Grüne Freie Liste

Die Grüne Freie Liste (GFL) war eine Partei im Kanton Bern, welche bis 2006 unter diesem Namen aktiv war. 2006 erfolgte auf kantonaler Ebene ein Zusammenschluss mit dem Grünen Bündnis Bern zu den Grünen Kanton Bern. Unter dem Namen Grüne Freie Liste existieren weiterhin Ortsparteien, beispielsweise in der Stadt Bern (wo sie seit 2017 den Stadtpräsidenten stellt) oder in Zollikofen.[1]

Geschichte

Am Anfang der kantonalen Partei stand eine Wahlliste zur Unterstützung der ehemals freisinnigen Politikerin Leni Robert zur Wahl in den Nationalrat 1983. Aus dieser Freien Liste wurde bald eine Partei, welche in den folgenden kantonalen und nationalen Wahlen grosse Erfolge feiern konnte. Von 1986 bis 1990 stellte sie mit Leni Robert und Benjamin Hofstetter zwei Regierungsräte im Kanton.

In der Freien Liste politisierte auch Rudolf Hafner, der die Berner Finanzaffäre in Rollen gebracht hatte.[2]

Im Jahr 1991 schloss sich das Junge Bern, eine seit den 1950er-Jahren bestehende Stadtberner Mitte-links-Partei, der unter anderem Mani Matter und Klaus Schädelin angehört hatten, der GFL an und wurde zu deren Stadtberner Ortsgruppe.[3]

Zuletzt war die GFL Kanton Bern mit 10 Sitzen im Grossen Rat vertreten. Um die Zugehörigkeit zu den Schweizer Grünen zu zeigen, wurde 1997 der Zusatz Grüne vor die Freie Liste gestellt.

Im Mai 2006 wurde ein Zusammenschluss mit dem Grünen Bündnis Bern zur neuen Partei Grüne Kanton Bern beschlossen. Auch in einigen Gemeinden fusionierten die entsprechenden Lokalparteien, so in Biel/Bienne und Köniz, der zweit- und der viertgrössten Gemeinde des Kantons. In der Stadt Bern hingegen existieren beide Parteien nach wie vor nebeneinander als zwei Ortsgruppen der Grünen Kanton Bern.

In den kantonalen Wahlen erreichten die vereinigten Grünen Kanton Bern einen Anteil von 12,9 % (19 Sitze von 160). Von 2006 bis 2018 waren die Grünen Kanton Bern mit Bernhard Pulver (Mitglied der GFL Stadt Bern) wieder in der kantonalen Regierung vertreten.

Die Grüne Freie Liste, wie auch Grünes Bündnis gehörten – wie heute die Grünen Kanton Bern – zur Grünen Partei der Schweiz.

Literatur

  • Hans Beat Schaffner (Hrsg.): Grün bewegt: 20 Interviews nach 20 Jahren Grüne Partei der Schweiz. Chronos-Verlag, Zürich 2003, ISBN 3-0340-0669-1.
  • Peter Züst: Die Grüne Freie Liste und das Grüne Bündnis im Kanton Bern: Parteimitgliedschaft und Politikeinstellung der Mitglieder im Vergleich. Lizentiatsarbeit, Institut für Politikwissenschaft, Bern 2006 (Manuskript).

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. GFL Zollikofen. Abgerufen am 1. März 2017.
  2. Année politique Suisse. Abgerufen am 14. Januar 2023.
  3. http://www.gfl-bern.ch/index.php?page=398