Glattfelden

Glattfelden
Wappen von Glattfelden
Staat:Schweiz Schweiz
Kanton:Kanton Zürich Zürich (ZH)
Bezirk:Bülachw
BFS-Nr.:0058i1f3f4
Postleitzahl:8180 Bülach
8192 Glattfelden
8192 Zweidlen
8193 Eglisau
UN/LOCODE:CH GFN
Koordinaten:679857 / 268362
Höhe:387 m ü. M.
Höhenbereich:332–545 m ü. M.[1]
Fläche:12,29 km²[2]
Einwohner:5406 (31. Dezember 2023)[3]
Einwohnerdichte:320 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
25,4 %
(31. Dezember 2023)[4]
Gemeindepräsident:Marco Dindo (SVP)
Website:www.glattfelden.ch
Lage der Gemeinde
Karte von GlattfeldenDeutschlandKanton ThurgauKanton SchaffhausenKanton SchaffhausenBezirk AndelfingenBezirk DielsdorfBezirk DietikonBezirk PfäffikonBezirk UsterBezirk WinterthurBezirk ZürichBachenbülachBassersdorfBülachDietlikonEglisauEmbrachFreienstein-TeufenGlattfeldenGlattfeldenHochfelden ZHHöri ZHHüntwangenKlotenLufingenNürensdorfOberembrachOpfikonRafzRorbasWallisellenWasterkingenWil ZHWinkel ZH
Karte von Glattfelden
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Glattfelden ist eine politische Gemeinde im Bezirk Bülach des Kantons Zürich in der Schweiz an der Staatsgrenze zu Deutschland.

Wappen

Blasonierung:

In Gold übereinander drei liegende schwarze Hirschstangen[5]

Geographie

Glattfelden liegt im Zürcher Unterland am letzten Teilstück des Flusses Glatt, der bei Rheinsfelden in den Rhein mündet. Der Ort umfasst neben dem Dorf Glattfelden die Siedlungen Schachen, Aarüti, Rheinsfelden und Zweidlen. Nachbargemeinden sind: Weiach, Hohentengen, Eglisau, Bülach, Hochfelden und Stadel. Zum Gemeindegebiet gehört auch die Exklave Neuhus, ein Einzelhof in der Rheinaue, wodurch Glattfelden auch mit Hüntwangen eine gemeinsame Grenze hat.

Südwestlich des Dorfes liegt auf einem Hügelsporn die Burgstelle Mangoldsburg.

Bevölkerung

Bevölkerungs­entwicklung[6]
JahrEinwohner
1634593
1771634
18361098
18501247
19001584
19502209
20005377
20055546
20105876
20156235
20206893
20227043

Politik

Glattfelden, historisches Luftbild von 1919, aufgenommen aus 100 Metern Höhe von Walter Mittelholzer

Gemeindepräsident ist Marco Dindo (SVP, Stand November 2023).[8]

Mitglieder des Gemeinderats sind Marco Dindo (SVP), Michèle Dünki-Bättig (SP), Irma Frei (parteilos), René Gasser (FDP), Nadine Karch (parteilos), Heinrich Maag (parteilos) und Christian Meier (parteilos).

Bei der Nationalratswahl 2019 erreichten die Parteien folgende Wähleranteile: SVP 41,86 %, SP 14,29 %, glp 12,48 %, Grüne 10,20 %, FDP 8,67 %, EVP 3,85 %, CVP 2,58 %, EDU 2,55 %, BDP 2,23 % und andere (8) 1,32 %.[9]

Die Wähleranteile bei der Nationalratswahl 2023: SVP 43,66 % (+1,80 %), SP 15,44 % (+1,15 %), glp 10,76 % (−1,72 %), FDP 8,05 % (−0,61 %), Grüne 6,97 % (−3,23 %), Die Mitte 6,29 % (+1,48 %), EVP 2,72 % (−1,13 %), EDU 2,1 % (−0,44 %), Aufrecht Zürich 1,54 %, andere (11) 2,46 %.[10]

Verkehr

Station Glattfelden

Glattfelden liegt an der Hauptstrasse Nr. 7 Basel–Winterthur, die das Dorf als kantonale Autobahn A50 umfährt. Seit 2012 wird im Zürcher Regierungsrat das Projekt «Autobahnzusammenschluss Bülach-Glattfelden» verfolgt. Die Schaffhauserstrasse durch den Hardwald soll auf vier Spuren ausgebaut werden, um so die A50 mit der A51 zu verbinden. Die Bauarbeiten sollten nicht vor 2021 beginnen.[11] Nach den seit Sommer 2022 laufenden und bis August 2023 fast abgeschlossenen Vorarbeiten plante das kantonale Tiefbauamt, im September 2023 mit den Bauarbeiten zu beginnen und die Strasse im Herbst 2025 dem Verkehr zu übergeben. Die Submissionsbeschwerde einer unterlegenen Bauunternehmung stoppte jedoch das Projekt. Dies führte zu einer Verschiebung des Baubeginns. Nachdem das Verwaltungsgericht aus formellen Gründen nicht auf die Beschwerde einging, wurde diese an das Bundesgericht übergeben. So konnte die aufschiebende Wirkung der Beschwerde entzogen werden. Der Bau konnte somit im Mai 2024 beginnen und die neue Autobahn soll voraussichtlich im September 2026 in Betrieb genommen werden.[12][13]

