Grit Breuer

Grit Breuer

(c) Bundesarchiv, Bild 183-1989-0722-020 / CC-BY-SA 3.0

Grit Breuer, DDR-Meisterschaften 1989
NationDeutschland Demokratische Republik 1949 DDR, Deutschland Deutschland
Geburtstag16. Februar 1972 (52 Jahre)
GeburtsortRöbel/Müritz
Größe166 cm
Gewicht63 kg
Karriere
Disziplin400-Meter-Lauf
Bestleistung49,42 s
VereinSC Neubrandenburg
LT 85 Hannover
OSC Berlin
SC Magdeburg
TrainerThomas Springstein
Statuszurückgetreten
Medaillenspiegel
Olympische Spiele0 × Goldmedaille0 × Silbermedaille2 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften1 × Goldmedaille2 × Silbermedaille3 × Bronzemedaille
Hallenweltmeisterschaften2 × Goldmedaille0 × Silbermedaille3 × Bronzemedaille
Europameisterschaften5 × Goldmedaille1 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Halleneuropameisterschaften2 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
U20-Weltmeisterschaften3 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Spiele
BronzeSeoul 19884 × 400 m
BronzeAtlanta 19964 × 400 m
Logo der World Athletics Weltmeisterschaften
SilberTokio 1991400 m
BronzeTokio 19914 × 100 m
BronzeTokio 19914 × 400 m
GoldAthen 19974 × 400 m
BronzeSevilla 19994 × 400 m
SilberEdmonton 20014 × 400 m
Logo der World Athletics Hallenweltmeisterschaften
GoldSevilla 19914 × 400 m
BronzeSevilla 1991200 m
BronzeParis 19974 × 400 m
GoldMaebashi 1999400 m
BronzeBirmingham 2003400 m
Logo der EAA Europameisterschaften
GoldSplit 1990400 m
GoldSplit 19904 × 400 m
GoldBudapest 1998400 m
GoldBudapest 19984 × 400 m
GoldMünchen 20024 × 400 m
SilberMünchen 2002400 m
Logo der EAA Halleneuropameisterschaften
GoldStockholm 1996400 m
GoldValencia 1998400 m
Logo der World Athletics U20-Weltmeisterschaften
GoldSudbury 1988400 m
GoldSudbury 19884 × 100 m
GoldSudbury 19884 × 400 m

Grit Breuer (nach Heirat Breuer-Springstein; * 16. Februar 1972 in Röbel/Müritz) ist eine ehemalige deutsche Leichtathletin.

Sportkarriere

Ihre Paradestrecke waren die 400 Meter, auf der sie Europa- und Vizeweltmeisterin wurde. Außerdem konnte sie zahlreiche Erfolge mit der 4-mal-400-Meter-Staffel erringen.

Bis 1990 startete sie für die DDR. Bereits mit 16 Jahren nahm sie an den Olympischen Spielen 1988 teil und war im Vorlauf der 4-mal-400-Meter-Staffel eingesetzt, die im Endlauf die Bronzemedaille gewann.

Sie gehörte in der DDR-Zeit dem SC Neubrandenburg an, später dem LT 85 Hannover, dem OSC Berlin und schließlich dem SC Magdeburg, wo sie von Thomas Springstein trainiert wurde, der später auch ihr Lebenspartner wurde.

Am 28. Dezember 2005 verkündete Grit Breuer das Ende ihrer Karriere als Leistungssportlerin. Sie habe zuletzt immer wieder gesundheitliche Probleme gehabt, begründete die Leichtathletin ihren Entschluss.

Erfolge im Einzelnen

Mit den 49,42 s bei den Weltmeisterschaften 1991 in Tokio stellte Breuer einen bis heute bestehenden Juniorenweltrekord auf (Stand Februar 2016). Auch über 4-mal 100 sowie 4-mal 400 Meter war Breuer mit der DDR-Staffel zwischenzeitliche Mitinhaberin der jeweiligen Juniorenweltrekorde.

