Grins

Grins
WappenÖsterreichkarte
Wappen von Grins
Grins (Österreich)
Basisdaten
Staat:Osterreich Österreich
Land:Tirol Tirol
Politischer Bezirk:Landeck
Kfz-Kennzeichen:LA
Fläche:21,09 km²
Koordinaten:47° 8′ N, 10° 31′ O
Höhe:1006 m ü. A.
Einwohner:1.391 (1. Jän. 2025)
Bevölkerungsdichte:66 Einw. pro km²
Postleitzahl:6591
Vorwahl:05442
Gemeindekennziffer:7 06 07
Adresse der Gemeinde-
verwaltung:
Grins 57
6591 Grins
Website:www.grins.gv.at
Politik
Bürgermeister:Franz Benedikt (Bürgerliste Grins)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(13 Mitglieder)

7 Bürgerliste Grins – BLG, 5 Liste Gemeinsam Aktiv – LGA, 1 Allgemeine Liste Graf-Gurnau – ALGG

Lage von Grins im Bezirk Landeck
Lage der Gemeinde Grins im Bezirk Landeck (anklickbare Karte)FaggenFendelsFissFließFlirschGaltürGrinsIschglKapplKaunerbergKaunertalKaunsLadisLandeckNaudersPettneu am ArlbergPfundsPiansPrutzRied im OberinntalSt. Anton am ArlbergSchönwiesSeeSerfausSpissStanz bei LandeckStrengenTobadillTösensZamsTirol
Lage der Gemeinde Grins im Bezirk Landeck (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Ortskern von Grins
Ortskern von Grins
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
Parseiergruppe der Lechtaler Alpen

Grins ist eine Gemeinde mit 1391 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2025) im Bezirk Landeck, im Bundesland Tirol (Österreich). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Landeck.

Geografie

Lage

Grins liegt im Stanzer Tal am Westende einer Terrasse über dem Landecker Becken gelegen, oberhalb des Flusses Sanna (als Zusammenfluss von Rosanna und Trisanna). Das Haufendorf liegt am Fuß der 3036 m hohen Parseierspitze.

Gliederung

Die Ortsteile sind Grins, Innerdorf, Außerdorf, Fals, Tasseier, Graf, Gurnau, Grist, Ochsenberg, Pazol, Gmar (seit 2000).

Nachbargemeinden

Zams
StrengenKompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigtStanz bei Landeck
TobadillPiansLandeck

Geschichte

Ehemaliger Tuffsteinbruch oberhalb der Wildbadquelle

Grins war schon in der Steinzeit besiedelt, wie die Funde eines Steinbeils und Scherben von Urnenfeldern belegen. An die Zeit der römischen Besatzung erinnern vor allem Ortsnamen. So lässt sich auch „Grins“ auf das lateinische „crines“ (Spalte) zurückführen.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort 1288 als Grinnes in einem Güter- und Abgabenverzeichnis von Graf Meinhard II. von Tirol.[1] Daraus ist auch ersichtlich, dass zu dieser Zeit bereits Ackerbau in Grins betrieben wurde, hauptsächlich wurde Gerste angebaut.

In einer Verordnung des Tiroler Landesfürsten wurde 1330 festgelegt, dass die Arlbergstraße über Grins führt. Damit nahm der Ort eine wichtige Rolle im West-Ost-Verkehr ein und erlangte einen gewissen Wohlstand.

Im Jahr 1434 verhängte der Brixener Bischof den Kirchenbann über Grins, da die Grinner ihre Verstorbenen ohne Priester beisetzten. Als zwei Jahre später der Bann wieder aufgehoben wurde, erhielt Grins einen eigenen Priester. In diesem Zusammenhang wurde auch die Grinner Nikolaus-Kirche erstmals erwähnt.

In dieser Zeit erlangte auch der in Grins abgebaute Tuffstein eine lokale Wichtigkeit. So wurden das Langhaus der Liebfrauenkirche in Angedair, die Jakobskirche in Kauns und die Peterskirche in Stanz damit erbaut.

