Glaubensmission

Als Glaubensmission bezeichnet man in der Missiologie solche meist evangelikalen interdenominationellen Missionswerke, die zur Finanzierung auf unmittelbare Werbung und Fundraising weitestgehend verzichten.

Geschichte

Die sogenannten Glaubensmissionen gehen zurück auf den englischen Zahnarzt und Missionar Anthony Norris Groves. Der zur Brüderbewegung gehörende Groves lehnte es ab, für seine Missionstätigkeit auf traditionellem Weg Spenden zu sammeln und berief sich dabei auf Mt 19,21 . Groves gilt als der Vater der Glaubensmissionen.[1]

Eine Reihe von Missionsgesellschaften im England des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts entstanden auf dem Modell der Glaubensmission,[2] darunter die von Hudson Taylor gegründete China-Inland-Mission (CIM). Taylor verfolgte, ähnlich wie Groves, bei seiner Arbeit den Grundsatz, nicht unmittelbar in der christlichen Öffentlichkeit um Spenden zu bitten. Den Missionaren der CIM wurde zudem keine Bezahlung garantiert.[3]

Heute zählt man die Glaubensmissionen in Deutschland zu den evangelikalen Missionen, die in der Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Missionen (AEM) organisiert sind.[4]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. J. Gordon Melton: Groves, Anthony Norris. (1795–1853). In: Encyclopedia of World Religions. Encyclopedia of Protestantism, Nr. 6. Facts of File, New York 2005, ISBN 978-0-8160-5456-5, S. 253 (englisch).
  2. Timothy Yates: Englische Missionen. In: Hans Dieter Betz u. a. (Hrsg.): Religion in Geschichte und Gegenwart. Handwörterbuch für Theologie und Religionswissenschaft. 4. Auflage. Band 8, Nr. 2. UTB, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8252-8401-5, S. 1314.
  3. Jessie G. Lutz: China-Inland-Mission. In: Hans Dieter Betz u. a. (Hrsg.): Religion in Geschichte und Gegenwart. Handwörterbuch für Theologie und Religionswissenschaft. 4. Auflage. Band 8, Nr. 2. UTB, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8252-8401-5, S. 162.
  4. Karl Lagershausen: Glaubensmission. In: Helmut Burkhardt und Uwe Swarat (Hrsg.): Evangelisches Lexikon für Theologie und Gemeinde. Band 3. R. Brockhaus Verlag, Wuppertal 1994, ISBN 3-417-24643-1, S. 774.