Doping-Kontroversen 1992

Im Januar 1992 geriet sie mit Silke Möller und Katrin Krabbe unter Doping-Verdacht und wurde vom DLV suspendiert, weil die drei im Trainingslager in Südafrika identische Urinproben abgaben. Das Schiedsgericht der Internationalen Leichtathletik-Föderation (IAAF) sprach sie aber aus formalen Gründen frei.[1][2]

Am 23. Juli 1992 wurde bei einer Urinprobe Grit Breuers im Rahmen einer Dopingkontrolle die Substanz Clenbuterol nachgewiesen. Dieses war in einem Asthmamittel enthalten, das sie zu sich nahm. Da das Mittel zu diesem Zeitpunkt noch nicht auf der Dopingliste stand, sperrte der DLV Breuer für ein Jahr wegen Medikamentenmissbrauchs. Die IAAF verlängerte diese Sperre um zwei weitere Jahre, was mit unsportlichem Verhalten begründet wurde. Grit Breuer strengte daraufhin zusammen mit Katrin Krabbe, die bei derselben Kontrolle mit demselben Befund auffällig wurde, ein Verfahren an. Sie selbst verließ den Klageweg später jedoch, während Katrin Krabbe vom Internationalen Leichtathletikverband schließlich 1,2 Millionen DM wegen nichtzulässiger Einschränkung der Berufsfreiheit erstritt.

Am 20. November 2006 wurde aufgrund von Informationen aus dem Verfahren gegen den Leichtathletiktrainer Thomas Springstein unter anderem gegen Grit Breuer ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts eines Verstoßes gegen die Anti-Doping-Bestimmungen eingeleitet. Sämtliche aus den Unterlagen des Springstein-Falls resultierenden Ermittlungen wurden jedoch ohne Ergebnis eingestellt. Im Falle Grit Breuers wurde aufgrund ihres Verbandsaustrittes auf eine vorläufige Einstellung entschieden, wobei im Falle einer erneuten Sportausübung das Verfahren fortzusetzen sei.

Sonstiges

In ihrer aktiven Zeit wog Breuer 63 kg bei 1,66 m Körpergröße.

Grit Breuer ist gelernte Kauffrau für Bürokommunikation. Bei Beendigung ihrer sportlichen Karriere kündigte sie an, ab 2006 zu beabsichtigen „ins Hotelfach reinschnuppern, im Marketingbereich“.[3] Grit Breuer arbeitet derzeit als Fitness-Trainerin und Golf-Koordinatorin im Hotel Neptun in Warnemünde. Die Hotel-Homepage weist sie als Freizeitkoordinatorin ‚Grit Breuer-Springstein‘ aus.[4]

Literatur

  • Kurzbiografie zu: Breuer, Grit. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
  • Karl-Heinz Keldungs: Grit Breuer. In: ders.: Die deutsche Leichtathletik in 100 Porträts von Hanns Braun bis Malaika Mihambo. Arete Verlag Christian Becker, Hildesheim 2022, ISBN 978-3-96423-081-2, S. 26f.

Einzelnachweise

  1. Drugs in world athletics bbc.co.uk 31. Juli 2000
  2. Chronologie im Fall Krabbe faz.net 27. Juni 2001
  3. Grit Breuer: ich habe alles erreicht In: Stern vom 28. Dezember 2005
  4. Homepage des Neptun-Hotels, Warnemünde

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Grit Breuer, Katrin Schreiter, Petra Krug ADN-ZB Koard 22.7.89 Neubrandenburg: 40. DDR-Leichtathletik-Meisterschaften- Grit Breuer (vorn) vom SC Neubrandenburg gewann den 400-m-Lauf. Mit der Zeit von 50,48 s egalisierte die Junioren-Weltmeisterin die bestehende Jahresbestleistung. Auf den Plätzen folgten Katrin Schreiter (Nr. 81, Turbine Erfurt) und Petra Krug (l.) vom SC Dynamo Berlin.
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