Goleń

Goleń
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Goleń (53° 43′ 42″ N, 21° 16′ 37″O)
Goleń
Basisdaten
Staat:Polen
Woiwodschaft:Ermland-Masuren
Powiat:Mrągowo
Gmina:Piecki
Geographische Lage:53° 44′ N, 21° 17′ O
Einwohner:112 (2011)
Postleitzahl:11-710[1]
Telefonvorwahl:(+48) 89
Kfz-Kennzeichen:NMR
Wirtschaft und Verkehr
Straße:Piecki/DK 59Czaszkowo → Goleń
Nawiady/DK 59DłużecBorowe/DW 600
Babięta/DK 58Machary → Goleń
Schienenweg:kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen:Danzig



Goleń (deutsch Gollingen) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Es gehört zur Landgemeinde Piecki (deutsch Peitschendorf) im Powiat Mrągowski (Kreis Sensburg).

Geographische Lage

Goleń liegt östlich des Weiß-Sees (polnisch Jezioro Białe) in der südlichen Mitte der Woiwodschaft Ermland-Masuren, 16 Kilometer südlich der Kreisstadt Mrągowo (deutsch Sensburg).

Geschichte

Mit 30 Hufen wurde Gollingen 1552 nach Kulmer Recht gegründet[2]. Das um 1777 Gollenen genannte Dorf bestand aus einem Gut und ein paar Höfen[3].

Am 8. April 1874 wurde Gollingen Amtssitz und namensgebend für einen Amtsbezirk[4], der bis 1945 bestand und zum Kreis Sensburg im Regierungsbezirk Gumbinnen (ab 1905: Regierungsbezirk Allenstein) in der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Sieben Orte waren in den Amtsbezirk integriert.

Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Gollingen gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Gollingen stimmten 120 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen.[5]

Als 1945 in Kriegsfolge das gesamte südliche Ostpreußen an Polen überstellt wurde, war auch Gollingen davon betroffen. Es erhielt die polnische Namensform „Goleń“ und ist heute Sitz eines Schulzenamtes (polnisch Sołectwo) und somit eine Ortschaft im Verbund der Landgemeinde Piecki (Peitschendorf) im Powiat Mrągowski (Kreis Sensburg), bis 1998 der Woiwodschaft Olsztyn, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugeordnet.

Einwohnerzahlen

JahrAnzahl
1818168[2]
1839230
1867280
1885294
1898231
1905238
1910186
1933199
1939199
2011112[6]

Amtsbezirk Gollingen (1874–1945)

Bei seiner Errichtung bildeten sieben Ort den Amtsbezirk Gollingen[4]:

NameGeänderter Name
1938 bis 1945
Polnische NameBemerkungen
GanthenGantvor 1908 in den Amtsbezirk Borowen umgegliedert
GollingenGoleń
LangendorfDłużec
MacharrenMachary
Sdrojowen(ab 1930:)
Bornfeld
Zdrojewo1928 nach Zatzkowen eingegliedert
Zatzkowen, DorfEisenackCzaszkowo
Zatzkowen, Gut1928 in die Landgemeinde Zatzkowen eingegliedert

Kirche

Bis 1945 war Gollingen in die evangelische Kirche Aweyden[7] in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union sowie in die katholische St.-Adalbert-Kirche Sensburg[2] im damaligen Bistum Ermland eingepfarrt. Heute gehört Goleń zur evangelischen Kirchengemeinde Nawiady, einer Filialgemeinde der Pfarrei Mrągowo in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, außerdem zur katholischen Pfarrei Nawiady im jetzigen Erzbistum Ermland in der polnischen katholischen Kirche.

Verkehr

Goleń liegt westlich der beiden Landesstraßen 58 und 59 und ist über Babięta (Babienten, 1938 bis 1945 Babenten), Nawiady (Aweyden) bzw. Piecki (Peitschendorf) zu erreichen. Über Dłużec (Langendorf) besteht außerdem Anschluss an die Woiwodschaftsstraße 600 bei Borowe (Borowen, 1938 bis 1945 Prausken).

Ein Anschluss an das Schienennetz besteht nicht.

Einzelnachweise

  1. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 318
  2. a b c Gollingen bei GenWiki
  3. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Gollingen
  4. a b Rolf Jehke, Amtsbezirk Gollingen
  5. Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 112
  6. Wieś Goleń w liczbach
  7. Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 500

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