Gregor Vogt-Spira
Gregor Vogt-Spira (* 27. Mai 1956 in Ettenheim) ist ein deutscher Klassischer und neulateinischer Philologe.
Leben
Gregor Vogt-Spira studierte als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes Latein, Griechisch und zunächst Mathematik, später Philosophie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, der Johannes Gutenberg-Universität Mainz sowie in Paris und Rom und wurde, nach dem Ersten Staatsexamen (1982), 1986 in Freiburg promoviert. Nach Vertretung einer Akademischen Ratsstelle in Trier und Freiburg (1984–1985) war er von 1985 bis 1988 Assistent an der Universität Konstanz. Von 1988 bis 1994 kehrte er an die Universität Freiburg zurück, wo er sich 1993 habilitierte und in dieser Zeit auch Mitglied des Sonderforschungsbereichs „Übergänge und Spannungsfelder zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit“ war. 1994 folgte er dem Ruf auf eine Gründungsprofessur für Klassische Philologie/Latinistik an der Universität Greifswald und trug nach der Wende zum Wiederaufbau der 1456 gegründeten Universität bei. 2006 nahm er einen Ruf an die Philipps-Universität Marburg an und führte dort in das Lateinstudium auch Neulatein ein; seit 2022 ist er emeritus.[1]
Unter den zahlreichen Auslandsverbindungen Vogt-Spiras – darunter längere Aufenthalte in Cambridge (1999–2000) und Paris (2004 professeur invité) – kommt besonderes Gewicht dem Austausch mit Italien zu. Neben zahlreichen Vortragsreisen und Gastdozenturen im Erasmus-Programm leitete er 2008–2012 als Generalsekretär die Villa Vigoni am Comer See: ein von der deutschen und der italienischen Regierung getragenes binationales Exzellenzzentrum, das dem Austausch zwischen den beiden Ländern in europäischem Geiste dient und ein idealer Ort für eine „freiere Form der Reflexion und Auseinandersetzung“ ist.[2] Zu den Höhepunkten seiner von vielen Initiativen geprägten Amtszeit zählt ein Besuch des italienischen Staatspräsidenten und des deutschen Bundespräsidenten.[3]
Einen weiteren Schwerpunkt bildet der Ostseeraum. 2001 gründete Gregor Vogt-Spira, zusammen mit Jerker Blomqvist (Lund), das Netzwerk Colloquium Balticum, dem inzwischen neben den Universitäten Lund und Marburg Riga, St. Petersburg, Poznan, Tartu und Vilnius angehören und das sich zu einer wichtigen Plattform des Austauschs der Klassischen Philologie und des Neulatein in Nordosteuropa entwickelt hat.
Gregor Vogt-Spira ist Mitglied der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt und korrespondierendes Mitglied der Accademia Petrarca in Arezzo. Er war Vertrauensdozent der Studienstiftung des deutschen Volkes (2001–2006) und langjähriges Mitglied der Auswahlkommission. Seit 2022 ist er Mitglied des Stiftungsrats der Basler Stiftung Patrum Lumen Sustine (PLuS). Am 28. September 2020 wurde ihm durch die Universität Lettlands in Riga die Ehrendoktorwürde verliehen.[4]
Gregor Vogt-Spira ist mit der Romanistin Bettina Rommel verheiratet, mit der er auch zusammen publiziert hat.[5]
Forschungsschwerpunkte
Viele Arbeiten Vogt-Spiras haben ihren Ausgang von einem Staunen über Phänomene der römischen Literatur und Kultur genommen und versuchen, diese aus den epistemologischen und pragmatischen Kontexten heraus, in die sie eingebettet sind, besser zu verstehen. Insofern leisten die Untersuchungen einen Beitrag zur römischen Anthropologie, wie der Titel eines seiner Bücher lautet.[6]
Einen ersten thematischen Schwerpunkt bilden die Gattungen ‚Komödie‘ und ‚Satire‘, die Vogt-Spira insbesondere im Horizont kultureller Transformation in der Anfangsphase der römischen Literatur behandelt. Zur Komödie hat Vogt-Spira nach einer Arbeit zu Menander programmatische Studien zu Plautus verfasst, für den die Kriterien ‚Mündlichkeit und Schriftlichkeit‘ einen neuen, international stark rezipierten Horizont erschlossen haben. Für die Satire, die als einzige genuin römische Gattung gilt, geht er erstmals systematisch der diskursiven Verankerung in der römischen Republik nach und verfolgt zugleich die Herausforderungen der Gattungskonstitution, wie sie bei Horaz zu fassen sind – einem der Autoren, dem Vogt-Spira sich aufgrund seiner espritvollen Reflektiertheit mit besonderer Vorliebe zuwendet.
