Groß Nordende
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 42′ N, 9° 39′ O | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Pinneberg | |
Amt: | Geest und Marsch Südholstein | |
Höhe: | 7 m ü. NHN | |
Fläche: | 5,64 km2 | |
Einwohner: | 817 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 145 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 25436 | |
Vorwahl: | 04122 | |
Kfz-Kennzeichen: | PI | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 56 016 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Wedeler Chaussee 21 25492 Heist | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Torsten Butz (AKWG) | |
Lage der Gemeinde Groß Nordende im Kreis Pinneberg | ||
Groß Nordende (niederdeutsch: Groten Noordinn) ist eine Gemeinde im Kreis Pinneberg in Schleswig-Holstein. Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Lander[2], Krull und Strohsack.
Geografie und Verkehr
Groß Nordende liegt am Rand der Seestermüher Marsch an der Bundesstraße 431 nördlich von Uetersen. Die Gemeinde ist durch Linienbusverkehr im Hamburger Verkehrsverbund mit Elmshorn, Uetersen und Wedel und damit mit dem Großraum Hamburg verbunden. Direkte Nachbarstädte und -gemeinden sind Uetersen, Neuendeich, Seester, Klein Nordende und Heidgraben.
Geschichte
Groß Nordende war früher eine Siedlung, die sich im Norden von Uetersen bildete. Erstmals wurde Groß Nordende 1584 erwähnt. Ab 1787 gehörte Groß Nordende zur Amtsvogtei Uetersen, die sich 1835 in drei Distrikte gliederte. Darunter auch der Groß Nordender Distrikt, wodurch die Gemeinde als Distriktverwaltung ein gehobenes Ansehen und eine gewisse Selbständigkeit genoss. Mehrere Kriege musste die Gemeinde mitmachen und im Jahr 1735 mussten die Leute des Geestlandes als Tagelöhner ihren Unterhalt verdienen. Zu jener Zeit war der Kuhhirte eine Art „Amtsperson“ und genoss ein gewisses Ansehen in den Dörfern, zumal er als Kundiger der Viehkrankheiten und der Heilkräuter den Tierarzt ersetzte. Nach gleichen „Rezepten“ behandelte er vermutlich auch die Einwohner. Nach Aufteilung der „Almende“ und dem Aufstieg der Landwirtschaft ging das Amt des Gemeindehirten allmählich ein.
Politik
Gemeindevertretung
Bei der Kommunalwahl am 14. Mai 2023 wurden insgesamt elf Sitze vergeben. Von diesen erhielt die Alte Kommunale Wählergemeinschaft in der Gemeinde Nordende sieben Sitze und die Gemeinschaft unabhängiger Bürger ´82 in Groß Nordende erhielt vier Sitze.
Wappen
Blasonierung: „Von Gold und Grün durch einen rot-silbern geteilten Balken schräg geteilt. Oben ein rotes Wagenrad, unten ein silbernes Bauernhaus mit rotem Giebel, Türen und Fenstern.“[4]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Das mit Schnitzereien verzierte ehemalige Schulgebäude wird jetzt als Dorfgemeinschaftshaus genutzt und steht unter Denkmalschutz. Außerdem reihen sich an der B 431 mehrere historische Bauernhöfe aneinander. Früher war die Straße Teil des Ochsenwegs. Das Gebäude des ehemaligen Ochsenweg-Krugs „Strohsack“ ist noch erhalten. Die Straße und die Bauernhäuser liegen auf der erhöhten Geest am Marschrand, die Ländereien liegen oft in der Marsch.
- (c) Uwe Barghaan, CC BY-SA 3.0
- Ehemalige Gaststätte Strohsack
- Fachhallenhaus mit Lager
- Baujahr: 1785
- Dorfstraße 37 Foto: 2013 - (c) Uwe Barghaan, CC BY-SA 3.0
- (c) Uwe Barghaan, CC BY-SA 3.0
- (c) Uwe Barghaan, CC BY-SA 3.0
- (c) Uwe Barghaan, CC BY-SA 3.0
Der Ortsteil Lander liegt abseits des Straßendorfs in der angrenzenden Marsch. Hier steht eines der ältesten Bauernhäuser der Region, der Hof von Döhren von 1663.