Die Station Glattfelden liegt ausserhalb von Glattfelden auf dem Gemeindegebiet von Bülach an der Bahnstrecke Bülach–Schaffhausen und wird von der S 9 SchaffhausenJestettenRafzZürich HBStettbachUster der S-Bahn Zürich bedient. Die Buslinie 540 des Zürcher Verkehrsverbunds verbindet den Bahnhof mit dem Dorf und weiter bis zum Bahnhof Zweidlen.

Zweidlen verfügt über einen eigenen Bahnhof, der bei Rheinsfelden an der Linie Winterthur–Koblenz liegt. Täglich bedient die Linie S 36 BülachBad ZurzachWaldshut den Bahnhof. Dieser wurde im Zuge von Sparmassnahmen im Personenverkehr 1995 geschlossen, nach Protesten fünf Jahre später wieder eröffnet.[14]

Sehenswürdigkeiten

Bilder

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Johann Kaspar Hagenbuch (1700–1763), Theologe, Altertumsforscher und Hochschullehrer
  • Johann Caspar Huber (1752–1827), Landschafts- und Marinemaler
  • Friedrich Scheuchzer (1828–1895), Schweizer Mediziner, Redaktor und Politiker (Demokratische Bewegung)
  • Paul Böhringer (1852–1929), Theologe
  • Jakob Walder (1854–1915), Beamter und Politiker
  • Samuel R. Külling (1924–2003), Theologe und Hochschullehrer

Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten

Das Dorf Glattfelden auf einer Zeichnung Gottfried Kellers von 1834
  • Berühmt ist der Ort durch die innige Beziehung, die der Schweizer Dichter und Zürcher Staatsschreiber Gottfried Keller zu ihm hatte. In seiner Jugend verbrachte er seine Sommerferien in Glattfelden.
  • Der Pfarrer und Lexikograph Josua Maaler lebte und starb in Glattfelden. Er ist der Verfasser des ersten auf die deutsche Sprache fokussierten Wörterbuchs.

Literatur

  • Hermann Fietz: Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich. Band II: Die Bezirke Bülach, Dielsdorf, Hinwil, Horgen und Meilen. Glattfelden (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 15). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (GSK). Bern 1943, DNB 365803049, S. 47–51 (Digitalisat).
  • Arnold Näf: Geschichte der Kirchgemeinde Glattfelden. Bülach 1863. Faksimile-Nachdruck: Verkehrs- und Verschönerungs-Verein Glattfelden, Glattfelden 1985.
  • Paul Gisin et al.: Glattfelden. Eine Gemeindechronik. Hrsg.: Gemeinde Glattfelden. Glattfelden 1993.
  • Harry Nussbaumer: Geschichten zu Glattfeldens Geschichte. Eigenverlag, Glattfelden 2013, ISBN 978-3-03304136-3.
  • Ueli Müller: Glattfelden. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Commons: Glattfelden – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
  2. Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  5. Das Wappen von Glattfelden
  6. Quellen: 1634–1836: HLS, 1850–1950: Eidgenössische Volkszählungen (XLS; 927 kB), danach: Gemeindeporträts. Glattfelden. Bevölkerung (Personen). Statistisches Amt des Kantons Zürich, 2000–2022.
  7. Gemeindeporträts. Glattfelden. Konfession. Statistisches Amt des Kantons Zürich, 2022.
  8. Gemeinderat. Website der Gemeinde Glattfelden.
  9. Nationalratswahl 2019. Kanton Zürich, abgerufen am 1. Oktober 2023.
  10. Nationalratswahl 2023. Kanton Zürich. 25. Oktober 2023.
  11. Geplante Strassenprojekte. Bülach / Glattfelden. Website des Kantons Zürich, archiviert vom Original am 6. August 2020; abgerufen am 10. Oktober 2023.
  12. Zwischen Bülach und Glattfelden. Vorerst doch kein Ausbau der Strasse durch den Hardwald. In: Zürcher Unterländer online. 1. September 2023.
  13. Strassenprojekt Bülach/Glattfelden. Abgerufen am 5. August 2024.
  14. Martin Huber: Nächster Halt: Niemandsland. In: Tages-Anzeiger. 18./19. Juli 2016, abgerufen am 19. Juli 2016.

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Dorffkern von Glattfelden auf einer Zeichnung Gottfrid Kellers von 1834: Haus des Oheims (links) und Mühle (rechts).
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