Es gibt Legenden, dass sich bereits Margarete von Tirol regelmäßig bei den Heilquellen von Grins aufhielt. Die belegte Geschichte der in 1200 Meter Seehöhe entspringenden sulfatischen Bitterquelle beginnt 1730. Zwar wurde die Quelle 1840 verschüttet, aber nach deren Wiederentdeckung 1925 wurde ein Kurhaus errichtet.[2]

Im November 1945 brach in einem Gasthaus ein Feuer aus. Es griff rasch auf umliegende Gebäude über und weder die Ortsbevölkerung noch die Feuerwehren der Nachbardörfer waren in der Lage, den Brand einzudämmen, sodass fast der ganze Ort ein Raub der Flammen wurde. Beim Wiederaufbau versuchte man, den ursprünglichen Dorfcharakter wiederherzustellen.[3][4]

Bevölkerungsentwicklung

Grins: Einwohnerzahlen von 1869 bis 2024
Jahr  Einwohner
1869
  
849
1880
  
829
1890
  
748
1900
  
682
1910
  
721
1923
  
730
1934
  
755
1939
  
732
1951
  
864
1961
  
898
1971
  
986
1981
  
1.157
1991
  
1.189
2001
  
1.295
2011
  
1.389
2021
  
1.381
2024
  
1.369
Quelle(n): Statistik Austria, Gebietsstand 1.1.2021

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Die spätbarocke Pfarrkirche wurde 1775–1779 anstelle einer älteren Kirche erbaut und später mehrmals umgestaltet und renoviert, das Deckenfresko stammt von Matthäus Günther.
  • Die gemauerte Römerbrücke, die die Schlucht des Mühlbachs im Dorfzentrum überspannt, stammt eigentlich aus dem 16. Jahrhundert, hat aber ihren Namen wahrscheinlich von der alten Römerstraße, die durch den Ort verlief.

Freizeiteinrichtungen

Schwimmbad

Grins verfügt über ein Freischwimmbad, welches sich am oberen Ortsrand („in der Fals“) befindet. Nur wenig darunter gibt es einen Tennisplatz. Die bekannte Schwefel-Heilquelle Wildbad liegt oberhalb des Dorfes und kann durch einen zwanzig-minütigen Fußmarsch oder per Mountainbike erreicht werden. Am östlichen Ortsrand liegt der Fußballplatz des FC Grins und wenig dahinter beim Grünbach befindet sich eine Kneipp-Anlage.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftssektoren

Von den landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurde einer im Haupt-, 57 im Nebenerwerb und zwei von juristischen Personen geführt. Diese zwei bewirtschafteten 84 Prozent der Flächen. Von den 193 Erwerbstätigen im Produktionsbereich waren 168 in der Bauwirtschaft tätig. Die größten Arbeitgeber im Dienstleistungssektor waren die Bereiche soziale und öffentliche Dienste (106), Verkehr (41) und Handel (36 Erwerbstätige).[5][6][7]

WirtschaftssektorAnzahl BetriebeErwerbstätige
2011200120112001
Land- und Forstwirtschaft 1)607484
Produktion2011193218
Dienstleistung4420219160

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Arbeitsmarkt, Pendeln

Von den rund 600 Erwerbstätigen, die im Jahr 2011 in Grins lebten, arbeiteten 112 in der Gemeinde, mehr als achtzig Prozent pendelten aus.[8]

Infrastruktur

Grins ist mit einer Buslinie an den Bahnhof Landeck-Zams und damit an die Arlbergbahn angebunden. Der näher gelegene Bahnhof Pians wird wie alle Halte zwischen Landeck und St. Anton nicht mehr bedient.

Weiters ist der Ort mit der Anschlussstelle „Landeck-West“ auch an die S16 Arlbergschnellstraße angebunden, die Richtung Innsbruck in die A12 Inntalautobahn übergeht und von vielen Grinner Pendlern genutzt wird.

Politik

Gemeinderat

In den Gemeinderat werden 13 Mandatare gewählt.

