Grabern
Marktgemeinde Grabern | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Hollabrunn | |
Kfz-Kennzeichen: | HL | |
Hauptort: | Schöngrabern | |
Fläche: | 30,94 km² | |
Koordinaten: | 48° 37′ N, 16° 1′ O | |
Höhe: | 251 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.747 (1. Jän. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 56 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 2020 | |
Vorwahl: | 02952 | |
Gemeindekennziffer: | 3 10 09 | |
NUTS-Region | AT125 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Schöngrabern 172 2020 Grabern | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Herbert Leeb (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (19 Mitglieder) | ||
Lage von Grabern im Bezirk Hollabrunn | ||
Die vorwiegend romanische Pfarrkirche Schöngrabern | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Grabern ist eine Marktgemeinde mit 1747 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Hollabrunn in Niederösterreich (Österreich).
Geografie
Grabern liegt im Weinviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 30,94 Quadratkilometer. Davon sind 82 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, je 2 Prozent Gärten und Weingärten und 8 Prozent der Fläche sind bewaldet.[1]
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende fünf Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[2]):
- Mittergrabern (343)
- Obergrabern (130)
- Ober-Steinabrunn (119)
- Schöngrabern (1053)
- Windpassing (102)
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Mittergrabern, Obergrabern, Obersteinabrunn, Schöngrabern und Windpassing.
Eingemeindungen
Im Jahr 1968 schlossen sich Mittergrabern, Obergrabern und Ober-Steinabrunn zur Gemeinde Mittergrabern und 1971 Mittergrabern, Schöngrabern und Windpassing zur Marktgemeinde Grabern zusammen.[3]
Nachbargemeinden
Guntersdorf | ||
Sitzendorf an der Schmida | Wullersdorf | |
Hollabrunn |
Geschichte
Grabern wird erstmals um 1120 bei einer Schenkung urkundlich erwähnt.[3]
Der Ort wurde als Angerdorf Grawarn angelegt, eine Unterscheidung in Unter-, Mittel- und Obergrabern ist erst ab dem 14. Jahrhundert möglich. 1535 erfolgte die Erhebung zum Markt. Während der Franzosenkriege 1805/07 wurde der Ort in der Schlacht bei Hollabrunn und Schöngrabern durch Brände zerstört.[4]
Einwohnerentwicklung
Seit dem Jahr 1981 ist die Wanderungsbilanz positiv, seit 2001 auch die Geburtenbilanz.[5]
Kultur- und Sehenswürdigkeiten
- Schloss Mittergrabern: Das mächtige dreigeschoßige Schloss wurde im 16. Jahrhundert als hakenförmige Anlage mit Attikageschoß erbaut. 1834 wurden Turm und Attikageschoß abgetragen und die Anlage durch Zubau von zwei Flügeln und ein Stiegenhaus an der Rückseite im Jahre 1874 erweitert. Eine Restaurierung erfolgte 1986/87. Die Fassade ist schlicht gegliedert: Eckquaderung, im Erdgeschoß faschengerahmte Fenster, in den Obergeschoßen gekehlte Fersterverdachungen, im 2. Obergeschoß zusätzlich gekehlte Sohlbänke.
- Katholische Pfarrkirche Mittergrabern hl. Johannes der Täufer
- Katholische Pfarrkirche Schöngrabern Mariä Geburt: In Schöngrabern befindet sich eine romanische Kirche aus dem 13. Jahrhundert (um 1210/1230 erbaut), ein einzigartiges Juwel romanischer Baukunst.
- Steinerne Bibel von Schöngrabern: Die Apsis der Pfarrkirche zeigt außen einen reichhaltigen Figurenschmuck und Darstellungen aus dem Alten und Neuen Testament.
- Lapidarium im Pfarrhof: Das Lapidarium – ein mittelalterliches Mauerwerk aus 1473 und ein Ziegelgewölbe aus 1791, der Zeit des Umbaus – befindet sich unter dem heutigen Pfarrhof. In diesen Räumlichkeiten werden Skulpturen, Fragmente und Reste der mittelalterlichen Architektur, die in späterem Mauerwerk gefunden wurden, gezeigt, darunter das ehemalige Emporenkapitell und dessen Basis. Weiters gibt es eine Fotodokumentation zur Pfarrkirche.
- Wegkapelle beim alten Friedhof in Schöngrabern
Wirtschaft und Infrastruktur
Im Jahr 2010 gab es 65 land- und forstwirtschaftliche Betriebe, davon waren 44 Haupterwerbsbetriebe, die 87 Prozent der Fläche bewirtschafteten. Im Jahr 1999 waren es 91 Haupt- und 56 Nebenwerwerbsbetriebe.[6] Im Produktionssektor beschäftigten acht Betriebe vierzig Arbeitnehmer, überwiegend mit der Herstellung von Waren, aber auch im Bau. Der Dienstleistungssektor gab in 55 Betrieben 93 Menschen Arbeit, Fast die Hälfte davon war in sozialen und öffentlichen Diensten beschäftigt (Stand 2011).[7][8]
Verkehr
- Bahn: Durch das Gemeindegebiet von Grabern verläuft im östlichsten Teil die Nordwestbahn. Der nächste Bahnhof ist Hetzmannsdorf-Wullersdorf in vier Kilometer Entfernung von Schöngrabern.[9]
- Straße: Ebenfalls im östlichsten Teil des Gemeindegebietes von Grabern verläuft parallel zur Nordwestbahn die im Dezember 2020 eröffnete Weinviertler Schnellstraße S3.[10] Dort wurde auch der Autobahnmeisterei-Stützpunkt Schöngrabern errichtet. In Schöngrabern im Ortskern zweigt die Waldviertler Straße B2 von der Weinviertler Straße B303 ab.
