Gisela Birkemeyer
Gisela Birkemeyer, geborene Gisela Köhler (* 22. Dezember 1931 in Fasendorf, Sachsen), ist eine ehemalige deutsche Leichtathletin und Olympiateilnehmerin, die in den 1950er und 1960er Jahren zur Weltspitze im 80-Meter-Hürdenlauf gehörte.
Leben
Die Tochter eines Berliner Ingenieurs wuchs in Thüringen auf und erlernte den Beruf einer Technischen Zeichnerin. Seit 1951 arbeitete sie beim Landessportbund Thüringen in Erfurt und wurde von dem damals aktiven Läufer Heinz Birkemeyer (1922–1991) entdeckt. 1957 heiratete sie ihren Trainer Birkemeyer.
Sportkarriere
Über den Sportclub Motor Jena ging ihr Weg zum SC Dynamo Berlin.[1] Köhler gewann bei den Meisterschaften der DDR Gold im 100-Meter-Lauf in den Jahren 1956, 1957, 1958, 1959 und 1960. Im 200-Meter-Lauf gewann sie Gold in den Jahren 1956, 1957, 1958, 1959 und 1960. Im 80-Meter-Hürdenlauf wurde sie in den Jahren 1953 bis 1961 ununterbrochen DDR-Meisterin.
In einer gemeinsamen deutschen Mannschaft für die DDR startend, gewann sie zwei Olympiamedaillen: Bei den Olympischen Spielen 1956 in Melbourne die Silbermedaille (unter ihrem Geburtsnamen Köhler) sowie bei den Olympischen Spielen 1960 in Rom die Bronzemedaille. Bei den Europameisterschaften 1958 in Stockholm wurde sie Dritte im 80-Meter-Hürdenlauf. Sie war außerdem im 100- und 200-Meter-Lauf und im Fünfkampf erfolgreich. Von 1951 bis 1964 wurde sie insgesamt 40-mal DDR-Meisterin.
Bei einer Größe von 1,62 m hatte sie ein Wettkampfgewicht von 60 kg.
Rekorde
- 1956 – Europarekord im 100-Meter-Lauf: 11,5 s
- 1960 – Weltrekorde im 80-Meter-Hürdenlauf:
- 10,6 s (24. Juli, Weltrekord eingestellt)
- 10,5 s (25. Juli, jeweils in Leipzig)
- Europarekord im 200-Meter-Lauf: 23,4 s
Sonstiges
1956 wurde sie Zivilangestellte der Deutschen Volkspolizei, 1957 VP-Angehörige (zuletzt Hauptmann). Von 1958 bis 1963 war sie Abgeordnete der Stadtverordnetenversammlung von Berlin.[2] Nach Ende ihrer Sportlerkarriere arbeitete sie von 1965 bis 1968 als Nachwuchstrainerin beim SC Dynamo Berlin und von 1968 bis 1986 als Mitarbeiterin im Sportbüro des SC Dynamo. Sie ging vorzeitig in Rente und lebt in Berlin-Marzahn.
Auszeichnungen
- 1959 wurde sie zur DDR-Sportlerin des Jahres gewählt.
- 1960 erhielt sie den Vaterländischen Verdienstorden in Bronze.[3]
Literatur
- Volker Kluge: Birkemeyer, Gisela. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
- Volker Kluge: Das große Lexikon der DDR-Sportler. Die 1000 erfolgreichsten und populärsten Sportlerinnen und Sportler aus der DDR, ihre Erfolge, Medaillen und Biographien. 2., aktualisierte Auflage. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004, ISBN 3-89602-538-4, S. 48.
Einzelnachweise
- ↑ Neues Deutschland, 4. Dezember 1956, S. 6
- ↑ Berliner Zeitung, 30. Oktober 1958, S. 6
- ↑ Neues Deutschland, 7. Oktober 1960, S. 4
Weblinks
- Gisela Birkemeyer in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
Personendaten | |
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NAME | Birkemeyer, Gisela |
ALTERNATIVNAMEN | Köhler, Gisela; Birkemeyer-Köhler, Gisela |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Leichtathletin |
GEBURTSDATUM | 22. Dezember 1931 |
GEBURTSORT | Fasendorf, Vogtland, Sachsen |
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Die Staatsflagge der Deutschen Demokratischen Republik, vom 1. Oktober 1959 bis 3. Oktober 1990
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