Einen zweiten Schwerpunkt stellt das hellenistisch-römische Text- und Literaturkonzept dar, bei dem ihn aufgrund der Kontinuität vieler zentraler Begriffe besonders die Abweichungen interessieren, für deren Verständnis er auf den Ansatz der historischen Epistemologie zurückgreift. Vogt-Spira verfolgt dies vom Konzept des Buchstabens über die erstaunliche Austauschbarkeit von Text und Bild bis hin zur produktionsästhetischen Leitkategorie imitatio, der zahlreiche Studien gelten. Eine Reihe von Arbeiten widmet sich dabei einem herausgehobenen Nachahmungsverhältnis, dem Homer-Vergil-Vergleich, der einen Leitfaden für die Debatte um Schlüsselkonzepte in der europäischen Ästhetikgeschichte bis ins 18. Jahrhundert darstellt. Den konzeptionellen Kern des hellenistisch-römischen Literaturkonzepts sieht Vogt-Spira in der Stellung der Sinnesorgane und dem präsenzschaffenden poietischen Vermögen der Vorstellungskraft, die erlaubt, dass etwas Vorgestelltes als ‚wirklich‘ erlebt wird, was erhebliche Folgen für das Verhältnis von Text und Wirklichkeit sowie für das Konzept von Fiktionalität hat. Auch Fragen der Literaturgeschichtsschreibung hat er sich als einer der ersten Latinisten zugewandt, darunter den Epochenbildungen ‚archaisch‘ und ‚spät‘.
Vogt-Spiras begriffs- und konzeptgeschichtliches Interesse gilt darüber hinaus Diskursen, die im Spannungsfeld von Individualethik und politisch-sozialen Normen die Lebensführung lenken. Eine frühe Studie behandelt den Zufall (Tyche, Fortuna) als zentrale Welterklärungs- und Sinndeutungsinstanz der hellenistisch-römischen Lebenswelt. Mit zwei mediävistischen Kollegen hat er eine interdisziplinäre Kolloquiumsreihe zu europäischen Grundbegriffen inauguriert, die die Trias ‚Gerechtigkeit‘, ‚Sorge‘ und ‚Freiheit‘ umfasst; speziell das Thema ‚Freiheit‘ hat er noch in weiteren Studien vertieft. Arbeiten zu Zeitkonzepten und zur römischen Villa behandeln zwei zentrale Dimensionen der Lebensführung. Der begriffsgeschichtliche Schwerpunkt hat auch zur Gründung einer eigenen Reihe im Verlag Walter De Gruyter geführt: „LUMINA. Leitbegriffe der griechischen und römischen Kultur und ihre Rezeption“. In der Einleitung zur Reihe wird das Erkenntnisinteresse hervorgehoben, das solche Leitbegriffe über die Altertumswissenschaft hinaus für andere Disziplinen haben: „Denn die bisweilen provozierende Alterität eines antiken Leitbegriffs führt aus der scheinbaren Vertrautheit, was unter einem bestimmten Konzept zu verstehen sei, heraus: Die Erkenntnis des historischen Gegenstands ermöglicht damit zugleich reflexive Distanz zu versteckten Implikationen gegenwärtigen Begriffsgebrauchs.“[7]
Einen vierten Schwerpunkt bilden schließlich Antikerezeption und -transformation. Eine zweisprachige Edition des Waltharius bei Reclam ist vor allem durch die Einleitung zu einem Standardinstrument mittellateinischer Seminare geworden.[8] Das Schwergewicht liegt auf der neulateinischen Literatur, die Vogt-Spira schon früh seit der Mitarbeit an der monumentalen ersten kritischen Edition der Scaliger-Poetik, bei der er die historischen Bücher vier und fünf übernommen hatte, als unverzichtbaren Teil des latinistischen Curriculum begriffen hat. Zahlreiche Arbeiten führen die literaturtheoretischen Untersuchungen zur Antike fort. In jüngerer Zeit hat er eine Anthologie zur „Neo-Latin and Humanist Greek Poetry in the Baltic Region“ initiiert, die mit einem innovativen literarhistorischen Konzept diesen weithin unbekannten Raum als integralen Teil der „Res publica Europaea“ der Frühen Neuzeit zu erweisen sucht. Sein eigenes Interesse gilt dabei insbesondere Preußen, dem er sich auch mit Arbeiten zur Antikerezeption Friedrichs des Großen zugewandt hat.[9]
Schriften (Auswahl)
I. Bücher
- Dramaturgie des Zufalls. Tyche und Handeln in der Komödie Menanders, München 1992.
