Glenner

Glenner
Rätoromanisch: Glogn

Daten
GewässerkennzahlCH: 292
LageLepontinische Alpen

Schweiz Schweiz

FlusssystemRhein
Abfluss überVorderrhein → Rhein → Nordsee
Quellewenig unterhalb des Piz la Capiala
46° 34′ 53″ N, 9° 3′ 48″ O
Quellhöheca. 2615 m ü. M.[1]
Mündungbei Ilanz in den VorderrheinKoordinaten: 46° 46′ 37″ N, 9° 12′ 46″ O; CH1903: 735484 / 182172
46° 46′ 37″ N, 9° 12′ 46″ O
Mündungshöhe688 m ü. M.[1]
Höhenunterschiedca. 1927 m
Sohlgefälleca. 62 ‰
Länge31 km[2]
Einzugsgebiet382,6 km²[3]
Abfluss am Pegel Castrisch[4]
AEo: 381 km²
Lage: 400 m oberhalb der Mündung
NNQ (2005)
MNQ 1989–2016
MQ 1989–2016
Mq 1989–2016
MHQ 1989–2016
HHQ (1999)
440 l/s
5,04 m³/s
8,88 m³/s
23,3 l/(s km²)
13,7 m³/s
379 m³/s
Linke NebenflüsseAua da Darlun, Aua da Blengias, Aua Diesrut, Aua da Cavel, Degenbach
Rechte NebenflüsseAua da Serenastga, Valser Rhein, Val Uastg, Val da Pitasch, Rieinbach
KleinstädteIlanz
GemeindenLumnezia
Schiffbarmit Kajak, unterer Abschnitt
Glenner bei Peiden-Bad oberhalb Ilanz

Glenner bei Peiden-Bad oberhalb Ilanz

Glenner fliesst in den Vorderrhein, Blick nach Westen

Glenner fliesst in den Vorderrhein, Blick nach Westen

Der Glenner (rätoromanisch: Glogn) ist der bei weitem grösste Nebenfluss des Vorderrheins und verläuft im Schweizer Kanton Graubünden. Glenner war auch der Name eines bis 2001 bestehenden Bezirks dieses Kantons, dessen Gebiet ab 2016 verwaltungsmässig in die Bündner Oberländer Region Surselva eingeteilt wurde. Er hat hier eine mittlere Wasserführung von fast 9 m³/s. Während der Schneeschmelze und nach Regenfällen führt der Fluss meistens dunkelgraues Wasser.

Geographie

Verlauf

Der Wildfluss entspringt nahe der Grenze zum Kanton Tessin auf einer Höhe von 2615 m ü. M. Er ist hier umgeben von mehr als 3100 m hohen Bergen (Piz Terri, 3149 m).

Er durchfliesst danach die Val Lumnezia. Im Oberlauf hat der Fluss eine tiefe Schlucht geschnitten, die an ein paar Stellen schwarzes Schiefergestein aufweist. Bei Uors nimmt der Glenner seinen wichtigsten Nebenfluss auf, den Valser Rhein, der ihn an Grösse und Länge deutlich übertrifft.

Nach weiteren gut 10 Flusskilometern mündet er bei Ilanz in den Vorderrhein auf einer Höhe von 688 m ü. M.

Sein Lauf endet ungefähr 1927 Höhenmeter unterhalb seiner Quelle, er hat somit ein mittleres Sohlgefälle von etwa 62 ‰.

Einzugsgebiet

Das 382,6 km² grosse Einzugsgebiet des Glenner liegt in den Lepontinischen Alpen und wird durch ihn über den Vorderrhein und den Rhein zur Nordsee entwässert.

Es grenzt

  • im Osten an das Einzugsgebiet der Rabiusa, die in den Vorderrhein mündet;
  • im Südosten an das des Hinterrheins
  • im Südwesten an das des Brennos, der über den Tessin in den Po entwässert und
  • im Westen an das des Rein da Sumvitg, der in den Vorderrhein mündet.

