Godiva Chocolatier

Godiva Chocolatier
RechtsformNV / Inc.
Gründung1926
SitzBrüssel, Belgien
BrancheLebensmittel
Websitewww.godiva.be

Godiva Chocolatier ist ein Schokoladenhersteller mit Stammsitz in der belgischen Hauptstadt Brüssel. Das Unternehmen war 40 Jahre lang in der Hand des amerikanischen Konzerns Campbell, bis dieser es 2007 an den türkischen Lebensmittelhersteller Yildiz Holding verkaufte.

Geschichte

Der Chocolatier Joseph Draps gründete Godiva im Jahr 1926 mittels eines Geschäfts in der Nähe des Grand-Place/Grote Markt in der Brüsseler Innenstadt. Name und Firmenlogo beziehen sich auf die angelsächsische Legende von Lady Godiva.

1958 wurde die erste ausländische Filiale in Paris eröffnet. Nach der Gründung weiterer Filialen in Europa expandierte Godiva Chocolatier 1966 in die USA und eröffnete ein Geschäft in der Stadt Philadelphia. Zwei Jahre später entstand eine Fabrik in Reading, Pennsylvania. 1972 eröffnete in Tokio die erste Niederlassung in Asien.

1966 übernahm die Firma Pepperidge Farm eine Mehrheit an Godiva, deren Mutterkonzern Campbell übernahm den Schokoladenhersteller später komplett.

2007 wurde Godiva für 850 Millionen Dollar an die türkische Yıldız Holding verkauft und in deren Ülker-Gruppe eingegliedert.[1]

2016 fasste die Yıldız Holding ihre Gebäck-, Snack- und Süßwarentöchter United Biscuits, Godiva Chocolatier, DeMet’s Candy Company und Ülker unter dem Dach der neuen Firma Pladis mit Sitz im britischen Hayes zusammen.[2]

Im Februar 2021 verkündete das Unternehmen einen Rückzug aus dem amerikanischen Markt. Das Schweizer Unternehmen Läderach übernahm daraufhin 34 Filialen von Godiva in den USA.[3][4]

Unternehmen

2007 verkaufte das Unternehmen Produkte im Wert von etwa 500 Millionen US-Dollar.[5] Im Jahr 2015 erzielte das Unternehmen einen weltweiten Gesamtumsatz von 792 Millionen US-Dollar.[6] Die Produkte werden in eigenen Geschäften, vermehrt in Europa und Asien, angeboten.[7]

Die Produktion für den amerikanischen Markt findet in Reading, Pennsylvania, statt, die übrige Produktion in Brüssel.[8]

Produkte

Godivas Kerngeschäft sind Pralinen, daneben werden auch Tafelschokoladen, Schokoriegel, Trinkkakaos, Gebäck, Kaffee, kandierte Früchte und andere Süßwaren verkauft.

Die von Godiva betriebenen Filialen bieten meist sowohl fertig abgepackte Zusammenstellungen als auch lose Pralinen an, dazu die anderen Produkte. Seit einiger Zeit werden in einigen Filialen auch Getränke ausgeschenkt. Partnergeschäfte – wie Supermärkte und Kaufhäuser –führen meist ein eingeschränktes Sortiment, oft nur einzelne Tafeln oder Riegel.

Kritik

Godivas Tafelschokolade "Milk Chocolate" war 2018 laut einer Untersuchung der Stiftung Warentest stark mit Nickel belastet und zugleich das teuerste Produkt der untersuchten Schokoladen. Es wurde mit der Note „ausreichend“ unter 25 Milchschokoladen-Tafeln am schlechtesten bewertet.[9]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Nachrichtenmeldung (Memento vom 8. Januar 2008 im Internet Archive) bei theobroma-cacao.de
  2. Website von pladis
  3. Chocolatier Läderach: Glarus rockt die USA. Abgerufen am 17. Februar 2021.
  4. Gabriela Jordan: Interview - Schoggi-Expansion in den USA – Läderach eröffnet über 30 neue Standorte und baut Produktion in der Schweiz aus. Abgerufen am 21. Dezember 2022.
  5. Pressemeldung: „Campbell To Explore Strategic Alternatives For Godiva Business“ (Memento vom 19. August 2007 im Internet Archive)
  6. Godiva: total revenue worldwide 2008-2015. Abgerufen am 19. Dezember 2021 (englisch).
  7. Geschäfte lokalisieren | Godiva Deutschland. Abgerufen am 26. September 2022.
  8. Inside The Scrumdiddlyumptious World Of Godiva, auf www.delish.com, abgerufen am 12. August 2018
  9. Milchschokolade im Test: Viele sind gut, die teuerste ist die schlechteste. In: test.de, 21. November 2018. Abgerufen am 12. Oktober 2020.