- Was ist Literatur in Rom? Eine antike Option der Schriftkultur, Hildesheim / Zürich / New York 2008.
- Studien zur römischen Anthropologie, Baden-Baden 2022.
Als Herausgeber:
- Studien zur vorliterarischen Periode im frühen Rom (ScriptOralia 12), Tübingen 1989.
- Strukturen der Mündlichkeit in der römischen Literatur (ScriptOralia 19), Tübingen 1990.
- mit B. Rommel: Rezeption und Identität. Die kulturelle Auseinandersetzung Roms mit Griechenland als europäisches Paradigma, Stuttgart 1999.
- mit H. Jaumann, J. Klein u. B. Rommel: Domänen der Literaturwissenschaft, Tübingen 2001.
- mit L. Castagna: Pervertere: Ästhetik der Verkehrung. Literatur und Kultur neronischer Zeit und ihre Rezeption, München 2002.
- mit A. Beyer, L. Burkart u. A. v. Müller: Europa Arkadien. Jakob Philipp Hackert und die Imagination Europas um 1800, Göttingen 2008.
- mit B. Sösemann: Friedrich der Große in Europa. Geschichte einer wechselvollen Beziehung, 2 Bde., Stuttgart 2012.
- mit J. Starbatty u. J. Wertheimer: Kultur des Wettbewerbs – Wettbewerb der Kulturen, Stuttgart 2012.
- mit G. Melville u. M. Breitenstein:
- Gerechtigkeit. Europäische Grundbegriffe im Wandel Bd. 1, Wien u. a. 2014.
- Sorge. Europäische Grundbegriffe im Wandel Bd. 2, Wien u. a. 2015.
- Freiheit. Europäische Grundbegriffe Bd. 3, Köln 2024.
- mit A. Jönsson: The Classical Tradition in the Baltic Region. Perceptions and Adaptations of Greece and Rome, Hildesheim – New York 2017 (22018).
- mit B. Zimmermann: Plautus Revisited. Problemstellungen und Perspektiven der Plautusforschung, Göttingen 2024.
II. Aufsätze zur Antike
- Vox und Littera. Der Buchstabe zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit in der grammatischen Tradition, Poetica 23 (1991), 295–327.
- Ars oder Ingenium? Homer und Vergil als literarische Paradigmata, Literaturwissenschaftliches Jahrbuch N.F. 35 (1994), 9–31.
- Traditionen improvisierten Theaters bei Plautus. Einige programmatische Überlegungen, in: B. Zimmermann (Hrsg.), Griechisch-römische Tragödie und Komödie, Stuttgart 1995, 71–93 (ital. 1998; engl. 2001).
- Die Kulturbegegnung Roms mit den Griechen, in: M. Schuster (Hrsg.), Begegnung mit dem Fremden. Wertungen und Wirkungen in Hochkulturen (Colloquium Rauricum Bd. 4), Stuttgart 1996, 11–33.
- Das satirische Lachen der Römer und die Witzkultur der Oberschicht, in: S. Jäkel / A. Timonen (Hrsg.), Laughter down the centuries, Bd. 3, Turku 1997, 117–129.
- Leiden an literarischer Abhängigkeit? Die Selbstwahrnehmung einer Rezeptionsliteratur am Beispiel des antiken Rom, in: U.-C. Sander / F. Paul (Hrsg.), Muster und Funktionen kultureller Selbst- und Fremdwahrnehmung, Göttingen 2000, 100–119.
- Gellius, die römische Komödie und die Kategorie der Imitatio, in: Dramatische Wäldchen, hrsg. v. E. Stärk und G. Vogt-Spira, Hildesheim 2000, 683–698.
- Rednergeschichte als Literaturgeschichte. Ciceros Brutus und die Tradition der Rede in Rom, in: C. Neumeister / W. Raeck (Hrsg.), Rede und Redner. Bewertung und Darstellung in den antiken Kulturen, Möhnesee 2000, 207–225.
