Gletsch

Gletsch
Staat:Schweiz Schweiz
Kanton:Kanton Wallis Wallis (VS)
Bezirk:Gomsw
Munizipalgemeinde:Obergomsi2w1
Postleitzahl:3999
Koordinaten:670836 / 157341
Höhe:1759 m ü. M.
Website:www.oberwald.ch
Karte
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Das Hotel Glacier du Rhône nach der ersten Bauetappe um 1860. Links ist das Waschhaus zu sehen.
Das Hotel Glacier du Rhône nach der zweiten Bauetappe um 1870 (Gouache v. Konrad Corradi, 1813–1878).
Das Hotel Belvédère vor 1900 von Osten her fotografiert.
Das Hotel Glacier du Rhône nach der dritten Bauetappe des Haupthauses um 1900. Links die Kutschenremisen und Stallungen, rechts die Dependance.
Rechts in der Höhe das Hotel Belvédère im Jahre 1948.
Anglikanische Kapelle und Panorama des Gletschers, ca. 1960.
Die nordwestliche Schmalseite des Hotels Belvédère mit Restaurantanbau und Parkplatz davor im Jahre 1985.
Talboden oberhalb von Gletsch in einer Ansicht von 2005. Oberhalb der Bildmitte das Zehrgebiet des inzwischen stark abgeschmolzenen Rhonegletschers.
Südostfassade des Hauptgebäudes im Jahre 2014.
Das Hauptgebäude sowie links an der Abzweigung der Grimselpassstrasse die Alte Post und dann das Gebäude der Hotelwäscherei im Jahre 2013 aus erhöhter östlicher Warte festgehalten.

Die Siedlung Gletsch gehört zur Gemeinde Obergoms VS im Bezirk Goms des Kantons Wallis in der Schweiz. Sie liegt auf einer Höhe von 1759 m unterhalb des Rhonegletschers, an der Verzweigung der 1865 und 1895 eröffneten Passstrassen von Oberwald zu den Pässen Furka und Grimsel und wird nur in den Sommermonaten von Juni bis September bewohnt.[1] In den übrigen Monaten ist die Strasse nach Gletsch und zu den Pässen ab Oberwald gesperrt.

Der Ort besteht im Wesentlichen aus dem Hotel Glacier du Rhône (Rhonegletscher)[2] und seinen Nebengebäuden, einer Bahnstation mit Lokomotivremise und einem kleinen Postgebäude. Die Garage der Postautos wurde im Sommer 2022 abgebrochen. Zu den Nebengebäuden des Hotels zählen folgende Bauten: jenseits der Rhone an der Furkapassstrasse die Dependance Blaues Haus, in deren Untergeschoss an der nordöstlichen Langseite eine Bäckerei, Metzgerei und Käserei eingerichtet waren;[3] an der Verzweigung der beiden Passstrassen die Alte Post, in deren Erdgeschoss sich in der Postkutschenzeit und bis um 1930 die Räumlichkeiten für den Einschrieb der Postreisenden und ihres Gepäckes, die Abfertigung der Postkurse, die Besorgung des Umlads und der übrigen postdienstlichen Verrichtungen, zeitweise auch ein Bazar,[4] sowie bis zur Ablösung der Postkutsche durch den Postcar die Postkutschenremisen befanden;[5] in Fortsetzung der Alten Post talwärts Richtung Brig eine Gebäudezeile mit den Werkstätten der Handwerker des Hotels und Remisen für die Kutschen des Hotelunternehmers und private Kutschen der Gäste (die Pferdestallungen davor wurden in der Zwischenkriegszeit abgetragen, eine Tankstelle trat an deren Stelle);[6] an der südwestlichen Schmalseite des Hauptgebäudes das alte Waschhaus;[7] unterhalb der ansteigenden Grimselpassstrasse das Gebäude der Hotelwäscherei.[8] Am nordöstlichen Rande der Siedlung steht die nach der Jahrhundertwende[9] im neugotischen Stil erbaute anglikanische Kapelle. Hotelier Joseph Seiler erstellte sie nach eigenen Plänen im Auftrag der Colonial and Continental Church Society.[10] In Gletsch gibt es zwei Kleinwasserkraftwerke, die 1899 und 1930 von der Hoteliersfamilie im Untergeschoss der Dependance Blaues Haus bzw. in einem Teil der Kutschenremisen im Westen der Siedlung installiert wurden.

Bauetappen des Haupthauses

In den 1830er Jahren eröffnete Joseph Anton Zeiter am Fusse des Rhonegletschers ein Gasthaus mit etwa zwölf Betten. Nachdem Alexander Seiler der Ältere (1820–1891) aus Blitzingen bereits in der ersten Hälfte der 1850er Jahre in Zermatt als Hotelier Fuss gefasst hatte, plädierte dessen Bruder Franz (1827–1865) in der Gemeindeversammlung vom 29. Dezember 1857 in Münster für die Überlassung von Boden zwecks Ausbau der Zeiterschen Herberge am Fusse des Rhonegletschers. Am 22. Juni 1858 bestätigte der Walliser Staatsrat die Baupläne, die bis spätestens 1861 zur Ausführung gelangten. Die bescheidene Herberge wurde zuerst im Westen um einen grossen dreistöckigen Anbau mit drei Fensterachsen ergänzt.[11] Die Eröffnung der Passstrasse über die Furka in der zweiten Hälfte der 1860er Jahre erhöhte die Zahl der Reisenden dermassen,[12] dass sich eine zweite Vergrösserung des Haupthauses (von 40 auf 120 Betten) aufdrängte, wie sie wohl in den Jahren 1868 und 1869 erfolgte: auf Bildern des Jahres 1870 erscheint ein gleicher Baukörper symmetrisch im Osten angefügt und an der Stelle der ursprünglichen Baute der 1830er Jahre ein Mittelrisalit. Das Gestaltungselement des Mittelrisalits gelangte hier zum ersten Mal im Walliser Hotelbau zur Anwendung und zwar zwischen zwei symmetrischen dreistöckigen und an der Längsseite mit fünf Fensterachsen versehenen Baukörpern. Der vortretende dreiachsige Mitteltrakt steht an der Stelle der Zeiterschen Herberge. Gut 20 Jahre später, bis etwa 1892, wurde das Hauptgebäude um ein Stockwerk erhöht, mansardiert und im Nordosten, in Richtung Gletscher, um einen gegen die Strasse hin vorspringenden Trakt mit fünf Fensterachsen erweitert. Darin befand sich fortan der grosse Speisesaal.[13]

Blüte in der Gründerzeit und Belle Époque

Die Hotelsiedlung erlebte ihre Blüte während der Gründerzeit und Belle Époque. In der späteren Belle Époque bot das Hotel samt Dependance unter der Leitung von Joseph Seiler (1858–1929) 320 Gästebetten an, in den 1920er Jahren rund 200 und bis in die 1980er Jahre noch 150.

Hotel Belvédère an der Gletscherflanke

Um 1882 entstand etwa 500 Meter höher und eine Stunde Kutschenfahrt Richtung Furkapass entfernt an der Gletscherflanke neben der künstlichen Eisgrotte mit Rundblick auf die Walliser und Berner Alpen das Hotel Belvédère, das in der Belle Époque ebenso wie das Hotel Glacier du Rhône mehrere Male vergrössert wurde und bis zu 90 Reisende beherbergen konnte.

Funktion und Charakteristik: Gletschernahe Transitstation im Alpenverkehr

Zur Bedeutung von Gletsch trug wesentlich die in den Reiseführern der Zeit gerühmte Nähe des Rhonegletschers zu den beiden Hotels und zur Furkapassstrasse bei: „Nirgends in der Schweiz [konnte] man wie hier mit einem Wagen so nahe an den Rand eines chaotisch zerklüfteten, in seiner Farbwirkung herrlichen Gletschers fahren.“ (Meyers Reisebücher, Schweiz, 20. Auflage, Leipzig und Wien 1908, S. 213.). Zudem verzweigten sich hier die beiden Passstrassen über Furka und Grimsel, und das gastgewerbliche Angebot war umfangreich und stark diversifiziert.

Die Furkapassstrasse ist in den Sommermonaten die Hauptreiseroute aus dem Kanton Wallis Richtung Innerschweiz und Ostschweiz. Vor der Fertigstellung des Lötschbergtunnels im Jahre 1913 war die 1895 eröffnete[14] Grimselpassstrasse sommers die bevorzugte Reiseroute zwischen dem Oberwallis und dem Kanton Bern. Die Siedlung Gletsch war somit in ihrer Kernfunktion „Transitstation im Alpenverkehr“, „Wanderer-Umschlagplatz“ oder alpine „Reisenden-Karawanserei“ sowie Pferdewechselstation im öffentlichen und privaten Pferdekutschenverkehr. Das Hotel Glacier du Rhône galt mit seinen Nebengebäuden als der „grösste Gasthof der Schweiz“ (Walliser Bote vom 20. Juni 1938, Nr. 67, S. 2f.).

Es wurde vor oder nach der langen und recht beschwerlichen Kutschenfahrt (oder Wanderung) über die Pässe, die das Wallis mit den Kantonen Bern und Uri verbinden, genutzt: Eine Fahrt in der Pferdekutsche talaufwärts von Brig, der nächsten Stadt im Wallis, her und anschliessend über die Furka beispielsweise nach Göschenen, wo seit 1882 die Gotthardbahn hielt, dauerte rund zwölf Stunden (vgl. Karl Baedeker: Die Schweiz, 25. Auflage, Leipzig 1893, S. 110). In der entgegengesetzten Richtung etwa elf und damit weitaus länger als eine angenehme touristische Tagesreise, was die Einnahme von Mahlzeiten bei mehreren Halten mit sich brachte sowie mindestens eine Übernachtung auf der Strecke – bevorzugt an diesem wegen der Nähe des Rhonegletschers landschaftlich besonders attraktiven Ort ungefähr auf halbem Wege – nahelegte.

Bereits vor dem Bau der Zeiterschen Herberge in den 1830er Jahren wurde die Hauptfunktion eines zukünftigen Gasthauses in Gletsch als die eines Übernachtungs- und Verpflegungsangebots für Passanten – und nicht für länger verweilende Gäste – wahrgenommen: Ein Autor namens A. Wäber veröffentlichte unter dem Titel ,Eine Fussreise vor 60 Jahren' im Jahrbuch des Schweizer Alpenclub (1892, Jahrg. 27, S. 182) eine Reisebeschreibung, welche folgende Textpassage umfasst: „Der immer schöne Rhonegletscher empfing hierauf unsere Huldigung, und eine Karawane berittener Britten beiderlei Geschlechts, welche die Furka hinanzog, stimmte in unsere Gefühle ein. Schon einige Male war unter den Wallisern die Rede davon gewesen, am Fusse der Meyenwand, da, wo jetzt einige elende Ziegenhütten mit Steindächern stehen, ein Wirtshaus für Reisende zu erbauen, welche, von Realp herkommend, das beschwerliche Ersteigen der Meyenwand auf den folgenden Tag zu versparen gedenken und zugleich den vollen Anblick des Rhonegletschers nach Musse geniessen wollen. Es scheint aber, als habe die Misslichkeit einer solchen Unternehmung und die Schwierigkeit, die nötigen Summen aufzubringen, die Ausführung verhindert.“ 47 Jahre später bezeichnete der Einsender eines Leserbriefes in der London Times vom 3. September 1879 (Nr. 29,663, S. 5) das Haus im Talgrund als „solitary hotel at the Glacier du Rhône, where tourists rarely spend more than a night“. Ein ausführlicher Hinweis auf verbesserte Postkutschenverbindungen im Sommer 1883 illustriert die Transitstationsfunktion von Gletsch im nationalen und internationalen Postkutschennetz, welches das Eisenbahnnetz ergänzte: „Route de la Furka. Il sera exécuté deux courses quotidiennes entre Brigue et Andermatt, soit Gœschenen et retour, pendant la période du 15 juin au 15 septembre. La première course part de Brigue le matin, de bonne heure, et arrive à Andermatt le soir, avec prolongation jusqu'à Gœschenen par le moyen d'un service local. Le retour a lieu le matin d'Andermatt après l'arrivée du service local de Gœschenen; ce service coïncide à Brigue avec le départ du dernier train pour Sion. La seconde course part de Brigue dans l'après-midi après l'arrivée du deuxième train de Lausanne, va le même jour jusqu à Gletsch et le jour suivant jusqu à Gœschenen pour y coïncider avec les trains express de jour du Gothard, dans les deux directions. Le retour a lieu depuis Gœschenen après le passage des trains sus-mentionnés et la course s'arrête à Gletsch, elle en repart le lendemain matin pour Brigue et y coïncide avec le départ du train de laprès-midi pour Lausanne. Par le moyen de cette amélioration dans les relations postales, il est possible d'effectuer dans la même journée le voyage de Genève, Lausanne, Neuchâtel, Berne, Bâle, Zurich et Milan à Gletsch ou vice-versa.“ (Le Confédéré vom 5. Juni 1883, Nr. 45, S. 3) In der Tribune de Genève erschien am 8. September 1895 (Nr. 211, Ausgabe 05, Supplément des Dimanche et Lundi 8 et 9 Septembre) ein Inserat folgenden Wortlauts: „GLETSCH (1761 mètres). — HOTEL DU GLACIER DU RHONE entièrement remis à neuf. — HOTEL BELVEDERE, dominant le glacier. — Arrêt à Gletsch des postes de Brigue, de la Furka et du Grimsel à midi pour le déjeuner et le soir pour coucher. Propriétaire: Joseph Seiler. Co-propriétaire des Hôtels Seiler à Zermatt et Rifflelalp.“ Auf der Rückseite einer im September 1900 in Gletsch aufgegebenen Postkarte ist typischerweise zu lesen: „Sind heute Abend gut hier angelangt, morgen geht‘s weiter, wenn nur das Wetter hält, heute war es einfach grossartig. Morgen Brunnen, übermorgen Luzern.“[15] Am 14. August 1906 meldete die Gazette de Lausanne (Nr. 190, S. 3) und am 18. August 1906 die Unterwalliser Zeitung Le Confédéré (Nr. 66, S. 2): „La route de la Furka n'a jamais été aussi fréquentée qu'à l'heure actuelle. Tous les soirs, de 280 à 300 personnes passent la nuit à Gletsch, et nombreux sont les voyageurs qui continuent directement leur course. Un de ces derniers soirs s'est produit un fait sans précédent: il est arrivé de Gœschenen à Gletsch, par la Furka, un convoi de 14 voitures postales fédérales, soit la grande voiture et ses suppléments, plus 7 extra-postes et 4 fourgons à bagages, attelés respectivement de 5, 4 et 3 chevaux.“ Dem Leser der Gazette du Valais vom 28. August 1906 (Nr. 97, S. 2, 5. Spalte) wurde vor Augen gestellt: „Ces jours derniers, nous signalions le trafic intense qui règne à Gletsch, soit au Glacier du Rhône. Nous avons appris depuis que tous les matins de 6 1/2 h. a 7 h. a lieu le départ de 3 grandes voitures postales à 8 places et de 6 autres à 6 places qui partent pour Brigue, la Furka et le Grimsel. Il part en même temps de 10 à 15 voitures et souvent davantage dans toutes les directions. Il existe à proximité de l'hôtel des écuries pour 200 chevaux.“ Von zahlreichen Automobilisten berichtete die Zeitung Le Confédéré in der Ausgabe vom 9. Juli 1924 (Nr. 79, S. 2): „À Gletsch, l'hôtel était déjà très fréquenté la semaine dernière; les automobilistes y passent nombreux.“ Schon zu Beginn der 1930er Jahre wurde an Hochsommerwochenenden mit mehr als 700 Motorfahrzeugen gerechnet. Der Oberwalliser meldete in der Ausgabe vom 1. August 1930 (Nr. 35, S. 2) für den vorgehenden Sonntag im ganzen 713 Motorfahrzeuge beim Hotel, davon 402 Personenwagen, 83 Gesellschaftswagen und 228 Motorräder. Nach der Einführung des Glacier Express im Jahre 1930 nutzten Bahnreisende das Hotel ebenfalls für eine eintägige Fahrtunterbrechung: „Mit dem Glacier-Express bin ich jedoch nicht bis nach Zermatt gefahren, sondern ich habe in Gletsch die Fahrt unterbrochen und in Seilers Hotel Glacier du Rhône übernachtet. Der Besuch des Rhonegletschers bei dieser Gelegenheit hat sich gelohnt. Am nächsten Tage habe ich die Fahrt fortgesetzt.“ (Der Oberwalliser vom 27. November 1932, Nr. 106, S. 2) Die Transitfunktion der beiden Hotels am Rhonegletscher bewahrte sie weitgehend vor den Auswirkungen der touristischen Krise der 1930er und 1940er Jahre. So konnte man im Hochsommer 1935, also längst vor der Frankenabwertung Ende September 1936 und dem Einsetzen der kurzen internationalen Rüstungskonjunktur im Jahre 1937, lesen: „In Gletsch ist gegenwärtig ein solcher Verkehr zu verzeichnen, dass es z.B. in der Nacht vom Samstag auf den Sonntag unmöglich war, den vielen Passanten Unterkunft anzuweisen.“ (Der Oberwalliser vom 16. August 1935, Nr. 33, S. 3) Unter dem Titel ,Sonntagsverkehr in Gletsch' meldete Der Bund am 26. Juli 1963 (Nr. 314, Morgenausgabe, S. 4), bei einer Verkehrszählung am vorgehenden Sonntag seien 11303 Motorfahrzeuge gezählt worden. Vier Jahre vor dem Übergang an den Kanton charakterisierte Otto Frei, Westschweizer Korrespondent der Neuen Zürcher Zeitung und Schriftsteller, den Ort Gletsch als „eine der ältesten und ehrwürdigsten Relaisstationen der Alpen“. (Neue Zürcher Zeitung vom 4. August 1980, Nr. 178, S. 9)

