Glycokonjugate
Glycokonjugate (von γλυκυς (glykys) süß, und lat. conjugare, verbinden) ist die Bezeichnung einer Stoffklasse makromolekularer chemischer Verbindungen, die aus Kohlenhydrat-Bausteinen (Sacchariden) und Proteinen (Eiweißen) bestehen. Sie werden daher auch als proteingebundene komplexe Kohlenhydrate bezeichnet.
Die wichtigsten Glycokonjugate sind die Glycoproteine, die im Organismus verschiedenste Funktionen erfüllen. Meist dienen sie als Bestandteile (Strukturproteine) von Zellmembranen und Bindegeweben (Proteoglykane).
Teilweise wird der Begriff auch allgemein für die Klasse von oligomeren und polymeren Verbindungen mit Kohlenhydrat-Anteil verwendet und dient als Oberkategorie für Polysaccharide, Glycoproteine und Glycolipide. Im Mai 2021 wurde zudem die Entdeckung von glycoRNA, einem Konjugat aus Polysacchariden und Nukleinsäure – hier nicht-kodierender RNA – bekannt gegeben.[1]
Literatur
- Donald Voet, Judith G. Voet: Biochemistry. 3. Auflage, John Wiley & Sons, New York 2004. ISBN 0-471-19350-X.
- Bruce Alberts, Alexander Johnson, Peter Walter, Julian Lewis, Martin Raff, Keith Roberts: Molecular Biology of the Cell, 5. Auflage, Taylor & Francis 2007, ISBN 978-0-8153-4106-2.
- Jeremy M. Berg, John L. Tymoczko, Lubert Stryer: Biochemie. 6 Auflage, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2007. ISBN 978-3-8274-1800-5.
Einzelnachweise
- ↑ Tessa Koumoundouros: Scientists Discover a New Type of Biochemical That Could Be in All Life on Earth, auf: sciencealert vom 22. Mai 2021