Gitschital

Das Gitschital (auch: Gitschental) ist ein Tal westlich der Reussebene im Schweizer Kanton Uri unterhalb der Bergkette des Gitschen.

Das Gitschital oberhalb von Seedorf UR mit dem Berg Gitschen und dem Gigental weiter nördlich über dem Urnersee

Geographie

Das Gitschital liegt je zur Hälfte in den Gemeinden Seedorf und Attinghausen. Der Palanggenbach, nach dem das Tal früher auch Palanggental genannt wurde, bildet vom Quellbereich unterhalb des Brunnistocks (2952 m ü. M.) die Gemeindegrenze; die linke Talhälfte gehört zu Seedorf, die rechte Seite des schmalen Tals liegt auf dem Gemeindegebiet von Attinghausen. Gegen Nordwesten ist das Tal vom steilen Kalkmassiv des Brunnistocks, des Gitschenhöreli, des Rot Gitschen und des Gitschen abgeschlossen, auf der Südseite durch den kurzen Bergvorsprung aus Flysch, der im oberen Bereich Grat und im unteren Gibelstöck heisst.[1]

Im schmalen und steilen Tal fliesst der Palanggenbach in gerader Linie gegen Nordosten; nur wenige kleine Seitenbäche entwässern die Bergflanken im oberen Talbereich, so der Sulzbach im Gebiet Witlauwi und der Stäuberbach über dem Felskessel des Driangel. Der Talausgang oberhalb von Seedorf liegt immer noch rund 100 Meter über dem Talboden an der Reuss, weil der Palanggenbach nach der letzten eiszeitlichen Vergletscherung einen mächtigen Schuttfächer angehäuft hat, der sich ursprünglich bis zum Vierwaldstättersee erstreckte.

Wirtschaft

Blick von der Alp Grat ins Gitschital, die Waldgebiete am Gitschiberg und zum Urnersee mit Flüelen.

Im Tal liegen auf rund 1300 bis 1400 Meter Höhe mehrere Alpgebiete, so die Alp im Gitschitaler Bode, die Alp Gross Pfaffen, die Schirpfenegg, die Hohnegg, der mit einer Seilbahn erschlossene Gitschenberg[2] und die Alp Seewli auf dem südöstlichen Bergrücken.

Eine zwischen 1980 und 1999 gebaute Fahrstrasse[3] mit einem 300 Meter langen Tunnel unter dem Tobel des Stäuberbachs führt von Seedorf über Rütli in das Tal, das mit einer Mountainbikeroute erschlossen ist. Auch die Fahrstrasse nach Gezig führt durch einen Tunnel. Während das Bergmassiv im Westen ganz unwegsam ist, führt ein Wanderweg aus dem Gitschital über die Alp Grat in das benachbarte Tal Waldnacht und zum Bergübergang des Surenenpasses, der nach Engelberg führt.

Der Palanggenbach führt bei Hochwasser von den Schutthalden im Tal viel grobes Gesteinsmaterial mit, das in einem starken Geschiebesammler in der Schlucht aufgefangen wird.

Commons: Gitschital – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Flora auf der Alp Grat
  2. Seilbahn Gitschenberg
  3. Sanierung der Gitschentalstrasse (Memento vom 23. September 2016 im Internet Archive)

Koordinaten: 46° 51′ 37″ N, 8° 34′ 56″ O; CH1903: 687207 / 190531

Auf dieser Seite verwendete Medien

Grat-NO.jpg
(c) Friedrich-Karl Mohr, CC BY-SA 3.0 de
Blick von der Alp Grat > Nordost durch das Gitschital zum Urnersee mit Flüelen; darüber der Rophaien, weiter links der Fronalpstock.
Blick vom Gipfel des Rophaien im Schweizer Kanton Uri ins Gitschital - Urner Alpen mit Schlossberg, Brunnistock, Gitschen, Uri Rotstock - Gigental mit Urnersee und Seedorf UR (cropped).jpg
Autor/Urheber: Uwelino, photocropper: Ludwig Sebastian Micheler, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Blick vom Gipfel des Rophaien im Schweizerischen Kanton Uri. Von dort gibt es einen phantastischen Blick auf den Urner See und die Urner Alpen. Hier geht der Blick ins Gitschital oberhalb von Seedorf UR(i), auf den Steinbruch Eielen (Eyelen) unten im Wald, die Bergkette aufwärts zum Schlossberg am Surenenpass, den Brunnistock mit Gletscher und Schnee, den Uri Rotstock mit dem Chesselfirn und steiler Nordwand am Chessel zum Berg Schlieren. Massiv der felsig-graue Gitschen in Bildmitte mit Vorgipfeln bei Bolzbach am See - ein Ortsteil von Seedorf - und dem waldreichen Gigental vom Urner See hinauf in die Bergwandergegend der Bergrücken um das Chlital oberhalb von Isenthal - der Sassigrat oberhalb der Almen zum Schlieren hinauf ist ganz gut erkennbar.