Goseck liegt am nördlichen Steilhang der Saale auf halbem Weg zwischen Naumburg und Weißenfels.
Ausdehnung des Gemeindegebiets
Zu Goseck gehört das zwei Kilometer nördlich gelegene Markröhlitz, das am 20. Juli 1950 eingemeindet wurde.[2]
Geschichte
Erste Spuren menschlicher Besiedlung reichen in die Jungsteinzeit um 5000 v. Chr. Zeugnis davon legt die durch Luftbilder in den 1990er Jahren entdeckte und seit 2003 freigelegte Kreisgrabenanlage von Goseck ab, das älteste Sonnenobservatorium Europas. Es handelt sich dabei um eine Kreisgrabenanlage mit einem Durchmesser von 75 Metern aus der Zeit des Mittelneolithikums. Sie belegt den Beginn einer jahrtausendealten Tradition früher Himmelskunde, wie sie auch auf der Himmelsscheibe von Nebra, die 1999 nur 25 km entfernt gefunden wurde, dargestellt ist. Mittels Visiereinrichtungen konnten die Menschen z. B. exakt die Daten der Sommer- bzw. Wintersonnenwende bestimmen. Die Rekonstruktion des Observatoriums wurde zur Wintersonnenwende am 21. Dezember 2005 mit einem Licht- und Feuerspektakel eröffnet.
Goseck selbst ist nur über eine Zufahrtsstraße vom Ortsteil Markröhlitz aus erreichbar. Dieser liegt an der Landstraße von Naumburg, die im nahe gelegenen Pettstädt in die Bundesstraße 176 mündet.
Gedenkstein für Arthur Weisbrodt, den antifaschistischen Sekretär der Roten Hilfe, auf dem Hof von Schloss Goseck. Der Gedenkstein wurde 1973 errichtet, da er nach Zuchthaus und KZ-Aufenthalt in Verbindung mit der Gruppe um Anton Saefkow den Widerstand gegen das Naziregime organisierte und ermordet wurde. Der Gedenkstein wurde nach 1990 entfernt.
Eingang zum Schlosshof
Kirche in Goseck
Ehemaliger Gasthof Bergschlößchen in Goseck
Wassermühle in Goseck
Kirche in Markröhlitz
Steintafel über einem Türbogen der Markröhlitzer Kirche mit der Jahreszahl 1694
Regelmäßige Veranstaltungen
In der Reihe Gosecker Schlosskonzerte treten internationale Künstler auf.
Johann Martin Schamel: Historische Beschreibung des alten zwischen Naumburg und Weißenfels Benedictiner Closters Goseck, Naumburg-Zeitz 1732
Carl Christian Küchler: Ältere und neuere Geschichte Goseck's in kirchlicher Hinsicht: Nebst der bey der Einweihung der erneuerten Schloßkirche daselbst gehaltenen Predigt. Verlag Klaffenbach, Naumburg 1822
Karl August Gottlieb Sturm: Goseck und seine Umgebungen. Geschichte und Beschreibung der ehemaligen Grafschaft und Benediktinerabtei Goseck an der Saale, mit 6 Lithographien, Naumburg 1844
Karl August Gottlieb Sturm: Führer durch Goseck und seine Umgebungen, oder Geschichte und Beschreibung der ehemaligen Grafschaft und nachherigen Benediktinerabtei Goseck an der Saale, Weißenfels 1851
Karl August Gottlieb Sturm: Geschichte und Beschreibung der ehemaligen Grafschaft und Benediktinerabtei Goseck, jetzt gräflich von Zech-Burkersrodasche Besitzungen an der Saale nebst Umgebung, Weißenfels 1861
Ludwig Puttrich: Goseck. In: Denkmale der Baukunst des Mittelalters in Sachsen, 1850 S. 29 ff.
Walter Waldmüller: Goseck: Landschaft und Schloß im Spiegel der Geschichte, Selbstverlag, 1983
Reinhard Scheunpflug: Die Gosecker-Palatinus Comes Gozecensis: Sächsische Pfalzgrafen im 11. Jahrhundert, GRIN Verlag, 2010
Reinhard Schmitt, Hans-Georg Stephan: Goseck: Burg, Kloster und Schloss, Verlag Stekovics, Halle 2011
Reinhard Scheunpflug: Geschichte und Beschreibung der ehemaligen Grafschaft und Benediktinerabtei Goseck: Bearbeitung der Ausgabe von 1861 (durch eine Biografie des Verfassers Karl August Gottlieb Sturm ergänzt), GRIN Verlag, 2012
↑Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr.18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S.279 (PDF).