Glíma

Zwei Glíma-Ringer an der Isländischen Glíma-Meisterschaft 1985.
Glíma-Ringer in Reykjavík 1934.

Glíma ist eine isländische Variante des Freistilringens.

Besonderheiten

Glíma unterscheidet sich in vier Punkten von anderen Arten des Ringens:

  • Die Gegner müssen immer aufrecht stehen.
  • Die Gegner umkreisen einander ständig (ähnlich wie bei einem Walzer). Dies soll sicherstellen, dass genügend Angriffsmöglichkeiten bestehen und keine Pattsituation eintritt.
  • Es ist nicht erlaubt, auf den Gegner zu fallen oder ihn niederzustoßen. Beides wird als unsportliches Verhalten angesehen.
  • Die Gegner sollten sich immer über die Schulter anschauen. Das Ringen soll nicht so sehr vom Sehen, sondern mehr von Berührung und Gefühl abhängen.

Glíma war und ist ein Sport zur Erholung und körperlichen Ertüchtigung, und keine „wilde Rauferei“. Einige Untervarianten, etwa Löstagsglíma, zeigen aber auch etwas härtere Züge. Die Geschichte von Glima lässt sich bis in das 12. Jahrhundert belegen, Schilderungen in der Edda und in Isländersagas lassen aber ein noch früheres Entstehen vermuten. Der Kern von Glíma besteht in den acht bragð (Techniken), aus denen etwa 50 verschiedene Arten von Würfen abgeleitet werden können.

Das Wort glíma wird häufig mit „Der Wettkampf der Freude“ übersetzt. Es könnte mit den Wörtern glimmer (engl.), glimma (schwedisch), glimre (dänisch) und glimt (norwegisch) verwandt sein, die sich mit „aufglimmen, flackern, flimmern“ (von Licht oder Feuer) übersetzen lassen. Dies könnte die schnellen Glíma-Techniken repräsentieren.

Glíma besitzt den Ehrenkodex Drängskap, der die Gegner nach Fairness, gegenseitigem Respekt und Sicherheit streben lässt.

Die Sportart war bei den Olympischen Sommerspielen von 1912 eine Demonstrationssportart.

Organisationen

Die IGA (International Glíma Association) wurde 2007 in Reykjavík gegründet und hat zum Ziel, Glíma einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen. Seit 2010 gibt es eine deutschsprachige Webpräsenz (siehe Links). Der Betreiber der Webseite ist Gründungsmitglied der IGA.

Literatur

  • M. Bennett Nichols: Glíma. New Orleans, 1999

Siehe auch

Weblinks

Commons: Glíma – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Auf dieser Seite verwendete Medien

Reykjavik. IJslands worstelen (Glima). Twee leden van het glimateam van de Mennt, Bestanddeelnr 190-0274.jpg
Autor/Urheber: Willem van de Poll, Lizenz: CC0
Collectie / Archief : Fotocollectie Van de Poll

Reportage / Serie : IJsland
Beschrijving : Reykjavik. IJslands worstelen (Glima). Twee leden van het glimateam van de Menntaskolinn in aktie. De andere teamleden, van wie een met een vaandel, kijken toe
Datum : 1934
Locatie : IJsland, Reykjavik
Trefwoorden : sportverenigingen, vecht- en verdedigingssporten, worstelen
Fotograaf : Poll, Willem van de
Auteursrechthebbende : Nationaal Archief
Materiaalsoort : Glasnegatief
Nummer archiefinventaris : bekijk toegang 2.24.14.02

Bestanddeelnummer : 190-0274
Glima Wrestling.jpg
Autor/Urheber: Eythorsson, Lizenz: CC BY 3.0
Icelandic Glima Championship Tournament 1985.