- (c) Uwe Barghaan, CC BY-SA 3.0Hof von Döhren
- Fachhallenhaus von 11 Fach
- mit neuerem Anbau
- Baujahr: 1663
- Lander 6 Foto: 2003 - (c) Uwe Barghaan, CC BY-SA 3.0Hof Harms
- Fachhallenhaus von 10 Fach
- Halbkreuzhaus mit Sommerflügel
- Baujahr: 1717
- Lander 4 Foto: 2020
Wirtschaft
Die landwirtschaftlichen Nutzflächen von 560 Hektar sind teilweise in der Geest, teilweise in der Marsch gelegen. Sie werden für Landwirtschaft und Erwerbsgartenbau genutzt. Während 1945 noch 30 Gartenbaubetriebe ansässig waren, sind es heute noch fünf Höfe. An der B 431 entstanden mehrere Hofläden und ein Bauernhofcafé. Dazu ist der Wikingerhof "Norvik", der überregional bekannt ist, in Groß Nordende beheimatet.
Quellen
- ↑ Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2022 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 3: Ellerbek - Groß Rönnau. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2003, ISBN 3-926055-73-1, S. 343 (dnb.de [abgerufen am 26. April 2020]).
- ↑ wahlen-sh.de
- ↑ Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
Weblinks
Auf dieser Seite verwendete Medien
(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Positionskarte von Deutschland
(c) Uwe Barghaan, CC BY-SA 3.0
Groß Nordende (Schleswig-Holstein) – Dorfstraße 67 – Hof Hellgrund - Koelbel (Hof 9) – Foto 2007
– Das reetgedeckte Fachhallenhaus ist das Haupthaus des ehemaligen Hofs Koopmann, heutiger Besitzer Koelbel (Hof 9 nach Erdbuch von 1791). Das Erdgeschoss ist massiv gemauert. In der Mitte befindet sich die rechteckige Grootdör mit geradem Sturz. Außen sind die Türen zu den Kübbungen (ehemals Stallungen) erhalten, wobei die linke umgestaltet wurde. 1888 erfolgte auf der Südseite des Haupthauses der Anbau eines zweistöckigen gründerzeitlichen Traktes (nicht im Bild). Zum Hof gehören außerdem mehrere Nebengebäude, unter anderem eine Scheune, die nördlich, parallel zum Haupthaus errichtet wurde.
(Information zu den Hofbesitzern von Willi Heinrich Ochs in „Die Groß-Nordender alten Höfe und Katen“)
(c) Uwe Barghaan, CC BY-SA 3.0
Groß Nordende (Schleswig-Holstein) – Dorfstraße 35 – Villa Meyn - Foto 1996
– Die Villa Meyn ist einer von zahlreichen Neubauten, die kurz vor dem Ersten Weltkrieg in Groß Nordende entstanden. Die Villa wurde 1907 für den Bauherrn Claus Meyn aus Rosengarten errichtet. Das zweigeschossige Haus mit seitlichem Risalit fällt aus dem Rahmen der sonstigen gründerzeitlichen Häuser des Ortes. Die Fassade ragt über das Dach hinaus und weist vom Jugendstil beeinflusste Zierelemente auf. Der mit Erker und Balkon ausgestattete Risalit endet nach oben in einem geschweiften Ziergiebel. Über der Balkontür sieht man ein halbkreisförmiges Relief mit einem Kopf im Strahlenkranz.
Das Haus ist weitgehend im Ursprungszustand erhalten, der Seiteneingang wurde allerdings modernisiert. Außerdem waren die Pfeiler der Balkonbrüstung ursprünglich mit Zierkappen bekrönt und es gab Verzierungen auf dem Dachgesims.
– Claus Meyn, dessen Vater einen Hof in Rosengarten hatte, wurde großzügig abgefunden, da er als nicht erstgeborener Sohn den Hof nicht erbte. Er ließ die Villa in Groß Nordende bauen, das Baugrundstück gehörte der Familie. Claus Meyn lebte von den Mieteinnahmen aus drei Hamburger Häusern. 1945 ging der Besitz an den Sohn Jakob Meyn, 1973 an Anni Soyk geb. Meyn.
– Nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1970 befand sich in diesem Haus die Postsstelle. Der Postkasten vor dem Eingang erinnert an diese Zeit. Danach wurde die Zustellung von Uetersen aus vorgenommen.
