Green (R.E.M.-Album)

Green
Studioalbum von R.E.M.

Veröffent-
lichung(en)

1988

Label(s)Warner

Format(e)

CD, LP

Genre(s)

Alternative Rock

Titel (Anzahl)

10

Länge

41:01 min

Besetzung

Produktion

Scott Litt & R.E.M.

Studio(s)

Ardent Studios, Memphis (erste Aufnahme-Session) und Bearsville Studios, Woodstock, NY (spätere Aufnahme-Session)

Chronologie
DocumentGreenOut of Time

Green ist das sechste Studioalbum der ehemaligen US-amerikanischen Alternative-Rock-Band R.E.M. und das erste Album, das sie für das Major-Label Warner aufnahm.

Nach der Veröffentlichung des Albums machte die Gruppe eine elfmonatige Welttournee – ihre letzte große Tournee für mehrere Jahre. Im Laufe dieser Tournee gab R.E.M. im Sommer 1989 fünf Konzerte in der BRD.

Nach 25 Jahren wurde das Album wiederveröffentlicht, ergänzt um Aufnahmen eines Konzerts vom 10. November 1989 in Greensboro, North Carolina.[1]

Cover

Die Botschaft des Albums sei schon auf dem Cover sichtbar, schrieb Robert Dimery. Abgebildet sind Laub, Baumringe und Telegraphenmasten, der Hintergrund ist orangefarben, eine Anspielung auf das Herbizid Agent Orange, mit dem die US-Armee in Vietnam ein Drittel des Baumbestandes zerstörte. Diese Andeutung werde im Song Orange Crush lyrisch aufgenommen. Ökologische Themen fänden sich auch in dem „gespenstischen“ Song I Remember California, in Stand findet sich die Zeile: „If wishes were trees, the trees would be falling.“[2]

Titelliste

Alle Songs von Bill Berry, Peter Buck, Mike Mills und Michael Stipe.

  1. Pop Song 89 – 3:04
  2. Get Up – 2:39
  3. You Are the Everything – 3:41
  4. Stand – 3:10
  5. World Leader Pretend – 4:17
  6. The Wrong Child – 3:36
  7. Orange Crush – 3:51
  8. Turn You Inside-Out – 4:16
  9. Hairshirt – 3:55
  10. I Remember California – 4:59
  11. Untitled – 3:10

Erfolg

Green ist R.E.M.s erster großer kommerzieller Erfolg.[3] Ausgezeichnet mit Doppel-Platin[4] ist es dasjenige Album, mit dem R.E.M. Superstar-Status erlangte.[5]

Wie die vorherigen R.E.M.-Alben erreichte auch Green nicht die ersten 100 Plätze der deutschen Albumcharts. Die Singles vom Album (Orange Crush, Pop Song 89, Stand und Get Up) schafften es ebenfalls nicht in die deutschen Singlecharts. Erst mit ihrem folgenden Album Out of Time (1991) gelang R.E.M. der weltweite Durchbruch. Die Musikzeitschrift Musikexpress/Sounds berücksichtigte das Album in ihrer Liste der „100 besten Platten der Rockgeschichte“ auf Platz 78.[6]

Rezeption

Das Rockmagazin Eclipsed befand das Album als „durchwachsen“.[7] Im Sub Line hieß es, es sei „unstrukturiert“.[8] Der Musikexpress meinte hingegen, es sei im positiven Sinne „trotzig spröde“.[6] Vom New Musical Express gab es 9 von 10 möglichen Punkten.[4]

Das Sub Line führte weiter aus, mit I Remember California sei eine Ballade vertreten, Orange Crush sei eine „energetische Tanznummer“, geprägt werde das Album aber von „dümmliche[n] Popsongs wie Stand und Pop Song 89.“ Die Entgegnung von Peter Buck lautete: „Viele Fans hassen unsere stupiden Momente förmlich. Ich finde sie in Ordnung, weil wir erstens Lust hatten, so etwas auszuprobieren und zweitens dem Vorurteil begegnen konnten, wir seien verhinderte Akademiker mit durchgängig intellektuellem Anspruch.“[8] Stand komme verkleidet als hymnisches und frohlockendes Sesamstraßen-Mitsing-Lied daher, sei aber in Wirklichkeit ein schräger Zustandsbericht der Nation, erklärte der New Musical Express. Und Orange Crush wirke mit seiner vorwärtstreibenden Melodie, die mit Stipes brechender Stimme gespickt sei, eher bedrohlich.[4] Im Eclipsed wurde darauf hingewiesen, dass „Songs wie Orange Crush, World Leader Pretend und Stand noch kritischer und radikaler“ seien als auf dem Vorgänger Document.[5] Als „Juwel“ bezeichnete der Musikexpress das Stück World Leader Pretend.[6]

Verkaufszahlen und Auszeichnungen

Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Auszeichnung, Verkäufe)
Ver­käu­fe
 Australien (ARIA)Gold record icon.svg Gold35.000
 Kanada (MC)Platinum record icon.svg 2× Platin200.000
 Neuseeland (RMNZ)Gold record icon.svg Gold7.500
 Spanien (Promusicae)Gold record icon.svg Gold50.000
 Vereinigte Staaten (RIAA)Platinum record icon.svg 2× Platin2.000.000
 Vereinigtes Königreich (BPI)Platinum record icon.svg Platin300.000
InsgesamtGold record icon.svg 3× Gold
Platinum record icon.svg 5× Platin
2.592.500

Hauptartikel: R.E.M./Auszeichnungen für Musikverkäufe

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kyle McGovern: R.E.M. Stuff ‘Green’ Anniversary Reissue With Classic 1989 Live Tracks. In: Spin, 6. März 2013
  2. Robert Dimery: 1001 albums you must hear before you die. Hachette, London 2011, ISBN 978-1-84403-714-8, S. 1659; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  3. Steve Malins: R.E.M. In: Zillo. Musikmagazin. Independent/individuell. November 1992, S. 20 ff.
  4. a b c Stephen Dalton: Taking the Michael. In: New Musical Express. 25. Oktober 2003, The Reviews. Albums. The Week’s Disc Get Put through the NME Grinder, S. 55.
  5. a b Marcel Anders: R.E.M. Rückblick nach vorne. In: Eclipsed. Rock Magazin. Nr. 87, November 2006, S. 44 ff.
  6. a b c Werner Theurich: R.E.M. Green (1988). In: Musikexpress/Sounds. Nr. 453, Oktober 1993, Die 100 Meisterwerke, S. 123.
  7. Sascha Seiler: R.E.M. „9 Reissues“ (DVD-Audio). In: Eclipsed. Rock Magazin. Nr. 70, März 2005, DVD-Reviews, S. 62.
  8. a b Thomas Weiland: R.E.M. Mainstream mit Hirn. In: Sub Line. Indie-Progressive Rock & Pop Magazine. November 1992, S. 14 f.

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Michael Stipe, lead singer of the band 'R.E.M.', performing on the Pyramid Stage during the 1999 Glastonbury Festival.