Das Einzugsgebiet besteht zu 20,9 % aus bestockter Fläche, zu 37,5 % aus Landwirtschaftsfläche, zu 1,2 % aus Siedlungsfläche und zu 40,5 % aus unproduktiven Flächen.

Die Flächenverteilung

Die mittlere Höhe des Einzugsgebietes beträgt 2016,9 m ü. M., die minimale Höhe liegt bei 698 m ü. M. und die maximale Höhe bei 3367 m ü. M.[5]

Hydrologischer Hauptstrang

Der Valser Rhein ist länger, hat ein grösseres Einzugsgebiet und einen stärkeren mittleren Abfluss (MQ) als der Glenner bis zu ihrem Zusammenfluss. Er ist somit der hydrologische Hauptstrang des Flusssystems Glenner.

Hydrologischer Hauptstrang
Name
 
Länge
in km
EZG
in km²
MQ
in m³/s
Glenner[X 1]20,8110,673,38
Valser Rhein29,4185,757,54

Anmerkungen zur Tabelle

  1. Der Glenner bis zum Zusammenfluss mit dem Valser Rhein

Zuflüsse

Der wichtigste Nebenfluss ist der Valser Rhein. Weitere grössere Zuflüsse sind der Aua Diesrut, der Aua da Cavel, der Val Uastg und der Rieinbach.

Direkte Zuflüsse des Glenners[Z 1]
NameGKZLageLänge
in km
EZG
in km²
MQ
in m³/s
Mündungs­ort
Koordinaten
Mündungs­höhe
in m
Bemerkungen
Aua da DarlunCH003687links0002,60000003,67000000,1500 Welt-Icon ca. 1 km südlich von Vanescha, Vrin1734,500000Gewässername von Flurbezeichnung abgeleitet
Aua da BlengiasCH003686links0003,90000005,60000000,2100 Welt-Icon bei Vanescha, Vrin1695,000000Gewässername von Flurbezeichnung abgeleitet
Aua da PatnaulCH003685rechts003,10000002,5800  Welt-Icon bei Pardatsch, Vrin1519,900000Gewässername von Flurbezeichnung abgeleitet
Aua da VallegliaCH003684rechts002,60000002,9400  Welt-Icon ca. 1 km südlich von Cons, Vrin1408,600000Gewässername von Flurbezeichnung abgeleitet
Aua DiesrutCH003681links0005,90000015,46000000,5100 Welt-Icon ca. 1 km südlich von Cons, Vrin1397,100000
Aua da SerenastgaCH003679rechts004,80000006,5900  Welt-Icon nordöstlich von Vrin, Lumnezia1252,400000Gewässername von Flurbezeichnung abgeleitet
Aua da CavelCH003680links0008,10000014,85000000,4600 Welt-Icon bei Surin, Lumbrein1191,800000
Aua da SiginCH003677rechts003,40000003,0600  Welt-Icon bei Silgin, Lumbrein1128,000000Gewässername von Flurbezeichnung abgeleitet
Aua da LumbreinCH003675links0003,30000005,8400  Welt-Icon bei Lumbrein, Lumnezia1113,600000Gewässername von Flurbezeichnung abgeleitet
Aua da VinognCH003674links0004,30000003,1600  Welt-Icon bei Vignogn, Lumnezia921,800000Gewässername von Flurbezeichnung abgeleitet
Aua da TiarmCH003673links0004,90000004,0500  Welt-Icon bei Surcasti, Lumnezia874,100000Gewässername von Flurbezeichnung abgeleitet
Valser RheinCH000319rechts029,40000185,75000007,5400 Welt-Icon bei Uors, Lumnezia854,700000
DegenbachCH003672links0004,60000004,8000  Welt-Icon bei Degen, Lumnezia853,800000Gewässername von Flurbezeichnung abgeleitet
VillabachCH003670links0004,60000004,9300  Welt-Icon bei Vella, Lumnezia821,300000Gewässername von Flurbezeichnung abgeleitet
Val UastgCH003567rechts008,30000019,52000000,4900 Welt-Icon bei Peiden-Bad, Lumnezia811,100000Alternativname: Duvinerbach
PeidenbachCH003666links0003,60000001,6000  Welt-Icon bei Cumbel, Lumnezia792,400000Gewässername von Flurbezeichnung abgeleitet
Val da PitasCH003665rechts007,20000010,21000000,2300 Welt-Icon bei Pitasch, Ilanz/Glion784,000000
Val Gronda BachCH003664links0002,60000001,7600  Welt-Icon bei Valgronda, Lumnezia783,100000Gewässername von Flurbezeichnung abgeleitet
RieinbachCH003662rechts005,80000017,93000000,4100 Welt-Icon bei Riein, Ilanz/Glion762,000000Gewässername von Flurbezeichnung abgeleitet
PilacbachCH003661links0004,20000004,38000000,0900 Welt-Icon bei Luven, Ilanz/Glion709,600000Gewässername von Flurbezeichnung abgeleitet
Glenner[Z 2]031,10000382,60000012,7000 bei Ilanz68800000Mündet in den Vorderrhein

