Godendorf (Ralingen)

Godendorf
Ortsgemeinde Ralingen
Koordinaten: 49° 48′ 50″ N, 6° 29′ 55″ O
Höhe: 175 m ü. NHN
Einwohner:333 (31. Mrz. 2018)[1]
Eingemeindung:1. Juni 1972
Eingemeindet nach:Edingen
Postleitzahl:54310
Vorwahl:06585
Godendorf (Rheinland-Pfalz)

Lage von Godendorf in Rheinland-Pfalz

Godendorf (luxemburgisch Godendrëf) ist ein Ortsteil und ein Ortsbezirk der Ortsgemeinde Ralingen im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz.

Lage

Godendorf liegt an der Sauer direkt an der Grenze zu Luxemburg, etwa 18 km von Trier entfernt. Die Nachbarorte sind Edingen im Westen und Ralingen im Osten. Godendorf liegt im südlichen Teil des deutsch-luxemburgischen Naturparks.

Geschichte

Erstmals schriftlich erwähnt wurde der Ort in einer Urkunde aus dem Jahr 862, in der Güter und Ländereien dem Abt von Echternach (Luxemburg) übertragen wurden.[2] Bei archäologischen Grabungen etwa 500 m nördlich des Ortes wurden alte Siedlungsreste gefunden.

Godendorf gehörte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zur luxemburgischen Herrschaft Rosport.[2] Nach der Inbesitznahme des Linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen war der Ort von 1798 bis 1814 Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend des Französischen Kaiserreichs, zugeordnet dem Département des Forêts („Departement der Wälder“). Nach der Niederlage Napoleons kam Godendorf 1815 aufgrund der auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen über das ehemals luxemburgische Gebiet östlich der Sauer und der Our zum Königreich Preußen. Der Ort wurde dem Landkreis Trier im Regierungsbezirk Trier zugeordnet, der 1822 Teil der neu gebildeten Rheinprovinz wurde.

Starfighter Denkmal

Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte das gesamte Gebiet zum französischen Teil der Alliierten Rheinlandbesetzung. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Godendorf innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.

Im Rahmen der Mitte der 1960er Jahre begonnenen rheinland-pfälzischen Gebiets- und Verwaltungsreform wurde der Landkreis Trier am 7. Juni 1969 aufgelöst. Godendorf gehörte zu dem größeren Kreisteil, der mit dem Landkreis Saarburg zum neuen Landkreis Trier-Saarburg vereinigt wurde. Am 1. Juni 1972 wurde zunächst aus den bis dahin selbständigen Gemeinden Edingen und Godendorf die neue Gemeinde Edingen gebildet. Am 17. März 1974 wurden in einem weiteren Schritt die vier Gemeinden Edingen, Kersch, Olk und Wintersdorf nach Ralingen eingemeindet.[3]

Am 25. September 1975 stürzten vier italienische Starfighter bei einem Flug von Bitburg nach Brescia in der Nähe von Godendorf ab. Ein 1976 an der Absturzstelle errichtetes Ehrenmal erinnert an die vier dabei getöteten Piloten.[4][5]

Politik

Ortsbezirk

Godendorf ist gemäß Hauptsatzung einer von sechs Ortsbezirken der Ortsgemeinde Ralingen. Der Ortsbezirk umfasst das Gebiet der früheren Gemeinde. Die Interessen des Ortsbezirks werden durch einen Ortsbeirat und durch einen Ortsvorsteher vertreten.[6]

Ortsbeirat

Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsvorsteher als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung:

WahlCDUFW (*)Gesamt
2019[7]235 Sitze
2014[8]235 Sitze
2009[9]235 Sitze
(*) Freie Wähler Großgemeinde Ralingen e. V.

Ortsvorsteher

Thomas Trierweiler (FW) wurde am 27. August 2019 Ortsvorsteher von Godendorf.[10] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 74,05 % für fünf Jahre gewählt worden.[11]

Trierweilers Vorgänger waren Frank Speder (CDU) und Fridolin Horn.[10][12][13]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

In der Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz (Stand: 2021) werden folgende Kulturdenkmäler genannt:[14]

  • Katholische Filialkirche St. Nikolaus, neugotischer Saalbau (bezeichnet 1861)
  • Ehemalige Schule, eingeschossiger Krüppelwalmdachbau (1901)
  • Wegekreuz (1871), südlich des Ortes am Sauerufer

Wirtschaft und Infrastruktur

Am Ort vorbei verläuft die Bundesstraße 418. Der Sauertal-Radweg führt durch Godendorf.

Literatur

  • Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 15, Abt. 2. L. Schwann, Düsseldorf 1936 (Die Kunstdenkmäler des Landkreises Trier), Nachdruck vom Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook, Trier 1981, S. 131.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Einwohner mit Hauptwohnung zum Stichtag 31. März 2018, Einwohnerstatistik Verbandsgemeinde Trier-Land (Memento des Originals vom 30. April 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.trier-land.de
  2. a b Godendorf. Ortsgemeinde Ralingen, abgerufen am 2. April 2021.
  3. Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 176 (PDF; 2,8 MB).
  4. Als Godendorf knapp der Katastrophe entging: Vor 40 Jahren stürzen vier italienische Starfighter ab - Alle Piloten sterben. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 23. September 2015, abgerufen am 2. April 2021 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  5. Gedenkstein am Wenzelberg. In: Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier. Peter Valerius, 12. November 2003, abgerufen am 2. April 2021.
  6. Hauptsatzung der Ortsgemeinde Ralingen vom 26. November 2009 in der Fassung der I. Änderungssatzung vom 13. Februar 2019. (PDF) § 2 Ortsbezirke. Verbandsgemeinde Trier-Land, abgerufen am 2. April 2021.
  7. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2019 Godendorf. Abgerufen am 2. April 2021.
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2014 Godendorf. Abgerufen am 2. April 2021.
  9. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2009 Godendorf. Abgerufen am 2. April 2021.
  10. a b Aus der Sitzung des Ortsbeirats Godendorf am 27. August 2019. In: Amtsblatt Verbandsgemeinde Trier-Land, Ausgabe 51/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 2. April 2021.
  11. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 2. April 2021 (siehe Trier-Land, Verbandsgemeinde, 21. Ergebniszeile).
  12. Wahlvorschläge für die Direktwahlen von Ortsvorstehern am 7. Juni 2009. Landkreis Trier-Saarburg, abgerufen am 2. April 2021.
  13. Historie geht von Hand zu Hand. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 28. Juni 2004, abgerufen am 2. April 2021 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  14. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Trier-Saarburg. Mainz 2021, S. 52 (PDF; 6,5 MB).

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An dieser Stelle starben am 25. September 1975 vier junge italienische Starfighter-Piloten bei einem Absturz.