Quelle: Annette Schlapkohl: Groß Nordende von der Ersterwähnung bis heute S. 76, S. 194(c) Uwe Barghaan, CC BY-SA 3.0
Groß Nordende (Schleswig-Holstein) – Lander 6 – Hof Döhren (Hof 2) – Foto 2003
– Das Haus wurde 1663 durch Dietrich Stahl erbaut und ist damit das älteste erhaltene Gebäude in Groß Nordende (Hof 2 nach Erdbuch von 1791). Es handelt sich um ein ursprünglich reetgedecktes Fachhallenhaus von 11 Fach mit Durchgangsdiele. Später kam ein gründerzeitlicher Anbau dazu (rechts im Bild). Der Giebel des abgebildeten Wohnteils zeigt einen Halbwalm mit vorgekragtem Obergeschoss. Unter der Walmschwelle sind verzierte Konsolen angebracht. Das Giebelobergeschoss ist als Fachwerk ausgeführt mit Ziegelmustern in den Tafeln. Folgende Inschrift ist im Schwellbalken eingeschnitten:
– DITRICH STAHL GESKE STAHLS 30. IVLY ANNO 1663
GROSSER GOTT VON KRAFT MIT DEINER GNADEN HANDT
BESCHÜTZE DIESES HAUS FÜR STURMWINDT VND BRANDT.
– Zum Hof gehörten außer dem Haupthaus eine Scheune und ein Backhaus. Die Scheune ist stark überbaut, das Backhaus musste 1997 einem Hallenneubau weichen. Die Reetdachdeckung von Haupthaus und Scheune wurde 1991 durch Eternitdeckung ersetzt.
– Seit 1743 ist der Hof in Besitz der Familie Döhren. Die lange betriebene Milchwirtschaft wurde 1970 zugunsten von Mastviehhaltung eingestellt. 2004 haben Döhrens auch diese Wirtschaftsform weitgehend aufgegeben, bis auf 7 ha wurden die Ländereien verkauft.(Information zu den Hofbesitzern von Willi Heinrich Ochs in „Die Groß-Nordender alten Höfe und Katen“)
(c) Uwe Barghaan, CC BY-SA 3.0
Groß Nordende (Schleswig-Holstein) – Dorfstraße 49 – Sogenannter Möllerhof (Hof 30) – Baujahr: 18. Jh. – Foto 2020
– Das als Möllerhof bekannte Haus liegt etwas tiefer als das Straßenniveau (Hof 30 nach Erdbuch von 1791). Es handelt sich ursprünglich um eine Zubauer-Kate, ein kleines reetgedecktes Fachhallenhaus. Als Zubauern bezeichnete man Dorfbewohner mit geringem Landbesitz und wenig Vieh. Das Haus ist zum Wohnhaus umgebaut worden, wobei man die Grootdör erhalten hat. Der zur Straße zeigende Vollgiebel ist massiv gemauert, nur im oberen Bereich verschalt. Erst 1923 erhielt das Haus einen Schornstein, vorher war es ein Rauchhaus, d.h. der Rauch der Feuerstelle zog über das Dachgebälk und das Eulenloch ab.
– 1791 war Robert Stahl als Hofbesitzer eingetragen, 1867 folge Hinrich Krohn. Die Familie Krohn betrieb den Hof über mehrere Generationen. Katharina Borck geb. Krohn vererbte den Hof an ihren Neffen Heinrich Brügmann. Heinrich Brügmann verkaufte den Besitz an Ludwig-C. Martin.
– Vor dem Einbau des Schornsteins 1923 brachten Nachbarn die Schinken und Würste von ihren Hausschlachtungen zum Räuchern in das Haus der Familie Krohn.
(Information zu den Hofbesitzern von Willi Heinrich Ochs in „Die Groß-Nordender alten Höfe und Katen“)Wappen der Gemeinde Groß Nordende im Kreis Pinneberg, Schleswig-Holstein.
Blasonierung: Von Gold und Grün durch einen rot-silbern geteilten Balken schräg geteilt. Oben ein rotes Wagenrad, unten ein silbernes Bauernhaus mit rotem Giebel, Türen und Fenstern.