Anmerkungen zur Tabelle

  1. Von der Quelle zur Mündung. Daten von Swisstopo (map.geo.admin.ch)
  2. Die Daten des Glenners zum Vergleich

Hydrologie

Bei der Mündung des Glenners in den Vorderrhein beträgt seine modellierte mittlere Abflussmenge (MQ) 12,7 m³/s. Sein Abflussregimetyp ist nivo glaciaire[6], und seine Abflussvariabilität[7] beträgt 17.

Der modellierte monatliche mittlere Abfluss (MQ) des Glenners in m³/s[8]

Brücken

Gedeckte Holzbrücke Silgin über den Glenner, Lumbrein GR

Auf seinem Weg wird der Glenner von 16 Brücken überspannt: 9 Strassenbrücken, 6 Fussgängerstegen (davon drei Hängebrücken) und der RhB-Eisenbahnbrücke in Ilanz.

Erwähnenswert sind die historische Steinbogenbrücke «Brücke Pkt. 1401» bei Vrin sowie die gedeckten Holzbrücken bei Silgin (gebaut 1880) und Vignogn (gebaut 1897).

Literatur

  • Martin Arnold, Urs Fitze; WWF: Gewässerperlen (Kp.: Glenner). At-Verlag Aarau 2018. ISBN 978-3-03800-086-0

Weblinks

Commons: Glenner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung (Hinweise)
  2. Auswertungen zum Gewässernetz. (XLSX) BAFU, Dezember 2013, abgerufen am 9. August 2017 (Auflistung Fliessgewässer der Schweiz >30km).
  3. Modellierter mittlerer jährlicher Abfluss. In: Topographische Einzugsgebiete der Schweizer Gewässer: Teileinzugsgebiete 2 km². Abgerufen am 30. Mai 2019.
  4. Messstation Castrisch 1989–2016 (PDF) Bundesamt für Umwelt BAFU
  5. Topographische Einzugsgebiete Schweizer Gewässer: Glenner
  6. Martin Pfaundler, Rolf Weingartner, Robert Diezig: „Versteckt hinter den Mittelwerten“ – die Variabilität des Abflussregimes. In: Hydrologie und Wasserbewirtschaftung (HyWa). Jg. 50, Heft 3, 2006, S. 116–123, hier Tabelle auf S. 119 (Download [PDF; 3,2 MB; abgerufen am 31. August 2020]). Abrufbar unter Gesamtes HyWa Heft 3, 2006..
  7. Die Abflussvariabilität beschreibt das Ausmass der Schwankungen des mittleren Abflusses einzelner Jahre um den langjährigen mittleren Abflusswert.
  8. Mittlere Abflüsse und Abflussregimetyp für das Gewässernetz der Schweiz: Glenner, Bundesamt für Umwelt (BAFU)

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Die quadratische Nationalfahne der Schweiz, in transparentem rechteckigem (2:3) Feld.
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