Gräben

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Koordinaten: 52° 14′ N, 12° 26′ O

Basisdaten
Bundesland:Brandenburg
Landkreis:Potsdam-Mittelmark
Amt:Ziesar
Höhe:65 m ü. NHN
Fläche:40,62 km2
Einwohner:500 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte:12 Einwohner je km2
Postleitzahl:14793
Vorwahl:033833
Kfz-Kennzeichen:PM
Gemeindeschlüssel:12 0 69 232
Adresse der Amtsverwaltung:Mühlentor 15A
14793 Ziesar
Website:amt-ziesar.de
Bürgermeisterin:Jutta Debler
Lage der Gemeinde Gräben im Landkreis Potsdam-Mittelmark
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Über dieses Bild
Dorfkirche Gräben

Gräben ist eine Gemeinde im Landkreis Potsdam-Mittelmark in Brandenburg. Sie gehört dem Amt Ziesar an.

Geographie

Gräben liegt am Fluss Verlorenwasser am flach abfallenden Nordhang des Flämings etwa 80 km westlich von Berlin. Die Städte Bad Belzig und Brandenburg an der Havel sind jeweils 20 Kilometer entfernt. Im Westen fließt die Buckau durch den Gräbener Ortsteil Rottstock.

Gemeindegliederung

Gräben besteht aus dem Kernort Gräben, dem Ortsteil Rottstock sowie dem Gemeindeteil Dahlen. Wohnplätze der Gemeinde sind Grünehaus, Klitzmühle, Krug und Struvenberg.[2]

Rottstock wurde am 26. Oktober 2003 eingemeindet.[3]

Geschichte

Ortsansicht

Gräben wurde als „Grabonizi“ erstmals am 28. September 992 in einer Urkunde erwähnt, in der König Otto III. dem Abt Reginald von Memleben im Tausch gegen zwei andere Orte an der mittleren Elbe 21 Orte in den Burgwarden Biederitz und Möckern überließ.[4] Beim Dorffest der Gemeinde am 8. Juli 2017 wurde ein Gedenkstein enthüllt.[5]

Gräben und Rottstock gehörten seit ihrer Gründung zur Markgrafschaft Brandenburg (Kurmark) und kamen erst 1773 mit dem Ziesarischen Kreis zum Herzogtum Magdeburg. Seit 1816 gehörten die Orte dann zum Landkreis Jerichow I in der preußischen Provinz Sachsen und von 1947 bis 1952 zu Sachsen-Anhalt. Nach der DDR-Zeit im Kreis Brandenburg-Land des Bezirks Potsdam kamen sie 1990 wieder zu Brandenburg und 1993 in den Landkreis Potsdam-Mittelmark.

Bevölkerungsentwicklung

JahrEinwohner
1875450
1890460
1910480
1925502
1933504
1939491
JahrEinwohner
1946752
1950644
1964614
1971592
1981585
1985585
JahrEinwohner
1990546
1995492
2000496
2005617
2010580
2015531
JahrEinwohner
2016510
2017522
2018506
2019511
2020498
2021500

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[6][7][8], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Politik

Gemeindevertretung

Die Gemeindevertretung von Gräben besteht aus acht Gemeindevertretern und der ehrenamtlichen Bürgermeisterin. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[9]

Partei / WählergruppeStimmenanteilSitze
Freie Bürger und Bauern44,5 %4
FDP31,0 %2
Einzelbewerber Raik Hafenberg15,1 %1
Einzelbewerberin Rosita Herzog09,4 %1

Bürgermeister

  • 1998–2019: Siegfried Schröder (Freie Bürger und Bauern)[10]
  • seit 2019: Jutta Debler

Debler wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 mit 73,1 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von fünf Jahren[11] gewählt.[12]