Partei2022[9]2016[10]2010[11][12]
%Mandate%Mandate%Mandate
Bürgerliste Grins53,117
Liste Gemeinsam Aktiv36,92556,45846,677
Allgemeine Liste Graf-Gurnau9,97115,98215,562
FPÖ Grins & Unabhängige27,573
Grinner AUFWIND9,551
FPÖ – Die Grinner Freiheitlichen12,021
Wir für Euch16,202

Bürgermeister

Bürgermeister von Grins ist seit 14. März 2022 Franz Benedikt (Bürgerliste Grins). Er hat Thomas Lutz (Liste Gemeinsam Aktiv) bei der Bürgermeisterwahl am 27. Februar 2022 mit 60,58 % abgelöst und wurde für sechs Jahre gewählt.[13][14][15][16]

Wappen

Das Gemeindewappen wurde 1976 von der Tiroler Landesregierung verliehen. Es zeigt in stilisierter Form die charakteristische Römerbrücke als Wahrzeichen des Ortes und als Symbol für die Lage an der Arlbergroute.[17]

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Sonstiges

Die Einwohner von Grins nennen sich „Grinner“.

Commons: Grins, Austria – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Oswald Zingerle (Bearb): Meinhards II. Urbare der Grafschaft Tirol (Fontes rerum Austriacarum. 2. Abt., Band 45/1). Wien: Tempsky 1890, III, 2.
  2. Auf den Spuren des Heilwassers in Grins. (PDF) ORF, 3. Juli 2017, abgerufen am 14. März 2021.
  3. Isabella Fritz-Egg: Geschichte Tirol, Grins. Verein "fontes historiae - Quellen der Geschichte", abgerufen am 14. März 2021.
  4. Chronik. Gemeinde Grins, abgerufen am 14. März 2021 (österreichisches Deutsch).
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Grins, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 14. März 2021.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Grins, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 14. März 2021.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Grins, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 14. März 2021.
  8. Ein Blick auf die Gemeinde Grins, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 14. März 2021.
  9. Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen 2022 | Gemeinde Grins. Land Tirol, abgerufen am 23. August 2022.
  10. Land Tirol - Wahlen 2016. Abgerufen am 14. März 2021.
  11. Land Tirol - Wahlen 2010. Abgerufen am 14. März 2021.
  12. Gemeinderatswahl 2010. Gemeinde Grins, abgerufen am 14. März 2021 (österreichisches Deutsch).
  13. Herbert Tiefenbacher: „Diese Arbeit macht mir große Freude“. In: Rundschau Oberländer Wochenzeitung. Oberländer Rundschau GmbH, Imst, 24. Mai 2022, abgerufen am 10. Dezember 2024 (österreichisches Deutsch).
  14. Herbert Tiefenbacher: 41 Bewerber fürs Bürgermeisteramt und 71 Listen. In: Rundschau Oberländer Wochenzeitung. Oberländer Rundschau GmbH, Imst, 7. Februar 2022, abgerufen am 10. Dezember 2024 (österreichisches Deutsch).
  15. Helmut Wenzel: Neuer Bürgermeister von Grins: „Aufgabe macht Vollzeitjob nötig“. In: tt.com plus. New Media Online GmbH, Innsbruck, 30. März 2022, abgerufen am 10. Dezember 2024 (österreichisches Deutsch).
  16. Franz Benedikt. Bürgermeister und Substanzverwalter der Gemeindegutsagrargemeinschaft Grins. In: Internetpräsenz. Gemeinde Grins, abgerufen am 10. Dezember 2024 (österreichisches Deutsch).
  17. Eduard Widmoser: Tiroler Wappenfibel. Tyrolia-Verlag, Innsbruck 1978, ISBN 3-7022-1324-4, S. 47.

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Parseiergruppe der Lechtaler Alpen, oberhalb von Grins. Mit den Bergen Dawinkopf, Bockgarten- und Parseierspitze sowie Gatschkopf.
Grins 7.11.2017.jpg
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Grins bei Landeck
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Wildbad Grins 01.jpg
Ehemaliger Tuffsteinbruch oberhalb der schwefelhaltigen Wildbadquelle in Grins, Österreich
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