Glastal, Großer Buchwald und Tautschbuch

FFH-Gebiet
„Glastal, Großer Buchwald und Tautschbuch“
Naturschutzgebiet Digelfeld

Naturschutzgebiet Digelfeld

LageFünf Städte und Gemeinden im Landkreis Reutlingen und im Landkreis Biberach in Baden-Württemberg, Deutschland
KennungDE-7722-311
WDPA-ID555623527
Natura-2000-IDDE7722311
FFH-Gebiet3,583 km²
Geographische Lage48° 13′ N, 9° 25′ O
Glastal, Großer Buchwald und Tautschbuch (Baden-Württemberg)
Glastal, Großer Buchwald und Tautschbuch (Baden-Württemberg)
Einrichtungsdatum11. Januar 2019
VerwaltungRegierungspräsidium Tübingen
f6

Das FFH-Gebiet Glastal, Großer Buchwald und Tautschbuch (Schutzgebietskennung DE-7722-311) entstand 2015 durch die Zusammenlegung der zwei bereits bestehenden FFH-Gebiete Zwiefaltener Alb sowie Großer Buchwald und Tautschbuch im deutschen Bundesland Baden-Württemberg. Diese ehemaligen Gebiete wurden bereits im Jahr 2005 durch das Regierungspräsidium Tübingen nach der Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) angemeldet. Mit Verordnung des Regierungspräsidiums Tübingen zur Festlegung der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung vom 5. November 2018 (in Kraft getreten am 11. Januar 2019), wurde das Schutzgebiet ausgewiesen.

Lage

Das 3583,1 Hektar große FFH-Gebiet gehört zu den Naturräumen 040-Donau-Ablach-Platten und 097-Mittlere Flächenalb innerhalb der naturräumlichen Haupteinheiten 04-Donau-Iller-Lech-Platte und 09-Schwäbische Alb. Es liegt zwischen Hayingen und Langenenslingen.

Beschreibung und Schutzzweck

Es handelt sich um eine hügelige Mittelgebirgslandschaft mit überwiegender Exposition nach Westen bis Südosten. Im östlichen Teil das Glastal mit Felsen, Wacholderheiden und Waldformationen. Im westlichen Teil am Südrand der Schwäbischen Alb gelegene, große Buchenwälder mit kleinen Wacholderheiden und Kalk-Magerrasen. Im Gebiet befinden sich 37 Höhlen.

Lebensraumklassen

(allgemeine Merkmale des Gebiets) (prozentualer Anteil der Gesamtfläche)

Angaben gemäß Standard-Datenbogen aus dem Amtsblatt der Europäischen Union

N09 – Trockenrasen, Steppen
  
4 %
N10 – Feuchtes und mesophiles Grünland
  
3 %
N15 – Anderes Ackerland
  
3 %
N16 – Laubwald
  
56 %
N17 – Nadelwald
  
10 %
N19 – Mischwald
  
23 %
N23 – Sonstiges (einschl. Städte, Dörfer, Straßen)
  
1 %

Lebensraumtypen

Gemäß Anlage 1 der Verordnung des Regierungspräsidiums Tübingen zur Festlegung der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung (FFH-Verordnung) vom 5. November 2018 kommen folgende Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie im Gebiet vor:

EU
Code
Lebensraumtyp (offizielle Bezeichnung)KurzbezeichnungHektar
3260Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-BatrachionFließgewässer mit flutenderWasservegetation9,85
5130Formationen von Juniperus communis auf Kalkheiden und -rasenWacholderheiden27,18
6110Lückige basophile oder Kalk-Pionierrasen (Alysso-Sedion albi)Kalk-Pionierrasen0,66
6210Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia)Kalk-Magerrasen11,40
6430Feuchte Hochstaudenfluren der planarenund montanen bis alpinen StufeFeuchte Hochstaudenfluren1,00
6510Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorbaofficinalis)Magere Flachland-Mähwiesen40,32
7220Kalktuffquellen (Cratoneurion)Kalktuffquellen0,42
8160Kalkhaltige Schutthalden der collinen bismontanen Stufe MitteleuropasKalkschutthalden2,03
8210Kalkfelsen mit FelsspaltenvegetationKalkfelsen mit Felsspaltenvegetation4,02
8310Nicht touristisch erschlossene HöhlenHöhlen0,001
9130Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum)Waldmeister-Buchenwald2090,80
9150Mitteleuropäischer Orchideen-Kalk-Buchenwald (Cephalanthero-Fagion)Orchideen-Buchenwälder18,20
9180Schlucht- und Hangmischwälder Tilio-AcerionSchlucht- und Hangmischwälder24,20
91E0Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae)Auenwälder mit Erle, Esche, Weide0,60

Arteninventar

Folgende Arten von gemeinschaftlichem Interesse kommen im Gebiet vor:[1]

BildEU
Code
*Artwissenschaftlicher NameArtengruppe
Groppe
© Hans Hillewaert, CC BY-SA 4.0
1163GroppeCottus gobioFische und Rundmäuler
Großes Mausohr1324Großes MausohrMyotis myotisSäugetiere
Biber1337BiberCastor fiberSäugetiere
Grünes Besenmoos1381Grünes BesenmoosDicranum virideMoose
Grünes Koboldmoos1386Grünes KoboldmoosBuxbaumia viridisMoose
Gelber Frauenschuh1902Gelber FrauenschuhCypripedium calceolusPflanzen

Die ursprünglich ebenfalls für das Gebiet gemeldete Gelbbauchunke konnte nicht nachgewiesen werden.[1]

Zusammenhängende Schutzgebiete

Das FFH-Gebiet besteht aus 10 Teilgebieten. Es überschneidet sich mit mehreren Landschaftsschutzgebieten. Das Vogelschutzgebiet 7624-441 Täler der Mittleren Flächenalb hat rund 20 Prozent Anteile am FFH-Gebiet. Es liegt außerdem zu 22 Prozent im Biosphärengebiet Schwäbische Alb.

Innerhalb des Gebiets liegen die Naturschutzgebiete

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b Regierungspräsidium Tübingen (Hrsg.): Managementplan für das FFH-Gebiet 7722-311 „Glastal, Großer Buchwald und Tautschbuch“ und das Vogelschutzgebiet 8022-401 „Pfrunger und Burgweiler Ried“. bearbeitet von IVL, Institut für Vegetationskunde und Landschaftsökologie, H. Schott & Partner, Landschaftsökologen. 20. Dezember 2020 (157 S., baden-wuerttemberg.de [PDF]).

Weblinks

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Buxbaumia viridis, Schwäbisch-Fränkische Waldberge, Deutschland
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Großes Mausohr im Flug, Myotis myotis
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Das 121 Hektar große Naturschutzgebiet Digelfeld bei Hayingen im Landkreis Reutlingen schützt eine der größten Wacholderheiden der Schwäbischen Alb