Grönländischer Porst

Grönländischer Porst

Grönländischer Porst (Rhododendron groenlandicum)

Systematik
Kerneudikotyledonen
Asteriden
Ordnung:Heidekrautartige (Ericales)
Familie:Heidekrautgewächse (Ericaceae)
Gattung:Rhododendron
Art:Grönländischer Porst
Wissenschaftlicher Name
Rhododendron groenlandicum
(Oeder) Kron & Judd

Der Grönländische Porst (Rhododendron groenlandicum) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Rhododendron innerhalb der Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae). Sie ist in Nordamerika sowie Grönland verbreitet und in kleinen Gebieten in Mitteleuropa ein Neophyt.

Beschreibung

Blütenstände
Illustration von William Miller

Vegetative Merkmale

Der Grönländische Porst ist ein immergrüner Strauch, der Wuchshöhen von 0,5 bis 1,5 Metern erreicht. Sie besitzt Legtriebe und unterirdische Ausläufer.

Die Laubblätter sind bei einer Länge von 2 bis 5 Zentimetern sowie einer Breite von 1,5 bis 2,5 Zentimetern.[1] doppelt bis fünfmal so lang wie breit, eiförmig bis lanzettlich, manchmal schmal elliptisch bis linealisch[1] und am Rand umgerollt. Die Blattoberseite ist dicht rau-höckerig.[2] Die auf der Blattunterseite vorhandene Mittelrippe ist durch die rostrote, filzige Behaarung verdeckt.

Generative Merkmale

Die Blütezeit reicht von Mai bis Juli. Der Blütenstand ist oft halbkugelig und umfasst 20 bis 35 Blüten.[1] Die Blütenstiele sind 12 bis 25 Millimeter lang.[1]

Die zwittrige Blüte ist radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die Kelchzipfel sind 1 bis 1,5 Millimeter lang.[1] Die fünf weißen Kronblätter sind nur an der Basis etwas miteinander verwachsen und die Kronzipfel sind 5 bis 7 Millimeter lang.[1] Es sind fünf bis acht (bis zu zehn) Staubblätter vorhanden.[1]

In der Regel ist die Kapselfrucht 3 bis 5,5 Millimeter lang und 4 bis 6 Millimeter breit[1] und dabei doppelt so lang wie breit.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 26.[3]

Vorkommen

Der Grönländische Porst ist im gemäßigten bis arktischen Nordamerika und in Grönland verbreitet.[1] In Deutschland kommt der Grönländische Porst im Venner Moor in Nordrhein-Westfalen eingebürgert vor. In Niedersachsen wurde er selten und unbeständig verwildert beobachtet.[4]

Er gedeiht in Hochmooren.

Taxonomie

Die Erstveröffentlichung erfolgte 1771 unter dem Namen (Basionym) Ledum groenlandicum durch Georg Christian Oeder.[1] Die Neukombination zu Rhododendron groenlandicum(Oeder) Kron & Judd wurde 1990 durch Kathleen Anne Kron und Walter Stephen Judd veröffentlicht. Weitere Synonyme für Rhododendron groenlandicum(Oeder) Kron & Judd sind: Ledum latifoliumJacq., Ledum palustre subsp. groenlandicum(Oeder) Hulten.[1][5]

Nutzung

Der Grönländische Porst wird selten als Zierpflanze für Moorbeete genutzt. Er ist spätestens seit dem 20. Jahrhundert in Kultur. Des Weiteren hilft der Saft der Pflanze gegen die in Grönland weit verbreiteten Stechmücken, in dem man die Blätter zerreibt und anschließend den Saft an unbedeckte Stellen des Körpers schmiert.[6]

Quellen

Literatur

  • Eckehart J. Jäger, Friedrich Ebel, Peter Hanelt, Gerd K. Müller (Hrsg.): Rothmaler – Exkursionsflora von Deutschland. Band 5: Krautige Zier- und Nutzpflanzen. Spektrum Akademischer Verlag, Berlin Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8274-0918-8.
  • Walter S. Judd, Kathleen A. Kron: Rhododendron Linnaeus. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 8: Magnoliophyta: Paeoniaceae to Ericaceae. Oxford University Press, New York und Oxford, 2009, ISBN 978-0-19-534026-6. Walter S. Judd, Kathleen A. Kron: Rhododendron groenlandicum (Oeder) Kron & Judd., S. 460 - textgleich online wie gedrucktes Werk.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k Walter S. Judd, Kathleen A. Kron: Rhododendron Linnaeus. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 8: Magnoliophyta: Paeoniaceae to Ericaceae. Oxford University Press, New York und Oxford, 2009, ISBN 978-0-19-534026-6. Walter S. Judd, Kathleen A. Kron: Rhododendron groenlandicum (Oeder) Kron & Judd., S. 460 - textgleich online wie gedrucktes Werk.
  2. Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 1. Auflage, unveränderter Textnachdruck Band V, Teil 3. Verlag Carl Hanser, München 1966. S. 1623.
  3. Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 730.
  4. Michael Koltzenburg: Rhododendron. In: Schmeil-Fitschen: Die Flora Deutschlands und angrenzender Länder. 98. Auflage. Verlag Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2024. ISBN 978-3-494-01943-7. S. 626.
  5. Rhododendron groenlandicum im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 13. Januar 2016.
  6. So halten Sie die Mücken aus. Visit Greenland, abgerufen am 29. Mai 2017.
Commons: Grönländischer Porst (Rhododendron groenlandicum) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Loddiges 534 Ledum latifolium drawn by W Miller.jpg
Ledum latifolium (Rhododendron groenlandicum) drawn by William Miller from "The Botanical Cabinet" (London 1817-1833) plate 534
Rhododendron groenlandicum.jpg
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Rhododendron groenlandicum 2 RF.jpg
Autor/Urheber: Robert Flogaus-Faust, Lizenz: CC BY 4.0
Bog Labrador tea (Ledum groenlandicum, also known as Rhododendron groenlandicum), Richmond, B. C., Canada