Vor dem Glacier du Rhône kurz nach 1900. In der Mitte eine Postkutsche des Kurses Grimsel-Gletsch-Furka, die heute im Stockalperschloss in Brig steht. Damals verliessen an Hochsommertagen vor sieben Uhr morgens regelmässig 80 bis 100 Hotelgäste in Kutschen den Ort in Richtung Brig, Grimsel oder Furka. Es gab Stallungen für 200 Pferde (Gazette du Valais vom 28. August 1906, Nr. 97, S. 2, 5. Spalte).

Im Jahre 1996 sahen die Verantwortlichen für die Aufnahme von Gletsch in das Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung (ISOS) das „Hauptproblem des Ortes“ im motorisierten Verkehr. Sie wiesen auf die Dichte von „durchschnittlich rund 4000 Autos und Motorräder pro Tag, mit Spitzen von 10000“ hin.

Prosperität unter der Ägide von Joseph Seiler

Joseph Seiler beschloss 1893, zwei Jahre nach dem Tode seines Vaters Alexander, sich Gletsch zu widmen.[16] Der älteste der drei im Hotelgeschäft tätigen Brüder der zweiten Hoteliersgeneration war in der Zermatter Hotelwelt seiner Eltern, dem in der Belle Époque mit bis zu 1400 Gastbetten und 750 Mitarbeitenden laut NZZ vom 24. Juni 1977, Nr. 146, S. 67 „grösste[n] Hotelunternehmen des Landes“ aufgewachsen und hatte sich in Rom und London fachlich fortgebildet. Seit der Übernahme durch Joseph verging in Gletsch „fast kein Jahr ohne wichtige Neubauten, Umbauten und Reparaturen“[17], der Hotelier schuf mit bedeutenden Walliser Möbeln des 17. und 18. Jahrhunderts, deren Wert in der Region noch kaum erkannt wurde, und anderen Antiquitäten, insbesondere auch historischen Bildzeugnissen des Gletschers und der Gegend, teilweise nach englischen Kompositionsprinzipien ein aussergewöhnliches Hotelinterieur, das dem Geschmack seiner internationalen Klientel entsprach, und gab dem Betrieb insgesamt eine überragende Reputation.

Der Gazette de Lausanne war am 30. August 1894 (Nr. 205, S. 2) zu entnehmen, der Vizekönig von Ägypten Abbas II. habe in Gletsch übernachtet. Am 14. August 1895 brachte die Gazette de Lausanne (Nr. 191, S. 3) ihren Lesern zur Kenntnis, dass der frühere König von Serbien, Milan I. Obrenović (1854–1901), in Gletsch weile, um von da seine Reise nach Meiringen fortzusetzen. Wohl auf der Rückreise übernachtete der Ex-König mit seinem Vater und Gefolge nochmals am 20. August im Hotel Glacier du Rhône, um dann über die Furka weiterzureisen. (Gazette de Genève vom 22. August 1895, Nr. 199, S. 1)

Der Autor Fritz Bühler berichtete im gleichen Jahr: „Gletsch ist eine Post- und Telegraphenstation mit sehr besuchtem Hotel, das unter der Leitung von Herrn Jos. Seiler, dem Sohne des Herrn Alexander Seiler sel. aus Zermatt steht. Es ist merkwürdig: da, wo ein Hotel unter dem Zaubernamen eines Seiler steht, da ist sein Ruf gemacht. Alle civilisierten Nationen der Welt kennen den Namen Seiler, und dieser Name hat bei dem reisenden Publikum einen guten Klang. Wenn im Hochsommer die Furka-, die Grimsel- und die Walliser Post hier eintreffen, und dazu die zahlreichen Touristenschwärme zu Pferd und zu Fuss von der Meienwand herniedersteigen, so herrscht hier ein Leben und ein Verkehr wie auf den grossen Boulevards in Paris. Gesichter und Typen aller Nationen wimmeln um dieses Hotel herum und kommen, gehen und drängen sich unaufhörlich, wie in einem Bienenschwarm. Herr Seiler ist zudem die Güte und Gefälligkeit selber, und mit der grössten Bereitwilligkeit erteilt er dem Reisenden jeden wünschbaren Aufschluss. Namentlich über Zermatt und das Eggishorn, welche ja im Wallis zu den ersten Touristenplätzen gehören, erfährt man hier die genauesten Details. Dem Schreiber dies begegnete z.B. letztes Jahr auf seiner Fahrt nach Gletsch ein kleines Missgeschick. Beim Hinunterfahren mit der Post von der Furkahöhe verlor ich meinen Überrock. Bei all' dem Stauen und all' der Pracht, in welcher der Rhonegletscher beim Vollmondlicht einer herrlichen Septembernacht erglänzte, fiel mir derselbe unversehens auf die Strasse. Bei Ankunft in Gletsch teilte ich dem Herrn Seiler mein Anliegen mit, und nach ungefähr zwei Stunden war ich wieder im Besitze meines Überrockes.“ (Das Haslital und die neue Grimselstrasse. Eine Fahrt von Meiringen nach Göschenen. Beschreibung, Geschichte und Sagen, Luzern 1895, S. 72 f.)

Die Gazette de Lausanne meldete ihren Lesern am 27. Juli 1905 (Nr. 175, S. 2), dass Prinz Maximilian von Sachsen (1870–1951) in Gletsch zu Gast sei, das Journal de Genève am 22. August 1905 (Nr. 230, S. 3) die Anwesenheit des englischen Premierministers Lord Arthur Balfour (1848–1939).

Das Hotel Glacier du Rhône galt als „ausgezeichnet geleitetes“ Hotel „in grossartiger Lage“. „In diesem [fand] bei höchst vornehmer internationaler Gesellschaft, die in ein-, zwei- und dreispännigen Wagen herbeiströmt[e], auch der Tourist Berücksichtigung“. (Karl Kinzel: Wie reist man in der Schweiz?, Schwerin 1913, S. 89)

Da Joseph Seiler um die Bedeutung seines Hotels als Relais und Pferdewechselstation wusste, sah er den Bau der Brig-Furka-Disentis-Bahn vor dem Ersten Weltkrieg nicht ohne Bedenken. Er stellte, im Gegenzug für die Überlassung von Land für die Bahntrasse, die Forderung, die Züge zur Mittagszeit eine Stunde in Gletsch halten zu lassen, um die Passagiere zur Einnahme einer Mahlzeit zu bewegen. Die abendlichen Züge endeten in Gletsch, um die Anzahl der Übernachtungen zu erhöhen. So versuchte er der Bahn den Rhythmus einer Reise mit Pferdekutschen aufzuerlegen.

Unterstützung Josephs und sukzessive Übernahme des Eigentums durch dessen Bruder Hermann Seiler aus familialer Solidarität während und nach dem Ersten Weltkrieg

Während des Ersten Weltkrieges und in den darauffolgenden Krisenjahren bedurfte Joseph Seiler des finanziellen Beistandes seiner beiden Brüder Alexander (1864–1920) und Hermann (1876–1961), die sich seit dem Tode der Eltern in den 1890er Jahren unternehmerisch vornehmlich dem Zermatter Teil des Hotelunternehmens gewidmet und im Sommer 1907, mit dem Ausscheiden von Joseph in Zermatt,[18] die Kollektivgesellschaft Alexandre Seiler & Frère gebildet hatten, welche in und um Zermatt folgende neun Häuser betrieb: Monte Rosa, Mont Cervin, Victoria (1904 neu erworben), Zermatterhof, Bahnhofbuffet, Riffelalp, Riffelberg, Belvédère (auf Gornergrat) und Schwarzsee (gemäss Gazette du Valais vom 8. August 1907, Nr. 92, S. 2; Le Confédéré vom 10. August 1907, Nr. 64, S. 2).[19] Mitte der 1920er Jahre übernahm schliesslich Hermann Seiler aus familialer Solidarität[20] – trotz seiner Arbeitslast als Generaldirektor des umfangreichen Zermatter Geschäfts –, um auch die Erben seines inzwischen verstorbenen Bruders Alexander zu unterstützen, die Betriebe in Gletsch ganz, der älteste Bruder Joseph blieb aber bis zu seinem Tode im Jahre 1929 weitgehend uneingeschränkter Geschäftsleiter.

Hotel und Siedlung in den letzten Jahren unter der Leitung Joseph Seilers

Der Reiseschriftsteller Hans Schmid notierte über sein Erleben der Hotelsiedlung Mitte der 1920er Jahre: „Aus dem einfachen Touristenwirtschäftlein ist im Laufe der Jahre ein grosses Hotel entstanden, das Weltruf bekam; es wird in den alten Reisebüchern, vor allem in den englischen, in den höchsten Akkorden gepriesen und es hat seinen internationalen Ruf hochzuhalten verstanden. Das Haus hat Tradition; man spürt das in den Gängen, in den Zimmern, an allen Bildern und Truhen, und ich stelle mir vor, dass es eine Freude sein müsste, die alten Fremdenbücher dieses Hotels zu durchstöbern. Aber Gletsch hat es auch verstanden, mit der modernen Zeit Schritt zu halten; man speist an kleinen Tischen, von Kellnern im Frack bedient, isst das Menu eines Grand Hotels und hat als Tischgenossen Gentlemen im Smoking und Ladies in tiefster Ausgeschnittenheit, was bei Engländerinnen gar nicht aufregend ist. Es ist einem auch, als ob zu diesem altväterisch-modernen, gemütlich-vornehmen Gletsch alte Postkutschen und vierspännige Reisewagen gehörten, findet es aber auch wieder ganz selbstverständlich, dass Automobile angefahren kommen, dass die grossen Stallungen zu Autogaragen umgemodelt worden sind, und dass die gelben Kraftwagen der Post von der Furka und von der Grimsel her in Gletsch einfahren.“ (Wallis. Ein Wanderbuch, Frauenfeld 1925, S. 21; und ders.: Gletsch, in: St. Jodern-Kalender, Sitten 1928, Jahrg. 5, S. 50.)

Am 16. Juli 1926 war dem Journal de Genève (Nr. 192, S. 8) zu entnehmen, dass Königin Wilhelmina von Holland (1880–1962) und ihre Tochter, Prinzessin Juliana (1909–2004), sich mit Gefolge in Gletsch aufhielten.

Claude Wilson, Arzt und Präsident des Alpine Club, erinnerte Joseph Seiler in seinem Nachruf: „... the Spirit of Gletsch remained in the stalwart figure, the gentle movements, and the kindly face of Joseph Seiler. Quietly, unobtrusively, unobserved, he, behind the scenes, noticed everything, welcomed old friends and saw to it that they got the best of everything, while the crowd of passing tourists alighting from the constantly arriving motor posts and cars never wanted in vain. A wonderful organization: everything ordered to a nicety; a dozen sleeping in the house one night and a hundred the next, and the catering and service never strained.“ (Alpine Journal, November 1929, Nr. 239, S. 400 f.)

