Goldcorp

Goldcorp Inc.

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RechtsformAktiengesellschaft (Kanada)
ISINCA3809564097
Gründung1954[1]
SitzVancouver, Kanada Kanada
Mitarbeiterzahl10.652 (2014)[2]
Umsatz3,44 Mrd. USD (2014)[3]
BrancheBergbau
Websitewww.goldcorp.com

Goldcorp Inc. ist ein Bergbauunternehmen aus Kanada mit Firmensitz in Vancouver, das in ganz Amerika tätig ist. Das Unternehmen war im Jahr 2006 drittgrößter Goldproduzent Nordamerikas.[4]

Geschichte

Im Besitz der Goldcorp befindet sich die Mine von Red Lake, Ontario, die ehemals ertragreichste Goldmine der Welt.[4] Aufgrund eines vierjährigen Streiks der Mitarbeiter von 1996 bis zum Jahr 2000[5] und wegen der zur Neige gehenden Goldvorräte war das Minen-Unternehmen gegen Ende des 20. Jahrhunderts wirtschaftlich angeschlagen.

CEO Rob McEwen hatte den Streik ausgelöst, indem er den Mitarbeitern neue Verträge anbot, die sie schlechter stellten als zuvor. Er war es jedoch auch, der das Unternehmen rettete: Nachdem er die Geologen des Unternehmens für 10 Millionen Dollar Probebohrungen im entlegensten Winkel des 22.000 Hektar großen Grundstücks hatte durchführen lassen, vermuteten diese zwar weitere reichhaltige Goldvorkommen, konnten jedoch deren Lage und Volumina nicht genau bestimmen.

McEwen hatte bei einem Kongresses am Massachusetts Institute of Technology einen Vortrag über Linux, das Open-Source-Betriebssystem gehört, das von Linus Torvalds initiiert wurde. Inspiriert von der Idee des offenen Quellcodes, veröffentlichte McEwen im März 2000 die kompletten Daten der Mine in einer 400 MB großen Datei und rief damit die Goldcorp Challenge aus. Dabei handelte es sich um einen Wettbewerb im Internet, der ein Preisgeld von insgesamt 575.000 Dollar denjenigen versprach, die die besten Vermutungen und Vorschläge zur Exploration neuer Goldvorkommen abgaben. Von den 110 durch den Wettbewerb identifizierten Punkten versprachen 80 % Gold in substanziellen Mengen und brachten der Goldcorp seit Beginn der Ausschreibung Funde von insgesamt 8 Millionen Unzen ein. Fünfzig Prozent der eingereichten 110 Punkte waren den Mitarbeitern von Goldcorp noch nicht aufgefallen. Durch diesen Wettbewerb gelang es Goldcorp, den Explorationszeitraum um zwei bis drei Jahre zu kürzen, was zu einer Verringerung der Produktionskosten um 600 % in vier Jahren führte.[4][6]

2004 wurde der Unternehmensanteil des Silberbergbaus als eigenständiges Unternehmen unter dem Firmennamen Silver Wheaton (heute: Wheaton Precious Metals) abgespalten.

2019 fusionierte Goldcorp mit der Firma Newmont Mining.

Peñasquito-Mine

Am 23. März 2010 eröffnete Goldcorp die Arbeiten an der Peñasquito-Mine im Bundesstaat Zacatecas in Mexiko. Geplant sind ein Produktionszeitraum von 20 Jahren und jährliche Ausbeuten von 500.000 Unzen Gold, 28 Millionen Unzen Silber, 200.000 t Zink und 91.000 t Blei.[7]

Glamis Gold

Am 31. August 2006 erwarb Goldcorp das Bergbauunternehmen Glamis Gold. Die Übernahme, die im November 2006 abgeschlossen wurde, kostete das Unternehmen ungefähr 8,2 Milliarden USD.[8] Mit Glamis Gold kaufte Goldcorp Inc. unter anderem auch Cyanide-Tagebaue in Honduras, Guatemala und Nevada, wo Glamis ihren Unternehmenssitz hatte.[9]

Anfang Mai 2006, kurz vor der Übernahme, traten auf der Hauptversammlung von Glamis Gold Vertreter von betroffenen Gemeinden in Honduras und Guatemala auf und thematisierten die schwerwiegenden Folgen der Goldausbeutung in der Region.[10]