- Literaturgeschichtsschreibung in Rom. Ein Leitkonzept neuerer Literaturwissenschaft und die Antike, in: Domänen der Literaturwissenschaft (s. o. I), Tübingen 2001, 61–83.
- Warum Vergil statt Homer? Der frühneuzeitliche Vorzugsstreit zwischen Homer und Vergil im Spannungsfeld von Autorität und Historisierung, Poetica 34 (2002), 323–344.
- Der Blick und die Stimme. Ovids Narziß- und Echomythos im Kontext römischer Anthropologie, in: A.-B. Renger (Hrsg.), Narcissus. Ein Mythos von der Antike bis zum Cyberspace, Stuttgart 2002, 27–40.
- Verkehrung als kulturelles Modell neronischer Zeit. Einige Überlegungen, in: Pervertere: Ästhetik der Verkehrung (s. o. I), München 2002, 305–310.
- Ars pervertendi. I Satyrica di Petronio e i limiti del rovesciamento, in: Pervertere: Ästhetik der Verkehrung (s. o. I), München 2002, 193–211.
- Visualität und Sprache im Horizont antiker Wahrnehmungstheorie: Einige Überlegungen zur Bild-Text-Debatte, in: J. P. Schwindt (Hrsg.), Klassische Philologie inter disciplinas, Heidelberg 2002, 25–39.
- Erwin Rohde, Psyche: eine verpaßte Chance der Altertumswissenschaft?, in: A. Aurnhammer / Th. Pitroff (Hrsg.), „Mehr Dionysos als Apoll“. Antiklassizistische Antikerezeption um 1900, Frankfurt a. M. 2002, 159–180.
- La formazione del concetto di arcaico. Omero e Virgilio nel Rinascimento tra storia della letteratura e critica letteraria, in: Atti e memorie della Accademia Petrarca di lettere, arti e scienze, n.s. 65 (2003), Arezzo 2004, 423–448.
- Emotionalität ‚in performance‘. Römische Rhetorik zwischen Macht der Worte und Macht der Bilder, in: D. Bormann / F. Wittchow (Hrsg.), Emotionalität in der Antike, Berlin 2006, 246–264.
- Les sens et le texte, in: J. Champeaux / M. Chassignet (Hrsg.), Aere perennius. Hommages à Hubert Zehnacker, Paris 2006, 685–695.
- Secundum verum fingere. Wirklichkeitsnachahmung, Imagination und Fiktionalität: Epistemologische Überlegungen zur hellenistisch-römischen Literaturkonzeption, Antike und Abendland 53 (2007), 21–38
- ‘The Classics’ as Potential for the Future: The ‘High Period’ of Ancient Latin Literature, in: W. Verbaal u. a. (Hrsg.), Latinitas perennis. Bd. 1: The Continuity of Latin Literature, Leiden 2007, 65–92.
- Prae sensibus: Senses, Phantasia and Literature. Some Epistemological Considerations, in: St. G. Nichols u. a. (Hrsg.), Rethinking the Medieval Senses, Baltimore 2008, 51–72.
- Les Saturnales de Macrobe: une poétique implicite de l’Antiquité tardive, in : P. Galand-Hallyn / V. Zarini (Hrsg.), Manifestes littéraires de l’antiquité tardive, Paris 2009, 263–277.
- ‚Spätzeit‘ in der lateinischen Literaturgeschichte. Epochenkonzepte als Aufgabe einer historischen Epistemologie, Athenaeum 100 (2012), 123–138.
- Die ersten europäischen Wettbewerbskulturen. Griechenland und Rom – zwei unterschiedliche Modelle, in: Kultur des Wettbewerbs – Wettbewerb der Kulturen (s. o. I), Stuttgart 2012, 15–26.
- Villeggiatura und Eudaimonie. Seneca, Plinius und der Diskurs in der frühen Kaiserzeit, in: O. Devillers (Hrsg.), La villégiature dans le monde romain de Tibère à Hadrien, Bordeaux 2014, 17–25.
- Der Umgang mit Texten im antiken Rom. Einige Überlegungen zu Form und Stellung von ‚Interpretation‘, in: A. Albrecht, L. Danneberg, O Krämer, St. Martus, C. Spoerhase, Theorien, Methoden und Praktiken des Interpretierens (Schriftenreihe des FRIAS linguae et litterae), Freiburg 2014, 103–120.
