Gotthelf Greiner
Johann Gotthelf Greiner (* 22. Februar 1732 in Alsbach; † 12. August 1797 in Limbach) war ein deutscher Glasmacher und Begründer der Porzellanfabrikation in Thüringen. Johann Gotthelf Greiner gilt ebenso wie beispielsweise Georg Heinrich Macheleid als einer der Nacherfinder des Porzellans. Er entstammte einer alteingesessenen thüringischen Glasmacherfamilie und war ein Nachkomme des als „Schwabenhans“ bekannten Hans Greiner.
Lebenswerk
Johann Gotthelf Greiner gelang es, gemeinsam mit seinem Vetter und späteren Schwager Johann Gottfried Greiner sowie dem Coburger Töpfermeister Johann Georg Dümmler nach jahrelanger Forschungsarbeit Anfang August 1761 echtes Porzellan mit einer zufriedenstellenden Glasur herzustellen. Diese Nacherfindung war unabhängig von den Leistungen Johann Friedrich Böttgers und von Ehrenfried Walther von Tschirnhaus in Meißen, auch hatte das von Johann Gotthelf Greiner hergestellte Porzellan eine etwas abgewandelte chemische Zusammensetzung.
Durch seine unternehmerischen Aktivitäten wurden die Grundlagen der thüringischen Porzellanfabrikation geschaffen. So ist sein Wirken und das seiner Söhne verknüpft mit der Gründung nachstehender Porzellanmanufakturen:
- 1751: Porzellanmanufaktur in Limbach
- 1760: Porzellanwerk Kloster Veilsdorf in Veilsdorf
- 1764: Wallendorfer Porzellan in Wallendorf
- 1772: Gründung der späteren Porzellan-Fabrik Limbach A.G.[1]
- 1777: Graf von Henneberg Porzellan in Ilmenau
- 1779: Porzellanherstellung in Großbreitenbach
- 1783: Porzellanfabrik Rauenstein in Rauenstein
Um seine Wertschöpfung zu Lasten seiner Beschäftigten zu erhöhen, zahlte er die Löhne zumindest teilweise im Trucksystem, so dass nur in Läden gekauft werden konnte, die seine Wertmarken akzeptierten.
Schriften
- Gottfelf Greiner: Laufende Preisse der Fürtsl. Sachsen-Weimar Porzellan-Fabrick in Illmenau in courranten Waaren, Weimar: Ettinger, (1787)
Literatur
- Oscar Georgi: Porzellan-Fabrik Limbach A.G. Gedenkschrift zum 150jährigen Bestehen der Porzellanfabrik Limbach 1772 – 1922. Gotthelf Greiner, 1792 bis 1845 – die Verwaltung der Söhne und die Blütezeit der Greiner-Limbacher Familie; 1845 – 1872 – unter den Enkeln; 1872, 64 Seiten mit Abbildungen, Limbach Thüringen, Post Scheibe: Porzellanfabrik Limbach A. G., 1922
- Andrea Geldmacher: Porzellanland Thüringen. 250 Jahre Porzellan aus Thüringen. Jena, Verlag Städtische Museen, 2010
- Gerhard Greiner: Der Schwabe Hans Greiner 1465–1532 – 4. und erweiterte Auflage – Mai 1995 (Familiengeschichte der Thüringer Greiner als genealogische Stammfolge über XI / XII Generationen)
- Rudi Greiner-Adam: Der Schwabenhans und seine Nachkommen – Die Gründer von Lauscha und Limbach – 2. ergänzte Auflage 2003
- Herbert Kühnert: Greiner, Gotthelf. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, ISBN 3-428-00188-5, S. 38 f. (Digitalisat).
Einzelnachweise
- ↑ Vergleiche Oscar Georgi: Porzellan-Fabrik Limbach A.G. Gedenkschrift zum 150jährigen Bestehen der Porzellanfabrik Limbach 1772 – 1922. Gotthelf Greiner, 1792 bis 1845 – die Verwaltung der Söhne und die Blütezeit der Greiner-Limbacher Familie; 1845 – 1872 - unter den Enkeln; 1872, 64 Seiten mit Abbildungen, Limbach Thüringen, Post Scheibe: Porzellanfabrik Limbach A. G., 1922
Personendaten | |
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NAME | Greiner, Gotthelf |
ALTERNATIVNAMEN | Greiner, Johann Gotthelf (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | Glasmacher und Miterfinder des Thüringer Porzellans |
GEBURTSDATUM | 22. Februar 1732 |
GEBURTSORT | Alsbach |
STERBEDATUM | 12. August 1797 |
STERBEORT | Limbach |
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(c) Foto: Störfix, Lizenz: Creative Commons by-sa 3.0 de
Wohnhaus, Fachwerkbau, 18./19. Jahrhundert, Geburtshaus von Gotthelf Greiner (*22.2.1732), Alsbach, OT von Scheibe-Alsbach, Hauptstraße 13
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Revers der Greiner Kupfermarke, Limburg-Breitenbach
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Kupfermarke Porzellanfabrik Greiner im Wert von VI Hellern, Jahr 1788