Minerales Entre Mares de Honduras

2006 zeigte eine Studie über das Proyecto San Martin im Valle de Siria in Francisco Morazán in Honduras, wo Glamis unter der Filialenbezeichnung Minerales Entre Mares de Honduras Bodenschätze ausbeutet, dass jede der fünf Wasserproben, die unter anderem am Abfluss einer Mine, aus einem Fluss und einem Gemeindebrunnen genommen worden waren, Schwermetall- und/oder Cyanidkonzentrationen über den zulässigen Grenzwerten für Trinkwasser enthielten und etwa die Hälfte der Proben auch die international anerkannten Grenzwerte für Bergbauaktivitäten überschritten.[11]

2007 riefen die kanadischen Organisation Development for Peace die britische Catholic Agency for Overseas Development und die Caritas Tegucigalpa, zu einer verantwortungsbewussten Schließung des Tagebaus der Coldcorp in Honduras auf.[12]

Montana Exploradora de Guatemala, S.A.

In Guatemala tritt Goldcorp Inc. als Montana Exploradora de Guatemala, S.A. auf, hier wird eine Ausbeutung bis 2015 erwartet.[13] Den Cyanidetagebau Marlin in San Marcos (Departamento) erwarb Goldcorp 2006 mit Glamis Gold.

2007 klagten Anwohner von Sipacapa (Guatemala) gegen Glamis Gold beim Compliance Advisor Ombudsman (CAO), einer Schiedsstelle der Internationalen Finanz-Corporation und der Multilateralen Investitions-Garantie-Agentur auf Einstellung des Betriebes und Entschädigung. Die Klageschrift stellte fest, dass die Anlage ohne angemessene Konsultation und unter Verletzung der Rechte der indigene Bevölkerung entwickelt wurde.

Die CAO stellte in ihrem Schiedsspruch zum einen fest, dass sich Glamis Gold ausgiebig mit den örtlichen Gemeinden ausgetauscht habe. Festgestellt wurde dort aber auch, dass die Dokumente, darunter eine Umweltverträglichkeitsprüfung, welche Glamis öffentliche ausgelegt hatte, sehr technisch gewesen seien. Die Anwohner hätten damals keine ausreichende Information über die wahrscheinlich abträglichen Auswirkungen der Mine enthalten.

Die schon mit Glamis Gold entstandenen Konflikte wurden durch Goldcorp Inc. nicht abgebaut. Goldcorp Inc. weigerte sich, das Ergebnis eines Referendums von 2005 umzusetzen, in welchem 11 von 13 Gemeindeversammlungen in San Marcos (Departamento) den Tagebau in ihrem Gebiet ablehnten.[14]

Am 27. Juli 2009 wurde der Montana Exploradora de Guatemala, S.A. vom guatemaltekischen Umweltministerium die Einfuhr von Cyanid untersagt. Der Umweltminister von Luis Alberto Ferraté Felice (* 1939) erklärte, dass seit 2005 das Umweltministerium der vorangegangenen Regierung die Einfuhr von Natriumcyanid erlaubt habe. Der Minister erklärte, dass das Unternehmen bis zum 27. Juli 2009 320 Tonnen Cyanid eingeführt habe, worauf Abgaben von drei Quetzales pro Kilogramm erhoben worden seien, welche für die Überwachung des Cyanideinsatzes vorgesehen waren. Die Abgabenschuld des Unternehmens wurde mit 12,3 Millionen Quetzales beziffert.[15]

Produktion

NAMELandANTEILPRODUKTION 2014
in oz
RESERVEN (P+P)
in 000 oz
Cash Cost
in US-$
AlumbreraArgentinien ARG37,5 %120.100550145 $
Cerro NegroArgentinien ARG100 %152.1005.260
EleonoreKanada CAN100 %18.3004.970
Los FilosMexiko MEX100 %258.7006.770796 $
MarlinGuatemala GUA100 %186.500310384 $
MusselwhiteKanada CAN100 %278.3001.660629 $
PenasquitoMexiko MEX100 %567.80010.550728 $
PorqupineKanada CAN100 %300.0002.980647 $
Pueblo ViejoDominikanische Republik DOM40 %443.4006.210462 $
Red LakeKanada CAN100 %414.4002.060569 $
Gesamt2.871.000661 $