- Time in Horace and Seneca, in: K. Winter, M. Stöckinger und A. T. Zanker (Hrsg.), Horace and Seneca: Interactions, Intertexts, Interpretations, Berlin – New York 2017, 185–209.
- Senecas Bienengleichnis (Epist. 84) und der Diskurs der imitatio, in: B. Kappl und S. Meier (Hrsg.), Gnothi sauton. Festschrift für Arbogast Schmitt zum 75. Geburtstag, Heidelberg 2018, 213–237.
- Latin: Back to the Future? Some Reflections on Latin and Literacy in the Digital Age, in: Symbolae Philologorum Posnaniensium Graecae et Latinae 29 (2019), 157–171.
- Elementi satirici in Plauto. Alcune considerazioni su la presenza della satira nella Palliata, Dionysus ex machina 10 (2019), 189–209.
- Rez. Stefan Feddern: Der antike Fiktionalitätsdiskurs, Anzeiger für die Altertumswissenschaft 73 (2020), 8–18.
- Das Konzept der imitatio in Senecas 79. Luciliusbrief, LAS 1 (2021), 47–72.
- Le origini del teatro a Roma, in: Teatro. Autori, attori e pubblico nell’antica Roma, a cura di S. Monda, O. Rossini e L. Spagnuolo, Roma 2024, 3–9.
- Der Diskurs der Freiheit in Rom und Horaz’ erstes Epistel-Buch, Antike & Abendland 70 (2024), 28–52.
- Plinius der Jüngere und der Diskurs der imitatio in Rom. Ein multiperspektivisches Zeugnis für Konzeption und Praxis eines römischen Leitbegriffs, in: Th.Fögen, St. Rocchi u. A. Canobbio (Hrsg.), Plinius der Jüngere aus interdisziplinärer Perspektive. Plinio il Giovane da una prospettiva interdisciplinare, Tübingen 2025, 71–88.
- Interconnessione e intercambialità tra verba e imagines. Fondamenti epistemologici di una prassi culturale, in: F. Gasti u. S. Speriani (Hrsg.), Vedere parole, leggere immagini: comunicazione multimodale in Grecia e a Roma, Campobasso – Foggia 2025, 9–26
III. Zu Mittelalter und Neuzeit
- Das Waltharius-Epos (lat.-dt.), in deutsche Hexameter übertragen und mit einer Einführung herausgegeben von G. Vogt-Spira, Stuttgart 1994.
- Julius Caesar Scaliger: Poetices libri septem. Sieben Bücher über die Dichtkunst. Unter Mitwirkung von M. Fuhrmann hrsg., übers., eingel. und erl. von L. Deitz und G. Vogt-Spira, 6 Bde., Stuttgart / Bad Cannstatt 1994–2011.
- Von Auctoritas zu Methode. Vergil als literarisches Paradigma in der Poetik des M. G. Vida, in: C. Zintzen (Hrsg.), Saeculum tamquam aureum, Hildesheim 1997, 151–163.
- Franciscus Sanctius’ Minerva seu de causis linguae Latinae, in: W. Ax (Hrsg.), Lateinische Grammatik und Stilistik in Renaissance und Barock, Wolfenbüttel 2001, 169–187.
- Erwin Rohde, Psyche: eine verpaßte Chance der Altertumswissenschaft?, in: A. Aurnhammer / Th. Pitroff (Hrsg.), „Mehr Dionysos als Apoll“. Antiklassizistische Antikerezeption um 1900, Frankfurt a. M. 2002, 159–180.
- La formazione del concetto di arcaico. Omero e Virgilio nel Rinascimento tra storia della letteratura e critica letteraria, in: Atti e memorie della Accademia Petrarca di lettere, arti e scienze, n.s. 65 (2003), Arezzo 2004, 423–448.
- Imitatio als Paradigma der Textproduktion. Problemfelder der Nachahmung in Julius Caesar Scaligers Poetik, in: L. Grenzmann u. a. (Hrsg.), Die Präsenz der Antike im Übergang vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit, Göttingen 2004, 249–273.
- Jakob Philipp Hackert und Horaz. Modellierungen Arkadiens in dem Zyklus „Zehn Aussichten von dem Landhause des Horaz“ (mit B. Rommel), in: Europa Arkadien (s.o I), Göttingen 2008, 224–253.