Seit 1929 neu geschaffene und erweiterte Attraktionen

Eduard Seiler, nach dem Hinschied seines Onkels Joseph zusammen mit seiner Tante Catherine Seiler Geschäftsleiter in Gletsch, lancierte innovative und teils schweizweit einzigartige Angebote, so über Jahrzehnte sogenannte Nationale Gletschersternfahrten und Auto-Ski-Meetings (französisch: «Grand Rallye des Glaciers»[21]), die ein Publikum in der ganzen Schweiz ansprachen und bis in den 1950er Jahren stattfanden[22], eine den Hotels angeschlossene Bergschule mit fest verpflichteten Bergführern von Juli bis September[23], Skitouren auf dem hoteleigenen Rhonegletscher und dem Muttgletscher bis tief in den Sommer[24], geführte Besichtigungen der von ihm Jahr für Jahr ergänzten Antiquitätensammlung[25], nach dem Dinner regelmässige Fahrten in eleganten Wagen zum von der Hotelgesellschaft beleuchteten Abbruch des Rhonegletschers[26], Besichtigungen der Grimselstauwerke[27], mannigfache andere Ausflüge und Kletterpartien[28]. Die Möglichkeit, die Mahlzeiten in den beiden Hotels bzw. Restaurants nach Wahl einzunehmen, wurde ausgeprägt.[29] In der Zwischenkriegszeit bot die Hotelleitung einen Mietwagenservice an, der Autofahrten in alle Richtungen ermöglichte, ebenso einen Taxidienst und einen Shuttle-Service auf einer neu angelegten Naturstrasse zur Rhonequelle.[30] Von Sommer 1932 an war auf Initiative von Hermann und Eduard Seiler hin in Zusammenarbeit mit dem ACS bzw. TCS in Gletsch ständig ein Automechaniker stationiert, der über einen Abschleppwagen, einen Personenwagen und einen Beiwagen verfügte.[31] Jahrzehntelang kamen die Gäste des Hotels Glacier du Rhône, wie damals die der meisten Seiler Hotels, in den Genuss eines eigenen Orchesters, in den 1930er Jahren wurde zudem im Westteil des Hauptgebäudes ein Dancing eingerichtet.[32]

In der ersten Hälfte der 1930er Jahre begann die die enge und in den folgenden Jahren in Bern und Küsnacht fortgesetzte Zusammenarbeit zwischen Eduard Seiler und Hermann Schneider (1887–1950), einem der renommiertesten Schweizer Hotelarchitekten und besonders -innenarchitekten der Zwischenkriegszeit, der in Sankt Moritz für Hans Badrutt die dem Palace Hotel angeschlossene Chesa Veglia und in Klosters für Hans Guler die Chesa Grischuna gestaltete.[33] In Gletsch wurde der von Joseph Seiler als hölzerner Anbau mit Art Nouveau-Oberlichtern verwirklichte Lesesalon (oder Drawing Room) im Nordwesten des Hauptgebäudes teils mit originalen Möbeln des 17. und 18. Jahrhunderts, teils mit von Schneider eigens für diesen Raum entworfenen[34] zu einem als Walliserstube bezeichneten Carnotzet für Walliser Weine und kulinarische Spezialitäten umgestaltet.[35] Die Eingangshalle des Hotels erfuhr im Westen eine Ergänzung, indem ein Teil des Café Valaisan durch eine Mauer abgetrennt und, konzipiert im Stil eines eher intimen bürgerlichen Lesesalons, der Funktion nach an die Stelle des früheren Drawing Room trat.[36] Seit den 1890er Jahren hatte Joseph Seiler die Eingangshalle in Anlehnung an das viktorianische Stilkonzept des Renaissance Revival und Baroque Revival mit Walliser Möbeln des 16. bis 18. Jahrhunderts patrizischer Herkunft, besonders aus dem Bestand der Briger Familie von Stockalper und der Gommer Familie de Riedmatten, ausgestattet. (Der renommierte englische Architekt Harold Peto empfahl die Verwendung originaler Möbel aus der Zeit, mitunter kombiniert mit Repliken.) In Zusammenarbeit mit Hermann Schneider passte Eduard Seiler das Ensemble in den frühen 1930er Jahren unter dem Einfluss der allgemein historisierenden Tendenz des Heimatstils teils purifizierend, teils differenzierter und eleganter historisierend, aber auch auf den Stimmungswert der Cosyness bedacht, dem Geschmack der Zwischenkriegszeit an.[37] Der grosse Speisesaal im wohl bis 1892 (oder wenig früher) erstellten Gebäudeteil wurde zu Beginn der 1930er Jahre neu gestaltet. Hier erfolgte vornehmlich eine historisierende Ausprägung im Barockstil. Runde Tische verschiedener Grösse im Stil von Cäsar Ritz ersetzten die langen Tables d‘hôte im ganzen Saal, eine elegante Bestuhlung im Barockstil die Bugholzstühle der Jahrhundertwende, die Architrave wurden farblich hervorgehoben, grosse holländische Deckenleuchter und von Hermann Schneider gezeichnete und von Walliser Kunsthandwerkern geschnitzte Supraporten verliehen dem Restaurant spielerisch-theatralisch alteuropäische Grandeur.[38]

1930 wurde eine Pelton-Turbine von Sulzer Escher Wyss und ein Generator von Brown, Boveri & Cie in den Kutschenremisen installiert[39] und eine Hochdruckwasserleitung von diesen bis zum hoteleigenen Totensee auf der Grimsel gebaut.[40] Das leistungsstärkere hauseigene Elektrizitätswerk ermöglichte nunmehr eine weit umfassendere nächtliche Beleuchtung von Teilen des Rhonegletschers und der Hotelfassaden.

Höhepunkt der Reputation des Hotels in den 1930er und 1940er Jahren: Angehörige des Hochadels als jährlich wiederkehrende Stammgäste – hohes Lob in Presse und Gästebuch trotz Krise und Weltkrieg

Von 1938 bis 1945 wählte Fürstin Elsa von Liechtenstein (1875–1947), Gattin von Fürst Franz I., zusammen mit Duarte de Bragança (1907–1976), Herzog von Braganza und portugiesischer Thronprätendent, und dessen Gemahlin, Marie Françoise (1914–1968), Prinzessin von Orléans und Braganza, sowie weiteren fürstlichen Verwandten das Hotel jeden Sommer für mehrere Wochen als Ort der Sommerfrische. Sie unternahmen von hier aus regelmässig Automobilexkursionen in alle Richtungen. In den Jahren 1942 bis 1944 schloss sich Adelgonde de Bourbon et Bragança (1858–1946), eine Tochter von König Michael I. von Portugal, ihren Verwandten an, in den Jahren 1943 und 1944 auch D. Filippa de Bragança (1905–1990), eine Tochter von Herzog Michael II. Im August 1944 besuchte Prinz Alois von Liechtenstein (1869–1955) während mehrerer Tage seine Verwandten in Gletsch.[41] Die Wertschätzung durch die Fürsten nahm Mitte der 1930er Jahre die älteste französische Tageszeitung vorweg: Im Figaro vom 8. Juli 1935 (Nr. 189, S. 2) war zu lesen: „Gletsch […] permet d'apprécier dans son très bon hôtel l'agrément d'un séjour calme et reposant …“ Die Zeitung Le Confédéré vom 24. Juni 1936 (Nr. 73, S. 2) versprach den Teilnehmern des von Eduard Seiler lancierten und trotz sich verschärfender Wirtschaftskrise Ende Juni stattfindenden Grand Rallye des Glaciers: „[L]es concurrents jouiront du confort et de l'hospitalité distinguée de l'excellent Hôtel du Glacier du Rhône.“ Das Journal de Genève berichtete seinen Lesern am 30. Juni 1947 (Nr. 151, S. 5) vom Festmahl im Rahmen des Auto-Ski-Meetings: „Ajoutons que le diner du samedi soir, servi dans l'incomparable salle à manger de l'Hôtel du Glacier à Gletsch et selon les grandes traditions de la famille Seiler, fut particulièrement brillant et suivi d'un bal où l'entrain et la gaîté ne chômèren pas.“ Marie-Louise Ritz, Gattin von Cäsar Ritz, dem im nahen Niederwald geborenen „König der Hoteliers und Hotelier der Könige“ (König Edward VII.), Geschäftsleiterin des Pariser Ritz bis zu ihrem Hinschied 1961 und Stammgast in Gletsch, notierte am Ende des Weltkriegsjahrzehnts im Sommer 1949 nach einem mehrtägigen Aufenthalt im Gästebuch des Hotels Glacier du Rhône „… délicieux jours …“[42] Am 18. Juni des Vorjahres hatte sie Eduard Seiler anlässlich dessen ersten Besuches im Pariser Ritz nach dem Krieg ein Exemplar der französischen Version der Cäsar Ritz-Biografie übergeben mit der Widmung: „[…] à M. Eduard Seiler avec sa sincère amitié de toujours. Marie Ritz“.[43]

Ausrichtung des Angebots der Hotelsiedlung Gletsch und des Hotels Belvédère auf Reisende aller Bevölkerungsschichten

Ortseingang von Gletsch am Bahnübergang der Furkastrasse. Das markante Gebäude rechts ist die Dependance Blaues Haus. Sie erfüllte seit ihrer Entstehung den Bedarf nach preisgünstigen Unterkünften ohne fliessendes Wasser in den Schlafräumen oder mit Etagenduschen seitens von Passwanderern, Fahrradtouristen, Zugreisenden der dritten Klasse (bis 1955), Motorradfahrern und Autostoppern. Ein Teil diente als Personalhaus für jüngere männliche Mitarbeitende. In den oberen Geschossen gab es Bettlager für Pfadfinder- und andere Jugendgruppen. Seit Ende der 1980er Jahre nutzten Mitarbeitende der Dampfbahn Furka-Bergstrecke das Gebäude.

Hinsichtlich des nach Anspruchshöhe der Passanten umfassenden gastgewerblichen Angebots standen die Hotelsiedlung und das Hotel Belvédère in der Tradition der Berghospize, in denen Könige wie Pilger, Bettler und andere Reisende mit wenig oder keinen Mitteln[44] Gastung fanden, – und unterschieden sich so grundlegend von anderen Hotels der Familien Seiler und Cathrein an Destinationen wie Zermatt, Riffelalp, Eggishorn oder Küsnacht. So wurden beispielsweise im Jahre 1956 sämtliche 40 Betten in der Dependance Blaues Haus in Gletsch für 5 CHF (inflationbereinigt im Jahre 2022: ca. 22 CHF) angeboten und die günstigen im Hotel Belvédère zum selben Preis. Für jene mit Bad im Haupthaus in Gletsch und im Belvédère wurden 14–16 CHF (inflationbereinigt im Jahre 2022: ca. 62–71 CHF) in Rechnung gestellt.[45] Daneben gab es in der Dependance in Gletsch Massenlager (z. B. für Pfadfindergruppen) zu noch deutlich tieferen Preisen, ebenso einfache Bettlager (bereits vor Saisoneröffnung, etwa für Jugendgruppen von Skiclubs) im 3. Stock des Hotels Belvédère[46]. Dies entsprach der an diesem Ort üblichen Angebots- und Preispolitik der Familie Seiler bis 1984.

Das Gleiche galt für die stark diversifizierte und umfangreiche Restauration, welche in Gletsch bis 1984 sieben verschiedene Teilbetriebe umfasste: Im Westen des Hauptgebäudes das Café Valaisan mit kleinem Strassenrestaurant vor dem Eingangsbereich (beides mit Bistro-ähnlichem Angebot)[47]; die felsseitig dahinter liegende nur abends geöffnete rustikal eingerichtete Walliserstube (mit Carnozet-Charakter), für Hotelgäste jeglicher Anspruchshöhe und als Alternative zum förmlichen Grand Restaurant[48]; das Grand Restaurant im Osttrakt, welches hinsichtlich des Angebots mittags mit den Bahnhofbuffets erster Klasse in grossen Schweizer Städten vergleichbar war und abends mit den Speisesälen von traditionsreichen Schweizer Erstklasshäusern (hier speiste man in gediegenem Ambiente vornehmlich mehrgängige Menus, der Service war klassisch)[49]; das Buffet Express im grossen verandaartigen Anbau ganz im Osten des Gebäudekomplexes (ein Schnellimbiss im Stil der 1960er Jahre für eilige Tagesgäste, mit einem einfachen Angebot von Pizza, Pastagerichten und Kalten Tellern)[50]; die Terrasse davor (mit blossem Getränkeservice)[51]; der Take Away auf der Terrasse vor dem Buffet Express (mit Bier-, Mineralwasser- und Sandwichangebot). Im Grand Restaurant wurde in den 1970er und 1980er Jahren regelmässig rund 1/4 des Gesamtumsatzes des Food and Beverage-Bereichs erzielt. 3/4 des Umsatzes generierten die anderen sechs Teilbetriebe, welche auf Gäste jeglicher Anspruchshöhe (darunter eine grosse Zahl von Passwanderern, Autostoppern, Fahrrad- und Motorradtouristen wie auch Bus- und Zugreisenden der ersten, zweiten und bis 1955 dritten Klasse[52], Bus- und Lastwagenchauffeuren) ausgerichtet waren.[53] Das tiefpreisige Angebot der Hotels Seiler auf Belvédère, zu dem seit der Zwischenkriegszeit beim Parkplatz vor dem Eingang zur Eisgrotte eine Buvette mit Take Away-Angebot gehörte, wurde zu Beginn der 1970er Jahre im Restaurant des Hotels um einen „Quick-Lunch“ mit Tellerservice erweitert.[54]

Joseph Seiler war bekannt dafür, dass er als Pächter des Bahnhofbüffets Brig wie als Hotelier in Gletsch allen seinen Gästen, so verschieden sie und ihre Erwartungen an ihn als Gastgeber auch waren, Aufmerksamkeit entgegenbrachte. Im Nachruf des Präsidenten des Alpine Club von 1929 ist zu lesen: „A Swiss Gesang-Verein in a char-à-banc and a party of shrill-voiced Americans in another vying as to which shall be heard; and Joseph unperturbed courteous, low-voiced, seeing that everyone is attended to.“[55]

