Goldene Rede

Elisabeth I. um 1600

Die Goldene Rede ist die Abschiedsrede der englischen Königin Elisabeth I. Sie richtete sie am 30. November 1601 an 140 Mitglieder des Parlaments. Dieses war im Whitehall-Palast zusammengekommen, um sich bei der Königin über ungerechte Verteilungen von Handelsrechten zu beschweren. Die erste Hälfte der Rede nahmen die Abgeordneten kniend vor der Königin entgegen, bis diese sie bat aufzustehen, da sie beabsichtigte, noch länger zu sprechen. Nach der Rede küssten alle 140 Männer der Königin die Hand. Es war Elisabeths letzter öffentlicher Auftritt. Sie starb 16 Monate später am 24. März 1603.

Der Name Goldene Rede entstand Jahre später. In einer Flugschrift des Commonwealth, in der die Rede zitiert wurde, hieß es in der Überschrift, dass diese es wert sei, in Gold geschrieben zu werden.

Noch heute wird auf die Goldene Rede Bezug genommen. Zuletzt vom Erzbischof von Canterbury zum fünfzigsten Regierungsjahr von Königin Elisabeth II. Er benutzte den Juwelensatz der Rede als Einleitung und Ende.

Auszug aus der Rede

Es gibt kein Juwel, sei es noch so hoch im Preis, das ich über dieses Juwel stelle: ich meine eure Liebe. Diese achte ich mehr als alle Schätze oder Reichtümer. Diese wissen wir zu bewerten, doch Liebe und Dankbarkeit halte ich für unbezahlbar. Und hat mich Gott auch hoch erhoben, ist das, was ich als Ruhm meiner Krone zähle, dass ich mit eurer Liebe regiert habe.

Originaltext:

There is no jewel, be it of never so rich a price, which I set before this jewel, I mean your love. For I do esteem it more than any treasure or riches; for that we know how to prize, but love and thanks I count invaluable. And, though God hath raised me high, yet this I count the glory of my Crown, that I have reigned with your loves.

Literatur

  • Martin Kaufhold: Die großen Reden der Weltgeschichte. 2012, S.119 ff. (dt. Übers.)

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