Godesberger Bach

Godesberger Bach
Oberlauf: Arzdorfer Bach

Godesberger Bach an der Wattendorfer Mühle

Daten
GewässerkennzahlDE: 27196
LageMittelrheingebiet

Niederrheinische Bucht


Deutschland

FlusssystemRhein
Abfluss überRhein → Nordsee
QuelleIn Fritzdorf
50° 36′ 0″ N, 7° 5′ 27″ O
Quellhöhe220 m ü. NHN[1]
MündungIn Godesberg in den Rhein bei Kilometer 648,77Koordinaten: 50° 41′ 43″ N, 7° 10′ 15″ O
50° 41′ 43″ N, 7° 10′ 15″ O
Mündungshöhe48 m ü. NHN[1]
Höhenunterschied172 m
Sohlgefälle11 ‰
Länge15,5 km[2]
Einzugsgebiet36,344 km²[2]
GroßstädteBonn
GemeindenWachtberg

Kanalisierter Godesberger Bach in Alt-Godesberg zwischen Brunnenallee und Burgstraße

Der Godesberger Bach, im Oberlauf für 4,5 km Arzdorfer Bach,[2] ist ein 15,5 km langer, linker Nebenfluss des Rheins in Nordrhein-Westfalen, Deutschland.

Geographie

Verlauf

Arzdorfer Bach

Der Bach entspringt als Arzdorfer Bach in Fritzdorf, einem Ortsteil von Wachtberg, auf einer Höhe von 220 m ü. NHN. Zunächst nach Norden abfließend, erreicht der Bach nach etwa einem Kilometer Flussstrecke die Ortschaft Arzdorf, die für den Oberlauf namengebend ist. Weiter in nördliche Richtungen durch das Drachenfelser Ländchen fließend, passiert der Bach Klein Villip und den Grimmersdorfer Hof. Hier wendet sich der Lauf in nordöstliche Richtungen. Unterhalb der Mündung des großen Baches bei der Burg Gudenau ist der Bach als Godesberger Bach verzeichnet.[3]

Godesberger Bach

Etwa 600 Meter weiter erreicht der Godesberger Bach den nordwestlichen Ortsrand von Villip und wenig später Pech. Begleitet von der Landesstraße L158, passiert der Bach die ehemalige Wattendorfer Mühle und erreicht Bad Godesberg. Hier ist der Bach streckenweise kanalisiert. Nördlich der Moltkestraße kommt der Bach wieder an die Oberfläche. Im Leserpark mündet der Godesberger Bach auf 48 m ü. NHN bei km 647,88[4] linksseitig in den Rhein.

Einzugsgebiet und Zuflüsse

Das 36,3 km² große Einzugsgebiet wird über den Rhein zur Nordsee entwässert.

Im Folgenden werden die Nebenflüsse des Godesberger Bachs in der Reihenfolge von der Quelle zur Mündung genannt, so wie sie im Gewässerverzeichnis NRW genannt werden.[2]

Stat.
in km
NameGKZLageLänge
in km
EZG
in km²
Mündungs­höhe[1]
in m ü. NHN
015,0760N. N.27196 112rechts002,100020200000
014,7700Godesberger Bach27196 114links0000,900019800000
014,2880Ringgraben27196 12links0001,000019200000
011,0780Der große Bach27196 14links0000,90000000,789015900000
009,9960Ölbach27196 16rechts003,00000003,576013900000
008,1270Seibach27196 2rechts001,70000001,656011800000
007,2200Milchpützbach27196 32links0001,400010900000
007,0810Heltenbach27196 4rechts002,80000003,886010700000
006,7130Compbach27196 6links0001,20000000,760010400000
006,0400Frohnholzbach27196 ??rechts000,70000000,300010000000
005,8200Roßsiefenbach27196 72links0000,90009700000
005,3000Hottesbach27196 ??rechts000,70009200000
004,3760Venner Bach27196 8links0001,60000001,51208300000
004,2850Fuderbach27196 92rechts001,00008200000
004,0650Keltersbaumbach27196 94links0001,30007900000
003,6060Altarm Godesberger Bach27196 952rechts000,50007200000

Geschichte

Um 1610[5] wurde der Godesberger Bach in einem Kanal entlang der damaligen Cöln-Mainzer Landstraße (später Coblenzerstraße; heute Bundesstraße 9) bis nach Bonn verlängert. Zunächst an der Ostseite der Straße verlaufend, verließ er diese erst am Hofgarten, wo er ab dem 18. Jahrhundert[5] ein Wasserbassin speiste. Dieser Nebenarm des Godesberger Bachs betrieb einige Mühlen, darunter die kurfürstliche Mühle im Bereich des heutigen Opernhauses[5] und im Jahre 1860 eine der Firma Zuntz. Jeweils eigene Brücken verbanden die im 19. Jahrhundert entstandenen Villen am Bonner Rheinufer mit der Coblenzerstraße, vor dem heutigen Gelände des Auswärtigen Amtes am Beginn der diagonal zum Leinpfad führenden Plittersdorfer Gasse auch eine öffentliche (Stand: 1846). Ende der 1880er-Jahre wurde der künstlich angelegte Bachlauf beseitigt und an seiner Stelle ein Bürgersteig errichtet.[6][7] Das ehemalige Kanalbett des Godesberger Bachs wurde ab 1892 von der seinerzeit neu eröffneten Eisenbahnstrecke von Bonn nach Godesberg genutzt.[8]

Hochwasserrisiko

Der Godesberger Bach führt bei Starkregen regelmäßig Hochwasser und gehört mit dem umliegenden Gelände zu den von der Bezirksregierung Köln ausgewiesenen Überschwemmungsgebieten.[9]

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b c Messung anhand Deutscher Grundkarte 1:5000
  2. a b c d Gewässerverzeichnis des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW 2010 (XLS; 4,67 MB)(Hinweise)
  3. Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise),
  4. Bachentwicklungsplan 2008, Stadt Bonn (PDF; 1,65 MB) , S. 22
  5. a b c Franz Josef Talbot (mit Fotografien von Achim Bednorz): Bonner Südstadt. Emons Verlag, Köln 2018, ISBN 978-3-7408-0468-8, S. 31.
  6. Olga Sonntag: Villen am Bonner Rheinufer: 1819–1914. Band 1. Bouvier Verlag, Bonn 1998, ISBN 3-416-02618-7, S. 20–22 (zugleich Dissertation Universität Bonn, 1994).
  7. Eintrag von Elke Janßen-Schnabel zu Denkmalbereich Regierungsviertel in Bonn (S. 4 des dort abrufbaren Aufsatzes) in der Datenbank „KuLaDig“ des Landschaftsverbands Rheinland Ergänzung, abgerufen am 12. Juni 2020.
  8. Gustav Hofmann: Die Dampfstraßenbahn Bonn–Godesberg–Mehlem. In: Godesberger Heimatblätter, Heft 36/1998, Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg, Bad Godesberg 1998, ISSN 0436-1024, S. 13–33 (hier: S. 14, 20).
  9. Teileinzugsgebiet Rheingraben. Bezirksregierung Köln, abgerufen am 12. Juni 2020.

Weblinks

Commons: Godesberger Bach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Auf dieser Seite verwendete Medien

20170316 Godesberg 14.jpg
Autor/Urheber: Bungert55, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Godesberger Bach an der Wattendorfer Mühle, Blickrichtung: Nord
Godesberger Bach bei Max-Franz-Straße.jpg
Autor/Urheber: Patrick Ch. Apfeld, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Godesberger Bach kanalisiert bei der Max-Franz-Straße Blickrichtung Bad Godesberg