Goldenes Wunder von Westfalen

Antwerpener Retabel in der Petrikirche Dortmund

Das Goldene Wunder von Westfalen ist ein Antwerpener Retabel aus dem Jahre 1521 in der Petrikirche in Dortmund.

Mit 5,65 Meter Höhe und 7,40 Meter Breite bei geöffneten Flügeltüren gilt der Dortmunder Schnitzaltar als der größte erhaltene Antwerpener Altar. Das Retabel ist mit zwei Paaren Flügeln ausgestattet, deren Inneres auf der Innenseite zudem plastisch geschnitzt ist.

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Der Flügelaltar wird im Laufe des Kirchenjahres unterschiedlich geöffnet und zeigt dann zur Frontseite eine unterschiedliche Darstellung. Während der Karwoche präsentiert sich das Retabel in geschlossenem Zustand, auf der Frontseite zeigen sich in diesem Zustand 18 Tafelbilder. Von Pfingsten bis Erntedank wird das äußere Paar der Flügeltüren des Retabels geöffnet. Auf den 36 Tafelbildern ist nun ein Zyklus der Familien- und Kindheitsgeschichte Jesu zu sehen. Nach der 2. Öffnung präsentiert sich das Retabel in voller Pracht. Von Erntedank bis zur Karwoche und von Ostern bis Pfingsten ist der eigentliche vergoldete Schnitzaltar mit 36 Gefachen und insgesamt 633 vergoldeten Figuren darin zu sehen. Dargestellt ist hier die ausführliche Passionsgeschichte Jesu mit der Kreuzigung im Mittelpunkt. Darunter findet sich auch eine der frühesten Darstellungen eines Kindes auf dem Steckenpferd.

Der Altar wurde ursprünglich von den Dortmunder Franziskanern bei Jan Gillisz Wrage in Antwerpen für ihre Klosterkirche in Auftrag gegeben. Nach der Aufhebung des Klosters im Zuge der Säkularisation kaufte die Petrigemeinde das Goldene Wunder von Westfalen und brachte es kurz vor dem Abbruch der Klosterkirche im Jahre 1809 in ihre Kirche. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Altar ausgelagert und kam 1954 wieder nach Dortmund. Hier wurde er zunächst in einer Notkirche untergebracht, da aufgrund kriegsbedingter Schäden die Petrikirche nicht zur Verfügung stand. Ab Anfang der 1960er Jahre wurde der Altar in der Petrikirche restauriert und 1985 wieder aufgestellt.

Literatur

  • Godehard Hoffmann: Der spätgotische Flügelaltar in der Petrikirche in Dortmund – Ein Antwerpener Meisterwerk aus den Zeiten vor der Reformation. In: Beiträge zur Geschichte Dortmunds und der Grafschaft Mark 91, 2000, ISSN 0405-2021, S. 11–60.
  • Gerhard E. Stoll: Evangelische Heimat. Kirchen in Westfalen. 2. Auflage. Luther Verlag, Bielefeld 1993, ISBN 3-7858-0352-4.
  • Barbara Welzel (Hrsg.): Altes Gold in neuer Pracht. Das „Goldene Wunder“ in der Dortmunder St. Petrikirche. Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2006, ISBN 978-3-89534-639-2, (Dortmunder Mittelalter-Forschungen 9).
  • Godehard Hoffmann: Das Antwerpener Retabel in St. Petri in Dortmund. In: Westfalen 76, 1998, ISSN 0043-4337, S. 26–51.
  • Barbara Welzel (Hrsg.): Das „goldene Wunder“ in der Dortmunder Petrikirche. Bildgebrauch und Bildproduktion im Mittelalter. Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2003, ISBN 3-89534-522-9, (Dortmunder Mittelalter-Forschungen 2).

Weblinks

Commons: Goldenes Wunder von Westfalen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Detail (Mitte) des Antwerpener Retabel in der Petrikirche in Dortmund (de:Goldenes Wunder von Westfalen) eine fünfflügelige Anlage von 7,4 m Breite. (Das Foto ist eine Montage aus drei Fotos von unterschiedlichem Standpunkt zur weitgehenden Vermeidung von Fensterpiegelungen auf der Glasfront.)
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Antwerpener Retabel in der Petrikirche Dortmund
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Bildseite der Antwerpener Retabel in der Petrikirche in Dortmund (de:Goldenes Wunder von Westfalen) eine fünfflügelige Anlage von 7,4 m Breite. (Digital bearbeitet: Das Foto ist eine Montage aus zwei Fotos von unterschiedlichem Standpunkt zur weitgehenden Vermeidung von Fensterpiegelungen auf der Glasfront.)
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Bildseite der Antwerpener Retabel in der Petrikirche in Dortmund (de:Goldenes Wunder von Westfalen) eine fünfflügelige Anlage von 7,4 m Breite. (Digital bearbeitet: Das Foto ist eine Montage aus zwei Fotos von unterschiedlichem Standpunkt zur weitgehenden Vermeidung von Fensterspiegelungen auf der Glasfront.)