Gransdorf
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 50° 1′ N, 6° 42′ O | ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Eifelkreis Bitburg-Prüm | |
Verbandsgemeinde: | Bitburger Land | |
Höhe: | 340 m ü. NHN | |
Fläche: | 7,08 km2 | |
Einwohner: | 340 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 48 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54533 | |
Vorwahl: | 06567 | |
Kfz-Kennzeichen: | BIT, PRÜ | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 32 228 | |
Gemeindegliederung: | 4 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Hubert-Prim-Straße 7 54634 Bitburg | |
Website: | ||
Ortsbürgermeister: | Timo Willems | |
Lage der Ortsgemeinde Gransdorf im Eifelkreis Bitburg-Prüm | ||
Gransdorf ist eine Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Bitburger Land an.
Geographie
Gransdorf liegt in einem Tal durch welches der Spangerbach fließt. Der Ort liegt nahe dem amerikanischen Militärstützpunkt Spangdahlem und der Bundesautobahn 60.
Zu Gransdorf gehören auch die Wohnplätze Biermühle und Erlenhof sowie die Weiler Eulendorf und Gelsdorf.[2]
Rund zwei Kilometer entfernt beginnt der Landkreis Bernkastel-Wittlich (nur ein Wald trennt Hof Hau, gehörend zu Landscheid und Gransdorf).
Geschichte
Eine frühe Besiedelung des Areals konnte durch den Fund einer Grabhügelnekropole südöstlich des Ortes bestätigt werden.
Der Ort wurde im Jahre 1098 erstmals unter dem Namen „Grandesdorf“ erwähnt. Gransdorf gehörte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zur Propstei Bitburg, die ein Teil des Herzogtums Luxemburgs war.[3]
Nach 1792 hatten französische Revolutionstruppen die Österreichischen Niederlande, zu denen das Herzogtum Luxemburg und damit auch Gransdorf damals gehörte, besetzt und 1795 annektiert. Unter der französischen Verwaltung wurde Gransdorf 1795 dem Kanton Dudeldorf zugeordnet, der verwaltungsmäßig zum Arrondissement Bitburg im Departement Wälder gehörte. Gransdorf war Sitz einer Mairie.[4]
Aufgrund der Beschlüsse auf dem Wiener Kongress kam die Region 1815 an das Königreich Preußen. Unter der preußischen Verwaltung gehörte Gransdorf zur gleichnamigen Bürgermeisterei im 1816 neu errichteten Kreis Wittlich im Regierungsbezirk Trier.[4]
- Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Gransdorf, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[5]
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Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Gransdorf besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[6]
Bürgermeister
Timo Willems wurde am 17. Juni 2019 Ortsbürgermeister von Gransdorf. Da bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 kein gültiger Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag die Neuwahl dem Rat, der sich für Willems entschied.[7]
Der Vorgänger von Willems, Friedebert Spoden, hatte das Amt zehn Jahre ausgeübt.[8]
Wappen
Blasonierung: „In Rot ein silberner Schräglinksbalken, belegt mit zwei ineinander geschlungenen roten Ringen. Oben eine silberne Kirche im Umriss der ehemaligen Pfarrkirche. Unten eine goldene Krone.“[9] | |
Wappenbegründung: Bis zur Neugliederung der Pfarreien war Gransdorf der Sitz einer Mutterpfarrei mit zahlreichen Filialen. Wahrzeichen von Gransdorf ist auch heute noch die hoch über dem Ort gelegene ehemalige Pfarrkirche St. Apollonia. Schutzpatronin der alten Pfarrkirche war die Himmelskönigin und Gottesmutter Maria, als deren Symbol die Krone im unteren Schildteil gewählt wurde. Obwohl die nahegelegene Zisterzienserabtei Himmerod nur bis zum Jahr 1212 am Kirchenpatronat der Pfarrkirche Teil hatte, war sie als Grundherrin bis zum Ende des Ancien Régime an Gransdorf gebunden. Ihr Symbol, zwei ineinander geschlungene Ringe, befindet sich rot dargestellt im silbernen Schrägbalken. |
Bis zur Neugliederung der Pfarreien war Gransdorf der Sitz einer Mutterpfarrei mit zahlreichen Filialen. Wahrzeichen von Gransdorf ist auch heute noch die hoch über dem Ort gelegene ehemalige Pfarrkirche „St. Apollonia“. Schutzpatronin der alten Pfarrkirche war die Himmelskönigin und Gottesmutter Maria, als deren Symbol die Krone im unteren Schildteil gewählt wurde.
Obwohl die nahegelegene Zisterzienserabtei Himmerod nur bis zum Jahr 1212 am Kirchenpatronat der Pfarrkirche teilhatte, war sie als Grundherrin bis zum Ende des Ancien Régime an Gransdorf gebunden. Ihr Symbol, zwei ineinandergeschlungene Ringe, befindet sich rot dargestellt im silbernen Schrägbalken.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Alte Kirche St. Apollonia
Über dem Ort thront die im 14. Jahrhundert erbaute „Alte Kirche St. Apollonia“. Sie untersteht seit dem 18. Jahrhundert dem Schutz der heiligen Sankt Apollonia. Sie war über Jahrhunderte die Hauptkirche einer Pfarrei und wurde erst in den Jahren 1923 bis 1925 durch eine neue Kirche unten im Ort ersetzt.