Elektrizitätswirtschaftliche Entwicklungsschritte

Joseph Seiler, seit 1893 Geschäftsleiter in Gletsch, liess im Untergeschoss der Dependance ‚Blaues Haus‘ vor der Jahrhundertwende ein Kleinwasserkraftwerk einrichten, wohl das erste östlich von Brig. Herstellerin war die Theodor Bell AG in Kriens. Der Hotelier beleuchtete damit die Gemeinschaftsräume und die Fassaden[56] beider Hotels sowie den Gletscherbruch des Rhonegletschers[57]. Im Sommer 1930 baute Eduard Seiler ein neues Kleinwasserkraftwerk in den Kutschenremisen von Gletsch. Es bestand aus einer Pelton-Turbine von Sulzer Escher Wyss und einem Generator von Brown, Boveri & Cie. Die neuen Turbinen setzten den Bau einer ca. 300 Meter langen Hochdruckwasserleitung vom zum Eigentum der Hotelgesellschaft gehörigen Totensee auf der Grimsel voraus. Die neue Anlage machte die Hotelsiedlung Gletsch und die Gebäude auf Belvédère weitgehend energieautark, was wegen der auch sommers sehr oft unabdingbaren Beheizung der grossen Gebäude ins Gewicht fiel. Auch die Küchen der beiden Hotels wurde nunmehr elektrisch betrieben. Somit konnte fortan auf den Transport von Kohle nach Gletsch verzichtet werden.[58] Die neuen Generatoren erlaubten eine weit umfassendere nächtliche Beleuchtung von Teilen des Rhonegletschers und der Hotelfassaden als vorher. Knapp zwei Jahrzehnte später, Ende der 1940er Jahre, wurde der hoteleigene Totensee in den Grimselsee abgeleitet und die Stromproduktion den Kraftwerken Oberhasli (KWO) übertragen, die Hotelgesellschaft baute zusammen mit den KWO aber die 16'000 Volt-Stromleitungen nach Gletsch und ins Obergoms und unterhielt diese ganzjährig. Dörfer des Obergoms wurden fortan von der Hotelgesellschaft mit Industriestrom versorgt, was einen damals wichtigen Entwicklungsimpuls für die Region darstellte. Die Erträge standen dem Hotelbetrieb zur Verfügung. Dies dürfte eines der frühesten derartigen elektrizitätswirtschaftlichen Projekte einer Hotelgesellschaft gewesen sein, welches auf eine mise en valeur bestehender Landressourcen mit einer zwölfmonatigen Wertschöpfung zielte. Jahrzehnte später wurde der Begriff ‚Umwegrentabilität‘ in weiten Teilen der traditionellen Schweizer Hotellerie, die über Landressourcen verfügte, zum unternehmensstrategischen Schlagwort.[59]

Verwandte Betriebe in der Berner Altstadt und am Zürichseeufer

Aus den beiden Hotels beim Ursprung der Rhone entwickelte Eduard Seiler[60] seit Anfang der 1940er Jahre an Orten ohne strikte lagebedingte Beschränkung der Betriebszeit auf einen Jahresbruchteil – mit einer im Vergleich zu den Gletscher Betrieben rund 3,5mal längeren jährlichen Wertschöpfungsphase –, in Bern und bei Zürich, gastgewerbliche Unternehmen, die nach Stil, qualifiziertem Interieur und hervorragender Situation tradierte Vorgaben aufnahmen: in der ersten Hälfte der 1940er Jahre das Restaurant Ermitage in der Berner Altstadt (dessen Carnotzet auf das Walliser Interieur des Glacier du Rhône verwies), „eine Gaststätte, die zu den schönsten im ganzen Lande“ (Berner Tagblatt vom 30. November 1946, Nr. 329, S. 4) gezählt werden konnte,[61] und um 1950 das „traumhaft gelegen[e]“ (Neue Zürcher Zeitung vom 30. September 2005, Nr. 228, S. 51) Restaurant und später, seit 1961, auch Hotel Ermitage in Küsnacht unmittelbar am Zürichseeufer, aus der Warte der Neuen Zürcher Zeitung vom 29. Januar 1993 (Nr. 23, S. 50) nach Architektur und Lage „ein kleines Juwel“.[62] In Kenntnis der umfangreichen Mitwirkung beim Aufbau Zermatter Wintersaison in den 1930er Jahren und der seit 1929 fortentwickelten oder vollkommen neu geschaffenen Hotel- und Restaurantunternehmen in Gletsch, Bern und Küsnacht am Zürichsee urteilte die Neue Zürcher Zeitung in der Ausgabe vom 25. Februar 1968 (Nr. 123, S. 25) über die unternehmerischen Leistungen Eduard Seilers anlässlich seines 60. Geburtstages: „Als Glied der berühmten Hoteldynastie hat er auch in der Hotellerie seine grossen Fähigkeiten und reichen Erfahrungen unter Beweis gestellt.“

Beschränkung der Wertschöpfung auf rund 100 Sommertage als Problem – hotelbetriebswirtschaftliche Analyse im Kreis der Familie Seiler

Kompetenzen, Leistungsausweise, akademische Reflexion und öffentliche Kommunikation des Fazits

Hermann Seiler hatte das Walliser Finanzdepartement durch das Jahrzehnt des Ersten Weltkriegs geführt – (laut Neuer Zürcher Zeitung vom 21. August 1961, Nr. 3055, S. 9) „mit Auszeichnung“. Die Schweizer Landesregierung berief den Finanz- und Verkehrspolitiker aufgrund der ausgewiesenen Kenntnisse und Leistungen für eine Dauer von 21 Jahren in den Bankrat (das Aufsichtsorgan) der Schweizerischen Nationalbank und für 20 Jahre in den Verwaltungsrat der Schweizerischen Bundesbahnen. Von 1928 bis 1945 war er Zentralpräsident des Schweizer Hoteliervereins. Im Urteil der Neuen Zürcher Zeitung übte er das höchste Amt des Schweizer Branchenverbandes „mit der ganzen Umsicht, Tatkraft und Überlegenheit einer für einen solchen Posten in ungewöhnlichem Masse befähigten Persönlichkeit“ (Ausgabe vom 10. Juni 1945, Nr. 909, S. 10) aus und trug so „wesentlich zur Sanierung des gesamten Gastgewerbes“ (Ausgabe vom 24. August 1961, Nr. 3085, Blatt 5) bei. In der Krise zwischen den Weltkriegen und während des Zweiten Weltkrieges war er besonders mit Fragen der Hotelrentabilität und -finanzierung beschäftigt. Die hotelbetriebswirtschaftlichen Implikationen einer auf die Sommersaison beschränkten Wertschöpfungsphase von drei bis vier Monaten wurden von ihm mit Besorgnis bedacht. Einen akademischen Reflex der Gespräche über Fragen der Rentabilität betriebszeitlich beschränkter Hotelunternehmen nach dem Ende des ‚Goldenen Zeitalters‘ der Schweizer Hotellerie stellt der Aufsatz des Berner Ordinarius für Betriebswirtschaftslehre, Alfred Walther, unter dem Titel „Die festen Kosten – der Feind des Hotelunternehmens“ in der Festschrift des Schweizer Fremdenverkehrsverbandes dar, die Seiler als Vizepräsident des von ihm 1932 mitinitiierten Dachverbandes des Schweizer Tourismus im Jahre 1946 zum 70. Geburtstag gewidmet wurde.[63] Franz Seiler, Neffe Hermanns und ebenfalls promovierter Jurist sowie 1945–1965 sein Nachfolger als Zentralpräsident des Hoteliervereins wie auch an der Spitze der Zermatter Seiler Hotels, wirkte 1926–1946 als Direktor der Schweizerischen Hotel-Treuhand-Gesellschaft, des damaligen Schweizer Kompetenzzentrums für Fragen der Hotelfinanzierung und Rentabilität. Eduard Seiler, seit 1929 an der Geschäftsleitung in Gletsch beteiligt, Vizepräsident und Verwaltungsratsdelegierter der Seiler Hotels Zermatt, war promovierter Staatswissenschafter mit finanzpolitischem Wirkungsfeld. So bildeten die hotellerienahen Angehörigen der Familie eine eigentliche Groupe de réflexion zu Fragen des Wandels der Kostenkonstellation und Rentabilität im Schweizer Gastgewerbe.[64] Eduard Seiler resümierte die betriebswirtschaftliche Analyse der Familie Seiler im Walliser Boten vom 15. Juli 1964 (Nr. 80, S. 1f.): „Nun steht aber als Regel fest, dass unter den jetzigen Kostenverhältnissen und Reisegewohnheiten neue Einsätze von Kapital und Arbeitskräften für den alpinen Fremdenverkehr sich nur dann noch lohnen, wenn auf eine auskömmliche Wintersaison abgestellt werden kann.“

Bestätigung der Analyse im allgemeinen hotelbetriebswirtschaftlichen Fachdiskurs

Diese Analyse wurde in den folgenden Jahrzehnten mit Blick auf die gesamte Schweizer Hotellerie bestätigt: Aus der Warte der auf die Finanzierung von Sanierungsprojekten im Tourismusbereich spezialisierten Finanzfachleute der grössten Schweizer Bank galt in den 1990er Jahren bereits eine Betriebszeit von sieben bis acht Monaten – nicht erst von nur drei bis vier, wie in Gletsch unbestrittenermassen witterungsbedingt höchstens möglich – als kritisches Minimum für eine Hotelbetriebsführung, welche die Deckung der Jahresfixkosten erlaubt (so Jürg Lamparter, Leiter Sanierungsprojekte im Tourismusbereich der UBS AG, laut Finanz und Wirtschaft, 30. September 1998, Nr. 75, S. 25). Im Jahre 2006, also 42 Jahre nach der Aussage Eduard Seilers im Walliser Boten, wurde der hotelbetriebswirtschaftliche Stand der Erkenntnisse zu dieser Frage in der NZZ resümiert. Dr. Andreas Deuber, damals Direktor der Schweizerischen Gesellschaft für Hotelkredit und in der Folge Leiter des Instituts für Tourismus und Freizeit ITF der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Chur, hielt in der Ausgabe vom 5. Mai 2006 (Nr. 103, S. 17) fest: „Hat das klassische Hotel vor diesem Hintergrund ausgedient? […] Matchentscheidend ist ein Standort mit einer guten Grundauslastung über das ganze Jahr oder zumindest zwei starke Saisons hinweg.“

Mangelnde Eignung des Trogtales von Gletsch für eine Wintersaison – im Gegensatz zu Zermatt, wo Hermann und Eduard Seiler sie an der Spitze der dortigen Seiler Hotels initiierten und bis zum Zweiten Weltkrieg etablierten

Im Trogtal von Gletsch ist eine Wintersaison wegen der Lawinengefährdung sowohl der Zufahrtswege wie des Tales wie auch wegen der mangelnden Eignung der gerölldurchsetzten Hänge für den Skisport und andere Wintersporte nicht möglich. Dies stand für Hermann Seiler, in jungen Jahren Leiter von Bergrettungsmannschaften,[65] 1901–1909 Präsident der Sektion Monte Rosa des Schweizer Alpenclubs,[66] 1902 Organisator des laut NZZ vom 8. Februar 1952 (Nr. 282 (6), Blatt 5) „in verschiedener Richtung bahnbrechend[en]“ ersten Skikurses in der Schweiz, dann an der Spitze der Hotels Seiler am Fusse des Matterhorns 1927/28 – nach jahrzehntelanger Vorbereitung[67] – Initiator des ersten Sportwinters, der dort in der Folge von ihm und seinem Sohn Eduard bis zum Zweiten Weltkrieg etabliert wurde,[68] und 1932 OK-Präsident des ersten Zermatter Skirennens mit nationaler Ausstrahlung,[69] seit der Belle Époque ausser Frage. 120 Jahre nach der Durchführung des ersten Schweizer Skikurses gilt diese Einschätzung als unwiderlegt.[70]

Im ersten Jahrzehnt des dritten Jahrtausends erwirtschafteten die Seiler Hotels Zermatt rund 80 % und Zermatt insgesamt ungefähr 60 % des Jahresumsatzes während des von Hermann und Eduard Seiler – den hotelunternehmerischen Hauptakteuren seit Mitte der 1920er Jahre auch am Rhonegletscher – dort im Winter 1927/28 lancierten und in der Folge bis im Zweiten Weltkrieg etablierten Sportwinters. Bereits im Jahre 1944 zählte Zermatt erstmals mehr Winter- als Sommergäste.[71]

Gründe für den Verkauf der Hotels als Teil der Immobilien Gletsch AG an den Kanton Wallis

Gletsch, von Nordosten her talwärts gesehen (2005). Im Vordergrund die Nordostfassade der Dependance Blaues Haus. In der Mitte die Kantonsstrasse Richtung Brig, links die Furka- und rechts die Grimselpassstrasse. Der Steg über die Rhone im Mittelgrund verbindet das Bahnhofsgebäude mit den Geleisen. Links im Hintergrund die Bahnremise.

Das Haupthandicap der Hotelbetriebe am Rhonegletscher bestand und besteht demnach in der topografisch bedingten Einschränkung auf 20–40 % der Wertschöpfung, welche vergleichsweise in den Seiler Hotels Zermatt dank der von der Familie Seiler am Fusse des Matterhorns als realisierbar erkannten und von Hermann Seiler, seit Mitte der 1920er Jahre auch Eigentümer der Betriebe in Gletsch, seit 1927/28 realisierten Zermatter Wintersaison möglich ist.

In genauer Voraussicht der in Zukunft zunehmenden Relevanz des strukturbedingt fehlenden gastgewerblichen Wertschöpfungspotenzials nannte der 80-jährige Hermann Seiler die Aktiengesellschaft, in die er die beiden Hotels am Rhonegletscher samt Liegenschaften 1956 einbrachte, nicht Hotels Seiler Gletsch AG, sondern, mit Blick auf eine nichtgastgewerbliche Verwendung, Immobilien Gletsch AG.[72] Zur Frage stand Mitte des Jahrhunderts, ob die öffentliche Hand die seit den 1930er Jahren von Hermann Seiler erweiterte wasserwirtschaftliche Nutzung mit einem grossen Projekt im Talbecken von Gletsch, einem Stausee, fortführen wollte.[73]

So wurde der gastgewerbliche Betrieb nach 130 Jahren von der Familie Seiler an diesem Ort im Jahre 1984 in erster Linie aufgrund der lage- und witterungsbedingten Beschränkung der Betriebszeit auf dreieinhalb Sommermonate aufgegeben.[74] Der Betrieb beschäftigte in den 1970er Jahren 80 und zuletzt noch fünf Dutzend Mitarbeitende[75], von denen ein Grossteil fünf und mehr Saisons, die qualifiziertesten mehrere Jahrzehnte Jahr für Jahr mit einem neuen Vertrag nach Gletsch zurückkehrten – selbst in Zeiten extremer gastgewerblicher Personalknappheit in der Schweiz.

