Glockenspiel Höxter
Das Glockenspiel im historischen Rathaus Höxter ist ein denkmalgeschütztes Glockenspiel in der ostwestfälischen Stadt Höxter in Deutschland.
Aufbau und Funktion
Das Glockenspiel im historischen Rathaus Höxter besteht aus 35 Glocken, die in der Turmlaterne des Treppenturmes des Rathauses in einem Stahlrahmen aufgehängt sind. Der Spieltisch befindet sich in der letzten Etage des Turmaufganges. Die Glocken werden durch elektromagnetisch betriebene Hämmer betätigt. Die Elektromagneten werden vom Spieltisch aus über eine Kabelverbindung angesteuert. Das ist auch der Unterschied zu einem klassischen Carillon, das zwingend eine mechanische Verbindung mittels Zugdrähten vom Spieltisch zu den Klöppeln und Schlaghämmern der Glocken voraussetzt.
Geschichte
Die Idee, ein Glockenspiel zu installieren, stammt von Oberjustizinspektor Josef Michels, Beiratsmitglied der Hoffmann-von-Fallersleben-Gesellschaft. Er wollte das Glockenspiel aus Dankbarkeit für den Dichter August Heinrich Hoffmann von Fallersleben und um die Erinnerung an ihn lebendig zu halten. Er bat Höxteraner Bürger und Vereine, den Rat der Stadt, den Landschaftsverband Westfalen-Lippe sowie die Ministerien in Düsseldorf und Bonn um Mithilfe bei der Verwirklichung seines Planes. Nach dreijähriger intensiver Vorarbeit konnten die Anschaffungs- und Installationskosten von 34.000 DM aufgebracht und am 1. Mai 1959 das Glockenspiel eingeweiht werden. Es ist damit eines der ältesten fest eingebauten Glockenspiele in Deutschland.
Anfang des Jahres 2010 wurde es in die Denkmalliste der Stadt Höxter eingetragen und aus diesem Anlass im Februar 2010 von der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen direkt als Denkmal des Monats in Westfalen-Lippe ausgezeichnet.[1]
Glocken
Die Bronzeglocken wurden von der Glocken- und Kunstgießerei Rincker in Sinn (Dillkreis) gegossen. Das Gesamtgewicht der Glocken beträgt 1.680 kg.[2]
Glocke | Ton | Ø in mm | Gewicht in kg |
---|---|---|---|
1 | c2 | 804 | 284 |
2 | d2 | 710 | 195 |
3 | e2 | 633 | 138 |
4 | f2 | 600 | 117 |
5 | fis2 | 560 | 96 |
6 | g2 | 526 | 78 |
7 | gis2 | 495 | 65 |
8 | a2 | 495 | 73 |
9 | ais2 | 470 | 63 |
10 | h2 | 417 | 41 |
11 | c3 | 414 | 43 |
12 | cis3 | 393 | 36 |
Glocke | Ton | Ø in mm | Gewicht in kg |
---|---|---|---|
13 | d3 | 360 | 28 |
14 | dis3 | 338 | 23 |
15 | e3 | 320 | 29 |
16 | f3 | 300 | 16 |
17 | fis3 | 296 | 15 |
18 | g3 | 298 | 18 |
19 | gis3 | 265 | 11 |
20 | a3 | 260 | 11 |
21 | ais3 | 243 | 12 |
22 | h3 | 244 | 13 |
23 | c4 | 245 | 13 |
24 | cis4 | 233 | 13 |
Glocke | Ton | Ø in mm | Gewicht in kg |
---|---|---|---|
25 | d4 | 213 | 8 |
26 | dis4 | 202 | 8 |
27 | e4 | 205 | 9 |
28 | f4 | 190 | 6 |
29 | fis4 | 190 | 6 |
30 | g4 | 167 | 4 |
31 | gis4 | 168 | 5 |
32 | a4 | 167 | 5 |
33 | ais4 | 167 | 5 |
34 | h4 | 160 | 4 |
35 | c5 | 159 | 4 |
Spieltisch
Der Spieltisch und die Steuerung des Glockenspiels wurden von der Firma Eduard Korfhage & Söhne gebaut. Über zwei Manuale kann das Glockenspiel direkt von einem Spieler ausgeführt werden. Im Spieltisch befindet sich außerdem eine Mechanik, über die vorher auf einen Lochstreifen eingespielte Stücke automatisch abgespielt werden können.
Spielplan
Über die Frage, welche Lieder in den Spielplan aufgenommen werden, gab es sehr unterschiedliche Vorstellungen. Es setzte sich im Wesentlichen die Hoffmann-von-Fallersleben-Gesellschaft durch, die auf die Lieder Hoffmanns bestand. Lediglich das Morgenspiel beginnt mit einem Choral und um 20.55 Uhr erklingt ein Abendlied. Eingespielt wurden die Lieder von Studiendirektor K. H. Behre, einem Musiklehrer am König-Wilhelm-Gymnasium in Höxter.
