Goldname

Goldname in Hieroglyphen
3. Dynastie
Goldnamenshieroglyphen

Horus (neb-taui)...
Ḥr.(w) (nb-t3.w(j))...
„Horus (Herr der Zwei Länder)...“
Horus auf dem Zeichen für Gold (nub) sitzend
Pektoral (12. Dynastie) mit Darstellung des auf dem Zeichen für Gold (nebunbw) sitzenden Horus-Falken

Der Goldname (auch Goldhorusname) ist einer der fünf Namen im altägyptischen Königstitular. Diese Bezeichnung und auch die Bedeutung des Namens ist bis heute nur unzureichend geklärt.

Ursprung

Cheopsbarke (Replikat) als Darstellung einer Falkenbarke

Der König wurde durch den Goldnamen wahrscheinlich mit der Sonne gleichgesetzt, die symbolisch als Falke in der Darstellung von zwei Falkenflügeln über den Himmel in einem Schiff oder einer Barke fuhr. Das übliche Zeichen für den Goldhorusnamen besteht daher aus einem Falken (Horus), der auf der Hieroglyphe für Gold (nebunbw) sitzt.[1]

Der Goldhorusname ist als offizielle Zusatztitulatur spätestens bei Djoser in der 3. Dynastie aus späteren Quellen belegt. Zeitgenössisch nachweisbar ist der Goldname allerdings erst auf Denkmälern des Königs Snofru. Der Titel wurde im Allgemeinen durch den Falken, der auf dem Halsschmuck sitzt, eingeleitet, wobei diese Schreibweise bis zum Mittleren Reich gleich blieb.[2]

Spätere Interpretationen

In griechischer Zeit, aus der der Stein von Rosette stammt, wird darin der Sieg des Horus über seinen feindlichen Bruder Seth gesehen. Aber diese Interpretation entspricht nicht den wenig kriegerischen Ausgestaltungen dieses Namens in den älteren Königstitulaturen der Pharaonen Ägyptens bis zurück zur 11. Dynastie. Im Zusammenhang mit der Titulatur von Thutmosis III. sagt der König: „Er (Amun) gestaltete mich als bik-en-nebu“ (bjk-n-nbw, „Falke von Gold“). Und seine Mitregentin, Hatschepsut, nennt sich „Hor-ent-dam“ (Ḥr-nt-d3m, „die Horus (weibl.) von Fein-Gold“). In Anlehnung an die Bezeichnung „Goldener Raum“ für die Grabstätte des Pharaos im Neuen Reich interpretiert man „Gold“ auch synonym für Ewigkeit. Daher mag der Gold-Horus-Name eine analoge Bedeutung tragen, womit der Wunsch ausgedrückt wird, der König möge ein „ewiger Horus“ sein.

Siehe auch

Literatur

  • Jürgen von Beckerath: Handbuch der ägyptischen Königsnamen (= Münchner Ägyptologische Studien. Band 49, ZDB-ID 500317-9). 2., verbesserte und erweiterte Auflage, von Zabern, Mainz 1999, ISBN 3-8053-2591-6 (Dieses Verzeichnis umfasst alle vorkommenden Königsnamen in hieroglyphischen und hieratischen Texten in Zeichnung und Umschrift sowie Informationen zum Königstitular).
  • Hans Bonnet: Goldhorus. In: Hans Bonnet: Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. 3., unveränderte Auflage, Nikol, Hamburg 2000, ISBN 3-937872-08-6, S. 216f.
  • Wolfgang Helck, Eberhard Otto: Kleines Lexikon der Ägyptologie. 4., überarbeitete Auflage, Harrassowitz, Wiesbaden 1999, ISBN 3-447-04027-0.
  • Alan Gardiner: Egyptian Grammar. Being an Introduction to the Study of Hieroglyphs. 3rd edition, reprint. Griffith Institute – Ashmolean Museum, Oxford 2007, ISBN 978-0-900416-35-4.
  • Thomas Schneider: Lexikon der Pharaonen. Albatros, Düsseldorf 2002, ISBN 3-491-96053-3.

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Helck, Eberhard Otto: Kleines Lexikon der Ägyptologie. Wiesbaden 1999, S. 153.
  2. Rolf Felde: Ägyptische Könige und Königinnen. R. Felde Eigenverlag, Wiesbaden 1995, S. 21.

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A modern model of the Solar Barge displayed in the museum.
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Close-up of en:Luxor Obelisk, and hieroglyphs.
EB1911 Jewelry - Egypt XIIth Dynasty pectoral (2).jpg
Jewels of five princesses of the XIIth Dynasty (c. 2400 B.C.), the result of the excavations of J. de Morgan at Dāhshur in 1894-1895: Gold pectoral worked à jour (with the interstices left open); on the front side it is inlaid with coloured stones, the fine cloisons being the only portion of the gold that is visible; on the back, the gold surfaces are most delicately carved, in low relief.