Griesmühle (Hartenstein)

Griesmühle
Gemeinde Hartenstein
Koordinaten: 49° 35′ 24″ N, 11° 27′ 54″ O
Einwohner:(2010)
Postleitzahl:91235
Vorwahl:09152
Griesmühle

Die Einöde Griesmühle ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Hartenstein im mittelfränkischen Landkreis Nürnberger Land in Bayern. Die Nachbarorte sind Harnbach, Enzendorf, Sieglitzhof und Treuf. Die ehemalige Mühle besteht aus drei Gebäuden.

Lage

Griesmühle liegt etwa 600 m westlich der Pegnitz bzw. westlich der Staatsstraße 2162 nach Neuhaus an der Pegnitz. Ein Bach durchquert das Mühlenanwesen. Er entspringt westlich davon. Ebenfalls im Westen befindet sich der Mittelberg, im Süden die Erhebung Auf der Heide (473 m).

Sehenswertes in der Natur

Geschichte

Die Griesmühle wurde 976 erstmals erwähnt unter dem Namen "molendinum Gries" in einer Schenkungsurkunde an das, von Biletrud (Wiltrudis, Witwe des Herzogs Berthold von Bayern) neu gegründete, Kloster Bergen bei Neuburg an der Donau.[1]

Die Mühle war dem Pflegeamt Hohenstein zugeordnet (Bestätigt für 1280[2] und 1326[3]). Eingesetzt wurde dessen Vogt bis 1188 durch die Grafen von Sulzbach, anschließend durch das hohenstaufische Kaiserhaus und schließlich ab 1268 durch die Bayernherzöge. Niedergericht, Frevelgericht und Steuer über die Griesmühle lagen damit beim Pflegeamt Hohenstein bis dieses im Pflegeamt Hersbruck aufging. Das Hochgericht lag beim Pflegeamt Velden.[4] Grundherrschaftliche Zugehörigkeit und Rechtssituation änderten sich bis zum 19. Jahrhundert nicht. Die Flur der Mühle war zehntfrei, was sehr selten war. Zehntherr der Mühle war um 1800 G. Engelhard zu Sieglitzhof. 1808 wurde die Griesmühle Teil der Gemeinde Enzendorf, zugehörig dem Landgericht Hersbruck und dem Steuerdistrikt Artelshofen. 1818 hatte die Griesmühle acht Einwohner in einem Wohngebäude. 1875 zählte die Mühle 15 Einwohner. 1925 war die Einwohnerzahl auf neun in einem Wohngebäude gesunken. 1950 wohnten in der Griesmühle sieben Einwohner in einem Wohngebäude. 2010 zählte die Griesmühle noch zwei Einwohner (aus dem denkmalschützerischen Erhebungsbogen des Architekturbüros Sesselmann).

Vor dem 2. Weltkrieg wurde das Mühlrad entfernt und eine Turbine eingebaut. Sie erzeugte Strom für die Dörfer Treuf, Sieglitzhof und Kreppling.

Literatur

  • Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.): Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3.

Weblinks

Commons: Griesmühle (Hartenstein) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Die Altstadtfreunde Hersbruck in der Hersbrucker Zeitung 2000. Abgerufen am 11. November 2020.
  2. Bayerischen Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): MonuMonumenta Boica: Urbarium ducatus Baiuwariae posterius ex anno 1280 circ. 36, 1=Collectio nova 9,1. München 1852, ISBN 3-89131-244-X, S. 350 (digitale-sammlungen.de [abgerufen am 4. Januar 2022]).
  3. Bayerische Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Monumenta Boica: Urbarium vicedominatus Lengenuelt. 1326. 36,1=Collectio nova 9,1. München 1852, ISBN 3-89131-244-X, S. 634 (digitale-sammlungen.de [abgerufen am 4. Januar 2022]).
  4. Historischer Atlas von Bayern - Franken Reihe I Heft 14: Lauf-Hersbruck. Komm. für Bayer. Landesgeschichte, München 1967, S. 66 und Karte 1 (digitale-sammlungen.de).

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Griesmuehle 001.JPG
Die Griesmühle in der Gemeinde Hartenstein wurde bereits 976 als molendinum Gries urkundlich erwähnt, als Wiltrud von Bergen dem K1oster Bergen bei Neuburg an der Donau einige Güter schenkte.