Groß Gischau
Groß Gischau Gemeinde Beetzendorf | ||
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Koordinaten: | 52° 45′ N, 11° 6′ O | |
Höhe: | 31 m ü. NHN | |
Fläche: | 4,08 km²[1] | |
Einwohner: | 37 (31. Dez. 2022)[2] | |
Bevölkerungsdichte: | 9 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 20. Juli 1950 | |
Eingemeindet nach: | Gischau | |
Postleitzahl: | 38489 | |
Vorwahl: | 039000 | |
Lage von Groß Gischau in Sachsen-Anhalt | ||
Dorfkirche Groß Gischau |
Groß Gischau ist ein Ortsteil der Gemeinde Beetzendorf im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.
Geographie
Groß Gischau, ein Rundplatzdorf mit Kirche auf dem Platz, liegt rund 5 Kilometer nördlich von Beetzendorf an der Jeetze in der Altmark. Im Südosten erhebt sich der 37,7 Meter hohe Röpelsberg und im Norden der 34,5 Meter hohe Kronsberg.[3][4][1]
Nachbarorte sind Siedenlangenbeck im Westen, Valfitz im Nordosten, Klein Gischau im Osten und Käcklitz im Südosten.[3]
Geschichte
Mittelalter
Im Jahre 1289 wurde ein Domnius geuehardus de gisscouwe als Zeuge in einer Urkunde genannt.[5] Die Angabe bezieht sich vermutlich auf Groß Gischau.[1]
Groß Gischau wurde 1344 erstmals als teutonicalis gyschowe urkundlich erwähnt als Markgraf Ludwig dem Kloster Dambeck Hebungen aus mehreren Dörfern überließ.[6]
Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 erwähnte Gischow, Giscow als Besitz des Klosters Dambeck. Es hob dort 21 Zählstücke und 11⁄2 Scheffel Roggen. Die Bede über 81⁄2 Zählstücke floss an Deren von Bartensleben.[7]
Weitere Nennungen sind 1541 Deutsch oder Groß=Gischo, 1573 Grossen Gischow, 1593 Deutzschenn Gießkow, 1608 Teutsch Gischow[1] und 1804 Groß Gischau oder Giskau, Dorf mit 7 Ganzbauern und einem Rademacher.[8]
Herkunft des Ortsnamens
Jürgen Udolph führt den Ortsnamen auf den slawischen Personennamen „Gyza“ zurück.[9] Heinrich Sültmann leitet den Namen 1344 gyschowe aus den slawischen Worten „giese, jisse, jesen, gyse“ für „Esche“, kann also „Eschenwald“ bedeuten.[10] Aleksander Brückner hingegen erkennt darin das altslawische Wort „ježь“ für „Igel“.[11]
Eingemeindungen
Groß Gischau und Klein Gischau gehörten ursprünglich zum Salzwedelischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Von 1807 bis 1813 lagen sie im Kanton Beetzendorf auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Nach weiteren Änderungen kamen sie ab 1816 in den Kreis Salzwedel, den späteren Landkreis Salzwedel im Regierungsbezirk Magdeburg in der Provinz Sachsen in Preußen.[1]
Am 20. Juli 1950 wurden die Gemeinden Groß Gischau und Klein Gischau aus dem Landkreis Salzwedel zur neuen Gemeinde Gischau zusammengeschlossen.[12]
Am 1. Januar 2004 wurde die Gemeinde Gischau in die Gemeinde Beetzendorf eingemeindet.[13] Die Ortsteile Groß Gischau und Klein Gischau wurden damit Ortsteile von Beetzendorf.
Einwohnerentwicklung
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Quellen, wenn nicht angegeben, bis 1946:[1]
Religion
Die evangelische Kirchengemeinde Groß Gischau, die früher zur Pfarrei Beetzendorf gehörte,[17] wird heute betreut vom Pfarrbereich Beetzendorf des Kirchenkreises Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[18]
Die Kirchenbücher, der früheren Filiale Groß Gischau der Pfarrei Beetzendorf, beginnen im Jahr 1559. Sie gehören damit zu den ältesten erhaltenen in der Altmark.[19]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die evangelische Dorfkirche Groß Gischau ist ein spätromanischer Feldsteinbau.[20] Die Chorquadratkirche stammt offenbar aus dem 13. Jahrhundert. Am Westende des Schiffes sitzt ein neuzeitlicher Fachwerkdachreiter. Eine Besonderheit ist das kleine vermauerte Fenster unten an der Nordseite des Chores, ein Hagioskop, das offenbar den Durchblick zu einem zweiten Altar ermöglichte.[9]
Weblinks
- Groß Gischau im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Literatur
- J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 333, 59. Groß Gischau (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 128 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 780–784, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 780–784, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
- ↑ a b Anke Pelczarski: Wenn die Männer das Sagen haben. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau. 14. Januar 2023, DNB 1047268213, S. 17.
- ↑ a b Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- ↑ Messtischblatt 1679: Beetzendorf. Reichsamt für Landesaufnahme, 1939, abgerufen am 6. Mai 2023.
- ↑ Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 22. Berlin 1862, S. 98 (Digitalisat).
- ↑ Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 17. Berlin 1859, S. 28 (Digitalisat).
- ↑ Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 404 (uni-potsdam.de (Memento vom 22. März 2019 im Internet Archive)).
- ↑ Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 374 (Digitalisat ).
- ↑ a b Matthias Friske: Die mittelalterlichen Kirchen in der nordwestlichen Altmark (= Bernd Janowski und Dirk Schumann [Hrsg.]: Kirchen im ländlichen Raum. Band 9). Lukas, Berlin 2021, ISBN 978-3-86732-379-6, S. 198–200.
- ↑ Heinrich Sültmann: Die Ortsnamen im Kreise Salzwedel (= Wochenblatt-Schriften. Folge IX.). 1931, DNB 362852693, S. 14.
- ↑ Aleksander Brückner: Die slavischen Ansiedlungen in der Altmark und im Magdeburgischen (= Preisschriften, gekrönt und herausgegeben von der Fürstlich-Jablonowskischen Gesellschaft zu Leipzig. Band 22). 1879, S. 70, 32 (Digitalisat ).
- ↑ Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 278 (PDF).
- ↑ Gemeindeverzeichnis-Informationssystem GV-ISys auf destatis.de. Gebietsänderungen (Namen-, Grenz- und Schlüsseländerungen), siehe 2004. Abgerufen am 28. Januar 2018.
- ↑ a b Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 128 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
- ↑ a b Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf: Einwohner der Ortsteile am 31. Dezember für die Jahre 2015 und 2018. 6. Juni 2019.
- ↑ a b Anke Pelczarski: Nur Wallstawe und Jübar legen zu. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau. 15. Januar 2022, DNB 1047268213, S. 17.
- ↑ Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 23 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- ↑ Pfarrbereich Beetzendorf. Abgerufen am 28. Januar 2018.
- ↑ Ernst Machholz: Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID 504809-6, S. 2 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- ↑ Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 161 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
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Dies ist ein Bild des Kulturdenkmals (cultural heritage monument) nach dem Denkmalschutzgesetz von Sachsen-Anhalt mit der ID
Wappen der Gemeinde Beetzendorf. Beschreibung des Wappens: „In Silber über den blauen Wellen eine dreitürmige rote Burg mit blauen Dächern. Im offenen Tor drei (2:1) rote Adlerbeine.“ Siehe auch http://www.heimatfreunde.de/Uber_Beetzendorf/uber_beetzendorf.htm