- Cum igitur afflari possis ad meditandam sylvam. Julius Caesar Scaliger und das Gattungsproblem der Silve, in: P. Galand / S. Laigneau-Fontaine (Hrsg.), La silve. Histoire d’une écriture libérée en Europe, de l’Antiquité au XVIIIe siècle, Turnhout 2013, 79–97.
- Ein poetisches Manifest in einer humanistischen Debatte. Petrus Lotichius Secundus und die Wirklichkeitsnachahmung der Dichtung, in: Th. Baier und J. Schultheiß (Hrsg.), Würzburger Humanismus (NeoLatina Bd. 23), Tübingen 2015, 195–208.
- Gibt es eine ‚archaische Literatur‘ in Rom? Wahrnehmung und Wertung der frühen römischen Dichtung in der Renaissance: ein Beitrag zur Genese des Konzepts ‚Archaik‘, in: A. Nilsson, A. D. Poulsen und J. Svensson (Hrsg.), Humanitas. Festskrift till Arne Jönsson, Göteborg 2017, 685–697.
- Friedrich der Große und der Diskursraum der Antike. Literatur – Bildung – Politik, in: The Classical Tradition in the Baltic Region (s. o. I), Hildesheim – New York 2017, 333–362.
- Am Grab des Vergil. Johann Georg Keyßler in der Diskurstradition: Muster und Verschiebungen (mit Bettina Rommel), in: A. v. Müller u. a. (Hrsg.), Keyßlers Welt. Europa auf Grand Tour, Göttingen 2018, 114–143.
- Imitare Cicerone nell’Umanesimo: il paragone delle api, in: Sergio Audano (Hrsg.), Aspetti della Fortuna dell’Antico nella Cultura Europea, Campobasso – Foggia 2023, 55–82.
- Erasmus’ Ciceronianus und der imitatio-Diskurs der Antike, in: C. Scheidegger-Lämmle (Hrsg.), Cicero in Basel, Berlin – Boston 2024, 153–177.
Literatur
- Kürschners deutscher Gelehrten-Kalender 2009. B4. K. G. Saur, München 2009, ISBN 978-3-598-23629-7, S. 4395.
Weblinks
- Literatur von und über Gregor Vogt-Spira im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Prof. Dr. Gregor Vogt-Spira Universität Marburg. Abgerufen am 5. März 2023.
Einzelnachweise
- ↑ Prof. Dr. Gregor Vogt-Spira. Abgerufen am 19. September 2025.
- ↑ Gregor Vogt-Spira: Vorwort. In: Vigonianae. Band 1, Nr. 1. Loveno di Menaggio 2011, S. 7.
- ↑ Die Zukunft Europas. Junge Europäer aus Deutschland und Italien im Gespräch mit Giorgio Napolitano und Christian Wulff / Il futuro dell’Europa. I giovanni d’Italia e di Germania incontrano Christian Wulff e Gorgio Napolitano. In: Gregor Vogt-Spira, Anke Fischer, Luigi Galimberti Faussone (Hrsg.): Impulse. Band 6. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2012.
- ↑ Manuel Reith: Doctor honoris causa an Prof. Dr. Vogt-Spira verliehen. Universität Marburg, 28. Oktober 2020, abgerufen am 19. September 2025.
- ↑ Suche: vogt-Spira UND Rommel. In: bonnus.ulb.uni-bonn.de. Abgerufen am 27. September 2025.
- ↑ Gregor Vogt-Spira: Studien zur römischen Anthropologie (= Rombach-Wissenschaft. Nr. 70). 1. Auflage. Rombach-Wissenschaft, Baden-Baden 2022, ISBN 978-3-96821-850-2.
- ↑ Gregor Vogt-Spira: Zu dieser Reihe. In: Lumina. Band 1, S. VII, doi:10.1515/9783111510507.
- ↑ Waltharius: Lateinisch / Deutsch (= Universal-Bibliothek. Nr. 4174). Reclam, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-15-004174-1.
- ↑ Friedrich der Große in Europa: Geschichte einer wechselvollen Beziehung (= Geschichte). Steiner, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-515-10387-9.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Vogt-Spira, Gregor |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Klassischer Philologe |
| GEBURTSDATUM | 27. Mai 1956 |
| GEBURTSORT | Ettenheim |
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