Gott vergibt – Django nie!
Film | |
Titel | Gott vergibt … Django nie! |
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Originaltitel | Dio perdona … io no! |
Produktionsland | Italien, Spanien |
Originalsprache | Italienisch |
Erscheinungsjahr | 1967 |
Länge | Restaurierte Langfassung von 2022 - 113 Minuten |
Altersfreigabe |
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Stab | |
Regie | Giuseppe Colizzi |
Drehbuch | Giuseppe Colizzi |
Produktion | Enzo D’Ambrosio |
Musik | Angel Oliver Pina |
Kamera | Alfio Contini |
Schnitt | Sergio Montanari |
Besetzung | |
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→ Synchronisation | |
Chronologie | |
Gott vergibt – Django nie! (Originaltitel: Dio perdona … io no!, italienisch für „Gott vergibt … ich nicht!“), auch unter Gott vergibt – wir beide nie! oder Zwei vom Affen gebissen bekannt, ist ein Film aus dem Jahr 1967. Es ist der erste Film, in dem Bud Spencer und Terence Hill gemeinsam in den Hauptrollen zu sehen sind.
Handlung
Ein Zug fährt in einen Bahnhof ein. Alle Passagiere außer einem, der im Sterben liegt, sind tot. Der Zug hat neben den Passagieren noch 300.000 Dollar in Goldmünzen transportiert, die offensichtlich von jemandem geraubt worden sind. Durch die Aussage des einen Passagiers, der letztendlich ebenfalls verstirbt, kann Versicherungsdetektiv Hutch „Dan“ Bessy den Tathergang rekonstruieren. Für die Aufklärung benötigt er aber die Hilfe seines alten Freundes und Glücksspielers Cat „Django“ Stevens. Dan erklärt Django, dass der Überfall sehr professionell stattfand und der Einzige, der zu so etwas fähig sei, ein Verbrecher namens Bill San Antonio sei. Django glaubt Dan zunächst kein Wort, da er San Antonio vor geraumer Zeit in einem Duell erschossen zu haben meint, lässt aber in der Nacht einige Ereignisse von damals Revue passieren und kommt zum Schluss, dass dieser seinen Tod vielleicht nur vorgetäuscht hat.
Am nächsten Tag bricht Django allein auf und befragt verschiedene Zeugen von damals. Der Verdacht des vorgetäuschten Todes erhärtet sich, weswegen Django sich auf den Weg zu San Antonios früherem Lager macht. Dort tappt er zwar in eine Falle, wird aber von Dan gerettet. Die beiden finden das gestohlene Gold in einer Holzkiste, die sie vor San Antonios Verbrecherbande vorerst in den Bergen verstecken. An einem strömungsreichen Fluss werden sie aber von der Bande gefasst und zurück in das Lager gebracht, wo San Antonio sie bereits erwartet.
Es stellt sich heraus, dass San Antonio damals seinen Tod mit Hilfe eines Verbündeten vorgetäuscht hat, der dafür sorgte, dass Django beim Duell eine Waffe mit Platzpatronen bekam, um dann mit Erfolg das Geld seiner Bande während seiner "Beerdigung" zu stehlen und es Django in die Schuhe zu schieben, damit sie ihn deswegen aus Rache verfolgt und versucht umzubringen in der Hoffnung das gestohlene Geld so wiederzuerlangen, weswegen Django sie alle nach und nach in den darauffolgenden zehn Monten in Notwehr umbringen musste, so wie San Antonio es auch voraussehen konnte. Es stellt sich auch heraus, dass er das auch tat, um so sein Leben als Verbrecher fortführen zu können, da er damals auch in ernsthafter Gefahr geraten war vom Gesetz wegen seiner bis dahin begangener Verbrechen erwischt zu werden.
Um den Standort seiner Beute zu erfahren, lässt San Antonio dann die beiden erfolglos foltern. Bud – einer von San Antonios Leuten und damaliger Verbündeter bei der Täuschung, der aber auch als der Dümmste gilt – lässt sich von Django dazu verleiten, ihm zur Flucht zu verhelfen als Gegenleistung für die Beute. Er bezahlt dafür mit seinem Leben. In der Zwischenzeit schafft es Dan, sich aus eigener Kraft zu befreien und seine Bewacher zu töten. Wieder in Freiheit fordert Django San Antonio zum Duell heraus mit den Goldmünzen als Einsatz. Im Gegensatz zum letzten Mal, wo sie sich in einer Holzhütte duellierten, in der der vermeintliche Leichnam San Antonios verbrennen sollte, hat Django eine Schlucht ausgesucht und eine Zündschnur zu Dynamitfässern angezündet, um den Verlierer unter den Felsmassen zu begraben.
Gerade als sie anfangen wollen, kommt Dan dazwischen, wird aber von San Antonio schwer verwundet, der aber dann von Django abgehalten wird, ihn weiter anzugreifen. Im darauffolgenden Duell ist Django der Schnellere und, aus Rache für seine Verbrechen ihm gegenüber, zerschießt er San Antonios Arme und Beine, sodass er nur noch auf dem Bauch kriechen kann. Während Django Dan weit genug weg von den Dynamitfässern trägt, versucht San Antonio vergeblich, die Zündschnur zu unterbrechen, und stirbt, wie von Django erwartet, durch die Explosion.
