Giuliano Pedretti
Giuliano Pedretti (geboren 23. Februar 1924 in Basel; gestorben 9. Januar 2012 in Samedan) war ein Schweizer Zeichner, Sgraffitokünstler und Bildhauer.
Leben
Giuliano Pedretti war der älteste Sohn des Malers Turo Pedretti und der Sängerin Marguerite Pedretti-His. Er studierte 1942–1943 an der Kunstgewerbeschule Zürich. Da Pedretti farbenblind war, konnte er sich nicht als Maler betätigen, sondern arbeitete vornehmlich plastisch. Pedretti wurde bereits als Student durch Alberto Giacometti geprägt, den er ab 1953 häufiger in Paris aufsuchte. Seit 1943 hatte er ein Atelier im Elternhaus in Samedan. Als dieses 1951 durch eine Lawine zerstört wurde, richtete er sein Atelier im benachbarten Celerina ein. 1949 war er Stipendiat des Schweizerischen Instituts in Rom. Pedretti führte auch Aufträge für Sgraffito-Arbeiten an Häusern und Kirchen aus. Sein Werk umfasst mehr als 300 Plastiken. Seine Werke finden sich u. a. im Kunstmuseum Bern und im Bündner Kunstmuseum in Chur.
Neben seiner bildhauerischen Arbeit engagierte er sich für die Erhaltung der romanischen Kultur und beteiligte sich 1988 mit Dora Lardelli massgeblich an der Gründung des Kulturarchivs Oberengadin und 1995 an der Errichtung des Andrea-Robbi-Museums in Sils Maria.
Sein Bruder war der Bildhauer und Maler Gian Pedretti, und er war verschwägert mit der Schriftstellerin Erica Pedretti.
Giuliano Pedretti verstarb am 9. Januar 2012 im Alter von 87 Jahren.[2][3][4] Sein Grab ist auf dem Friedhof der Kirche San Gian in Celerina/Schlarigna.
Literatur
- Bernhard von Waldkirch: Giuliano Pedretti – Zeichnungen. Merian, Basel 2009, ISBN 978-3-85616-479-9.
- Ulrich Suter (Hrsg.): Giuliano Pedretti – eine Monografie. Merian, Basel 2004, ISBN 3-85616-219-4.
- Germaid Ruck: Pedretti, Giuliano. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 94, de Gruyter, Berlin 2017, ISBN 978-3-11-023260-8, S. 505 f.
Weblinks
- Film über Giuliano Pedretti von Lisa Piazza-Bussmann und Jann Erne 2012, bei YouTube und Vimeo
- Film über Giuliano Pedretti, von Gian-Nicola Bass, bei Vimeo
- Ulrich Suter: Pedretti, Giuliano. In: Sikart
- Publikationen von und über Giuliano Pedretti im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek
- Autobiografische Notizen von Giuliano Pedretti (PDF; 10 kB) bei hebis
- Das Künstler-Brüderpaar Gian und Giuliano Pedretti. In: Radiotelevisiun Svizra Rumantscha, 1970
- Literatur von und über Giuliano Pedretti im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Gian-Nicola Bass: Wenn Häuser Geschichten Erzählen (Kurzfilm). 11. August 2018, abgerufen am 20. August 2018.
- ↑ Bündner Bildhauer Giuliano Pedretti verstorben. Basler Zeitung, 11. Januar 2012
- ↑ Dora Lardelli: Markanter Plastiker: Der Bündner Giuliano Pedretti gestorben. NZZ, 19. Januar 2012.
- ↑ Roland H. Wiegenstein: Der Bildhauer Giuliano Pedretti: Das zeichnerische und plastische Werk des Schweizer Künstlers. In: Die Berliner Literaturkritik. 5. Januar 2010, abgerufen am 26. Januar 2019.
Personendaten | |
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NAME | Pedretti, Giuliano |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Bildhauer |
GEBURTSDATUM | 23. Februar 1924 |
GEBURTSORT | Basel |
STERBEDATUM | 9. Januar 2012 |
STERBEORT | Samedan |
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Autor/Urheber: Hadi, Lizenz: CC0
Werk von Giuliano Pedretti: "Grosses Weltbild", romanisch: "Cum pumpa majestusa", 1967, Sgraffito, Adresse: Neues Schulhaus (Südwestfassade), Puoz 2, Samedan GR, Schweiz. Quelle: https://www.mural.ch/index.php?kat_id=w&id2=3667. Kurzfilm zu diesem Werk: https://vimeo.com/284534736
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Schweiz, Riehen, Eisenbahnweg-Bahnunterführung, Kuh Skulptur, Nostalgie, 1975. Von Giuliano Pedretti (1924–2012) Bildhauer, Zeichner
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Kirche San Gian in Celerina-Schlarigna in Graubünden, Schweiz. Grab von Giuliano Pedretti (23. Februar 1924, † 9. Januar 2012).