Grete Reiner

Grete Reiner

Grete Reiner-Straschnow (geboren als Margarethe Stein 7. Dezember 1891[1] in Prag, Österreich-Ungarn; gestorben vor 10. März 1944 im KZ Auschwitz) war eine deutsche Übersetzerin und Herausgeberin.

Leben

Grete Reiner ist vor allem für ihre 1926 beendete Übertragung des Schwejk von Jaroslav Hašek und Karel Vaněk bekannt. Dieses fragmentarische Buch (1921–1923) ergänzte sie zudem um einige eigene Episoden, die auf Deutsch 2004 in der Tschechischen Bibliothek erschienen.

Sie gab ab 1936 die Emigrantenzeitung Deutsche Volkszeitung[2] in Prag heraus, die später von Lenka Reinerová (die mit ihr aber nicht verwandt war) weitergeführt wurde.

Grete Reiner heiratete in erster Ehe Oskar Straschnow, mit dem sie ein Kind hatte, Kurt (1911–1999). In zweiter Ehe war sie verheiratet mit Karel Reiner (1897–1943, in Auschwitz ermordet[3]).

Am 22. Dezember 1942 wurde Grete Reiner von den deutschen Besatzern im Rahmen der „Endlösung der Judenfrage“ in das Sammellager in Terezín (Theresienstadt) deportiert und von hier am 6. September 1943 nach Auschwitz. Falls sie der Misshandlung nicht schon früher zum Opfer gefallen war, wurde Grete Reiner mit den übrigen Menschen aus dem Transport in der Nacht vom 8. auf den 9. März 1944 vergast.

Übersetzungen (Auswahl)

  • Ivan Olbracht: Im dunkelsten Kerker. (Übers. aus dem Tschechischen). Wieland Verlag, München 1923.
  • Arne Novák: Die tschechische Literatur aus der Vogelperspektive. (Übers. aus dem Tschechischen). Flesch, Prag 1923.
  • Pierre Frondaie: Der Mann mit dem 100 Ps. (Übers. aus dem Französischen). Ullstein, Berlin 1926.
  • Emanuel Vajtauer: Die Träneninsel. E. Prager, Wien 1932.
  • Georgij Schilin: Säumiger Tod. Kittl, Leipzig 1936.
  • Jaroslav Hašek: Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk. Verschiedene Verlage.
  • Jaroslav Hašek: Urschwejk. Wieser Verlag, Klagenfurt 2021, ISBN 978-3-99029-452-9.

Literatur

  • Gregor, Ludvík, M.: Haškův Švejk v překladu Grety Reinerové. Ústav germánských studií, FF UK, Praha 1967.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die Bibliographia Judaica nennt den 22. September 1892; die Biographia Judaica Bohemiae nennt den 20. November 1892; Das Lexikon sudetendeutscher Schriftsteller nennt den 20. Oktober 1891 als Geburtsdatum
  2. Deutsche Volkszeitung, bei Souborný katalog České republiky
  3. Opferdatenbank

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Margarette Reiner rozená Stein v roce 1939.jpg
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