Gremlins – Kleine Monster

Film
TitelGremlins – Kleine Monster
OriginaltitelGremlins
ProduktionslandVereinigte Staaten
OriginalspracheEnglisch
Erscheinungsjahr1984
Länge106 Minuten
Altersfreigabe
Stab
RegieJoe Dante
DrehbuchChris Columbus
ProduktionMichael Finnell
MusikJerry Goldsmith
Noel Regney
KameraJohn Hora
SchnittTina Hirsch
Besetzung
Synchronisation
Chronologie

Gremlins – Kleine Monster (Originaltitel Gremlins) ist eine US-amerikanische Horrorkomödie aus dem Jahr 1984. Der Film entstand unter der Regie von Joe Dante, der den Posten auch bei der Fortsetzung Gremlins 2 – Die Rückkehr der kleinen Monster von 1990 innehatte. Die Hauptrollen spielen Zach Galligan und Phoebe Cates. Bei einem Budget von 11 Mio. US-Dollar spielte der Film allein in den USA 148 Mio. US-Dollar ein.[1] Der Film startete am 26. Oktober 1984 in den bundesdeutschen Kinos.[2] Seit 2023 wird eine Prequel-Animationsserie unter dem Titel Gremlins – Secrets of the Mogwai auf dem US-amerikanischen Streamingdienst Max ausgestrahlt.

Handlung

Randall Peltzer aus Kingston Falls ist Erfinder skurriler Alltagsgeräte, die das Leben erleichtern sollen, jedoch meistens nicht richtig funktionieren. Auf Geschäftsreise kauft Peltzer vom Enkel eines geheimnisvollen Händlers in Chinatown den Mogwai Gizmo. Dabei handelt es sich um ein kleines Tier, das mit Fell bedeckt ist und singen kann. Der Enkel des Händlers gibt ihm drei Regeln mit auf den Weg:

  • den Mogwai nie dem Sonnenlicht aussetzen,
  • den Mogwai nicht nass werden lassen,
  • den Mogwai nicht nach Mitternacht fressen lassen.

Peltzer schenkt das putzige Tierchen seinem Sohn Billy als Weihnachtsgeschenk und kurz darauf passiert das erste Missgeschick: Gizmo wird nass und unter Zuckungen platzen eine Vielzahl neuer Mogwais aus seinem Fell heraus. Diese tragen allerdings andere Charakterzüge und verhalten sich äußerst asozial. Also sucht Billy die örtliche Mittelschule auf, um seinem früheren Biologie-Lehrer Mr. Roy Hanson einen Mogwai zu zeigen, woraufhin der Lehrer dem pelzigen Wesen für einige Tests mit einer Spritze eine Blutprobe entnimmt.

Unterdessen zerknabbern die restlichen Mogwais daheim im Jugendzimmer von Billy das Stromkabel seines Weckers. Mit Blick auf die stehen gebliebenen Zeiger seines Weckers füttert Billy deshalb aus Unwissenheit die gefräßigen Tiere nach Mitternacht. Die Mogwais verpuppen sich daraufhin und entschlüpfen den schwarzen Kokons hinterher als aggressive echsenartige Gremlins. Anschließend attackieren die grünen Bestien im Haus der Familie Peltzer die Mutter von Billy, die einen Gremlin in der Mikrowelle zum Platzen bringt. Außerdem zerfleischt Mutter Lynn einen anderen Gremlin in einem Küchenmixer. Mit einem Schwert, das an der Wohnzimmerwand hängt, enthauptet ihr herbeieilender Sohn Billy während eines Handgemenges einen weiteren Gremlin, dessen abgetrennter Kopf ins Kaminfeuer fliegt und in den Flammen verbrennt. Nachdem Billys Mutter und er selbst die koboldhaften Gremlins bis auf deren Anführer Stripe, der weiße irokesenschnittartige Haare auf dem Kopf trägt, töten konnten, flüchtet dieser in ein YMCA-Gebäude. In dem dort befindlichen Schwimmbad vermehrt er sich durch einen Sprung ins Wasser in eine Armee von zerstörungswütigen kleinen Monstern, die den beschaulichen Ort am Weihnachtsabend ins Chaos stürzen. Dabei vergnügen sich die wilden Gremlins im Irish Pub Dorry’s Tavern bei Alkohol, Tabak und Glücksspiel, während die gehässigen Geschöpfe, die eine Neigung zur Kostümierung mit Hüten, Sonnenbrillen und Schminke zeigen, die Kneipe auseinandernehmen. In dem Irish Pub arbeitet Kate Beringer, die neue Freundin von Billy, als Bedienung, die von den Gremlins schikaniert wird. Als Kate feststellt, dass ein Gremlin vor dem Lodern eines entfachten Streichholzes zurückschreckt, kann die junge Frau mit dem Blitzlicht einer Sofortbildkamera einige der üblen Monster vertreiben. Zudem fährt Billy in seinem verschneiten VW Käfer vor, der seine Freundin mit den grellen Scheinwerfern seines Autos aus der misslichen Lage befreit, woraufhin Billy und Kate in das nahegelegene Kreditinstitut flüchten, in dem Billy tagsüber als Bankkaufmann arbeitet.

