Gouvernementsgebäude (Ingolstadt)
Das Gouvernementsgebäude war ein Verwaltungsbau am Rathausplatz (damals Gouvernementsplatz) in Ingolstadt und beherbergte die Militärverwaltung sowie die Amtsräume des Gouverneurs der Landesfestung. Nachdem Ingolstadt 1914 seinen Rang als Hauptlandesfestung eingebüßt hatte, wurde die Einrichtung offiziell nur mehr als Kommandantur bezeichnet.
Geschichte
Das Gebäude wurde 1873 bis 1874 durch Zusammenlegung und Umbau des so genannten Kandlerhauses und des ehemaligen städtischen Zoll- und Waaghauses geschaffen. Der dreigeschossige Bau mit Walmdach und breit gelagerter, in einfachen neoklassizistischen Formen gehaltenen Fassade bildete den nordöstlichen Abschluss des Gouvernementsplatzes. Davor befand sich der heute am Paradeplatz stehende Brunnen sowie das Gebäude der Wache.
Durch einen Luftangriff am 26. April 1945 wurde das Gebäude schwer beschädigt und brannte aus. Die Ruine wurde nach dem Krieg zusammen mit dem benachbarten Salzstadel und der nahegelegenen Augustinerkirche abgebrochen. An Stelle des Gouvernementsgebäudes entstand 1957 bis 1960 das Neue Rathaus.
Weblinks
- Kurt Scheuerer: Gouvernementsgebäude und Neues Rathaus am Rathausplatz. In: Materialsammlung zur Geschichte von Ingolstadt. 15. November 2007, abgerufen am 23. März 2008.
Literatur
- Siegfried Hofmann: Alt Ingolstadt. Gebr. Metz, Tübingen 1988, ISBN 3-921580-71-4, S. 31–32.
- Hartwig Beseler, Niels Gutschow: Süd. In: Kriegsschicksale Deutscher Architektur. Band II. Karl Wachholtz, Neumünster 1988, ISBN 3-926642-22-X, S. 1365.
- Frank Becker, Christina Grimminger, Karlheinz Hemmeter: Stadt Ingolstadt. In: Denkmäler in Bayern. Band I.1/2. Karl M. Lipp, München 2002, ISBN 3-87490-583-7, S. 389.
Koordinaten: 48° 45′ 46,5″ N, 11° 25′ 32″ O
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Ingolstadt, Gouvernementsplatz (heute Rathausplatz) mit Gouvernementsgebäude, Salzstadel, Altem Stadttheater und Ludwigsbrunnen (von l. nach r., alle 1945 zerstört). Postkarte.