Ein weiterer Grund waren die verkehrstechnischen und reisekulturellen Veränderungen, welche mit dem Ende der Pferdekutschenzeit und der Motorisierung des Passverkehrs um 1920, demnach bereits zu Lebzeiten Joseph Seilers, begonnen hatten[76] und mit dem Ausbau der Strassen insbesondere seit den 1960er Jahren, der Zunahme der Reisegeschwindigkeit (um einen Faktor 7–8 in sechs Jahrzehnten) und des Reisekomforts sich rapid fortsetzten: Wer um 1900 in einer ruckelnden Pferdekutsche sieben Stunden auf ungeteerten Bergstrassen unterwegs war, um am nächsten Tag seine Fahrt fortzusetzen, hatte nach Art und Umfang ganz andere Bedürfnisse nach Gastung, als wer auf einer modernen Kantonsstrasse nach einer Stunde im komfortablen privaten Personenkraftwagen in Gletsch anlangt. Der verkehrstechnische Fortschritt hat die Hotelsiedlung Gletsch weitgehend ihrer historischen Kernfunktion – der einer Transitstation und Raststätte am Fusse zweier Alpenpässe – beraubt. Der Durchgangsverkehr unmittelbar bei den beiden Hotels – im Falle des Hotels Belvédère an beiden Längsseiten und beiden Schmalseiten des Gebäudes – hatte sich bis in den 1980er Jahren schätzungsweise um einen Faktor 100–200 multipliziert. Lärm und Abgase an schönen Sommertagen lassen Erholungs- und Ferienaufenthalte an verkehrsärmeren Orten zunehmend erstrebenswerter erscheinen. Für mehrtägige Wanderaufenthalte werden seit je von fast allen Feriengästen lebensfreundlichere und mildere Vegetationsstufen bevorzugt, wie sie das 500 Meter tiefer gelegene bloss anderthalb Dutzend Kilometer entfernte Mittel- und Untergoms, Heimat der Familie Seiler, bietet. Natürliche Hauptattraktion war bis im dritten Viertel des 20. Jahrhunderts der Rhonegletscher, dessen vollkommener Rückzug aus dem Gesichtsfeld der Touristen und Hotelgäste um 1980 ebenso absehbar war wie die weitere Abnahme der landschaftlichen Attraktivität des Trogtales von Gletsch insgesamt durch die damals vom Kanton geplante Verbreiterung der Strassen und den Bau der hierfür notwendigen Stützmauern[77] – all dies ideell verbunden mit dem Verblassen des hallerschen, rousseauschen, romantischen und viktorianischen reisekulturgeschichtlichen Topos der Schweizerfahrt oder Swiss tour in den Alpen bei teilweise sehr anspruchsvollen Gästen.[78]

Auslösendes Moment und Gründe für den Kauf der Immobilien Gletsch AG durch den Kanton Wallis

In der Botschaft des Walliser Staatsrates im Bulletin der Sitzung des Grossen Rates des Kantons Wallis zur Sitzung von Juni 1984, S. 198f.[79] sind die Gründe aufgezählt, aufgrund derer die Walliser Regierung dem Parlament den Abschluss des Kaufgeschäfts empfahl. Genannt sind folgende Gründe: Überführung des Rhonegletschers in das Eigentum des Kantons; allgemeine Planungsfreiheit; Planungsfreiheit insbesondere beim Ausbau der Strassen; Naturschutz; Ausnützung der Wasserkräfte. Als „auslösendes Moment für die Verhandlungen“ werden vom Berichterstatter der parlamentarischen Kommission die „energiepolitischen Absichten und Abklärungen im oberen Goms“ festgehalten.[80] Diese Aussage des Berichterstatters der parlamentarischen Kommission stimmt mit sämtlichen umfangreichen Gesprächsnotizen der verhandlungsführenden Verwaltungsräte der Immobilien Gletsch AG der Jahre 1983 und 1984 überein, insbesondere auch mit jenen über sämtliche Telefongespräche zwischen dem verhandlungsführenden Staatsrat, Dr. Hans Wyer, und Dr. Stephan Seiler, Präsident der Immobilien Gletsch AG.[81] Die Fortführung der Hotelbetriebe (oder eines der beiden Hotelbetriebe) oder eine angebliche Absicht der Nicht-Fortführung seitens der Familie Seiler zu diesem oder einem späteren Zeitpunkt war weder ein „auslösendes Moment für die Verhandlungen“ noch einer der vielfältigen und sich teils widersprechenden Kaufgründe der Regierung, der parlamentarischen Kommission oder des Parlaments. Der Präsident der mit dem Geschäft befassten parlamentarischen Kommission schloss die Übernahme der Hotels oder deren Betrieb als eine der Absichten des Parlaments bzw. des Kantons beim Kaufgeschäft ausdrücklich aus: „Il n'est nullement l'intention de l'État du Valais de devenir propriétaire d'hôtels et de les exploiter.“[82] Die Frage, was mittel- und langfristig mit den Hotels geschehen solle, wurde erst nach dem Abschluss des Kaufgeschäfts von einer zu diesem Zweck gebildeten ausserparlamentarischen Kommission weitergehend behandelt.[83]

Zeugnisse der 1970er und 1980er Jahre von Gästen, Buchautoren und Journalisten

„Il faut […] y passer au moins une nuit. C'est une atmosphère tout à fait unique. Sombre, boisé, les murs ornés de quantité de bois de cerfs et de chamois, c'est l'allure d'une sorte de rendez-vous de chasse pour un film de Orson Welles, ou un roman de Conan Doyle.“ (Louis Gaulis und René Creux: Pionniers Suisses de l'hôtellerie, Paudex 1975, S. 110) „ … stilvoll geführte Betriebe in Gletsch und Küsnacht zeugten von seinem [Eduard Seilers] unternehmerischen Können …“ (Neue Zürcher Zeitung vom 19. März 1976, Nr. 66, S. 38) „[Joseph Seiler] verlieh dem Hotel einen eigenen Zauber, indem er es mit alten Walliser Möbeln, Buffets, Schränken, Truhen und kostbarem Zinngeschirr ausstattete. Noch heute hat das Glacier du Rhône den Charme der Belle Époque, eine ‚heimelige‘ Atmosphäre, die noch gehoben wird durch die diskret-liebenswürdige Art der Leiterin Rosemarie Seiler.“ (Neue Zürcher Zeitung vom 31. August 1978, Nr. 201, S. 30) „… stilvolle Tradition …“ (Neue Zürcher Zeitung vom 4. August 1980, Nr. 178, S. 9) „...bravourös...“ (Fred. [Frederic] Ammann, Hotelfachmann und in den 1970er und 1980er Jahren regelmässiger Mitarbeiter der Tourismusbeilage der NZZ über die hotelunternehmerische Leistung in Gletsch (Schweizer Gastgeberfamilien, Folgeheft 14, 1980, S. 17[84]) „… l'hôtel de Gletsch se révélant être l'un des musées les plus riches que l'on puisse rencontrer dans la région. Les murs et les couloirs regorgent de souvenirs rares et bien conservés. Presque toutes les pièces sont meublées en style ancien. Une grande partie du mobilier de Kaspar Jodok von Stockalper, le seigneur du Simplon, orne les chambres, salons et salles à manger du vénérable hôtel.“ (Construire vom 25. Februar 1981, Nr. 9, S. 1) „Eine Fahrt nach Gletsch oder zumindest ein Zwischenhalt auf der Reise ins Wallis wird sich jedenfalls auch künftig lohnen. Das Hotel du Glacier nämlich ist dank dem Sammeleifer von Joseph Seiler zu einem wahren Museum für Walliser Möbel und Kunsthandwerk geworden. Ein Museum aber, das lebt: Durch die heimelige Atmosphäre, welche die Räume mit den wundervollen Truhen, Schränken, geschnitzten Türen, alten Stichen und vielen alten, wertvollen Gegenständen, welche meist von berühmten, alten Walliser Familien stammen, ausstrahlen, aber auch durch den gepflegten, aber nicht übertriebenen Service, den Rosemarie Seiler mit ihrer Mannschaft bietet.“ (Neue Zürcher Nachrichten vom 19. Juni 1982, S. 13) „Die Übernachtung erfolgte im Hotel Seiler in Gletsch, diesem stilvollen Passhotel aus der Belle Époque, in der englische Lords, Fürsten und Prinzen die Alpenpässe bereisten.“ (Nationalrat Erwin Akeret über einen Etappenaufenthalt der parlamentarischen Geschäftsprüfungskommission, in: Erlebtes Parlament. Notizen eines Schweizer Parlamentariers, Frauenfeld 1984, S. 45) „La dernière saison de la dame de Gletsch. ‚Le moment est venu pour moi d'accepter le changement. Il me faut tourner la page, passer d'un siècle à l'autre, reconnaître que tout a changé, les touristes aussi. Je le fais le coeur brisé.‘ Ce sera le seul épanchement de Rosemarie Seiler, toute de retenue et d'amère dignité.“ „Nostalgiques de la grande tradition hôtelière, de l'austère flamboyance de l'hôtel construit en 1860 et agrandi au fil des ans, courez vite à Gletsch pour un dernier pèlerinage sentimental! L'an prochain, vous ne retrouverez ni les meubles Renaissance du Haut-Valais, ni les tentures pourpres ourlées de dentelles champagne, ni les huiles de Herzing, cet artiste de Leipzig séduit par les Alpes, …“ (24 heures vom 7. August 1984, Nr. 182, S. 18) „...de[r] unsagbare[] Reiz“ eines der „einzigartigsten Nostalgiebeispiele unseres Landes“ „… Denkmal einer heroischen Zeit und einer pionierhaften Familie […] Natürlich: auch das Schöne muss sterben. Aber …“ (Walliser Bote vom 14. September 1984, Nr. 214, S. 5) „...la dynastie hôtelière des Seiler. Ces maîtres de l'art du bien recevoir...“ „[Notre ministre cantonal des finances] devra cependant user de toute sa diplomatie, on s'en doute, pour trouver un successeur digne du prédécesseur. Les hôteliers de la trempe des Seiler ne courent évidemment pas les rues. Dimanche, à quelques heures de la fermeture, on y travaillait encore comme si de rien n'était. On continuait à vendre les cartes postales avec le sourire. L'ancien portier, qui compte plus d'un demi-siècle d'activité dans l'établissement, arborait son uniforme de gala, les clés de sa redingote brillant comme un sou neuf, dans l'attente du royal client. La femme de chambre, dans sa blouse plus blanche que blanche, vaquait à ses occupations, le plumeau à la main. La patronne enfin triant le courrier avec un oeil à la réception et l'autre vers la restauration...“ (Nouvelliste Valaisan vom 18. September 1984, Nr. 217, S. 12, nach einem Besuch am Tag der Betriebsschliessung) „Was er [Peter Mäder, neun Sommersaisons Chef de réception in Gletsch] nun anfängt? Er wusste es noch nicht: eine Atmosphäre wie im Glacier du Rhône wird er jedenfalls kaum wieder finden.“ „Hermann Seilers Tochter Rosemarie […] führte das Hotel […] im alten Stil weiter: ein Haus, wie es wohl kein zweites mehr gibt.“ „Ein Abendessen im spiegelglänzenden Speisesaal aus der Belle Epoque, serviert von höflichen Kellnern, ist noch ein Ereignis gewesen. Doch kein Postillon bläst mehr ins Horn, kein Hufgetrappel ertönt mehr von den Windungen der Grimsel- und der Furkastrasse.“ (Tages-Anzeiger vom 25. September 1984, Nr. 223, S. 53) „Keine Nachlässigkeit, nicht in der letzten Stunde, Stil war die Qualität des Hauses, Stil im Bau, Stil in der Pflege, …“ „Schroff abweisend wirkte der Bau nach aussen, aus wetterhartem Gemäuer, sturmbewährt, aber voll Wärme und Weichheit des Herzens im Innern, …“ (Weltwoche vom 6. Dezember 1984, Nr. 49, S. 53)

Gang der Dinge nach 1984

Seitens der neuen Eigentümerschaft, des Kantons Wallis, standen bis zur zweiten Hälfte der 1980er Jahre rechtliche, landschaftliche und wasserwirtschaftliche Betrachtungsweisen und Interessen im Vordergrund. Das gastgewerbliche Angebot in Gletsch sollte in stark vereinfachter Form mit einem Pächter bzw. Unterpächter in hotelfachlicher Ausbildung[85] und einigen wenigen Mitarbeitenden vorläufig weitergeführt werden unter „Abkehr vom Seilerschen Hotel-Stil“ und unter Ausrichtung auf einen „Volkstourismus“ (Walliser Bote vom 2. Oktober 1984, Nr. 229, S. 10; entsprechend Valais Demain vom 12. Oktober 1984, Nr. 35, S. 3). In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre wurden die seit den 1950er Jahren verfolgten Projekte, das Tal durch eine Staumauer abzuriegeln und einen Rhonestausee zu bilden, verworfen.