(c) I, Barghaan, CC BY 2.5
– Der Giebel des Wohnteils zeigt einen Halbwalm mit vorgekragtem Obergeschoss. Unter der Walmschwelle sind verzierte Konsolen angebracht. Das Giebelobergeschoss ist als Fachwerk ausgeführt mit Ziegelmustern in den Tafeln. Folgende Inschrift ist im Schwellbalken eingeschnitten:
DITRICH STAHL GESKE STAHLS 30. IVLY ANNO 1663
GROSSER GOTT VON KRAFT MIT DEINER GNADEN HANDT
BESCHÜTZE DIESES HAUS FÜR STURMWINDT VND BRANDT.(c) Uwe Barghaan, CC BY-SA 3.0
Groß Nordende (Schleswig-Holstein) – Lander 4 – Hof Harms (Hof 1) – Foto 2020
– Das 1717 gebaute Wohn- und Wirtschaftsgebäude gehört zum Hof Harms (Hof 1 nach Erdbuch von 1791). Es ist ein Fachhallenhaus von 10 Fach. Im Norden wurde nachträglich ein Sommerhausflügel angebaut, dessen Längsachse quer zum Haupthaus liegt. Ein so gegliedertes Haus wird als Halbkreuzhaus bezeichnet.
Die Außenwände wurden massiv erneuert. Der Wirtschaftsteil zeigt einen verschalten vorgekragten Vollgiebel. Die Wohnseite hatte ursprünglich einen Vollwalm, der nachträglich zu einem Halbwalm umgestaltet wurde. An der Nordseite des Wirtschaftsteils hat der ehemalige Besitzer von Drathen traufenseitig einen Kuhstall angebaut.
– 1791 war Claus Kelting als Besitzer eingetragen, dessen Sohn den Hof 1816 an Claus Niehus verkaufte. Dann wurde der Besitz geteilt, wobei die Marschländereien an den Hof Kelting (Rotes Haus) gingen. Es folgten als Eigentümer Johann von Döhren, Metta Timm geb. von Döhren, dann 1884 kurzzeitig Simon Krohn. 1888 erwarb Wilhelm von Drahten den Hof, 1913 wurde der Besitz weiter an Klaus Harms verkauft. Ab 1955 folgte dessen Neffe Hans Harms als Eigentümer. Er verpachtete 1974 seine Ländereien und baute ein Altenteilhaus neben seinem Hof.
(Information zu den Hofbesitzern von Willi Heinrich Ochs in Die Groß-Nordender alten Höfe und Katen)Autor/Urheber: Huhu Uet, Lizenz: CC BY 3.0
Groß Nordende (Schleswig-Holstein) – Dorfstraße 37 – Ehem. Gastwirtschaft und Brauerei (Hof 26) – Foto 2013
– Das Gebäude ist ein Vierständerbau von 7 Fach (Hof 26 nach Erdbuch von 1791). Es wurde 1785 errichtet und enthielt vermutlich von Anfang an eine Landhökerei (Kaufladen). Alle Wände sind massiv gemauert, der fünfachsige Giebel liegt direkt an der Straße. Die heute teilweise zugemauerte rundbogige Mitteltür ist von einem Schlusstein gekrönt, der in erhabener Schrift u. a. das Baujahr anzeigt: Claus .../ Ao1785 / No 10 / A. In den beiden darüber liegenden Geschossen sieht man noch die jetzt fest verschlossenen Öffnungen zweier großer Luken, ganz oben befand sich früher ein sog. Kranbalken zum Hochziehen der Waren und eine kleine Luke.
– Ab 1791 ist Claus Schippmnann als Besitzer eingetragen. Er wird als 1803 im Volkszahlregister als Landhöker bezeichnet. 1845 findet man die Berufsbezeichnung Brauerei Brennerei. Der Hof blieb lange in der Familie Schippmann, ging 1867 an den Schwiegersohn Johann Früchtenicht. Dessen gleichnamiger Enkel Johann Früchtenicht übernahm 1908 und richtete eine Essigbrennerei ein. Er betrieb zusammen mit seiner Ehefrau Rebecka im Haus auch die Gastwirtschaft "Strohsack". Nach dem Ersten Weltkrieg geriet das Paar in Schwierigkeiten und war zum Verkauf gezwungen. 1922 wurde der Hof an Wilhelm-Ferdinand Koch veräußert, es folgten in kurzer Zeit wechselnde Eigentümer. Die Gastwirtschaft stellte vermutlich 1935 den Betrieb ein. 1937 übernahm die Familie Dieck das Anwesen.