Bildung
In der Marktgemeinde gibt es zwei Kindergärten, zwei Volksschulen und seit 2019 auch eine Tagesbetreuungseinrichtung für Kleinkinder.[11]
Gesundheit
In Grabern ordiniert eine praktische Ärztin.[12]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 ÖVP, 2 Sonstige und 2 SPÖ.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 ÖVP, 3 SPÖ und 1 LIF.[13]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 ÖVP, 3 SPÖ und 1 FPÖ.[14]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP und 6 SPÖ.[15]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 ÖVP und 5 SPÖ.[16]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 ÖVP und 4 SPÖ.[17]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 10 ÖVP, 6 Team Gemeinsam für Grabern und 3 SPÖ.[18]
Bürgermeister
- bis 2005 Alois Hörker (ÖVP)
- seit 2005 Herbert Leeb (ÖVP)[19]
Wappen
Blasonierung: In einem schwarzen Schild eine naturfarbene, aus Quadern erbaute, mit einem offenen silbernen Fenster und einem Bogenfries versehene romanische Mauer, die an beiden Seiten von einem goldenen Pfahl begrenzt wird.[20]
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Maria Benedikta Deninger (* 1939), Äbtissin des Klosters Marienfeld 2000–2014
Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten
- Johanna Dohnal (1939–2010), Feministin und Politikerin (SPÖ), erste Frauenministerin Österreichs
Weblinks
- 31009 – Grabern. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Grabern, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 21. Oktober 2021.
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
- ↑ a b Historisches. Gemeinde Grabern, abgerufen am 21. Oktober 2021 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Gedächtnis des Landes - Orte: Schöngrabern. Abgerufen am 21. Oktober 2021.
- ↑ Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Grabern, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 16. Oktober 2019.
- ↑ Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Grabern, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. Abgerufen am 16. Oktober 2019.
- ↑ Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Grabern, Arbeitsstätten. Abgerufen am 16. Oktober 2019.
- ↑ Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Grabern, Beschäftigte. Abgerufen am 16. Oktober 2019.
- ↑ OpenStreetMap, Route Schöngrabern zum Bahnhof Hetzmannsdorf-Wullersdorf. Abgerufen am 16. Oktober 2019.
- ↑ Verkehrsfreigabe S 3 Weinviertler Schnellstraße Hollabrunn bis Guntersdorf. In: asfinag.at. Asfinag, 18. Dezember 2020, archiviert vom Original am 18. Dezember 2020; abgerufen am 7. März 2021.
- ↑ Marktgemeinde Grabern, Schule&Kindergarten. Abgerufen am 4. November 2021.
- ↑ Marktgemeinde Grabern, Bürgerservice, Gesundheit. Abgerufen am 4. November 2021.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Grabern. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 27. März 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Grabern. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 27. März 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Grabern. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 27. März 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Grabern. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 27. März 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Grabern. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 27. März 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Grabern. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 27. März 2020.
- ↑ Bürgermeister. Gemeinde Grabern, abgerufen am 21. Oktober 2021 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Historisches. Gemeinde Grabern, abgerufen am 21. Oktober 2021 (österreichisches Deutsch).
Auf dieser Seite verwendete Medien
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Positionskarte von Österreich
Coat of arms of Grabern, Lower Austria
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Kellergasse Schöngrabern
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Karte des österreichischen Bundeslandes Niederösterreich, Bezirk Hollabrunn hervorgehoben (Bezirksgrenzen gültig ab Jänner 2017)
Autor/Urheber: Manfred Kuzel (talk), Lizenz: CC BY-SA 3.0 at
Schloss Mittergrabern, Gemeinde Grabern
Bezirk Hollabrunn
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Kellergasse Mittergrabern, Gemeinde Grabern
Autor/Urheber: C.Stadler/Bwag, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Westansicht der röm.-kath. Pfarrkirche hl. Johannes der Täufer in Mittergrabern, ein Ortsteil der niederösterreichischen Marktgemeinde Grabern.
Ursprünglich eine gotische Staffelhallenkirche mit einem Nordturm aus dem 13. Jahrhundert. Später erfolgten frühbarocke Umbauten und um die Mitte des 19. Jahrhunderts fand eine umfassende Erweiterung Richtung Osten statt.
Autor/Urheber: C.Stadler/Bwag, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Südostansicht der römisch-katholischen Pfarrkirche Mariae Geburt in Schöngrabern, ein Ortsteil der niederösterreichischen Marktgemeinde Grabern.
Das Langhaus, das leicht eingezogene Chorquadrat und die Rundapsis sind spätromanisch (um 1210/30). Ende des 18. Jahrhunderts wurde der Turm über dem Chorquadrat abgetragen und Anfang des 19. Jahrhunderts das Langhaus um ein Joch verlängert sowie der Westturm errichtet. Nach einem Brand wurde der Turm 1866 erhöht.