Grabenarbeit

Brieföffner aus einer Patronenhülse

Der Ausdruck Grabenarbeit (auch: Grabenkunst) bezeichnet ein umgearbeitetes und zweckentfremdetes Munitionsteil. Vor allem in den Stellungs- und Grabenkämpfen des Ersten Weltkrieges nutzten viele Soldaten Wartezeiten, um aus Munitionsresten Andenken für Angehörige in der Heimat oder Nutzartikel herzustellen.

Diese Militaria sind heute begehrte Sammlerstücke. Zumeist wurden Geschosshülsen mit Kalibern ab 40 mm und Kartuschen mit Durchmessern bis zu 150 mm zu Ringen, Armreifen, Anhängern, Schnapsgläsern, Feuerzeugen, Aschenbechern, Zigarettendosen, Kerzenhaltern oder auch Vasen umgearbeitet. Häufig wurden auch Granatsplitter bearbeitet – vorwiegend zu Messern oder Brieföffnern.

Literatur

  • Matthias Büttner: (An-)Denken an Krieg und Militärzeit, in: Markus Evers/Rudolf Holbach (Hrsg.): Zurückdenkstücke. Was vom Erleben übrig bleibt. Carl Schünemann Verlag, Bremen 2015, S. 65–76. ISBN 3-95606-180-2. (Digitalisat)
  • Jane A. Kimball: Trench Art of the Great War and Related Souvenirs, in: Trench Art: An Illustrated History, Silverpenny Press, Davis (CA) 2005, S. 27–32. ISBN 0-9755971-0-8.

Weblinks

Commons: Grabenarbeit – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Britische Grabenkunst; Feuerzeug aus zwei Penny-Münzen (1914) und einer Kartusche mit Datum 1914-17 und Verzierung
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Brieföffner, aus einer Patrone gefertigt. Inschrift "Feldzug 1914 - 1915 - 1916"
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Britische Grabenkunst; Feuerzeug aus zwei Penny-Münzen (1914) und einer Kartusche mit Datum 1914-17 und Verzierung