Grauschleier

Der Ausdruck Grauschleier bezeichnet:

  • in der Analogfotografie den Absorptionsgrad unbelichteten entwickelten Filmmaterials. Er liegt üblicherweise bei einer optischen Dichte zwischen D=0,15 und D=0,3 (70 % bis 50 % Durchlässigkeit). Ursache sind Reflexionen an den Trennschichten zwischen Luft und Trägermaterial, Streuungen in der Gelatineschicht, sowie verbleibende Silberrückstände in der Gelatineschicht.
  • eine Art von Verschmutzung in der Werbung für Waschmittel. Anfang der 1970er Jahre kam das Waschmittel Fakt mit dem Slogan "Weg mit dem Grauschleier!" auf den Markt. Da mittlerweile alle Waschmittel den Schmutz mit nahezu gleichem Erfolg beseitigten, suggerierte der Begriff "Grauschleier" erfolgreich Rückstände von Grauschattierung bei Waschergebnissen der Konkurrenz.
  • Nebel. 1979 machte die Gruppe Fehlfarben den Begriff in einer Textzeile ihrer LP Monarchie und Alltag bekannt. "Es liegt ein Grauschleier über der Stadt, den meine Mutter noch nicht weggewaschen hat" machte aus dem Begriff ein Symbol für das "Grau in den Herzen der Menschen".