Graue Heide

Graue Heide

Graue Heide (Erica cinerea)

Systematik
Kerneudikotyledonen
Asteriden
Ordnung:Heidekrautartige (Ericales)
Familie:Heidekrautgewächse (Ericaceae)
Gattung:Heidekräuter (Erica)
Art:Graue Heide
Wissenschaftlicher Name
Erica cinerea
L.

Die Graue Heide (Erica cinerea), auch Graue Glockenheide genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Heidekräuter (Erica) innerhalb der Heidekrautgewächse (Ericaceae). Sie wird in den gemäßigten Gebieten als Zierpflanze verwendet und ist als eine der frostharten europäischen Heidearten beliebt.

Beschreibung

Illustration aus Flora Batava, Volume 12
Graue Heide (Erica cinerea)

Vegetative Merkmale

Die Graue Heide wächst als locker verzweigter, immergrüner Zwergstrauch und erreicht Wuchshöhen von 20 bis 60 Zentimetern. Die Blätter stehen zu dritt quirlständig und aufrecht abstehend am verholzenden Stängel. Die nadelförmigen Blätter sind 4 bis 5, zuweilen bis zu 7 Millimeter lang, kahl und am Rand umgerollt.

Generative Merkmale

Die Blütezeit reicht vom Frühsommer bis zum frühen Herbst, hauptsächlich Juni und Juli. Der dichte, traubige Blütenstand enthält zahlreiche Blüten. Die relativ kleinen, zwittrigen Blüten sind glockenförmig und gestielt.[1] Die Kelchblätter sind vierteilig und 2 bis 3 Millimeter lang. Die hellpurpurfarbenen, selten weißen Krone sind bei einer Länge von 4 bis 7 Millimetern eiförmig-zylindrisch. Es sind acht Staubblätter vorhanden. Der Griffel überragt die Antheren, er it in die Blüte eingeschlossen oder ragt aus ihr hervor.[1] Die Fruchtkapsel ist fast kugelig, kahl und glatt.[1] Die Samen sind eiförmig und 0,7 bis 0,9 Millimeter lang.[1]

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 24.[2]

Ökologie

Bei der Grauen Heide handelt es sich um einen Chamaephyten.

Graue Glockenheide am Picos de Europa in Spanien

Vorkommen

Die Graue Heide hat ihren Verbreitungsschwerpunkt im westlichen Europa. Sie kommt von Irland, Großbritannien und Norwegen über die Niederlande, Belgien Luxemburg und Deutschland bis Frankreich, Portugal, Spanien und Italien vor.[3] Sie ist ein atlantisch-westeuropäisches Florenelement. Sie kommt in Deutschland ursprünglich nur im äußersten Westen am linken Niederrhein vor.

Die Graue Heide wächst in Zwergstrauchheiden und Borstgrasrasen auf sauren, humosen, sandig-steinigen Böden. Pflanzensoziologisch ist sie die Kennart der Ordnung Erico-Ulicetalia und hat ein Schwerpunktvorkommen im Verband Genistion.

Literatur

  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Hrsg.: Bundesamt für Naturschutz (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
  • Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Unter Mitarbeit von Theo Müller. 7., überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1994, ISBN 3-8252-1828-7.

Einzelnachweise

  1. a b c d Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 1. Auflage, unveränderter Textnachdruck Band V, Teil 3, Seite 1711–1712. Verlag Carl Hanser, München 1966.
  2. Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 734.
  3. Benito Valdés (2009+): Erica. Datenblatt Erica cinerea In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.

Weblinks

Commons: Graue Heide (Erica cinerea) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Auf dieser Seite verwendete Medien

Erica cinerea IMG 4875 Purpurlyng kungälv bergfeltska.jpg
Autor/Urheber: Bjoertvedt, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Erica cinerea in the Bergfeldtska Garden in the city of Kungälv, western Sweden.
BellHeatherEricaCinerea.JPG
Ein gemachtes Bild auf Arthur's Seat im Hochsommer