Gonkhang

Als Gonkhang (auch: Gönkhang, Gon Khang,མགོན་ ཁང་ ། Wyliemgon khang[1]) wird im tibetischen Buddhismus ein Raum im Kloster zur Verehrung der Schutzgötter bezeichnet.[2]

Opfer für die Göttin Pelden Lhamo. Diese Malerei stammt aus einem Gonkhang in Tibet.

Name

Die Bezeichnung Gonkhang kommt von go po (མགོན་ པོ། Wyliemgon po[3]) = Lord und khang (ཁང་ །[1]) = Haus, also Haus des Lords.[4]

Lage und Aussehen

Der Gonkhang befindet sich oft hinter dem Versammlungsraum oder etwas abseits oberhalb des Hauptgebäudes. Von außen ist der Gonkhang rot und von innen schwarz angestrichen. Die Tür zum Gonkhang ist schmal und niedrig.[4] Er hat keine Fenster und wird innen nur von Butterlampen erleuchtet.[2] Im Gonkhang befinden sich ausgestopfte Tiere, furchterregende Standbilder, Darstellungen von geopferten menschlichen Schädeln, Augen und Eingeweiden.[4]

Bedeutung

Die Schutzgötter werden auch zornvolle Schutzgottheiten genannt.[2] Bei den Schutzgöttern handelt es sich meistens um gefährliche Götter und Dämonen der Bön-Religion, die in Tibet vor der Einführung des Buddhismus verbreitet war. Nach der Überlieferung hat Padmasambhava, als er nach Tibet kam, diese gefährlichen Dämonen unterworfen und zu Schutzgöttern gemacht.[5][6] Da diese Schutzgötter/Dämonen besonders schrecklich sind, ist das Betreten des Gonkhang für Frauen verboten. Um den Betrachter vor ihrem Anblick zu schützen, werden die Schutzgötter oft mit Tüchern verhüllt.[2]

In diesen Überlieferungen drückt sich die Verschmelzung der alten Bön-Religion mit dem moderneren Buddhismus aus. Die Integration des Bön in den tibetischen Buddhismus wurde offiziell, als die Tibetische Exilregierung und der Dalai Lama in den 1970er Jahren den Bön als fünfte spirituelle Schule des Tibetischen Buddhismus anerkannten.[7][8][9][10][2]

Einzelnachweise

  1. a b temple. In: English-Tibetan Dictionary of Key Spiritual Terms; abgerufen am 5. Dezember 2018.
  2. a b c d e Jutta Mattausch: Ladakh und Zanskar. Reise Know-How Verlag Peter Rump, 1996, ISBN 3-89416-176-0, S. 330–339, 412–424
  3. lord. In: English-Tibetan Dictionary of Key Spiritual Terms; abgerufen am 5. Dezember 2018.
  4. a b c Gon khang bei tibetanmaterialhistory; abgerufen am 4. Dezember 2018.
  5. Dharmapāla. In: Encyclopaedia Britannica; abgerufen am 4. Dezember 2018.
  6. Dalai Lama, Bön. (PDF; 8,9 MB) epub.ub.uni-muenchen.de; abgerufen am 5. Dezember 2018.
  7. Bön und tibetischer Buddhismus bei studybuddhism.com; abgerufen am 4. Dezember 2018.
  8. Religion in Bhutan bei bhutan-discover.de; abgerufen am 4. Dezember 2018.
  9. Christoph Baumer: Bön. Die lebendige Ur-Religion Tibets. Akademische Druck- und Verlagsanstalt, 1999, ISBN 3-201-01723-X
  10. Bön in Tibet. univie.ac.at; abgerufen am 5. Dezember 2018.

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Offerings to the Goddess Palden Lhamo.jpg
Offerings to the Goddess Palden Lhamo, Tibet. Distemper on cloth, 67 x 44 1/8 in. (170.2 x 112 cm). Palden Lhamo is the principal protectress of Tibet and the only female of the Eight Guardians of the dharma. This black-ground (Tibetan: nag thang) painting was installed in the chapel (gonkhang) dedicated to the wrathful protective deities (dharmapalas), a room reserved for tantric initiation rites within a Tibetan monastery. The exceptional scale and complexity of the composition relate the painting to the offering-scene murals known as “sets of ornaments” (Tibetan: rgyan tshogs) that adorn the interiors of shrines dedicated to the dharmapalas. At center, the wrathful four-armed goddess Palden Lhamo, emaciated and fearful, is shown riding her mule.