Bei einer durch Billy herbeigeführten Gas-Explosion in einem Kino, wo sich die garstigen langohrigen Kreaturen versammelt haben, um sich zusammen den Walt-Disney-Zeichentrickfilm Schneewittchen und die sieben Zwerge anzuschauen, werden erneut alle Gremlins bis auf Anführer Stripe getötet. Während eines Showdowns in einem Kaufhaus wird dieser von Gizmo mithilfe des Hochziehens einer Fenster-Jalousie durch hereinströmendes Sonnenlicht getötet. Somit ist der Spuk vorbei. Als Familie Peltzer danach in ihrem Wohnzimmer zur Normalität zurückfindet, kommt der asiatische Händler aus Chinatown zu Besuch. In einem erbosten Plädoyer gegen den naturfeindlichen Lebenswandel der westlichen Welt erklärt er Mr. Peltzer und dessen Sohn Billy, sie seien aufgrund ihrer Verantwortungslosigkeit noch nicht bereit, den Mogwai als Haustier zu halten, und nimmt ihn wieder mit. Lediglich im jungen Billy erkennt der graubärtige Asiate die menschliche Größe, womöglich irgendwann der Obhut von Mogwai Gizmo charakterlich gewachsen zu sein.

Zum Schluss ermahnt Vater Randall Peltzer als auktorialer Erzähler aus dem Off, der bereits zu Beginn des Films die Handlung erklärend eingeleitet hatte, die Zuschauer, nicht direkt die Handwerker zu rufen, wenn mal daheim „die Klima-Anlage versagt, die Waschmaschine nicht funktioniert oder der Videorekorder den Geist aufgibt“, erst solle man überall im Haus das Licht anschalten und alles durchsuchen – denn es könnte sich ein Gremlin im Haus verstecken.

Auszeichnungen

Der Film gewann 1985 bei den Saturn Awards die Auszeichnung in den Kategorien Bester Horrorfilm, Beste Regie, Beste Musik, Beste Spezialeffekte sowie Polly Holliday als Beste Nebendarstellerin. Nominiert war er darüber hinaus in den Kategorien Bestes Drehbuch, Bestes Make-up sowie Corey Feldman als Bester Nachwuchsschauspieler.

Zusätzlich gewann der Film einen Young Artist Award für den Besten Familienfilm sowie eine Nominierung für Corey Feldman als Besten Jungschauspieler. In Deutschland wurde der Film mit der Goldenen Leinwand ausgezeichnet.[3]