Daraufhin tätigte der neue Eigentümer umfangreiche Investitionen in die gastgewerblichen Betriebe: Zwischen 1988 und 1996 gewährte der Kanton Wallis der in seinem Eigentum stehenden Immobilien Gletsch AG Kredite im Umfang von 4,6 Mio. Franken. Diese konnten weder verzinst noch amortisiert werden.[86] Zwölf Jahre nach dem Erwerb des schuldenfreien Eigentums durch den Kanton titelte die NZZ vom 15. Mai 1996 (Nr. 112, S. 19) mit Bezug auf das Unternehmen im Eigentum des Kantons: „Konkurs als letzter Ausweg?“ Von der Walliser Regierung erhielt der Verwaltungsrat der Immobilien Gletsch AG Ende der 1980er Jahre den Auftrag, einen Käufer für das Hotel Glacier du Rhône zu finden, ein Unterfangen, das ohne Erfolg blieb.[87] Im Sommer 2022 wurde das Hotel zum ersten Mal in seiner Geschichte nicht geöffnet. Im August des gleichen Jahres wurde publik, dass das Departement Immobilien und Bauliches Erbe des Kantons Investitionen im Umfang von bis zu neun Mio. Franken plant, um das Hotel Glacier du Rhône umfassend zu renovieren und fortan 30 Gästezimmer anbieten zu können. Die für den Weiterbetrieb notwendige Erneuerung kann nicht aus Rücklagen, die nach 1984 gemacht wurden, finanziert werden. Die Dienststelle für Mobilität beabsichtigt vier Mio. Franken für Umgebungsarbeiten aufzuwenden.[88]

Die kantonseigene Immobilien Gletsch AG verkaufte im Jahre 1988 das Hotel Belvédère für 0,5 Mio. Franken der Familie Louis Carlen, welche die nahe Gletschergrotte betreibt und die einzige Interessentin war.[89] Das Haus wurde im Sommer 2011 erstmals wieder zum Verkauf ausgeschrieben.[90] Seit 2015 ist es geschlossen.[91]

Aufnahme ins Bundesinventar schützenswerter Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung (ISOS)

Der Ort Gletsch wurde 1996 als „prachtvolle Hotelanlage aus der Gründerzeit der Berghotellerie“ ins Bundesinventar schützenswerter Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung (ISOS) aufgenommen (ISOS Band: VS 2.1 Oberwallis A-L). Die Verantwortlichen bewerteten die Lagequalitäten und architektonische Qualitäten mit drei Punkten (auf einer Skala von drei), die räumlichen Qualitäten mit zwei.[92]

Aufnahme in die Liste der Kulturgüter im Obergoms

Die Hotelsiedlung von Gletsch und das Hotel Belvédère figurieren auf der Liste der Kulturgüter in Obergoms. Diese enthält alle Objekte in der Gemeinde Obergoms im Kanton Wallis, die gemäss der Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten, dem Bundesgesetz vom 20. Juni 2014 über den Schutz der Kulturgüter bei bewaffneten Konflikten[93] sowie der Verordnung vom 29. Oktober 2014 über den Schutz der Kulturgüter bei bewaffneten Konflikten[94] unter Schutz stehen.

Bahnhof, Eisenbahn und Postauto

Neben dem Hotel mit seinen Nebengebäuden ist in Gletsch der Bahnhof der Dampfbahn Furka-Bergstrecke (bis 1981 Teil der Furka-Oberalp-Bahn) zu finden. Die Schienenverbindung von Brig bis Gletsch wurde 1915 fertiggestellt, jene bis Andermatt 1926[95]. Der Betrieb wurde aber 1981 mit Einstellung der Bahnlinie über die Furka-Scheitelstrecke aufgegeben. Seit 1982 besteht der Furka-Basistunnel, der eine unterbrechungsfreie Verbindung vom Wallis in das Gotthard-Gebiet ermöglicht. Die letzte Station vor dem Tunnel ist Oberwald, Gletsch ist daher keine Station dieser Zugverbindung mehr. Dafür wurde seit den 1990er Jahren etappenweise die Dampfbahn-Furka-Bergstrecke Realp–Gletsch-Oberwald wiedereröffnet. Seit 2011 ist die Strecke wieder durchgehend befahrbar. Somit ist die Bahnstation während der Sommermonate wieder in Betrieb. Seit 1922 ist Gletsch auch mit Postautolinien erschlossen.

Fehlinformationen über ein angebliches Darlehen des Kantons an die Familie Seiler

Aufgrund einer Reportage der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) über das Hotel Belvédère, welches bis 1984 ebenfalls im Eigentum der Familie Seiler stand, ist im Sommer 2022 die Fehlinformation in Umlauf gelangt, der Kanton Wallis habe der Familie bzw. der Immobilien Gletsch AG im Eigentum der Familie Seiler ein namhaftes Darlehen gewährt. Dieses habe beim Verkauf an den Kanton eine Rolle gespielt. Das Departement für Finanzen und Energie des Kantons Wallis und in der Folge auch die NZZ haben diesen Irrtum richtiggestellt: Ein solches Darlehen hat es nie gegeben. Die Publikation des Korrigendums erfolgte in der NZZ vom 7. September 2022, S. 18. Die NZZ hat dort auch die Familie Seiler um Entschuldigung gebeten. Die stellvertretende Kantonsarchitektin des Kantons Wallis, Rita Wagner, hat den Sachverhalt in einem Interview mit dem Walliser Boten erwähnt. Die diesbezügliche Richtigstellung erfolgte im Walliser Boten vom 19. August 2022, Nr. 190, S. 8f. Der Kanton Wallis kaufte das Unternehmen 1984 schuldenfrei. In Anbetracht der eingeschränkten Wertschöpfungsphase kamen für die Familie Seiler Darlehen gar nicht in Frage. Das Unternehmen wurde bis am Tage des Verkaufs ausschliesslich auf Eigenkapitalbasis geführt.[96]

Literatur

  • Walter Ruppen: Gletsch. In: Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (Hrsg.): Kunstdenkmäler der Schweiz (= Bd. 64). Das Obergoms Bd. 1. Birkhäuser Verlag, Basel 1976, ISBN 3-7643-0728-5, S. 151–155.
  • Mark Andreas Seiler: Ein Gletscher – ein Hotel – eine Familie. Horizonte einer Walliser Hoteliersdynastie, Rotten Verlag, Visp 2012, ISBN 978-3-905756-67-8.