Die Kirche wurde im Laufe der Jahre, mit Hilfe eines eigens 1996 gegründeten Fördervereins,[10][11] von außen und innen restauriert. Angehörige der Fachhochschule Köln (Studiengang: Restaurierung- und Konservierung von Kunst- und Kulturgut) haben in den Jahren von 1998 bis 2001 die Einrichtung aus der Zeit des Barocks und Spätbarocks teilweise wiederhergestellt. Weitere Arbeiten an der Außenhaut und im Inneren der ehemaligen Pfarrkirche folgten, schließlich wurde in der Kirche die erste Heilige Messe nach langer Zeit am 20. Oktober 2001 gefeiert.
Kalkbrennofen
Am alten Kalkbrennofen, am Ortsausgang in Richtung Gelsdorf, wurde im Jahr 2002 das zweite Kalkbrennfest im Ort gefeiert. Hierzu wurde aus dem benachbarten Ort Pickließem Kalkstein herbeigebracht. Nach alter Tradition wurde der Kalk über drei Nächte gebrannt. Schon früher war das Kalkbrennen im Ort eine weit verbreitete Methode, um Hilfsmittel zum Hausanstrich oder auch gegen Ungeziefer zu erhalten.
Dorfleben
In dem kleinen Ort gibt es einige Vereine. Vor allen anderen ist der „Ackerbauverein-Südeifel e. V.“ zu nennen, der sich zum Ziel gesetzt hat, historische Traktoren und landwirtschaftliche Arbeitsgeräte zu erwerben, diese instand zu setzen und sie somit für die Nachwelt zu erhalten. Des Weiteren gibt es die Freiwillige Feuerwehr Gransdorf, den Musikverein „Eifelkapelle Gransdorf“, einen Förderverein für die „Alte Kirche St. Apollonia“ und eine Laien-Theatergruppe.
Siehe auch
Weblinks
- Internetpräsenz der Gemeinde Gransdorf
- Ortsgemeinde Gransdorf auf den Seiten der Verbandsgemeinde Bitburger Land
- Frauengemeinschaft St. Apollonia Gransdorf
- Historischer Dokumentarfilm über die bäuerliche Kalkbrennerei in Gransdorf (2 Teile), produziert vom Amt für rheinische Landeskunde Bonn
- Zur Suche nach Kulturgütern der Ortsgemeinde Gransdorf in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- Literatur über Gransdorf in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2021, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 104 (PDF; 2,6 MB).
- ↑ Clomes: Versuch einer statistisch-geographischen Beschreibung des Großherzogthums Luxemburg. Schmit-Bruck, 1840, S. 4 (Google Books).
- ↑ a b Georg Bärsch: Beschreibung des Regierungs-Bezirks Trier: nach amtlichen Quellen … Band 2, Lintz, 1846, S. 26 (Google Books).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Regionaldaten.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- ↑ Aus der Arbeit des Rates Gransdorf. In: Bitburger Landbote, Ausgabe 27/2019. Linus Wittich Medien GmbH, 17. Juni 2019, abgerufen am 18. Juni 2021.
- ↑ Timo Willems: An alle Gransdorfer. In: Bitburger Landbote, Ausgabe 28/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 18. Juni 2021.
- ↑ Wappenerklärung. Abgerufen am 5. Juli 2016.
- ↑ Verein auf der Seite der Gemeinde
- ↑ Verein und Kirche auf der Seite www.eifel.de
Auf dieser Seite verwendete Medien
(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Positionskarte von Deutschland
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(c) Alltagskulturen im Rheinland, CC BY 3.0
Bäuerliche Kalkbrennerei. Teil 1 Setzen des Feuerungsgewölbes und Füllen des Ofens
Gransdorf / Eifel 1979 – 40 min Aufnahme: Gabriel Simons, Konrad Grunsky-Peper; Schnitt/Kommentar: Berthold Heizmann
Das Setzen des Feuerungsgewölbes ist eine langwierige Arbeit, die viel Können und Erfahrung erfordert. Auf diesem Gewölbe lastet ein Großteil des Füllgewichts von rund 450 Zentnern
Kalkstein.(c) Alltagskulturen im Rheinland, CC BY 3.0
Bäuerliche Kalkbrennerei. Teil 2 Brennen des Kalks und Austragen des Ofens
Gransdorf / Eifel 1979 – 43 min Aufnahme: Gabriel Simons, Konrad Grunsky-Peper; Schnitt/Kommentar: Berthold Heizmann
Das Brennen des Kalksteins dauert bis zu 60 Stunden. Das Kohlendioxyd entweicht, übrig bleibt Kalziumoxyd, also gebrannter Kalk. Diesen verwendete man früher beim Hausbau und als Dünger in der Landwirtschaft. Teilweise wird er auch heute noch von Stuckateuren benötigt.Die "alte Kirche St. Apollonia" in Gransdorf. Eine alte Pfarrkirche, die in den Jahren 1998 - 2001 renoviert wurde.