Periode | Uhrzeit | Titel | Autor[3] | Audiodatei |
---|---|---|---|---|
Sommerhalbjahr | 08.55 | Wie schön leuchtet der Morgenstern | Philipp Nicolai (1597) | |
11.55 | Alle Vögel sind schon da | Hoffmann v. Fallersleben | ||
14.55 | Kuckuck, Kuckuck ruft’s aus dem Wald | Hoffmann v. Fallersleben | ||
17.55 | Ein Männlein steht im Walde | Hoffmann v. Fallersleben | ||
20.55 | Abend wird es wieder | Hoffmann v. Fallersleben | ||
Herbst | 08.55 | Lob froh den Herrn | Geistliches Lied; T: Georg Geßner; M: Hans Georg Nägeli | |
11.55 | Freut euch des Lebens | Lied von J. M. Usteri (1793) | ||
14.55 | Üb’ immer Treu und Redlichkeit | Melodie Ein Mädchen oder Weibchen (Mozart, Die Zauberflöte) | ||
17.55 | So scheiden wir | Hugo von Hofmannsthal | ||
20.55 | Guten Abend gut Nacht | Volkslied; M: Johannes Brahms | ||
Adventzeit | 08.55 | Wie soll ich Dich empfangen | Paul Gerhardt (1653) | |
11.55 | Macht hoch die Tür | Georg Weißel (1623) | ||
14.55 | Vom Himmel hoch, da komm… | Martin Luther (1524) | ||
17.55 | Vom Himmel hoch, o Englein.. | Volkslied (1625) | ||
20.55 | Süßer die Glocken.. | F. W. Kritzinger (um 1830) | ||
Winterhalbjahr | 08.55 | Aus meines Herzens Grunde | Georg Niege (1592) | |
11.55 | Und in dem Schneegebirge | Volkslied | ||
14.55 | Oh wie ist es kalt geworden | Hoffmann v. Fallersleben | ||
17.55 | Wer hat die schönsten Schäfchen | Hoffmann v. Fallersleben | ||
20.55 | Hört, ihr Herrn, und lasst euch sagen | Volkslied |
Glockenspieler
- 1959 Karl-Heinz Behre, Oberstudienrat
- 1960 Rudolf Lohmann, Hauptabteilungsleiter Stadt Höxter
- 2019 Florian Schachner, Kantor
Quelle: [4]
Quellen
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ LWL zeichnet Glockenspiel im Rathaus von Höxter als Denkmal des Monats aus. In: LWL-Newsroom. Landschaftsverband Westfalen-Lippe, 16. Februar 2010, abgerufen am 20. März 2017.
- ↑ Stadtarchiv Höxter Slg B 14, Anschaffung des Glockenspiels (Handakte Michels)
- ↑ Website: Lieder-Archiv.de
- ↑ Der-Gloeckner-vom-Hoexteraner-Rathausturm-geht-nach-59-Jahren. 14. Februar 2019, abgerufen am 1. Mai 2019.
Koordinaten: 51° 46′ 25,7″ N, 9° 22′ 56,1″ O
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Lied von Hugo von Hoffmansthal (1848) Herbstcyklus des Glockenspiels des historischen Rathauses Höxter
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Glockenspiel histor. Rathaus Höxter, Hört ihr Herren, Volkslied
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Glockenspiel histor. Rathaus Höxter, Aus meines Herzens Grunde, Georg Niege (1592)
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Glockenspiel histor. Rathaus Höxter, Adventslied, Martin Luther (1524)
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Glockenspiel histor. Rathaus Höxter, Und in dem Schneegebirge, Volkslied
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Glockenspiel im Turm des historischen Rathauses von Höxter
Lied: Ein Männlein steht im Walde (Hoffmann von Fallersleben);
Sommerhalbjahr um 17.55 UhrAutor/Urheber: Psychogerd, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Höxter; Glockenspiel im der Turmlaterne des historischen Rathauses; Baudenkmal
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Glockenspiel histor. Rathaus Höxter, Adventslied, Volkslied (1625)
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Spieltisch der Fa. Korthage für Glockenspiel im Turm des histor. Rathauses Höxter
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Lied von J.M. Usteri (1793) im Herbstcyklus des Glockenspiels des historischen Rathauses Höxter
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Glockenspiel histor. Rathaus Höxter, Wer hat die schönsten Schäfchen, Melodie von Johann Friedrich Reichardt
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Glockenspiel des historischen Rathauses Höxter, Adventslied, Macht hoch die Tür (Georg Weißel, 1623)
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Glockenspiel im Turm des historischen Rathauses von Höxter;
Lied: Alle Vögel sind schon da (Hoffmann von Fallersleben);
Sommerhalbjahr um 11.55 UhrAutor/Urheber: Psychogerd, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Glockenspiel im Turm des historischen Rathauses von Höxter
Lied: Kuckuck, Kuckuck ruft's aus dem Wald (Hoffmann von Fallersleben);
Sommerhalbjahr um 14.55 UhrAutor/Urheber: Psychogerd, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Glockenspiel histor. Rathaus Höxter, Adventslied, Paul Gerhardt (1653)
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Glockenspiel im Turm des historischen Rathauses der Stadt Höxter; Lied: Abend wird es wieder (Hoffmann von Fallersleben); im Sommerhalbjahr um 20.55 Uhr
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Volkslied; Melodie von Johannes Brahms Herbstcyklus des Glockenspiels des historischen Rathauses Höxter
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Spielmechanismus der Fa. Korthage für Glockenspiel im Turm des histor. Rathauses Höxter
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Geistliches Lied; Text: Georg Geßner; Musik: Hans Georg Nägeli Herbstcyklus des Glockenspiels des historischen Rathauses Höxter
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Glockenspiel im Turm des historischen Rathauses von Höxter;
Lied: Wie schön leuchtet der Morgenstern
Sommerhalbjahr um 8.55 UhrAutor/Urheber: Psychogerd, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Glockenspiel histor. Rathaus Höxter, Adventslied, Friedr. Wilh. Kritzinger (um 1830)
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Volkslied (16. Jhd.) Herbstcyklus des Glockenspiels des historischen Rathauses Höxter
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Glockenspiel histor. Rathaus Höxter, Oh wie ist es kalt geworden, Hoffmann von Fallersleben