Weblinks

Commons: Gletsch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Rachel Siggen-Brutin: Gletsch. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 5. Januar 2017, abgerufen am 1. April 2021.
  2. Bildlich dokumentiert bei Mark Andreas Seiler: Ein Gletscher – ein Hotel – eine Familie. Horizonte einer Walliser Hoteliersdynastie, Visp 2012, S. 172f.
  3. Bildlich dokumentiert bei Mark Andreas Seiler: Ein Gletscher – ein Hotel – eine Familie. Horizonte einer Walliser Hoteliersdynastie, Visp 2012, S. 230.
  4. Bildlich dokumentiert bei Mark Andreas Seiler: Ein Gletscher – ein Hotel – eine Familie. Horizonte einer Walliser Hoteliersdynastie, Visp 2012, S. 356.
  5. Bildlich dokumentiert bei Mark Andreas Seiler: Ein Gletscher – ein Hotel – eine Familie. Horizonte einer Walliser Hoteliersdynastie, Visp 2012, S. 173.
  6. Bildlich dokumentiert bei Mark Andreas Seiler: Ein Gletscher – ein Hotel – eine Familie. Horizonte einer Walliser Hoteliersdynastie, Visp 2012, S. 50f.
  7. Bildlich dokumentiert bei Mark Andreas Seiler: Ein Gletscher – ein Hotel – eine Familie. Horizonte einer Walliser Hoteliersdynastie, Visp 2012, S. 36f.
  8. Bildlich dokumentiert bei Mark Andreas Seiler: Ein Gletscher – ein Hotel – eine Familie. Horizonte einer Walliser Hoteliersdynastie, Visp 2012, S. 50f.
  9. Zur Datierung Roland Flückiger-Seiler: Alpine Hotels zwischen Rhonequelle und Furkapass. Schriften des Stockalperarchivs in Brig, Heft 34, Brig 2008, S. 41, Fussnote 95.
  10. Diese Organisation war 1861 aus der Intercontinental Church Society entstanden. Sie initiierte, besass und betreute weltweit kirchliche Einrichtungen der Anglikanischen Kirche. Vgl. zu jenen in der Schweiz John Wraight: The Swiss and the British, Salisbury 1987, S. 284. Die Gazette de Lausanne wies in der Ausgabe vom 14. August 1909, (Nr. 191, S. 3) auf die Mitwirkung des Irländers Reverend William Lefroy hin. Nach dem Kauf durch die Familie Seiler und der Umweihung wurde hier am 17. Juli 1932 die erste katholische Messe gefeiert (Le Nouvelliste valaisan vom 27. Juli 1932, Nr. 173, S. 3).
  11. Eine Eröffnungsanzeige der Gebrüder Seiler publizierte die Gazette de Genève am 19. Juni 1862 (Nr. 144, S. 4).
  12. Das Journal de Genève meldete am 25. Oktober 1867 (Nr. 251, S. 1), es seien in Gletsch mitunter 50 oder sogar 60 Reisende an der table d'hôte versammelt.
  13. Zur Baugeschichte des Haupthauses mit zahlreichen Illustrationen zu den einzelnen Ausbauetappen Mark Andreas Seiler: Ein Gletscher – ein Hotel – eine Familie. Horizonte einer Walliser Hoteliersdynastie, Visp 2012, S. 174ff.
  14. Eine Ankündigung der Postkutschenkurse mit einer Reisedauer von Meiringen nach Gletsch von sieben Stunden in der Gazette de Lausanne vom 26. Januar 1895, Nr. 22, S. 2.
  15. Zitiert bei Mark Andreas Seiler: Ein Gletscher – ein Hotel – eine Familie. Horizonte einer Walliser Hoteliersdynastie, Visp 2012, S. 189.
  16. Er löste in diesem Jahr den Pächter Guillaume Guglielminetti auch als Postablagehalter ab, wie aus dem Briefwechsel im Dossier P-02 A_P-02 A 0042 des historischen Archivs der Schweizer Post (PTT) in Köniz hervorgeht.
  17. Briger Anzeiger vom 29. Mai 1929, Nr. 42, S. 1.
  18. Vgl. die Meldung in der Tribune de Genève vom 9. August 1907 (Nr. 186, Ausgabe 04), S. 2.
  19. Bildliche Gesamtdarstellungen der Häuser der Zermatter Hotelgesellschaft in den Jahren vor 1904 bzw. nach dem Ausscheiden Josephs 1907/8 bei Mark Andreas Seiler: Ein Gletscher – ein Hotel – eine Familie. Horizonte einer Walliser Hoteliersdynastie, Visp 2012, S. 225 und 233.
  20. Vgl. Vita Dr. Hermann Seiler, in: Gegenwarts- und Zukunftsprobleme des schweizerischen Fremdenverkehrs. Festgabe für Hermann Seiler, hrsg. vom Schweizerischen Fremdenverkehrsverband, Zürich 1946, S. 172 oberster Absatz.
  21. So z. B. Confédéré vom 18. Juni 1947, Nr. 72, S. 1.
  22. Ein Bericht aus Anlass des 20-jährigen Jubiläums in der NZZ vom 5. Juli 1952 (Morgenausgabe 1478, Bl. 4). Der Oberwalliser skizzierte in der Ausgabe vom 12. Mai 1933 (Nr. 19, S. 5) das Programm des von Eduard Seiler im gleichen Jahr initiierten Sportereignisses folgendermassen: „Anlässlich der Eröffnung der Alpenpässe, zum Abschluss der Skisaison und als Auftakt der Alpenfahrten organisiert der Schweiz. Automobilklub dieses Jahr erstmalig ein Schweizerisches Auto-Ski-Meeting. Dasselbe soll am 10.-11. Juni unmittelbar nach Öffnung der Pässe die Sportwelt am Rhonegletscher besammeln, wo um diese Jahreszeit mit dem Wagen noch bis an die Schneezone herangefahren werden kann. Am Samstag, den 10. Juni, soll eine Sternfahrt die Automobilisten über Goms, Grimsel, Furka, Gotthard und Oberhaslli nach Gletsch führen. Am Sonntag vormittag wird ein Abfahrtsrennen in der Nähe der Furka und ein Slalom auf Belvedere die Skifahrer zum Wettkampf vereinigen. Neben den Einzelwertungen sieht die Veranstaltung vor allem eine originelle Kombination Sternfahrt-Abfahrt-Slalom vor. Die Durchführung dieses Sportanlasses liegt in den Händen der Sektion Wallis des Schweizerischen Automobilklubs und des Skiklubs Simplon-Brig.“ In ihrem dritten Jahr wurde die Veranstaltung in der Zeitung Le Confédéré vom 24. Juni 1936 (Nr. 73, S. 2) ebenfalls ausführlich angekündigt: „Le 3e Meeting suisse d'auto et de ski des 27-29 juin à Gletsch promet d'être une manifestation remarquable. Le rallye automobile prévoit, pour les différentes provenances, les parcours Brigue – Conches - Gletsch (48,9 km) pour les participants de la Suisse romande, Meiringen – Grimsel - Gletsch (36,8 km) pour ceux du canton de Berne et du nord-ouest de la Suisse, et Göschenen – Furka - Gletsch (37,6 km) pour ceux de la Suisse orientale. Les concurrents doivent subir une épreuve de régularité basée sur les vitesses moyennes réalisées sur des parcours déterminés au kilomètre. Le parcours d'épreuve comprend 3 secteurs de vitesses différentes surveillés par des contrôles secrets. Après les épreuves de la journée, les concurrents jouiront du confort et de l'hospitalité distinguée de l'excellent Hôtel du Glacier du Rhône. Le dimanche matin verra se disputer, sur les pentes du glacier de Gratschlucht, le slalom de descente, pour lequel on a renoncé à la sévérité technique des courses d'hiver, ce qui permet aux concurrents non entraînés de prendre part également à la compétition. Pour l'attribution des prix, la combinaison dames-messieurs et auto-ski est prise en considération en premier lieu, mais des prix sont également prévus pour les performances individuelles et sportives au volant ou en ski. Pour cette manifestation, le Comité d'organisation délivre des cartes de fête au prix de Fr. 17. —, qui peuvent être demandées au secrétariat du Comité d'organisation à Gletsch (téléphone Münster (Valais) No. 15). Le 27 juin, cette carte pourra également être obtenue aux guichets des bureaux de poste de Meiringen et d'Andermatt. La Direction du Chemin de fer Furka-Oberalp et l'Administration fédérale des Postes accordent aux visiteurs de ce 3e Meeting suisse d'auto et de ski d'importantes réductions pour les parcours effectués sur leurs réseaux respectifs.“ Nach dem Krieg erlebte die Veranstaltung ihre Blütezeit. Dem Confédéré war am 18. Juni 1947 (Nr. 72, S. 1) zu entnehmen: „Le Meeting Auto-Ski de Gletsch. Les 28 et 29 juin prochains, aura lieu à Gletsch le VIème Meeting Auto-Ski du Rhône. Cette importante manifestation est organisée par la Section Valais de l'A. C. S. Rappelons quelle fut déjà organisée plusieurs fois, entre autres en 1936, lorsque la section Valais fêta son 15ème anniversaire et qu'elle est due à l'initiative de M. le Dr. E. Seiler. Ce «Grand Rallye des Glaciers», dont la presse spécialisée a déjà parlé en soulignant son exceptionnelle importance, est placée sous le haut patronage de M. le conseiller d'Etat Coquoz, chef du Département militaire et de police du canton du Valais, du colonel divisionnaire Jordi, chef d'armes des troupes légères, du Dr. Mendé, président central de l'A. C. S. et du colonel Henri Guisan, président central de l'Association Suisse des Clubs de Ski. En bref, il s'agit d'un Rallye dont les concurrents partent d'un point de départ de leur choix en Suisse, avec arrivée à Gletsch. Pour le classement, la question de la dénivellation entre largement en ligne de compte. Le gagnant sera le conducteur qui, entre son point de départ et Gletsch, aura atteint la plus grande différence d'altitude totale par rapport à la distance qu'il a parcourue. Cependant, pour être classé, un conducteur devra parcourir entre son point de départ et Gletsch une distance d'au moins 200 km. Une compétition combinée, auto-ski, non obligatoire, est prévue. Elle consiste en une descente en Slalom sur un petit parcours, particulièrement facile. Un challenge est en compétition. Nous aurons sans doute l'occasion de reparler de ce meeting, qui revêt un caractère national et dont le règlement peut être obtenu au secrétariat de la Section Valais de l'A. C. S. à l'Avenue de la Gare à Sion. C.“ Weitere Literatur der 1930er und 1940er Jahre dazu: Nouvelliste Valaisan vom 20. Juni 1933, Nr. 143, S. 3; Walliser Nachrichten vom 16. April 1934, Nr. 44, S. 2; Der Oberwalliser vom 15. Juni 1934, Nr. 24, S. 3f.; Le Confédéré vom 15. Juni 1934, Nr. 69, S. 3; Auto, Organe officiel de l'Automobile-Club de Suisse, 1934, Nr. 12, S. 12 ff.; Le Confédéré vom 5. Juni 1936, Nr. 66, S. 3; Auto, Organe officiel de l'Automobile-Club de Suisse, 1936, Nr. 12, S. 13; Automobil-Revue vom 30. Juni 1936, Nr. 53, S. 6; Le Confédéré vom 30. Juni 1936, Nr. 74, S. 3; Le Confédéré vom 4. Juli 1938, Nr. 76, S. 3. Auto, Organe officiel de l'Automobile-Club de Suisse, 1947, Nr. 14, S. 34; Walliser Nachrichten vom 4. Juli 1947, Nr. 53, Blatt 2; Journal de Genève vom 18./19. Juni 1949, Nr. 141, S. 6; Mark Andreas Seiler: Ein Gletscher – ein Hotel – eine Familie. Horizonte einer Walliser Hoteliersdynastie, Visp 2012, S. 377.
  23. Dokumentiert bei Mark Andreas Seiler: Ein Gletscher – ein Hotel – eine Familie. Horizonte einer Walliser Hoteliersdynastie, Visp 2012, S. 377; Walliser Volksfreund vom 14. Juli 1939, Nr. 78, S. 3f.
  24. Dokumentiert bei Mark Andreas Seiler: Ein Gletscher – ein Hotel – eine Familie. Horizonte einer Walliser Hoteliersdynastie, Visp 2012, S. 376.
  25. Dokumentiert bei Mark Andreas Seiler: Ein Gletscher – ein Hotel – eine Familie. Horizonte einer Walliser Hoteliersdynastie, Visp 2012, S. 376 (Hinweis auf die Führungen) und 76ff. (Fotografien der mit den Objekten der Sammlung komponierten Interieurs); Walter Ruppen: Das Obergoms: die ehemalige Grosspfarrei Münster. Die Kunstdenkmäler der Schweiz, Bd. 64. Basel 1976, S. 151 ff. (kunsthistorisches Inventar der Sammlung).
  26. Dokumentiert bei Mark Andreas Seiler: Ein Gletscher – ein Hotel – eine Familie. Horizonte einer Walliser Hoteliersdynastie, Visp 2012, S. 376.
  27. Dokumentiert bei Mark Andreas Seiler: Ein Gletscher – ein Hotel – eine Familie. Horizonte einer Walliser Hoteliersdynastie. Visp 2012, S. 376.
  28. Dokumentiert bei Mark Andreas Seiler: Ein Gletscher – ein Hotel – eine Familie. Horizonte einer Walliser Hoteliersdynastie, Visp 2012, S. 376ff.
  29. Dokumentiert bei Mark Andreas Seiler: Ein Gletscher – ein Hotel – eine Familie. Horizonte einer Walliser Hoteliersdynastie, Visp 2012, S. 376.
  30. Dokumentiert bei Mark Andreas Seiler: Ein Gletscher – ein Hotel – eine Familie. Horizonte einer Walliser Hoteliersdynastie, Visp 2012, S. 376. Neben dem Hoteltaxi gab es einen Shuttle-Service, der sich besonders auch an Walliser Tagestouristen richtete. Dieser wurde in der Zeitung Le peuple valaisan (Ausgabe vom 14. August 1935, S. 4) wie folgt angekündigt: „La nouvelle route allant de Gletsch à la source du Rhône sera sous peu ouverte à la circulation automobile. Un autobus servant au transport des personnes, circulera de 11 h. à 22 h.; le prix de la taxe est de 1 fr. pour l'aller et 1 fr. 50 pour l'aller et le retour. Cette nouvelle et pittoresque voie d'accès au glacier du Rhône aura 1 km. 800 de longueur.“
  31. Le Confédéré vom 22. Juni 1932, Nr. 72, S. 2; Schweizer Hotel-Revue vom 18. Juli 1935, Nr. 29, S. 5.
  32. Dokumentiert bei Mark Andreas Seiler: Ein Gletscher – ein Hotel – eine Familie. Horizonte einer Walliser Hoteliersdynastie, Visp 2012, S. 376.
  33. Ein Teil des Werks von Hermann Schneider ist im Archiv des Instituts für Geschichte und Theorie der Architektur der ETH Zürich dokumentiert; vgl. die Nachrufe in der Neuen Zürcher Zeitung vom 25. Mai 1950, Mittagsausgabe Nr. 1098, Blatt 5; Neue Zürcher Nachrichten vom 25. Mai 1950, Nr. 121, 3. Blatt.
  34. Eine Besprechung des von Schneider auf der Grundlage seiner früheren Arbeiten konzipierten Möbel-Vorlagenwerks veröffentlichte die Neue Zürcher Zeitung in der Ausgabe vom 13. Januar 1945 (Nr. 67, Blatt 2).
  35. Dokumentiert bei Mark Andreas Seiler: Ein Gletscher – ein Hotel – eine Familie. Horizonte einer Walliser Hoteliersdynastie, Visp 2012, S. 160ff.
  36. Dokumentiert bei Mark Andreas Seiler: Ein Gletscher – ein Hotel – eine Familie. Horizonte einer Walliser Hoteliersdynastie, Visp 2012, S. 86ff.
  37. Dokumentiert bei Mark Andreas Seiler: Ein Gletscher – ein Hotel – eine Familie. Horizonte einer Walliser Hoteliersdynastie, Visp 2012, S. 74ff. Im Jahre 1931 wurde die Eingangshalle von einem Gast folgendermassen wahrgenommen: „Innen Wärme, Behagen, Wohlleben, Kunst. Breite Halle mit Sesseln, Plätze am Kamin […], mit hohem Verständnis gesammeltes Gerät aus Urvätertagen.“ (Anna Kappstein, in: Durch alle Welt, Heft 29, Juli 1931, S. 11.) 53 Jahre später schrieb Markus Maeder in der Weltwoche vom 6. Dezember 1984 (Nr. 49, S. 53): „… aber voll Wärme und Weichheit des Herzens im Innern, einer Wärme, die nicht vom Feuer kam, denn das sah wärmer aus, als es war, im grossen, dunklen Raum und seinem trauten Ständerlampenlicht.“
  38. Dokumentiert bei Mark Andreas Seiler: Ein Gletscher – ein Hotel – eine Familie. Horizonte einer Walliser Hoteliersdynastie, Visp 2012, S. 92ff.
  39. Mark Andreas Seiler: Ein Gletscher – ein Hotel – eine Familie. Horizonte einer Walliser Hoteliersdynastie, Visp 2012, S. 152f.
  40. Ausführlich dazu Walliser Bote vom 5. Juni 1984, Nr. 130, S. 6.
  41. Textliche und bildliche Belege dieser Aufenthalte bei Mark Andreas Seiler: Ein Gletscher – ein Hotel – eine Familie. Horizonte einer Walliser Hoteliersdynastie, Visp 2012, S. 180 und 358; Nouvelliste Valaisan vom 10. August 1945, Nr. 185, S. 3.
  42. Mark Andreas Seiler: Ein Gletscher – ein Hotel – eine Familie. Horizonte einer Walliser Hoteliersdynastie, Visp 2012, S. 181.
  43. Originaldokument im Archiv Dr. Eduard Seiler, Zürich.
