Grüne Borstenhirse

Grüne Borstenhirse

Grüne Borstenhirse (Setaria viridis)

Systematik
Commeliniden
Ordnung:Süßgrasartige (Poales)
Familie:Süßgräser (Poaceae)
Unterfamilie:Panicoideae
Gattung:Borstenhirsen (Setaria)
Art:Grüne Borstenhirse
Wissenschaftlicher Name
Setaria viridis
(L.) P.Beauv.

Die Grüne Borstenhirse (Setaria viridis) ist eine Pflanze, die zur Gattung der Borstenhirsen (Setaria) und damit zu den Süßgräsern (Poaceae) gehört.

Beschreibung

Die Grüne Borstenhirse wächst als krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 5 bis 50 cm. Ihre Halme sind knickig aufsteigend. Die Laubblätter sind grün mit hellem oder violettem Mittelnerv und kahl. Die Ligula bildet einen Haarkranz.

Die Blütenähre wirkt beim Aufwärtsstreichen glatt, sie ist kompakt und nicht unterbrochen. Die Borsten sind 5 bis 10 mm lang, weich, dünn, grün, später violett überlaufen. Die Deckspelzen des oberen Blütchens sind glatt oder schwach strukturiert, die obere Hüllspelze ist so lang wie die Deckspelze.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 18.[1]

Grüne Borstenhirse (Setaria viridis)

Typische Merkmale

Pflanze erscheint im Jugendstadium kräftig grün, im Erwachsenenstadium mehr rötlich überlaufen. Ohne Blatthäutchen, dafür mit einem Kranz feiner, langer Wimpernhaare.

Jungpflanze

Kräftig, sich schnell bestockend; Blattscheide meist platt gedrückt, mit Haarleiste.

Halme

Der Halm ist sehr dünn und ist nicht behaart. Am Ende des Halmes steigt er sehr knickig auf.

Blätter

Ziemlich lang, kahl; jüngstes Blatt gerollt; kein Blatthäutchen, jedoch ein Kranz feiner, langer Wimpernhaare; ohne Blattöhrchen. Blattspreite kahl und zugespitzt, Blattscheide meist flach gedrückt und mit Haarleiste.

Blüten

Ährchen einblütig, an der Basis mit einer aus langen, rauen, grünen oder grünlich-gelben Borsten bestehenden Hülle. In der vollen Entwicklung überragen lange Scheinähren das oberste Blatt.

Blütezeit

Sommer-Frühherbst

Verbreitung

Die Grüne Borstenhirse kommt ursprünglich in Eurasien, Afrika und Australien vor und ist in Amerika ein Neophyt.[2]

Standort

Man findet die Grüne Borstenhirse ziemlich häufig in Unkrautgesellschaften tiefer Lagen, vor allem in Hackäckern, Weinbergen und Gärten, auch auf Schutt und an Wegen. Sie bevorzugt lockere, basen- und ziemlich stickstoffreiche, gut durchlüftete Böden. Sie gedeiht auf Kalkböden und sandigen Lehmböden, die gedüngt sind, besonders gut. Nach Ellenberg ist sie eine Halblichtpflanze, bevorzugt stickstoffreiche Standorte und ist eine Klassencharakterart der Ruderalgesellschaften und verwandter Acker- und Garten-Beikrautgesellschaften (Chenopodietea).

Hauptkeimzeit

Keimt ab Frühjahr und Vorsommer. Die Borstenhirse ist ein Wärmekeimer und braucht mindestens 15 °C als Keimtemperaturminimum.

Ökologie

Die Grüne Borstenhirse ist einjährig, sommerannuell, eine C4-Pflanze, ein Wärmekeimer und ein Archäophyt. Sie wird teilweise durch Mais-Herbizide gefördert, da sie eine ähnliche Resistenz gegenüber Triazinen besitzt wie der Mais. Die Blüten sind windblütig, vom „Langstaubfädigen Typ“. Es ist ein Ährenrispengras, aber die einzelnen Rispenäste tragen keine Blüten, sondern sind zu zackig-rauen Borsten umgewandelt. Die Früchte sind Karyopsen. Sie fallen zur Reife mit dem Ährchen ab. Sie werden als Tierstreuer und als Windstreuer verbreitet. Auch eine Ausbreitung durch den Menschen findet statt (Kulturbegleiter). Schließlich wurde auch eine Ausbreitung über den Kropf von Tauben beobachtet. Fruchtreife ab August.

Bedeutung

Weit verbreitet. Die Borstenhirse bildet schnell einen dichten Teppich, der sich auf den Feldern hinsichtlich Nährstoff- und Wasserkonkurrenz bemerkbar macht und den Ertrag eines Feldes schmälern kann. Sie ist die Wildform der Kolbenhirse.[3]

Bilder

Literatur

  • Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas. 2. Auflage. Band 5: Schwanenblumengewächse bis Wasserlinsengewächse. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2000, ISBN 3-440-08048-X.
  • Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5.
  • Heinz Ellenberg: Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen in ökologischer, dynamischer und historischer Sicht (= UTB für Wissenschaft. Große Reihe. Band 8104). 5., stark veränderte und verbesserte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1996, ISBN 3-8252-8104-3.
  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). 2. korrigierte und erweiterte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2007, ISBN 978-3-8001-4990-2.
  • Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands. Ein botanisch-ökologischer Exkursionsbegleiter zu den wichtigsten Arten. 6., völlig neu bearbeitete Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2005, ISBN 3-494-01397-7.

Einzelnachweise

  1. Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 267.
  2. Rafaël Govaerts (Hrsg.): Setaria viridis. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 31. Mai 2020.
  3. „Die Grüne Borstenhirse (Setaria viridis) ist die Wildform von Setaria italica.“ Peer Schilperoord: Kulturpflanzen in der Schweiz: Hirsen ̶ Rispen-, Borsten- und Besenhirse (Panicum, Setaria, Sorghum), S. 9

Weblinks

Commons: Grüne Borstenhirse – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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Glu' = untere Hüllspelze
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Setaria viridis, a diploid (n=9) C4 grass commonly known as green foxtail belongs to the Panicoideae clade of Poaceae Family. The relatively small genome (~515Mb) is recently sequenced and predicted to encode ~24,000 protein-encoding genes. An array of traits such as short life cycle, robust seed production and ease of growing make this grass an excellent model system to study monocot biology.
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