(c) Uwe Barghaan, CC BY-SA 3.0
Groß Nordende (Schleswig-Holstein) – Dorfstraße 69 – Hofcafé Käckenhoff (Hof 8) – Foto 2007
– Das reetgedeckte Haupthaus ist ein Fachhallenhaus, dessen Wirtschaftsteil mit dem zweistufig verschalten Vollgiebel zur Dorfstraße zeigt (Hof 8 nach Erdbuch von 1791). Der im Bild nicht sichtbare Wohnteil weist einen Halbwalm auf. An der Nordseite erstreckt sich ein günderzeitlicher Anbau von 1907. Das Mauerwerk ist zum Teil erneuert und die Grootdör (Haupteingangstor) wurde als Fensterfront mit kleiner Tür umgestaltet.
Autor/Urheber: Uwe Barghaan, Lizenz: CC BY 3.0
Groß Nordende (Schleswig-Holstein) – Dorfstraße 93 – Ehemaliges Schulhaus von 1915 – Foto 1997
– 1915 -1916 wurde das Schulgebäude errichtet. Architekt war Karl Zöllner, bauausführender Johannes Plump. Es handelt sich um einen zweigeschossigen Backsteinbau mit Walmdach. Ein profiliertes Gesims zwischen den Geschossen strukturiert die Fassade. Der vierachsige linke Gebäudeteil ist breiter als der rechte und springt daher beidseitig vor. Das Dach weist mehrere Fledermausgauben auf und im linken Trakt eine neubarock gestaltete Giebelgaube. Auf der zum ehemaligen Schulhof zeigenden Rückseite ist ein Zwerchgiebel vorhanden.
Im rechten Gebäudeteil liegt der ebenfalls in barocken Formen gestaltete Haupteingang. Eine zweiflügelige Oberlichttür wird von einem säulengestützten Portal eingerahmt. In dessen Giebelfeld ist das Baujahr eingetragen, auf der Spitze steht die farbig gefasste Schnitzerei von einem Schüler und einer Schülerin. Weitere Schnitzereien befinden sich über den Fenstern im Erdgeschoss, an der Giebelgaube und am Seiteneingang. Dieser Eingang mit einem etwas schlichteren Portal liegt auf der südlichen Schmalseite des Hauses (nicht im Bild).
Im Inneren bot das Gebäude Platz für zwei Klassenräume, eine Hausmeisterwohnung und zwei Lehrerwohnungen.
– Das Schulgebäude wurde von 1916 bis 1974 als Schule für die Kinder aus Groß Nordende und Heidgraben genutzt, dann wurde der allgemeine Schulbetrieb eingestellt. Die Schüler wurden von der Zeit an in Schulen in Uetersen und Heidgraben unterrichtet. Ab 1975 bis 1979 war die Raboisenschule (Schule für geistig Behinderte) im Gebäude ansässig.
Das Schulgebäude wurde unter Denkmalschutz gestellt und restauriert. In einem Teilbereich dieses Gebäudes sind jetzt öffentliche Räume entstanden, die als Arbeitszimmer des Bürgermeisters, als Heimatmuseum und für gemeindliche Veranstaltungen genutzt werden können. Die ehemaligen Lehrerwohnungen wurden von der Gemeinde vermietet.(c) Uwe Barghaan, CC BY-SA 3.0
Groß Nordende (Schleswig-Holstein) – Dorfstraße 71 – Ehem. Hof Piening (Hof 7) – Foto 2007
– Das reetgedeckte Fachhallenhaus war das Haupthaus des ehemaligen Hofs Piening (Hof 7 nach Erdbuch von 1791). Es zeigt mit dem Wohnteil zur Dorfstraße. Dessen Vollgiebel ist zweistufig verschalt, während der Giebel des Wirtschaftsteils einen Halbwalm aufweist (im Bild nicht sichtbar). Erd- und Obergeschoss sind massiv gemauert, darüber ist der Giebel Das Erdgeschoss ist siebenachsig, in der Mitte eine Babendör (Tür auf der Giebelseite des Wohnteils) mit Oberlicht. Das Haus wird nicht mehr für die Landwirtschaft genutzt, sondern ist zum Wohnhaus umgestaltet.