Granatapfel (Heraldik)
Der Granatapfel (mittelhochdeutsch malagranâtapfel, margramapfel u. ä. aus lateinisch malum granatum.[2]) ist in der Heraldik eine gemeine Figur.
Er symbolisiert Leben und Fruchtbarkeit, aber auch Macht in seiner Form als Reichsapfel, sowie Blut und Tod. Im religiösen Zusammenhang steht er sowohl für die Gemeinschaft der Kirche als Ekklesia, als auch im Speziellen für den Priesterstand.
Die Frucht wird vorwiegend stilisiert verwendet. Dargestellt wird sie in der Regel in Gold. An der oberen Stelle ist der Blütenkelch noch sichtbar. Häufig wird die aufgeplatzte Form mit den dadurch sichtbaren roten Kernen gezeigt.
Beispiele
teilgeöffneter naturfarbener Granatapfel im Wappen des Königreichs Granada nach 1492
teilgeöffneter naturfarbener Granatapfel im Wappen von Granada
teilgeöffneter naturfarbener Granatapfel im Wappen der Provinz Granada
teilgeöffneter naturfarbener Granatapfel im Schildfuß des spanischen Wappens
geschlossene goldene und rote Granatäpfel im Wappen und Bord von Bogotá
kolumbianisches Wappen mit goldenem Granatapfel
geschlossener roter Granatapfel im Wappen von Bibertal
Die spanische Stadt Granada und die gleichnamige Provinz haben die Frucht in naturfarbener Form im Wappen. Im Staatswappen von Spanien ist im Schildfuß ein Granatapfel, der das frühere Königreich Granada repräsentiert. Auch im Wappen Kolumbiens erinnert er an die spanische Zeit, als Kolumbien noch Nueva Granada hieß. Im Wappen von Bogotá ist er neunfach in Gold im Bord des Stadtwappens, der Wappenadler hält im Wappenschild in seinen Fängen je ein Granatapfel.
Im Zeichen der Barmherzige Brüder vom hl. Johannes von Gott wird ein geöffneter Granatapfel von einem Kreuz überhöht.
Weblinks
- Granatapfel (Heraldik) im Heraldik-Wiki
Einzelnachweise
- ↑ Andre Pohl: Das Lapidarium im Schloss Hinterglauchau… / Die Fragmente vom Nordflügel des Schlosses Hinterglauchau. In: Schriftenreihe. Heft 12. Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau, Glauchau 2008, S. 59–60, Abb. 8 und 9.
- ↑ Granatapfel, m. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. Band 8: Glibber–Gräzist – (IV, 1. Abteilung, Teil 5). S. Hirzel, Leipzig 1958, Sp. 1834–1838 (woerterbuchnetz.de).
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Wappen der Republik Kolumbien.
Das Wappen Kolumbiens wurde am 9. Mai 1834 eingeführt und zuletzt am 9. November 1924 geringfügig verändert.
Beschreibung:„Das Wappen ist zweimal geteilt und zeigt oben in Blau einen goldenen gestielten Granatapfel begleitet von je einem goldenen Füllhorn rechts goldene Münzen und links Früchte streuend. Mittig in Silber eine rote Phrygische Mütze auf goldener Lanzenspitze gesteckt. Unten in Blau zwei dreimastige Rahsegler mit weißen gesetzten Segeln und mit Landesfahne am Heck rechtsfahrend durch eine grüne Landzunge getrennt. Zu beiden Seiten des Wappens je zwei Landesfahnen in den Farben Gelb-Blau-Rot mit silbernen Stangenspitzen und goldenen Kordeln. Auf dem Schild sitzt der natürlich gefärbte Kondor mit ausgebreiteten Schwingen und hält im Schnabel den Schild an einer grünen Kordel, die durch einen silbernen Ring geführt ist. Ein goldenes Schriftband mit schwarzen Majuskel die Devise „LIBERTAD Y ORDEN" zu seinen Fängen.“
Escudo de España, modelo oficial.
Coat of arms of the Kingdom of Granada
Autor/Urheber: Jörg Blobelt , Lizenz: CC BY-SA 4.0
16.10.2007 08371 Glauchau, Schloßstraße 1: Schloß Hinterglauchau (GMP: 50.816724,12.537765). Ostfassade des Nordflügels. Wappenfeld am Renaissanceerker. [DSCN30756.TIF]20071016340DR.JPG(c)Blobelt
Autor/Urheber: Carlos Eugenio Thompson Pinzón, Lizenz: CC BY 2.5
Coat of Arms of Bogotá, Colombia