Sehenswürdigkeiten

  • Dorfkirche Gräben, entstand vermutlich im 14. Jahrhundert und wurde 1716 nach Osten hin erweitert. In ihrem Innern steht unter anderem ein steiler Kanzelaltar.
  • Rittergut mit dem Gutshaus Gräben, ab dem frühen 13. Jahrhundert im Besitz der Familie von Borch, die vor allem Forst- und Landwirtschaft betrieb. Hans von Borch, der Urgroßvater des jetzigen Besitzers, hat um das Jahr 1920 die Anhöhen aufgeforstet, Obst und Spargel angebaut, nach Berlin geliefert und Viehzucht für den Eigenbedarf betrieben. Sein Bild hängt im Wohnraum des umgebauten Schafstalls. Der Grundbesitz (zuletzt 600 ha; vorwiegend Forstfläche) und das Gutshaus wurden im Zuge der Bodenreform 1946 entschädigungslos enteignet. Das Gutshaus diente der Gemeinde als Kindergarten, Flüchtlingsheim und Wohnbereich. Die dadurch durchgeführten Umbauten haben den ursprünglichen Stil des Gutshauses unkenntlich gemacht. 1998 erwarb die Familie von Borch geringe Teile des Anwesens zurück.
  • Rittergut mit dem Gutshaus Dahlen, stand im Besitz der Familie von Schierstedt und wurde 1837/38 von Ludwig Persius umgebaut. Das Gutshaus dient heute als Pflegeheim. Der Gutspark Dahlen mit seinen über 200 Jahre alten, teilweise exotischen Bäumen ist ein eingetragenes Naturdenkmal.
  • Evangelische Dorfkirche Rottstock, 1900 als schlichter Backsteinbau mit seitlichem Glockenturm in neugotischen Formen durch den Görzker Maurermeister Gommert errichtet, ersetzte den baufällig gewordenen Vorgängerbau, der in der Ortsmitte gestanden hatte. 2015 wurden in der Kirche fünf Glasfenster von Jacques Verheijen eingebaut.[13]
  • Dorfkirche Dahlen, entstand vermutlich in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Im Innern steht unter anderem ein hölzerner Altaraufsatz aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts sowie ein Taufengel aus dem Jahr 1719, der im Dehio-Handbuch als von „besonderer Qualität“ bezeichnet wird.
  • Wassermühle Gräben: ehemals Getreide- und Sägemühle mit zwei oberschlächtigen Wasserrädern am Verlorenwasserbach

Verkehr

Gräben liegt an der Landesstraße L 94 zwischen Görzke und der Anschlussstelle Wollin an der A2.

Weblinks

Commons: Gräben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsentwicklung und Flächen der kreisfreien Städte, Landkreise und Gemeinden im Land Brandenburg 2021 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg: Gemeinde Gräben (Memento des Originals vom 1. April 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/service.brandenburg.de
  3. StBA: Gebietsänderungen vom 01.01. bis 31. Dezember 2003
  4. Johannes Wütschke: Der „Brückenkopf Magdeburg“ nach dem Slawenaufstand von 982. In: Jahrbuch für brandenburgische Landesgeschichte. Band 8. Berlin 1957, S. 13–18.
  5. Silvia Zimmermann: Die ewige Sehnsucht nach der alten Heimat. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Märkische Allgemeine, Brandenburger Kurier. 10. Juli 2017, S. 15, archiviert vom Original am 26. Juni 2019; abgerufen am 10. Juli 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.maz-online.de
  6. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Potsdam-Mittelmark. S. 18–21
  7. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2017 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  8. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  9. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  10. Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 (Bürgermeisterwahlen) für den Landkreis Potsdam-Mittelmark (Memento vom 1. Dezember 2017 im Internet Archive)
  11. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 73 (1)
  12. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 (Memento des Originals vom 31. August 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/wahlen.brandenburg.de
  13. Nach Denkmalstreit geht es bunt zu. (Memento des Originals vom 28. April 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.maz-online.de In: Märkische Allgemeine, 8. Januar 2016

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Gräben ist eine Gemeinde im Landkreis Potsdam-Mittelmark in Brandenburg.
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Feldsteinkirche aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts in Gräben. Das Dorf Gräben Gräben bildet zusammen mit dem Gut Dahlen eine Gemeinde im Landkreis Potsdam-Mittelmark, Brandenburg und liegt im Naturpark Hoher Fläming.
Dorfkirche Rottstock Ostansicht mit Nordturm.jpg
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Die Dorfkirche in Rottstock ist eine neugotische Saalkirche in Rottstock, einem Ortsteil der Gemeinde Gräben im Landkreis Potsdam-Mittelmark in Brandenburg. Auffällig ist der an der Nordseite asymmetrisch positionierte Turm.
Gräben in PM.png
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Gräben in Brandenburg (Country) - District Potsdam-Mittelmark