Quelle: Goldcorp Jahresbericht 2014[16]

Literatur

  • Don Tapscott, Anthony D. Williams: Wikinomics: die Revolution im Netz. 1. Auflage. Hanser, München 2007, ISBN 978-3-446-41219-4, S. 7–10

Einzelnachweise

  1. goldcorp inc. – Timeline. (Memento desOriginals vom 23. Juni 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.goldcorp.com goldcorp.com; abgerufen am 13. April 2008
  2. Goldcorp 2014 Data Summary Sheet (Memento desOriginals vom 24. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.goldcorp.com, abgerufen am 24. Juli 2015
  3. Goldcorp Core Strenghts 2014 Annual Report (Memento desOriginals vom 24. September 2015 im Internet Archive; PDF)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.goldcorp.com abgerufen am 24. Juli 2015
  4. a b c Don Tapscott, Anthony D. Williams, S. 271
  5. Alaska Airlines Workers Hold Information Pickets. In: The Militant, Vol.63, No.32, 20. September 1999; abgerufen am 13. April 2008
  6. Don Tapscott, Anthony D. Williams (US-Ausgabe), S. 268
  7. goldcorp.com
  8. Goldcorp Closed the Agreement with Glamis Gold Ltd to Combine, Thus Creating One of the World’s Largest Gold Companies. (Memento desOriginals vom 23. Juni 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.goldcorp.com goldcorp.com; abgerufen am 13. April 2008
  9. Gold firm in Canada to buy rival. In: International Herald Tribune, August 2006
  10. Statement to Glamis Gold Shareholders from Honduras and Guatemala. miningwatch, 3. Mai 2006
  11. Flaviano Bianchini:Contaminación de agua en el área de expoltación minera del proyecto San Martin, en el Valle de Siria y repercusiones sobre la salud humana. (Memento desOriginals vom 31. Oktober 2007 im Internet Archive; PDF)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.miningwatch.ca Álvaro Revenga: Sipakapa No Se Vende. @1@2Vorlage:Toter Link/video.google.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  12. Three Catholic Organizations on Three Continents, Including Canadian-based DEVELOPMENT AND PEACE, call on GOLDCORP Inc to Ensure Environmental and Socially Responsible Closure of Honduran Mine. Development for Peace, 2. Mai 2007
  13. Marlin. (Memento desOriginals vom 24. August 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.goldcorp.com Goldcorp Inc.
  14. Shin Imai, Ladan Mehranvar, Jennifer Sander:Breaching Indigenous Law: Canadian Mining in Guatemala (Memento desOriginals vom 29. November 2007 im Internet Archive; PDF)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.miningwatch.ca
  15. en:Prensa Libre, 29/07/2009,Ministerio de Ambiente prohíbe a minera Montana importar cianuro (Memento desOriginals vom 13. Mai 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.prensalibre.com
  16. Weitere Kennzahlen zu Goldcorp. Abgerufen am 15. Januar 2016.

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Flag of Canada introduced in 1965, using Pantone colors. This design replaced the Canadian Red Ensign design.
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Die Flagge der Dominikanischen Republik hat ein zentriertes weißes Kreuz, das bis zu den Rändern reicht. Dieses Emblem ähnelt dem Flaggendesign und zeigt eine Bibel, ein Kreuz aus Gold und sechs dominikanische Flaggen. Um den Schild herum sind Oliven- und Palmzweige und oben am Band steht das Motto "Dios, Patria, Libertad" ("Gott, Land, Freiheit") und zur liebenswürdigen Freiheit. Das Blau soll für Freiheit stehen, Rot für das Feuer und Blut des Unabhängigkeitskampfes und das weiße Kreuz symbolisierte, dass Gott sein Volk nicht vergessen hat. "Dominikanische Republik". Die dominikanische Flagge wurde von Juan Pablo Duarte, dem Vater der nationalen Unabhängigkeit der Dominikanischen Republik, entworfen. Die erste dominikanische Flagge wurde von einer jungen Dame namens Concepción Bona genäht, die in der Nacht des 27. Februar 1844 gegenüber der Straße von El Baluarte, dem Denkmal, an dem sich die Patrioten versammelten, um für die Unabhängigkeit zu kämpfen, wohnte. Concepción Bona wurde von ihrer Cousine ersten Grades unterstützt Maria de Jesús Pina.