
20Schweiz Clay RegazzoniVereinigtes Konigreich Shadow-Ford1:23,454140,240 km/h20
21Italien Arturo MerzarioItalien Merzario-Ford1:23,589140,014 km/h21
22Vereinigtes Konigreich Rupert KeeganVereinigtes Konigreich Surtees-Ford1:23,677139,866 km/hDNS
23Deutschland Hans-Joachim StuckVereinigtes Konigreich Shadow-Ford1:23,733139,773 km/hDNS
24Frankreich Didier PironiVereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford1:23,792139,674 km/h22
DNQVereinigte Staaten Brett LungerVereinigtes Konigreich McLaren-Ford1:23,795139,669 km/h
DNQItalien Lamberto LeoniVereinigtes Konigreich Ensign-Ford1:24,008139,315 km/h
DNPQFinnland Keke RosbergVereinigtes Konigreich Theodore-Ford1:25,785136,429 km/h
DNPQMexiko Héctor RebaqueVereinigtes Konigreich Lotus-Ford1:26,128135,886 km/h
DNPQVereinigte Staaten Danny OngaisVereinigtes Konigreich Shadow-Ford1:26,150135,851 km/h
DNPQIrland Derek DalyVereinigtes Konigreich Hesketh-Ford1:26,635135,091 km/h

Rennen

Pos.FahrerKonstrukteurRundenStoppsZeitStartSchnellste RundeAusfallgrund
01Argentinien Carlos ReutemannItalien Ferrari8001:52:01,301011:22,323
02Vereinigte Staaten Mario AndrettiVereinigtes Konigreich Lotus-Ford800+ 11,061041:22,835
03Frankreich Patrick DepaillerVereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford800+ 28,951121:22,871
04Schweden Ronnie PetersonVereinigtes Konigreich Lotus-Ford801+ 45,603061:22,626
05Frankreich Jacques LaffiteFrankreich Ligier-Matra800+ 1:22,884141:22,569
06Italien Riccardo PatreseVereinigtes Konigreich Arrows-Ford791+ 1 Runde091:22,655
07Australien Alan JonesVereinigtes Konigreich Williams-Ford790+ 1 Runde081:22,215
08Brasilien 1968 Emerson FittipaldiBrasilien 1968 Fittipaldi-Ford790+ 1 Runde151:22,868
09Deutschland Rolf StommelenVereinigtes Konigreich Arrows-Ford790+ 1 Runde181:23,330
10Schweiz Clay RegazzoniVereinigtes Konigreich Shadow-Ford790+ 1 Runde201:23,641
11Frankreich Jean-Pierre JarierDeutschland ATS-Ford751+ 5 Runden191:24,703
12Frankreich Patrick TambayVereinigtes Konigreich McLaren-Ford740DNF111:22,915Kollision
Sudafrika 1961 Jody ScheckterKanada Wolf-Ford590DNF101:23,070Kollision
Italien Vittorio BrambillaVereinigtes Konigreich Surtees-Ford490DNF171:24,242Getriebeschaden
Frankreich Jean-Pierre JabouilleFrankreich Renault430DNF131:23,732Turboladerschaden
Kanada Gilles VilleneuveItalien Ferrari380DNF021:22,575Kollision
Osterreich Niki LaudaVereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo270DNF031:22,727defekte Zündung
Frankreich Didier PironiVereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford250DNF221:25,232Getriebeschaden
Italien Arturo MerzarioItalien Merzario-Ford170DNF211:26,756Getriebeschaden
Deutschland Jochen MassDeutschland ATS-Ford110DNF161:24,734Bremsdefekt
Vereinigtes Konigreich John WatsonVereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo090DNF051:23,454Ölverlust
Vereinigtes Konigreich James HuntVereinigtes Konigreich McLaren-Ford050DNF071:24,203Unfall

WM-Stände nach dem Rennen

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[3]

Fahrerwertung

Pos.FahrerKonstrukteurPunkte
01Argentinien Carlos ReutemannFerrari18
02Vereinigte Staaten Mario AndrettiLotus18
03Frankreich Patrick DepaillerTyrrell14
04Schweden Ronnie PetersonLotus14
05Osterreich Niki LaudaBrabham10
06Brasilien 1968 Emerson FittipaldiFittipaldi6
07Vereinigtes Konigreich John WatsonBrabham4
Pos.FahrerKonstrukteurPunkte
08Frankreich Jacques LaffiteLigier4
09Vereinigtes Konigreich James HuntMcLaren3
10Australien Alan JonesWilliams3
11Schweiz Clay RegazzoniShadow2
12Frankreich Didier PironiTyrrell2
13Frankreich Patrick TambayMcLaren1
14Italien Riccardo PatreseArrows1

Konstrukteurswertung

Pos.KonstrukteurPunkte
01Vereinigtes Konigreich Lotus27
02Italien Ferrari18
03Vereinigtes Konigreich Tyrrell15
04Vereinigtes Konigreich Brabham14
05Brasilien 1968 Fittipaldi6
Pos.KonstrukteurPunkte
06Frankreich Ligier4
07Vereinigtes Konigreich Williams3
08Vereinigtes Konigreich McLaren3
09Vereinigtes Konigreich Shadow2
10Vereinigtes Konigreich Arrows1

Einzelnachweise

  1. „Training“ (Memento des Originals vom 27. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.motorsportarchiv.de (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 5. August 2012)
  2. „Bericht“ (abgerufen am 5. August 2012)
  3. „WM-Stände“@1@2Vorlage:Toter Link/www.motorsportarchiv.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 5. August 2012)

Weblinks

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The flag of Brazil from 1968 to 1992 with 23 stars.
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Flag of South Africa, used between 1928 and 1982. It is identical to the 1982 to 1994 version except that the shade of blue is darker. It is also known as the "Oranje-Blanje-Blou".
Flag of South Africa (1928–1994).svg
Flag of South Africa, used between 1928 and 1982. It is identical to the 1982 to 1994 version except that the shade of blue is darker. It is also known as the "Oranje-Blanje-Blou".
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Man sagt, dass der grüne Teil die Mehrheit der katholischen Einwohner des Landes repräsentiert, der orange Teil die Minderheit der protestantischen, und die weiße Mitte den Frieden und die Harmonie zwischen beiden.
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unbekannt

, Lizenz: Logo

Logo der FIA von 1946 bis 1987, siehe auch Jahrbuch 1987 und Jahrbuch 1988