Gougenheim

Gougenheim
StaatFrankreich
RegionGrand Est
Département (Nr.)Bas-Rhin (67)
ArrondissementSaverne
KantonBouxwiller
GemeindeverbandKochersberg
Koordinaten48° 42′ N, 7° 34′ O
Höhe172–287 m
Fläche6,58 km²
Einwohner543 (1. Januar 2020)
Bevölkerungsdichte83 Einw./km²
Postleitzahl67270
INSEE-Code
Websitegougenheim.fr

Mairie Gougenheim

Gougenheim (deutsch Gugenheim) ist eine französische Gemeinde mit 543 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) im Département Bas-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass). Sie ist Mitglied des Gemeindeverbands Communauté de communes du Kochersberg. Am 1. Januar 2015 wechselte die Gemeinde vom Arrondissement Strasbourg-Campagne zum Arrondissement Saverne.[1]

Geografie

Gougenheim liegt im Kochersberg zwischen Rohr und Schaffhouse-sur-Zorn.

Geschichte

Die Vergangenheit des Ortes liegt bis zum Ende des 9. Jahrhundert im Dunkeln. Klosterbesitz von Weißenburg oder Lorsch ist nicht nachweisbar, ebenso wenig eine Nennung des Ortes in einer Urkunde von 820, wie Ernest Nègre (Toponymie génerale. de la France) behauptet, ohne einen Beweis dafür zu liefern. Es könnte die noch unerschlossene Urkunde über einen Gütertausch zwischen einem Grafen und dem Kloster Weißenburg sein, unvollständig abgedruckt in Regesta Imperii I, 724. Sicher wird Gougenheim als „Cohchinheim“ 884 in der Besitzbestätigungsurkunde Kaiser Karls III. für das Kloster Honau genannt (MGH DD Kar III, 101). 1474 wurde Gougenheim der Hauptort der Ballei Kochersberg, die damals aus 28 Gemeinden bestand. Das Haus des Scharfrichters der Ballei befand sich außerhalb von Gougenheim und wurde 1976 zerstört. Der letzte Scharfrichter von Gougenheim heiratete eine Tochter des Scharfrichters von Sarrebourg, wie es Sitte war. Er verstarb am 18. Juni 1808.[2]

Bevölkerungsentwicklung

Jahr19621968197519821990199920072017
Einwohner381344324382363580494548

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kapelle Saint-Laurent

Die Kapelle Saint-Laurent wurde ab 1574 gebaut, sie ist Laurentius von Rom gewidmet. Die Mauern der Kapelle bestehen aus Kalkbruchstein und Sandstein. An einigen Stellen wurde der Bruchstein durch Backsteine ersetzt. Die Kapelle steht als Monument historique unter Denkmalschutz.

Kirche Saint-Laurent

Die Kirche Saint-Laurent stammt aus dem 12. Jahrhundert. Der Glockenturm wurde später bei einem Brand beschädigt. Das Kirchenschiff wurde ab 1749 durch ein neues Kirchenschiff ersetzt. Die Eingangstür wurde 1843 vergrößert. Die Mauern der Kirche bestehen aus Kalkbruchstein und Sandstein, teilweise als Opus spicatum angeordnet. Im Erdgeschoss sind zwei Schildbögen erhalten geblieben sowie ein verziertes Kreuzrippengewölbe, welches sich jedoch in schlechtem Zustand befindet. Der Türsturz einer der Türen, die von Süden her in das Kirchenschiff führen, ist mit dem Grillrost des Laurentius verziert. Die Mauern des Innenraums sind mit Gemälden der Evangelisten geschmückt. Auch die Pfarrkirche ist ein Monument historique.

Das Maison d’artisan (Haus des Handwerkers) wurde um 1681 erbaut. Diese Jahreszahl findet sich im Deckenbalken der Loggia. Das Haus gehörte einem Maurer oder Zimmerer.[3]

Persönlichkeiten

Sonstiges

Der jüdische Familienname Guggenheim ist vom Dorf Gougenheim abgeleitet.[4]

Literatur

  • Le Patrimoine des Communes du Bas-Rhin. Flohic Editions, Band 2, Charenton-le-Pont 1999, ISBN 2-84234-055-8, S. 1438–1439.

Weblinks

Commons: Gougenheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.legifrance.gouv.fr/eli/decret/2014/12/29/2014-1722/jo/texte
  2. Histoire de Gougenheim, auf der Webpräsenz der CC Kochersberg (Memento des Originals vom 20. November 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kochersberg.fr (französisch) Abgerufen am 9. Oktober 2009
  3. Chapelle Saint-Laurent à Gougenheim@1@2Vorlage:Toter Link/www.patrimoine-de-france.org (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (französisch)
  4. Ralph Weingarten: Guggenheim. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 20. März 2007, abgerufen am 5. Juni 2019.

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Alsace, Bas-Rhin, Église St Laurent de Gougenheim (IA67005582).
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