Computerspiel-Umsetzungen

Trivia

  • Im Film gibt es Gastauftritte des Produzenten Steven Spielberg und des Komponisten Jerry Goldsmith sowie von häufig in Filmen von Joe Dante auftretenden Darstellern wie Kenneth Tobey und William Schallert.
  • Die schottische Band Mogwai wurde durch den Film zu ihrem Namen inspiriert.
  • In den Warner-Bros-Movie-World-Parks gab es für einige Zeit ein Gremlins-Fahrgeschäft nach Art einer Geisterbahn. Das Thema war ein Überfall von Gremlins auf das Studio, in dem sich die Besucher befinden, bei dem alles verwüstet wird.
  • Während der Vater auf der Erfindermesse mit der Mutter telefoniert, sieht man rechts im Hintergrund, wie jemand gerade die Zeitmaschine aus dem gleichnamigen Filmklassiker nach H. G. Wells’ Roman startet. Nach einem kurzen Schnitt zu den schlüpfenden Gremlins in Billys Zimmer ist die Zeitmaschine plötzlich verschwunden und Zuschauer suchen ungläubig den dampfenden Boden ab.
  • Ebenfalls auf der Erfindermesse ist Robby der Roboter aus Alarm im Weltall zu sehen.
  • In der Nacht, in der Billy die Mogwais unbeabsichtigt nach Mitternacht mit Hähnchen füttert, läuft im Fernsehen der Filmklassiker Die Dämonischen, bei dem es um den Austausch der Menschheit durch von Außerirdischen produzierte menschliche Kopien geht.
  • Im Buch zum Film erfährt man, dass der Mogwai (Gizmo) ursprünglich von einem pazifistischen Alien-Wissenschaftler geschaffen wurde, um das ideale Haustier für Kinder zu züchten. Die „Gremlins“ sind dem Buch zufolge ein unbeabsichtigter Nebeneffekt. Während der friedliche Mogwai (einer von 1000) unsterblich ist, ist die Lebensdauer eines Gremlins sehr kurz, da sie dazu neigen, einander auszustechen und sich Feinde zu schaffen. Woher Mr. Wing diese Informationen über Gizmo hat, erfährt man jedoch nicht.
  • Im Film sehen alle Mogwais Gizmo sehr ähnlich (weiß und braun gefleckt), in der Fortsetzung sind sie jedoch schwarz und weiß. Auch die Gremlins sind farblich nicht zu unterscheiden.
  • Der Film spielt in der Kleinstadt Kingston Falls, gedreht wurden die Szenen auf demselben Filmset wie Zurück in die Zukunft, dem Courthouse Square in den Universal Studios in Hollywood.
  • Mit seiner niedlichen Erscheinung, bestehend aus Kulleraugen und gedrungenem Körperbau, entspricht Mogwai Gizmo dem Kindchenschema und weckt dadurch Zuneigungsgefühle.
  • Der übernatürliche Spielfilm Gremlins erschien zu einer Zeit, als das filmische Verbinden von Horror- und Komödienstoffen allmählich an Popularität gewann. Die Horrorkomödie Ghostbusters, die damals 1984 in derselben Woche in den Kinos erschien wie die Gremlins, verfolgt nach Meinung des amerikanischen Philosophen Noël Carroll dasselbe Konzept. Unheimliche Filmszenen, die früher zum Fürchten waren, erhalten in diesen Filmen einen humoristischen Unterton.
  • Die sagenhafte Legende über die Gremlins reicht zurück bis in die Zeit des Zweiten Weltkriegs, als Militärmitglieder der britischen Luftwaffe Royal Air Force technische Probleme häufig spaßeshalber auf diese kleinen Monster zurückführten. Ebenso etablierte der Kinderbuchautor Roald Dahl den Begriff „Gremlins“ in der populären Kultur durch die Veröffentlichung seines Buchs The Gremlins im Jahre 1943. Walt Disney zog in Betracht, das Buch zu verfilmen, was jedoch nie realisiert wurde. In einer achtminütigen Cartoon-Folge mit dem Titel Falling Hare von Bugs Bunny, produziert von Leon Schlesinger, aus dem Jahr 1943 (auf Deutsch: Kommt ein Häschen geflogen) kämpft der Hase gegen einen solchen Gremlin in einem militärischen Flugzeug hoch oben am Himmel. Regisseur Joe Dante hatte das Kinderbuch The Gremlins von Roald Dahl gelesen und erklärt, das Buch habe Einfluss auf seinen Spielfilm gehabt. Im Jahr 1983 distanzierte sich Dante mit seiner Arbeit öffentlich von früheren Verfilmungen des Gremlins-Stoffes, indem Dante schilderte: „Unsere Gremlins sind irgendwie anders. Sie sind grün und haben große Mäuler, sie grinsen viel und machen unglaubliche, wirklich gemeine Dinge mit Menschen und haben dabei ständig Spaß.

Kritiken

„Eine boshaft-hintersinnige Horror-Farce über die Ambivalenz des Wunderbaren und die Kehrseite des technischen Fortschritts und der modernen Konsumgesellschaft; ätzend-karikierend, bisweilen auch trivial und kraß in den Ausdrucksmitteln, aber insgesamt in ihrer Gesellschaftskritik treffend.“

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Einspielergebnis laut Internet Movie Database
  2. Starttermine laut Internet Movie Database
  3. Nominierungen und Auszeichnungen laut Internet Movie Database
  4. Gremlins – Kleine Monster. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. Januar 2017.

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