Glarner Kantonalbank

  Glarner Kantonalbank
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StaatSchweiz Schweiz
SitzGlarus
Rechtsformspezialgesetzliche Aktiengesellschaft[1]
ISINCH0189396655
IID773[2]
BICGLKBCH22XXX[2]
Gründung1884
Websitewww.glkb.ch
Geschäftsdaten 2021[3]
Bilanzsumme7'761 Mio. CHF
Mitarbeiter290 VZÄ
Geschäftsstellen6 Geschäftsstellen
Leitung
VerwaltungsratMartin Leutenegger (VR-Präsident)
Unternehmensleitung

Sven Wiederkehr (Vorsitzender der Geschäftsleitung)

Die Glarner Kantonalbank (GLKB) mit Sitz in Glarus ist die Kantonalbank des Kantons Glarus.

Geschichte

Die Glarner Kantonalbank wurde 1884 gegründet und ist in Form einer spezialgesetzlichen Aktiengesellschaft organisiert.

2008 wies die Bank aufgrund einer fehlgeschlagenen Expansionsstrategie der damaligen Führungsmannschaft in den Jahren 2004 bis 2007 einen Verlust von 56 Millionen Schweizer Franken aus. Der Kanton musste daraufhin das Kapital der Bank auf total 80 Millionen Franken aufstocken. Die Bank wurde auf den 11. Mai 2010 von einer öffentlich-rechtlichen Anstalt in eine spezialgesetzliche Aktiengesellschaft umgewandelt. Die Bank erholte sich von der Krise und wies per Ende 2012 einen Eigenmitteldeckungsgrad von über 200 Prozent aus. Bis zu einem Börsengang im Juli 2014 gehörte die Bank zu 100 Prozent, danach mehrheitlich mit 68,24 % dem Kanton Glarus.

2012 lancierte die Glarner Kantonalbank mit hypomat.ch eine Online-Hypothek. Auf dieser Plattform können Eigenheimbesitzer aus der ganzen Deutschschweiz ihre bestehenden erstrangigen Hypotheken online ablösen. Im November 2021 wurde die GLKB-Twint-App lanciert.

Im Mai 2022[4] lehnte das Glarner Stimmvolk an der Landsgemeinde vom 1. Mai, eine zuvor vorgeschlagene Revision des Gesetzes über die Glarner Kantonalbank ab. Das Vorhaben, welches von der Glarner Regierung unterstützt wurde, hatte das Ziel die Staatsgarantie der Bank abzuschaffen, die Beteiligungsquote des Kantons mittelfristig zu reduzieren und die Bank in eine privatrechtliche Aktiengesellschaft umzuwandeln. Befürworter nannten mehr Handlungsfreiheit und eine Entlastung des Eigentümers als Gründe. Kritiker sahen in der vorgeschlagenen Privatisierung eine mögliche Wiederholung der Fehler von 2004.[5][6]

Im Zuge der Herausforderungen der Schweizer Energiewirtschaft im Jahr 2022 verkündete die Bank im Winter desselben Jahres verschiedene Energiesparmaßnahmen, die u. a. das Abschalten der Leuchtreklamen bei ihren Filialen und Bankomaten einschloss.[7]

Bank

Filialen und Bancomaten

Die Bank verfügt im Kanton über sechs Geschäftsstellen und beschäftigt insgesamt rund 291 Mitarbeiter (inklusive 16 Lernenden und Mitarbeitende im Stundenlohn, GLKB Jahresbericht 2016). Per Ende 2017 verfügte die Glarner Kantonalbank über eine Bilanzsumme von rund 5,64 Milliarden Schweizer Franken.

Neben dem Hauptsitz in Glarus gibt es Filialen in Niederurnen, Näfels, Netstal, Schwanden und in Linthal, nicht jedoch im Glarner Sernftal, das traditionell von der Glarner Regionalbank AG bedient wird.

Bancomaten findet man zudem an 18 Standorten in Glarus, Bilten, Oberurnen, Näfels, Netstal, Schwanden, Linthal und Braunwald.

Organisation

Oberstes Aufsichtsorgan der Glarner Kantonalbank ist der Verwaltungsrat. Dieser setzt sich aus 7 Mitgliedern zusammen und wird zurzeit von Martin Leutenegger präsidiert. Nach Art. 14 Abs. 2 des Gesetzes über die Glarner Kantonalbank muss der Regierungsrat (Exekutive des Kantons) mit mindestens einem Mitglied im Verwaltungsrat vertreten sein.[8] Vertreter des Regierungsrates ist Benjamin Muehlemann, Vorsteher des Departements für Finanzen und Gesundheit.

Die operative Leitung liegt bei der Geschäftsleitung. Diese setzt sich aus fünf Mitgliedern zusammen und wird von Sven Wiederkehr als Vorsitzender der Geschäftsleitung geleitet.

Kennzahlen

201920202021
Jahresgewinn (in Mio. CHF)25,230,429,2
Bilanzsumme (in Mio. CHF)6,4047,0497,761
Geschäftsstellen666
Beleg[9][10][11]

Geschäftsfelder

Als Universalbank tätigt Die Kantonalbank die banküblichen Geschäfte. Neben der klassischen Beratung im Hypothekar- und Spargeschäft, haben das kommerzielle Kreditgeschäft, sowie die Vermögensberatung und Vermögensverwaltung an Bedeutung gewonnen. Wie die grosse Mehrheit aller Kantonalbanken verfügt auch das Glarner Institut über eine sogenannte Staatsgarantie. Das heisst, der Kanton haftet für die Verbindlichkeiten der Bank.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Eintrag der «Glarner Kantonalbank» im Handelsregister des Kantons Glarus
  2. a b Eintrag im Bankenstamm der Swiss Interbank Clearing
  3. https://geschaeftsbericht.glkb.ch/geschaeftsberichte/
  4. Traktandum 7 | Landsgemeinde Glarus. Abgerufen am 21. Dezember 2022.
  5. Glarner Kantonalbank plädiert für Abschaffung der Staatsgarantie. 21. April 2022, abgerufen am 3. Dezember 2022 (deutsch).
  6. Glarner Kantonalbank: Der Landsgemeinde gehen die Neuerungen zu weit. 2. Mai 2022, abgerufen am 3. Dezember 2022 (deutsch).
  7. Die Glarner Kantonalbank schaltet abends die Lichter aus. Abgerufen am 3. Dezember 2022 (Schweizer Hochdeutsch).
  8. Gesetz über die Glarner Kantonalbank (Kantonalbankgesetz) vom 4. Mai 2003
  9. Finanzberichte der Glarner Kantonalbank. In: Geschäftsberichte. Abgerufen am 3. Dezember 2022 (deutsch).
  10. Finanzberichte der Glarner Kantonalbank. In: Geschäftsberichte. Abgerufen am 3. Dezember 2022 (deutsch).
  11. Finanzberichte der Glarner Kantonalbank. In: Geschäftsberichte. Abgerufen am 3. Dezember 2022 (deutsch).

Koordinaten: 47° 2′ 20,9″ N, 9° 4′ 5,8″ O; CH1903: 723847 / 211075

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