Am Ende sieht man Django und Dan in einer Kutsche mit den gestohlenen Goldmünzen. Auf Dans Frage, was nun mit dem Gold geschehen soll, antwortet Django, dass Dan damit machen könne, was er will, weil er durch die Abrechnung mit San Antonio bereits bekommen habe, was er wollte.
Hintergrund
Der erste Film einer langen Reihe erfolgreicher Western mit Bud Spencer und Terence Hill ist im Gegensatz zu den nachfolgenden Filmen ein ernstes Werk, voll von verschlagenen Gangstern, schäbigen Räubern und brutaler Gewalt.
In Vier für ein Ave Maria wird die Handlung unmittelbar fortgesetzt. Hügel der blutigen Stiefel ist der dritte und letzte Teil der Reihe.
Synchronisation
Der Film wurde zweimal deutsch synchronisiert. Die erste Fassung wurde 1969 in den Aventin-Studios von Horst Sommer erstellt und ist um ca. zehn Minuten gekürzt.[1] Zunächst kam der Film unter dem Titel Gott vergibt… Django nie! in die Kinos. Vier Jahre später wurde er erneut unter dem Titel Gott vergibt… wir beide nie! gezeigt. In dieser Fassung wird Cat Stevens Django genannt, um an den Erfolg dieses Filmes mit Franco Nero anzuschließen.[2]
Aufgrund des mittlerweile großen Erfolges des Duos mit ihren Western- und Actionkomödien wurde der Film 1981 in der Absicht, ihn witzig zu machen und dem Stil dieser Filme anzupassen, nochmals synchronisiert. Der Film wurde dazu bei der Deutschen Synchron Berlin mit einer Schnoddersynchronisation versehen und die teilweise harten Szenen, die nun nicht mehr passten, wurden geschnitten.[3]
Vollständig ist keine der beiden Fassungen; in der ersten Fassung fehlen 13 Minuten, in der Comedy-Fassung 27 Minuten.[4][5] Aufgrund der trotzdem noch vorhandenen Härte erhielt er eine FSK-16-Freigabe. Beide Fassungen sind auf DVD erhältlich.
Darsteller | Rollenname | Gott vergibt – Django nie ernste Fassung | Zwei vom Affen gebissen Comedy-Fassung |
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Terence Hill | Django/Cat Stevens | Reinhard Glemnitz | Thomas Danneberg |
Bud Spencer | Dan/Hutch Bessy | Benno Hoffmann | Martin Hirthe |
Frank Wolff | Bill San Antonio | Arnold Marquis | Arnold Marquis |
José Canalejas | Bandit | Wolfgang Hess | Heinz-Theo Branding |
Kritik
„Effektvoll und spannend inszenierter, seine gelungenen Gags aber brutal ausspielender Italo-Western, der die langjährige Partnerschaft des Duos Spencer/Hill einleitete. Der in der ursprünglichen Fassung rücksichtslos gewalttätige Film wurde nachträglich zum vergleichsweise harmlosen, inhaltlich wie charakterlich von Grund auf geänderten ‚Spaß-Western‘ umproduziert und kam unter den Titeln Zwei vom Affen gebissen bzw. Gott vergibt – wir beide nie! erneut in die Kinos.“
Trivia
Für Hills Rolle war zunächst Peter Martell vorgesehen, der jedoch absagen musste, nachdem er sich noch vor Beginn der Dreharbeiten den Fuß gebrochen hatte.[7] Hill, der kurz zuvor Blaue Bohnen für ein Halleluja abgedreht hatte, wurde als Ersatzmann für Martell verpflichtet.
Ursprünglich sollte der Film Il cane, il gatto, la volpe (Der Hund, die Katze, der Fuchs) heißen, in Anspielung an den Originaltitel des Leone-Films Zwei glorreiche Halunken (Il buono, il brutto, il cattivo). Um an den Erfolg des Django-Films anzuknüpfen, wurde in Deutschland Cat Stevens in der ersten Kinofassung in Django umbenannt und der Titel in Gott vergibt… Django nie! geändert, ohne dass tatsächlich ein Bezug zu Django besteht.[8]
DVD und Blu-ray-Veröffentlichungen
Der Film erschien mehrfach auf DVD: Die Western- und die Comedy-Version wurden erstmals 2003 von KSM einzeln herausgegeben. 2004 folgte ein Doppelpack mit beiden Versionen und verbessertem Bild unter dem Titel Zwei vom Affen gebissen.
Die ungekürzte Langfassung wurde, teilweise untertitelt, 2008 von NewKSM veröffentlicht.
2022 erschien bei LEONINE STUDIOS die Blu-ray-Premiere, mit der weltweit längsten Version von ca. 113 Minuten. Hierfür wurde eine komplette Restauration durchgeführt und die italienische Langfassung noch um einige kleine Passagen ergänzt.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Gott vergibt – Django nie! In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 2. März 2017.
- ↑ Tobias Hohmann: Bud Spencer & Terence Hill – Zwei Himmelhunde mit vier Fäusten. MPW-Verlag 2001, ISBN 978-3-931608-98-9, S. 59–67
- ↑ Gott vergibt – Django nie! in der Deutschen Synchronkartei
- ↑ Vergleich der beiden deutschen Fassungen
- ↑ Vergleich Originalfassung und erste deutsche Fassung
- ↑ Gott vergibt – Django nie! In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
- ↑ Notiz anlässlich des Todes Martells (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Seite zum Film auf heyse-online.de