Gotthelf Greiner

Johann Gotthelf Greiner (* 22. Februar 1732 in Alsbach; † 12. August 1797 in Limbach) war ein deutscher Glasmacher, Miterfinder des Porzellans und Begründer der Porzellanfabrikation in Thüringen. Er entstammte einer alteingesessenen thüringischen Glasmacherfamilie und war ein Nachkomme des als „Schwabenhans“ bekannten Hans Greiner.

Geburtshaus in Alsbach
Wertmarke Greiners im Trucksystem, Wertseite
Rückseite der Wertmarke von 1788

Lebenswerk

Johann Gotthelf Greiner erfand gemeinsam mit seinem Vetter und späteren Schwager Johann Gottfried Greiner sowie dem Coburger Töpfermeister Johann Georg Dümmler, unabhängig von den Leistungen Johann Friedrich Böttgers und von Ehrenfried Walther von Tschirnhaus in Meißen, und in etwas abgewandelter chemischer Zusammensetzung das Porzellan. Nach jahrelanger Forschungsarbeit gelang es ihnen, Anfang August 1761 echtes Porzellan mit einer zufriedenstellenden Glasur herzustellen.

Durch seine unternehmerischen Aktivitäten wurden die Grundlagen der thüringischen Porzellanfabrikation geschaffen. So ist sein Wirken und das seiner Söhne verknüpft mit der Gründung nachstehender Porzellanmanufakturen:

Um seine Wertschöpfung zu Lasten seiner Beschäftigten zu erhöhen, zahlte er die Löhne zumindest teilweise im Trucksystem, so dass nur in Läden gekauft werden konnte, die seine Wertmarken akzeptierten.

Schriften

  • Gottfelf Greiner: Laufende Preisse der Fürtsl. Sachsen-Weimar Porzellan-Fabrick in Illmenau in courranten Waaren, Weimar: Ettinger, (1787)

Literatur

  • Oscar Georgi: Porzellan-Fabrik Limbach A.G. Gedenkschrift zum 150jährigen Bestehen der Porzellanfabrik Limbach 1772 – 1922. Gotthelf Greiner, 1792 bis 1845 – die Verwaltung der Söhne und die Blütezeit der Greiner-Limbacher Familie; 1845 – 1872 – unter den Enkeln; 1872, 64 Seiten mit Abbildungen, Limbach Thüringen, Post Scheibe: Porzellanfabrik Limbach A. G., 1922
  • Herbert KühnertGreiner, Gotthelf. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, ISBN 3-428-00188-5, S. 38 f. (Digitalisat).
  • Gerhard Greiner: Der Schwabe Hans Greiner 1465–1532 – 4. und erweiterte Auflage – Mai 1995 (Familiengeschichte der Thüringer Greiner als genealogische Stammfolge über XI / XII Generationen)
  • Rudi Greiner-Adam: Der Schwabenhans und seine Nachkommen – Die Gründer von Lauscha und Limbach – 2. ergänzte Auflage 2003
  • Andrea Geldmacher: Porzellanland Thüringen. 250 Jahre Porzellan aus Thüringen. Jena, Verlag Städtische Museen, 2010

Einzelnachweise

  1. Vergleiche Oscar Georgi: Porzellan-Fabrik Limbach A.G. Gedenkschrift zum 150jährigen Bestehen der Porzellanfabrik Limbach 1772 – 1922. Gotthelf Greiner, 1792 bis 1845 – die Verwaltung der Söhne und die Blütezeit der Greiner-Limbacher Familie; 1845 – 1872 - unter den Enkeln; 1872, 64 Seiten mit Abbildungen, Limbach Thüringen, Post Scheibe: Porzellanfabrik Limbach A. G., 1922

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Scheibe-Alsbach-Hauptstr13.jpg
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Wohnhaus, Fachwerkbau, 18./19. Jahrhundert, Geburtshaus von Gotthelf Greiner (*22.2.1732), Alsbach, OT von Scheibe-Alsbach, Hauptstraße 13
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Revers der Greiner Kupfermarke, Limburg-Breitenbach
VI Heller Greiner Av.JPG
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Kupfermarke Porzellanfabrik Greiner im Wert von VI Hellern, Jahr 1788