Gisela Richter-Thiele

Gisela Richter-Thiele (* 9. November 1916 in Leipzig; † 2. September 2000 ebenda) war eine deutsche Bildhauerin.

Leben und Werk

Gisela Richter-Thiele war die Tochter des Bildhauers Alfred Thiele, bei dem sie auch 1933 bis 1939 an der Kunstgewerbeschule Leipzig studierte. Dabei lernte sie den Bildhauer Johannes Richter (1911–1944) kennen, den sie nach Abschluss ihres Studiums heiratete.

Gisela Richter-Thiele arbeitete seit dem Ende des Studiums in Leipzig als freischaffende Bildhauerin. Sie war eine bedeutende Vertreterin der Leipziger Bildhauerschule. Insbesondere schuf sie figürliche Plastiken, wobei die menschliche, vor allem die weibliche Figur, dominiert. 1942 wurde auf der Großen Leipziger Kunstausstellung ihr Entwurf einer Brunnengruppe („Mädchen mit Gänsen“) gezeigt. 1943 und 1944 war sie auf der Großen Deutschen Kunstausstellung in München vertreten.[1]

Nach Kriegsende erhielt sie in Leipzig im Zuge des Wieder- und Neuaufbaus der zerstörten Stadt eine Anzahl von Aufträgen für Werke im öffentlichen Raum, vor allem Skulpturen und szenische Reliefs an und in Gebäuden Der größte Teil dieser Arbeiten existiert nicht mehr oder ist nicht mehr zugänglich.

Gisela Richter-Thiele war seit 1952 Mitglied des Verbands Bildender Künstler der DDR. Sie war u. a. 1947 auf der Ausstellung „Malerei der Gegenwart“ im Leipziger Museum der bildende Künste[2], 1948 mit fünf Werken auf der „Leipziger Kunstausstellung 1948“[3] und 1949, 1953, 1958/1959 und 1967/1968 auf den Deutschen Kunstausstellungen bzw. Kunstausstellungen der DDR vertreten. Sie erhielt 1967 den Kunstpreis der Stadt Leipzig.

Werke (Auswahl)

Skulpturen (Auswahl)

  • Frühling (Statue, Metall; ausgestellt 1943 auf der Großen Deutschen Kunstausstellung in München und vom Nazi-Führer Martin Bormann erworben)[4]
  • Frau mit Korb (Bronze, 1948; ausgestellt 1949 auf der 2. Deutschen Kunstausstellung)[5]
  • Laufender Frauenakt (Bronze, 1952; ausgestellt 1953 auf der Dritten Deutschen Kunstausstellung)[6]
  • Mädchen am Geländer (Bronze; 1957; im Bestand des Lindenau-Museums Altenburg/Thüringen)[7]
  • Nach dem Bade (Gips, 1958; ausgestellt 1958/1959 auf der Vierten Deutschen Kunstausstellung)[8]
  • Zirkusclown (Gips, 1967; ausgestellt 1967/1968 auf der VI. Deutschen Kunstausstellung)[9]
  • Porträt F. (Zement, 1964; ausgestellt 1967/1968 auf der VI. Deutschen Kunstausstellung)[10]

Werke im öffentlichen Raum (Auswahl)

  • Schwanengruppe (Springbrunnen am Leipziger Georgiring; Bronze, 1963)[11]

Einzelausstellungen (Auswahl)

Literatur (Auswahl)

  • Peter H. Feist: Plastik in der DDR. Verlag der Kunst, Dresden 1965, S. 121, 122, 150.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Treffpunkt-Kunst.net - Künstlernamen Listing Q-S
  2. https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/363864/12
  3. https://digital.slub-dresden.de/id1683715764/15
  4. https://www.gdk-research.de/de/obj19360761.html
  5. https://www.deutschefotothek.de/documents/obj/88886426
  6. https://www.deutschefotothek.de/documents/obj/30124347
  7. Bildindex der Kunst & Architektur
  8. https://www.deutschefotothek.de/documents/obj/30126166
  9. https://www.deutschefotothek.de/documents/obj/30128728
  10. https://www.deutschefotothek.de/documents/obj/30128727
  11. https://www.leipzig.de/news/news/schwanenbrunnen-am-georgiring-sprudelt-wieder/