Globale Umweltpolitik

Globale Umweltpolitik ist der Teil der zwischenstaatlichen Umweltpolitik, der sich vor allem auf globale Umweltveränderungen und -szenarien bezieht. Hierzu gehören insbesondere Desertifikation, die globale Erwärmung und grenzüberschreitende Luftverunreinigungen sowie die Erhaltung der Biodiversität. Häufig findet sie auf der Ebene der Vereinten Nationen statt.

Verfahren

Globale Umweltpolitik geschieht in der Regel als Verhandlung und Abschluss (und eventuelle Weiterentwicklung) eines internationalen Umweltabkommens, also eines völkerrechtlichen Vertrages zwischen drei oder mehr Staaten. Als Ziele können u. a. eine Zustandsänderung, also etwa das Zurückfahren der Wüstenneubildung, oder eine Verhaltensänderung, also etwa Emissionsreduktionen vereinbart werden.

Organisationen

An der globalen Umweltpolitik sind neben staatlichen Stellen, besonders den jeweiligen Umweltministerien, auch zahlreiche internationale Organisationen beteiligt. Zu den Hauptakteuren gehören u. a. das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und die an der Umsetzung und Finanzierung zahlreicher Projekte beteiligte Globale Umweltfazilität (GEF).

Weitere beteiligte Organisationen sind:

  • Kommission der Vereinten Nationen für Nachhaltige Entwicklung (United Nations Commission on Sustainable Development, CSD)
  • die UN-Generalversammlung
  • das Sekretariat der Klimarahmenkonvention (UNFCCC)
  • UNFF, das Waldforum der Vereinten Nationen
  • ECOSOC, der Wirtschafts- und Sozialrat der UN

Sowie mit Querschnittsbereich beteiligt:

  • UNDP, das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen
  • Regionalkommissionen der UN, besonders ECE, die Europäische Wirtschaftskommission
  • UN-Sonderorganisationen, etwa UNESCO, die WTO oder die WHO

Neben den oben genannten spielen die Nichtstaatlichen Organisationen eine zunehmend stärker werdende Rolle. Zu den umweltpolitisch aktiven Organisationen gehören sowohl nationale als auch internationale Gruppen:

Wissenschaftliche Begleitung

Die Erkennung und Behandlung globaler Umweltveränderungen bedarf eines erheblichen wissenschaftlichen Aufwandes. Der naturwissenschaftliche Teil hiervon wird unter anderem von groß angelegten internationalen Forschungskooperationen wie dem Millennium Ecosystem Assessment (MA) oder dem Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) geleistet.

Besonders im Folgeprozess sind dann auch vermehrt sozialwissenschaftliche Erkenntnisse gefragt, welche die Effektivität eines neu errichteten internationalen Regimes messen oder Vorschläge zur effektiveren Umsetzung der vorgegebenen politischen Ziele abgeben.

Meilensteine

In der Literatur werden regelmäßig einige Meilensteine der globalen Umweltpolitik vermerkt. Dies sind große Weltumweltkonferenzen oder besonders wichtige Publikationen. Dabei sind besonders zu nennen:[1]

Siehe auch

Literatur

  • Klaus Dingwerth: Globale Umweltpolitik. Herausgegeben von Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung, April 2008 (PDF).
  • Andreas Rechkemmer: Globale Umweltpolitik 2005 – Perspektiven im Kontext der Reform der Vereinten Nationen, SWP-Studie S45, November 2004, (PDF).
  • Thorsten Schulz-Walden: Anfänge globaler Umweltpolitik. Umweltsicherheit in der internationalen Politik (1969–1975), Oldenbourg Verlag, München, 2013, ISBN 978-3-486-72362-5
  • Udo E. Simonis: Weltumweltpolitik – ein lexikalisches Stichwort. Discussion Papers, Presidential Department P 2006-005, WZB Berlin Social Science Center, 2006, (PDF; 80 kB).
  • Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (2001): Welt im Wandel – Neue Strukturen globaler Umweltpolitik. 2001, ISBN 3-9806309-6-X (online), (Zusammenfassung für Entscheidungsträger, PDF).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Sebastian Oberthür: Internationale Umweltpolitik. In: Bundeszentrale für Politische Bildung (Hrsg.): Informationen zur Politischen Bildung. Nr. 287, 6. Mai 2008, Tabelle „Meilensteine internationaler Umweltpolitik“ (bpb.de – hier nur globale übernommen).