  44. Vgl. Mark Andreas Seiler: Ein Gletscher – ein Hotel – eine Familie. Horizonte einer Walliser Hoteliersdynastie, Visp 2012, S. 180: „Zwei Studenten, mittelos, ohne einen Rappen Geld, kamen eines Tages nach Gletsch. Der Hotelier Seiler verköstigte beide mit Speis und Trank, und er stellte ihnen auch ein Nachtlager zur Verfügung, ohne ein Entgelt zu verlangen. Zum Dank hämmerten die Studenten gegenüber dem Grand Hotel Glacier du Rhône, hoch oberhalb der Furkastrasse, in einen Stein die Initialen J. S., und sie pflanzten gleichzeitig an der Unterseite des Steines einen Alpenrosenstock. Später kam eine Zigeunerin nach Gletsch und machte folgende Prophezeiung: Wenn der Alpenrosenstock um den Stein herum zusammenwachse und sich so zu einem Kranz schliesse, dann sei Joseph Seiler nicht mehr unter den Lebenden. Und im Jahre 1929 wurde diese Prophezeiung zur Wahrheit. Auch hat sie noch gesagt, dass wenn die Initialen J. S. nicht mehr erkennbar wären, sich die Familie Seiler von den Besitztümern in Gletsch verabschiedet hätte. Und auch dies ist Wahrheit geworden.“ (Von Simon Aellig, Eigentümer des Hotels Croix d'Or et Poste in Münster, mit Brief vom 19. Januar 2007 mitgeteilte Erzählung des „alten Meichtry“ aus Münster, der über Jahre in Gletsch als Winterknecht arbeitete, aus der Zeit vor 1929; Schreiben im Archiv der Familie Dr. Eduard Seiler, Zürich).
  45. Schweizer Hotelführer 1956/57, Hrsg. Schweizer Hotelier-Verein, Basel 1956, s.n. Gletsch, Glacier du Rhône und Dep. Blauhaus sowie s.n. Furka, Belvédère a. Furkastrasse.
  46. Gemäss Dokument im Archiv der Familie Dr. Eduard Seiler, Zürich.
  47. Mark Andreas Seiler: Ein Gletscher – ein Hotel – eine Familie. Horizonte einer Walliser Hoteliersdynastie, Visp 2012, S. 156ff. und S. 357
  48. Mark Andreas Seiler: Ein Gletscher – ein Hotel – eine Familie. Horizonte einer Walliser Hoteliersdynastie, Visp 2012, S. 160ff.
  49. Mark Andreas Seiler: Ein Gletscher – ein Hotel – eine Familie. Horizonte einer Walliser Hoteliersdynastie, Visp 2012, S. 92ff. und S. 361f.
  50. Mark Andreas Seiler: Ein Gletscher – ein Hotel – eine Familie. Horizonte einer Walliser Hoteliersdynastie, Visp 2012, S. 172 ganz rechts im Bild.
  51. Vgl. die Abbildung hier rechts, auf der ein kleiner Teil der Terrasse zu sehen ist.
  52. Auch der Glacier Express, welcher in Gletsch Halt machte, wurde bis 1955 mit drei Zugklassen geführt. Zur Betreuung von Schulklassen z. B. Le Confédéré vom 16. Juni 1930, Nr. 70, S. 2: „Quelques heures d'arrêt à Gletsch. M. Gard, président de la Commission scolaire, en profite pour remercier la famille Seiler qui fut si prévenante pour nos petits.“
  53. Gemäss Ausweis innerbetrieblicher Statistiken im Archiv der Familie Dr. Eduard Seiler, Zürich.
  54. Gemäss Dokument im Archiv der Familie Dr. Eduard Seiler, Zürich.
  55. Alpine Journal, November 1929, No. 230, Vol. XLI, S. 400f.
  56. Vgl. Edwin Ray Lankester: Science from an Easy Chair: A Second Series, London 1912, S. 25: „In another minute the great arc lamps of the Gletsch Hotel, close to us, blazed forth, and we were welcomed into its snug hall and warmed by the great log-fire burning on its hospitable hearth.“
  57. Ein Hinweis auf von Joseph Seiler geplante Lichtprojektionen auf dem Gletscher aus Anlass der 1. August-Feier in der Gazette de Lausanne vom 31. Juli 1907, Nr. 179, S. 3.
  58. Le Confédéré vom 15. September 1930, Nr. 108, S. 2.
  59. Hierzu ausführlich Walliser Bote vom 5. Juni 1984, Nr. 130, S. 6.
  60. Mit dem Attribut ‚verwandt‘ wird in den zeitgenössischen Prospekten die enge familiale und unternehmerische Verbindung und Kooperation in manchen hotelfachlichen Bereichen hervorgehoben.
  61. Dokumentiert bei Mark Andreas Seiler: Ein Gletscher – ein Hotel – eine Familie. Horizonte einer Walliser Hoteliersdynastie, Visp 2012, S. 316f.; Berner Tagblatt vom 30. November 1946, Nr. 329, S. 4; Berner Woche vom 27. Dezember 1946, Nr. 52, S. 1664f. (Reportage mit zahlreichen Illustrationen); Berner Tagblatt vom 2. März 1947, Nr. 60, S. 6; Bund vom 8. Mai 1947, Nr. 211, S. 6.
  62. Ausführlich dokumentiert bei Mark Andreas Seiler: Ein Gletscher – ein Hotel – eine Familie. Horizonte einer Walliser Hoteliersdynastie, Visp 2012, S. 314ff. Im Jahrzehnt der Eröffnung urteilte Fielding's Travel Guide to Europe, New York 1956/7, S. 763: „In Zurich, top honors go to Seiler's Ermitage — one of the 2 greatest restaurants of Switzerland. Lovely lakeside country-house situation at Kusnacht-Zurich …“ Eine Besprechung der Architektur und des Interieurs des vom Architekten Ralph Peters gestalteten neueröffneten Logistrakts mit 45 Betten und der baulichen Erweiterungen des Restaurants in den Neuen Zürcher Nachrichten vom 16. Januar 1961, Nr. 13, 2. Blatt. Gut ein Jahrzehnt später schrieb die Neue Zürcher Zeitung vom 9. November 1971, Nr. 522, S. 24: „Nach einem Besuch im Ermitage wird man kaum zurückhaltend sein im Lob …“. Im Umschwung des Hauses am Ufer sah die Zürichsee-Zeitung vom 16. August 1974, Nr. 188, S. 15 einen „Garten Eden des 20. Jahrhunderts“. In den 1970er Jahren waren das Hotel und das Restaurant Mitglieder der damals noch sehr kleinen Schweizer Sektion der Vereinigung Relais & Châteaux und Eduard Seiler deren Vizepräsident. Zur Mitgliedschaft in den 1970er Jahren Neue Zürcher Zeitung vom 12. August 1977, Nr. 187, S. 56.
  63. Schweizer Fremdenverkehrsverband (Hg.), Gegenwarts- und Zukunftsprobleme des schweizerischen Fremdenverkehrs. Festgabe für Hermann Seiler, Zürich 1946, S. 76ff.
  64. Zur führenden Rolle in der Schweizer Hotellerie bei der Bewältigung der Krisen zwischen 1937 und 1950 und zur Diskurshöhe ein neuer Überblick bei Mathieu Narindal: Sortir de la crise. Enjeux et modalités de la politique hôtelière suisse entre 1937 et 1950, Mondes du Tourisme, 22 | 2022, mis en ligne le 15 décembre 2022, consulté le 03 février 2023. URL : http://journals.openedition.org/tourisme/5480 ; DOI : https://doi.org/10.4000/tourisme.5480; Franz Seiler: Die Lage der schweizerischen Hotellerie, in: Zeitschrift für Schweizerische Statistik und Volkswirtschaft (1935), S. 47ff.
  65. Vgl. Alpina vom 15. August 1900, Nr. 11, S. 116 f. (Bericht Hermann Seilers über eine von ihm geleitete Bergrettung am Weisshorn); Gazette du Valais vom 4. August 1908, Nr. 89, S. 2, Spalte 3f. (Bericht über eine Bergrettung am Obergabelhorn unter der Leitung von Hermann Seiler.); Tribune de Genève vom 22. August 1909 (Nr. 195, Ausgabe 04), S. 6 (Bericht über eine Bergrettung am Matterhorn unter der Leitung von Hermann Seiler).
  66. Zur „renaissance“ der Sektion in jenen Jahren: Monte Rosa 1865–1965, hrsg. von der Sektion Monte Rosa des Schweizer Alpen-Clubs, Sitten 1965, S. 40f.
  67. Die beste britische Kennerin der Zermatter Tourismusgeschichte resümierte mit Blick auf die Förderung des skisportlichen Könnens der Zermatter Bergführer, welche 1924 in den Gewinn der Goldmedaille im Patrouillenlauf an der Olympiade von Chamonix mündete und so weltweit auf das wintersportliche Potenzial des Matterhorndorfes aufmerksam machte: „Gradually the image of Zermatt as a winter sports centre was being built up and behind it all stood the careful, watchful figure of Dr. Hermann Seiler.“ (Cicely Williams: Zermatt Saga, London 1964, S. 142.)
  68. Die Neue Zürcher Zeitung hielt in ihrer Ausgabe vom 28. Dezember 1928 (Nr. 2438, Blatt 5) mit Bezug auf die erfolgreiche Initiierung des Sportwinters in Zermatt durch Hermann Seiler in seiner Funktion als Generaldirektor (und einer der Hauptaktionäre) der damals acht Häuser mit rund 1000 Betten umfassenden Hotels Seiler Zermatt fest: „Das grosse Werk, das der in der Geschichte unserer Hotellerie bahnbrechende ‚Papa‘ [Alexander] Seiler [der Ältere] einst durch die Gründung des Sommerkurortes Zermatt begonnen hatte, ist in diesen Tagen durch eine durchaus logisch sich anreihende neue Tat seines Nachkommen gekrönt worden.“ Eine Woche zuvor war mit Blick auf die erste reguläre Zermatter Wintersaison im Ski. Korrespondenzblatt des Schweiz. Ski-Verbandes (Ausgabe vom 21. Dezember 1928, Nr. 6, S. 131) zu lesen gewesen: „Am 21. Dezember 1928 tritt Zermatt mit einem Schlag in die Reihe der Wintersportplätze ein. […] So wird das grosse Bergdorf am Fusse des Matterhorns auch im Winter zum ersten Male mit der Aussenwelt in Berührung bleiben.“ Die London Times schrieb im folgenden Monat (18. Januar 1929, Nr. 45,104, S. 15): „The first regular winter season at Zermatt (5.315ft.) was opened on December 21, when thanks to the initiative and energy of Dr. H. Seiler, three hotels, newly fitted with central heating – Mont Cervin, Victoria, and Beau Site – were opened to visitors. At the same time, and for the first time, a daily service was inaugurated on the Visp-Zermatt railway. So far, this season is a success, and the numerous visitors are enjoying the beautiful weather and excellent air. Ice rinks and tobogganing runs have been arranged, and the neighbouring fields and slopes afford good skiing for beginners. Expert skiers use the Zermatt-Riffelalp railway – on which regular services have now been organized – and make excursions on the Gornergrat ridge, on the Gorner glacier, and to the Betemps Hut (9.190ft.), coming back by the Findelen valley.“ Nach Abschluss der von Hermann Seiler initiierten ersten regulären Zermatter Wintersaison meinte die NZZ vom 5. April 1929 (Mittagsausgabe Nr. 647, Bl. 5) in einer Übersicht, der Beweis, dass Zermatt sich als Wintersportplatz „eignet“, sei als „endgültig“ erbracht zu betrachten. Die französische Tageszeitung Figaro anerkannte die Rolle Hermann Seilers, indem sie ihn der Leserschaft als „le grand animateur de Zermatt“ vorstellte (Ausgabe vom 19. August 1931, Nr. 231, S. 4). Der Walliser Bote, die wichtigste deutschsprachige Zeitung des Kantons, rief in der Ausgabe vom 6. September 1955 (Nr. 71, S. 1) in Erinnerung: „Dr. Hermann Seilers damaliger Initiative verdanken wir die Einführung des Wintersportes in Zermatt, der allen heute mehr Verdienst einbringt als die Sommersaison. Die Hotels Seiler und das ganze Vispertal können ihm hierfür dankbar sein.“ Die London Times vom 18. August 1961 (Nr. 55,163, S. 12) resümierte die Entwicklung von fast dreieinhalb Jahrzehnten überblickend in ihrem Nachruf auf Hermann Seiler: „[H]is example and enterprise did much to make Zermatt the ski center it is now.“ Die Berner Tageszeitung Der Bund hob zwei Tage später (in der Ausgabe vom 20. August 1961, Band 112, Nr. 351, S. 4) die Risikobereitschaft bei der zu Ende der Nachkriegskrise in die Tat umgesetzten Unternehmung hervor: „Wagemutig eröffnete er 1927 die erste Wintersaison in Zermatt zu einer Zeit, als es im Winter noch keine Bahnverbindung zwischen Visp und Zermatt gab.“ Eine Vielzahl weiterer Zeugnisse für den Aufbau der Zermatter Wintersaison durch Hermann und Eduard Seiler, die hotelunternehmerischen Akteure besonders auch der Hotels Seiler beim Rhonegletscher (deren Alleineigentümer Hermann Seiler war), bis im Zweiten Weltkrieg ist bei Mark Andreas Seiler: Ein Gletscher – ein Hotel – eine Familie. Horizonte einer Walliser Hoteliersdynastie, Visp 2012, S. 232ff. und 273ff. sowie 443 abgedruckt.
  69. Die Zeitung Sport dankte in ihrer Ausgabe vom 1. Februar 1932 (Nr. 14, S. 1, 4. Spalte) Hermann Seiler für seine Leistung als Präsident des Organisationskomitees; vgl. weiter Paul Lehner: 75 Jahre Ski-Club Zermatt. 1908–1983, Zermatt 1983, S. 42; Sport vom 29. Januar 1932, Nr. 13, S. 1.
  70. Ausführlich: Mark Andreas Seiler: Ein Gletscher – ein Hotel – eine Familie. Horizonte einer Walliser Hoteliersdynastie, Visp 2012, S. 178.
  71. Vgl. Mark Andreas Seiler: Ein Gletscher – ein Hotel – eine Familie. Horizonte einer Walliser Hoteliersdynastie, Visp 2012, S. 417.
  72. Vgl. Weltwoche vom 6. Dezember 1984, Nr. 49, S. 55: „Schon in den fünfziger Jahren hatte Hermann Seiler, der Vater der zehn Geschwister, erkannt: Die Zukunft [von Gletsch] liegt nicht im Tourismus […].“
  73. Zu Sondierungen, die bereits in den 1940er Jahren erfolgten, z. B. Walliser Volksfreund vom 18. August 1942, Nr. 66, S. 2; Le Confédéré vom 17. Mai 1943, Nr. 58, S. 2.
  74. Vgl. Weltwoche vom 6. Dezember 1984, Nr. 49, S. 55: „Geben Sie uns eine Wintersaison, sagen die Geschwister Seiler, dann machen wir weiter.“
  75. Vgl. Walliser Bote vom 17. September 1984, Nr. 216, S. 12: „Noch in diesem letzten Jahr wurden im Unternehmen nicht weniger als 60 Angestellte beschäftigt.“
  76. Die verkehrstechnische Zäsur um 1920 wurde von Stammgästen als einschneidende Minderung der Attraktivität des Ortes wahrgenommen: „Gletsch has lost many of ist attractions when the horses had finally been replaced by the motors;“ (Alpine Journal, November 1929, No. 230, Vol. XLI, S. 400f.)
  77. Vgl. den Hinweis im Bulletin der Sitzung des Grossen Rates des Kantons Wallis zur Sitzung von Juni 1984, S. 199 (online: https://parlement.vs.ch/app/de/search/parl_session/124495).
  78. Zum Ganzen nach ausführlichen Gesprächen mit den Verwaltungsräten der Immobilien Gletsch AG und der Geschäftsleiterin, Rosemarie Seiler, in den letzten Wochen vor der Geschäftsaufgabe: Weltwoche vom 6. Dezember 1984, Nr. 49, S. 53ff.
  79. Online: https://parlement.vs.ch/app/de/search/parl_session/124495.
  80. Bulletin der Sitzung des Grossen Rates des Kantons Wallis zur Sitzung von Juni 1984, S. 211 (online: https://parlement.vs.ch/app/de/search/parl_session/124495).
  81. Gemäss Ausweis aller einschlägiger Dokumente im Archiv der Familie Dr. Eduard Seiler, Zürich.
  82. Bulletin der Sitzung des Grossen Rates des Kantons Wallis zur Sitzung von Juni 1984, S. 217f. (online: https://parlement.vs.ch/app/de/search/parl_session/124495)
  83. Bulletin der Sitzung des Grossen Rates des Kantons Wallis zur Sitzung von Juni 1984, S. 211f. (online: https://parlement.vs.ch/app/de/search/parl_session/124495)
  84. Die Publikationsreihe wurde vorgestellt in der NZZ vom 10. Dezember 1976, Nr. 290, S. 58.
  85. Le Nouvelliste vom 14. Oktober 1984, Nr. 238, S. 1.
  86. Dazu ausführlich Walliser Bote vom 8. Mai 1996, Nr. 107.
  87. Vgl. Mark Andreas Seiler: «Allein dazu angestellt, Papierfetzen vom Boden rund ums Hotel aufzulesen»: Unternehmerisches Handeln am Fusse des Rhonegletschers als Kristallisationsfeld fremdstereotyper Geschichtskonstruktion, in: Blätter aus der Walliser Geschichte, 2015, Nr. 47, S. 271, Fussnote 81.
  88. Walliser Bote vom 6. August 2022, S. 3.
  89. Walliser Bote vom 23. Juni 1988, Nr. 143, S. 7. Der amtlich geschätzte Investitionsbedarf betrug zu diesem Zeitpunkt laut Walliser Bote vom 15. Juli 1988, Nr. 162, S. 11 drei bis vier Mio. Franken.
  90. Walliser Bote vom 5. August 2011, Nr. 179, S. 3: Neuer Pächter oder Käufer für das Hotel Belvédère gesucht
  91. Walliser Bote vom 1. Juli 2015, Nr. 149, S. 3.
  92. Vgl. die Online-Version des Eintrags unter der Adresse www.gisos.bak.admin.ch/sites/4953. Hier kann die Ortsbildaufnahme als PDF aufgerufen werden.
  93. Bundeskanzlei: Bundesgesetz über den Schutz der Kulturgüter bei bewaffneten Konflikten, bei Katastrophen und in Notlagen (KGSG). SR 520.3. In: Systematische Rechtssammlung SR. Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft, 20. Juni 2014, abgerufen am 16. Dezember 2017 (Stand am 1. Januar 2016).
  94. Bundeskanzlei: Verordnung über den Schutz der Kulturgüter bei bewaffneten Konflikten, bei Katastrophen und in Notlagen (KGSV). SR 520.31. In: Systematische Rechtssammlung SR. Schweizerischer Bundesrat, 29. Oktober 2014, abgerufen am 16. Dezember 2017 (Stand am 1. Januar 2016).
  95. Zur Eröffnung der letzten Teilstrecke im Juni/Juli des Sommers 1926 Walliser Volksfreund vom 3. Juli 1926, Nr. 52, S. 2.
  96. Walliser Bote vom 19. August 2022, Nr. 190, S. 9.

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