Gohrau

Gohrau
Koordinaten: 51° 49′ 0″ N, 12° 29′ 15″ O
Höhe: 63 m
Fläche:4,92 km²
Einwohner:374 (31. Dez. 2014)[1]
Bevölkerungsdichte:76 Einwohner/km²
Eingemeindung:1. Januar 2011
Postleitzahl:06785
Vorwahl:034905

Lage in Sachsen-Anhalt

Gohrau ist ein Ortsteil der Stadt Oranienbaum-Wörlitz im Landkreis Wittenberg in Sachsen-Anhalt.

Geografie

Der Ortsteil liegt südlich des Elbe-Ufers am Rande des Biosphärenreservates Mittelelbe zwischen Dessau-Roßlau und Wittenberg. Nur wenige Kilometer entfernt befindet sich der Wörlitzer Park inmitten des Dessau-Wörlitzer Gartenreiches, das in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts unter der Regentschaft von Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau geschaffen wurde. In Richtung Süden breiten sich weite Kiefernwälder aus – die nördlichen Ausläufer der Dübener Heide. Das Gebiet um Gohrau ist flach und wird von zahlreichen Gräben und Bächen durchzogen – der nahe Schönitzer See ist ein Altarm der Elbe.

Geschichte

Im Jahr 1200 taucht der ursprünglich von Slawen besiedelte Ort erstmals in einem Zehntregister als Gore auf. Der Name Gore leitet sich aus dem Wort goreti (brennen, glühen) ab und deutet auf eine Entstehung durch Rodung hin. Nach einer Zeit als Wüstung wurde Gohrau im zweiten Drittel des 16. Jahrhunderts neu besiedelt. Am Anfang des 18. Jahrhunderts gehörte der Ort zum Besitz des Alten Dessauers, welcher 1711 und 1726 die Güter von dem in Rehsen ansässigen Adelsgeschlecht von der Lochau kaufte und den Ort zum größten Teil neu aufbaute.

In den 1920er Jahren wurde die Schäferei abgebrochen und an dieser Stelle entstand der noch heute erhaltene Dorfanger mit dem Gefallenendenkmal.

In der Mitte des 20. Jahrhunderts wuchs die Einwohnerzahl durch die Beschäftigten des neu geschaffenen Instandsetzungswerkes für Landwirtschaftsmaschinen. Seit 1990 ist die Bevölkerungsentwicklung – wie in der gesamten Umgebung – rückläufig.

Am 1. Juli 2007 wurde die Gemeinde Gohrau aufgrund einer Kreisgebietsreform vom ehemaligen Landkreis Anhalt-Zerbst in den Landkreis Wittenberg eingegliedert.

Am 1. Januar 2011 wurde Gohrau in die neue Stadt Oranienbaum-Wörlitz eingegliedert.[2]

Gefallenendenkmal in Gohrau

Verkehrsanbindung

ÖPNV

Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) und der Schülerverkehr werden mit Bussen abgewickelt:

Bundesstraßen

Gohrau liegt an der Landesstraße L131 von Dessau-Roßlau über Oranienbaum nach Wittenberg. Zur Bundesstraße 107 in Oranienbaum, die Gräfenhainichen und Coswig verbindet, sind es ca. acht Kilometer.

Bundesautobahn

Der Autobahnanschluss (A 9) Vockerode ist ca. 13 Kilometer entfernt.

Eisenbahn

Der nächste Haltepunkt befindet sich in Kemberg-Bergwitz an der Bahnstrecke Berlin–Halle (RB57 / RB80). Der Bahnhof Wörlitz an der Bahnstrecke Dessau–Gohrau-Rehsen wird nur in der Sommersaison bedient. Der ehemalige Bahnhof Gohrau-Rehsen in Gohrau entstand 1934 durch die Erweiterung der Eisenbahnlinie von Wörlitz bis nach Gohrau. Am Haltepunkt entstand für die Versorgung der Landwirtschaft ein Stützpunkt der Bäuerlichen Handelsgenossenschaft (BHG). Der Personenverkehr wurde 1968 eingestellt. Das Teilstück wurde in den 1970er Jahren demontiert, die Gebäude der BHG werden weiter genutzt. Die Strecke von Dessau nach Wörlitz wurde 1982 wieder in Betrieb genommen.

Belege

  1. lt. Einwohnermeldeamt
  2. StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2011

Weblinks

Commons: Gohrau – Sammlung von Bildern

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(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Positionskarte von Sachsen-Anhalt, Deutschland
Wappen Oranienbaum-Woerlitz.png
Wappen der Stadt Oranienbaum-Wörlitz, Landkreis Wittenberg, Sachsen-Anhalt
„In Silber ein grüner Orangenbaum mit neun goldenen Früchten, wachsend aus einem mit einer silbernen Eichel in goldener Kapsel zwischen zwei auswärts geneigten goldenen Eichenblättern belegtem grünen Schildfuß, darüber ein springender rotbewehrter schwarzer Eber.“[1]

Der Landrat des Landkreises Wittenberg hat am 16. August 2011 der Stadt Oranienbaum-Wörlitz die Genehmigung erteilt, das vorstehend beschriebene Wappen zu führen. Mit gleicher Urkunde wurde die Genehmigung nachfolgend beschriebener Flagge erteilt:

„Die Flagge ist grün-weiß (1:1) gestreift (Querform: Streifen waagerecht verlaufend; Längsform: Streifen senkrecht verlaufend) und mittig mit dem Stadtwappen belegt.“[1]
Gohrau,Kriegerstein,Gefallenendenkmal.jpg
Autor/Urheber: M_H.DE, Lizenz: CC BY 3.0
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